Möchte man sich mit objektorientierter Programmierung im Kontext eines Kurses der Einführungsphase befassen, ist es sinnvoll, sich zunächst einige grundlegende Gedanken zum objektorientierten Vorgehen in der Informatik zu machen. Objektorientierung bedeutet in diesem Kontext weit mehr als nur ein bestimmter Programmierstil bzw. eine spezielle Art und Weise, Quellcode zu produzieren. Vielmehr handelt es sich um eine umfassende Sicht- und Herangehensweise bei der Bearbeitung eines Problems oder eines Gegenstandsbereichs.
Im Grundsatz geht es darum, in einer Phase der Analyse und Modellierung einen realen Gegenstands- bzw. Problembereich mittels Abstraktion und Zusammenfassung in ein informatisches Modell zu überführen. Dieses Modell muss in seinem Komplexitätsgrad gegenüber der Wirklichkeit maßgeblich reduziert sein, ohne die Struktur des realen Gegenstandsbereiches bezogen auf die mit der Modellierung verbundene Aufgabe in unzulässiger Weise zu verzerren.