Zum Fach Mathematik
„Die Inklusive Fachdidaktik Mathematik befasst sich mit der Entwicklung eines zieldifferenten, zielführenden Mathematikunterrichts sowie dessen Erprobung und Evaluation. Sie ist keine spezielle, neue Fachdidaktik Mathematik, sondern schließt an deren bisherige Ergebnisse an und erweitert sie.“ (Korff und Schulz, S. 118)
Korff und Schulz führen weiter aus, dass es zu den Kernaufgaben der Fachdidaktik Mathematik gehöre, mathematische Lern- und Lehrprozesse und deren Bedingungsfaktoren zu verstehen und erklären zu können. Dabei werden Verknüpfungen zu Bezugswissenschaften, wie z.B. Mathematik, Pädagogik, Lern- und Entwicklungspsychologie hergestellt. Dabei wird der Anwendungsbezug zur Unterrichtspraxis nicht außer Acht gelassen.
Das Lernen, nicht nur im Fach Mathematik, wird verstanden, als „ein individueller, sozial vermittelter Prozess der eigenen Konstruktion von Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten“ und muss sich immer auf die individuellen Zugangsweisen der Lerner einstellen. (ebd. S. 119) Hieraus ergibt sich eine unmittelbare Anschlussfähigkeit an einen inklusiven Mathematikunterricht.
Grundlegende Prinzipien für ein inklusives Mathematiklernen hält die Fachdidaktik Mathematik bereits vor:
- eine förder- und prozessbezogene Diagnostik,
- die fortschreitende Schematisierung und das Spiralprinzip,
- die natürliche Differenzierung,
- die Kommunikation über unterschiedliche Herangehensweisen. (ebd.)
Darüberhinaus wäre die stärkere Berücksichtigung mathematischer Basiskompetenzen im schulischen Kontext ein weiteres tragendes Prinzip für einen inklusiven Unterricht im Fach Mathematik. Ein entsprechend gestalteter Unterricht ermöglicht ein Arbeiten an einem gemeinsamen Lerngegenstand. Die hier dargestellten Unterrichtsvorhaben mit Impulsen zum zieldifferenten Lernen, greifen dieser Prinzipien auf und geben Anregungen zur Gestaltung einer entsprechenden Praxis.
Im Rahmen des Projektes PIK-AS sind mathematikdidaktische Ausschärfungen der Kriterien des Beobachtungsbogens der Qualitätsanalyse NRW entstanden und als Merkmale guten Mathematik-Unterrichts veröffentlicht.
Im Unterrichtsvorhaben „Wir lernen uns kennen“ wir als methodischer Zugriff eine gemeinsame Aufgabe gewählt. Diese wird unter Zugriff auf unterschiedliche Formen der Differenzierung für alle Schülerinnen und Schüler zugänglich gemacht. Hinweise zur Gestaltung einer förderlichen Lernumgebung ergänzen dieses Angebot.
Die Planung zum Unterrichtsvorhaben „Wie wichtig ist der rechte Winkel“ wird in Form eines Lernstrukturgitters nach Kutzer unter Berücksichtigung des fünfstufigen Modells von Wember zur Planung eines differenzierten Fachunterrichts dargestellt.