Zum Fach Physik
„Die Physik verfolgt das Ziel, grundlegende Gesetzmäßigkeiten der Natur zu erkennen und zu erklären. (…) Im Physikunterricht finden die Schülerinnen und Schüler vielfältige Anlässe, interessante natürliche und technische Phänomene unter eigenen Fragestellungen zu erkunden und physikalische Modelle zur Erklärung zu nutzen. Sie erkennen, wie Ergebnisse der Physik in nicht unerheblichem Maße ihre Lebenswelt formen und verändern. Sie gewinnen ein grundlegendes physikalisches Verständnis ihrer Lebenswelt, insbesondere auch zur Bewältigung technischer Alltagsprobleme.“ (Kernlehrplan für die Gesamtschule-Sekundarstufe I in NRW, 2013, S. 11)
Damit auch in inklusiven Lerngruppen für alle Schülerinnen und Schüler Möglichkeiten eröffnet werden können, sich schrittweise komplexere und abstraktere physikalische Modelle zu erschließen, „werden Aufgaben benötigt, die ein große Bandbreite an Zugängen und Entwicklungsverläufen ermöglichen“ (Kauertz 2015, S. 110).
„So könnte man am selben Lerngegenstand anhand des Detailgrads der physikalischen Beschreibung (Komplexität) und seiner Formalisierung und Verallgemeinerung (Abstraktheit) je nach Leistungsvermögen, Interesse etc. unterschiedliche Ergebnisse erwarten. Diese sind aber systematisch aufeinander bezogen, so dass ein gemeinsamer Lernprozess sinnvoll stattfinden kann. Langfristig und nachhaltig wird so allen eine fachliche Kompetenzentwicklung ermöglicht.“ (ebd. S. 110 f.)
Ausgehend vom Lerngegenstand muss eine breite Palette an Zugangsmöglichkeiten angeboten werden, um den unterschiedlichsten Ausgangsbedingungen gerecht werden zu können (Scholz 2015, S. 115). Wie auch in der sonderpädagogischen Förderung ist auch in der Physikdidaktik die Elementarisierung ein wichtiges Prinzip (ebd. S. 116 f.). „Elementarisierung versucht also den Gegenstand so zu verändern, dass die dahinter liegenden Phänomene für die Schülerinnen und Schüler leichter zugänglich werden. Der Kern einer Sache soll ohne Verfälschung des Inhalts herausgearbeitet werden.“ (ebd., S. 117)
Zur Unterrichtsvorbereitung, die die individuellen Kompetenzen zur Erschließung des Gegenstandes berücksichtigt, erweist sich das Lernstrukturgitter nach Kutzer als hilfreich (ebd., S. 120). „Diese Zugangsmöglichkeiten zum Gegenstand oder der gestellten Aufgabe werden über die Achsen Komplexität und Abstraktheit (…) sowie gegebenenfalls durch die Art der gewählten Repräsentationsform bestimmt.“ (ebd., S. 120)
Im folgenden Angebot der QUA-LiS NRW werden die Einsatzmöglichkeiten von Lernstrukturgittern im Unterricht exemplarisch anhand bestimmter Unterrichtsvorhaben dargestellt. Hierzu entwickelte Unterrichtsmaterialien zeigen die Verschränkung zwischen Theorie und Praxis.