Jahrgangsstufe 5/6, Unterrichtsbeispiel: "Migration geht uns alle an! – Zuwanderung in die Bundesrepublik Deutschland"
Unterrichtsbeispiel
Jahrgangstufe 5/6, konkretisiertes Unterrichtsvorhaben: Migration geht uns alle an! – Zuwanderung in die Bundesrepublik Deutschland (orientiert am Kernlehrplan Gesellschaftslehre, Erdkunde, Geschichte, Politik mit dem Schwerpunkt Gesellschaftslehre für die Gesamtschule – Sekundarstufe I in Nordrhein-Westfalen).
Die Schülerinnen und Schüler untersuchen das aktuelle politische Thema Zuwanderung von Flüchtlingen in Deutschland. Sie beschreiben, woher ihre Familien kommen, sie informieren sich anhand von Fallbeispielen geflüchteter Familien über die unterschiedlichen Gründe für das Verlassen der jeweiligen Heimat, beschäftigen sich mit der Situation nach der Ankunft in Deutschland sowie den Herausforderungen, die das Zusammenleben von Menschen aus vielen verschiedenen Nationen in der Schule und im Alltag darstellt. Abschließend soll die Frage nach der Perspektive für beide Seiten gestellt werden. Im Verlauf des Schuljahres kann diese Frage vertiefend anhand der eigenen Schulwirklichkeit behandelt werden. |
Übergeordnete Kompetenzen:
Die Schülerinnen und Schüler
Sachkompetenz
Methodenkompetenz
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Urteilskompetenz
Handlungskompetenz
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Inhaltsfelder: IF 1: Herrschaft, Partizipation und Demokratie
IF 7: Disparitäten |
Inhaltliche Schwerpunkte:
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Vorhabenbezogene Konkretisierung
Fachdidaktische Idee:
Ausgangspunkt des Unterrichtsvorhabens ist die Recherche der persönlichen Migrationserfahrungen in der Familie. Das Ziel ist, dass sich die SuS ihres eigenen Migrationshintergrundes bewusst werden und sich ihre Verwandten sich in einer ähnlichen Situation befinden, wie neu zugewanderte Kinder und Jugendliche. Die Vielfalt der Herkunftsländer (Verortung in einer Landkarte) wird ebenso deutlich wie das individuelle Gefühl des Fremdfühlens in unterschiedlichen Alltagssituationen.. Die aktuelle Situation von Flüchtlingen in der BRD erschließen sich die SuS über eine TV- Reportage: Flüchtlingskind Tiba (Fluchtgründe, die Flucht und Ankommen in Deutschland). Der Filmbeitrag ermöglicht einen emotionalen Zugang in die Thematik. Sachinformationen aus verschiedenen Textquellen zu den Themen Kinderrechte, Asylantrag und die Situation unbegleiteter Kinder und Jugendlicher werden auf einem Plakat festgehalten. Durch einen weiteren Film werden die kontroversen Haltungen hinsichtlich des Zusammenlebens mit Flüchtlingen vorgestellt: Warum lehnen Menschen Flüchtlinge ab, warum heißen Menschen Flüchtlinge willkommen? Tipps für den konkreten zwischenmenschlichen Umgang mit Flüchtlingen finden die SuS in den Vorschlägen im AB aus „Die Zeit“, das darstellt, wie kleine Gesten den Flüchtlingen helfen, sich in der neuen Situation zurecht zu finden. Die Selbstevaluation am Ende des Unterrichtsvorhabens ermöglicht den SuS eine Reflexion und Überprüfung der erworbenen Kompetenzen.
Im Verlauf des Unterrichtsvorhabens werden Plakate/Texte erstellt (Einzugsbereich der Klasse, kommentierte Fluchtroute, Kinderrechte, Handlungsvorschläge), die an geeigneter Stelle im Schulgebäude für die Schulöffentlichkeit präsentiert werden können. In der Sequenz 5 wird angeregt, ein oder zwei Vorschläge zum Kennenlernen auszuwählen und sie auszuprobieren. Ebenso wie die Maßnahmen, die an der Schule schon praktiziert werden, ist das eine gute Möglichkeit das Unterrichtsvorhaben in den Schulalltag zu integrieren.
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5 befinden sich in einer Phase der Neuorientierung und Standortbestimmung. Ihre verschiedenen Erfahrungen, ihre Wünsche, Vorstellungen und Fragen sollen in den Unterricht einbezogen werden.
Viele Schülerinnen und Schüler sind bereits in ihrem Alltag mit der Thematik in Berührung gekommen, haben in ihrer Schule Auffangklassen oder aber in ihrer Klasse Flüchtlingskinder. Der Unterricht kann viele Fragen dazu aufgreifen, gemeinsam nach Antworten suchen und eine Sensibilisierung für das Schicksal der Flüchtlingskinder anstreben. Das Thema wird die Schülerinnen und Schüler auf ihrem weiteren Weg durch unsere Schule begleiten. Es wird erforderlich sein, es mit anderen Unterrichtsvorhaben (Europa) zu verbinden und aktuelle Veränderungen in der Gesellschaft zu berücksichtigen.
Die in der Spalte „Materialien“ angegebenen Links führen zu Seiten, die den entsprechenden Lern- und Arbeitsprozess unterstützen. In vielen Fällen wird es erforderlich sein, eine Auswahl zu treffen und dabei Zeit und Ort zu berücksichtigen. Mögliche Aufgabenstellungen dazu sind unter den Arbeitsmaterialien (M x.x.) formuliert.
Thema / |
Fachdidaktische Idee(n) / Inhalte des Lern- und Arbeitsprozesses |
Diagnostik/Methoden der Lernevaluation |
Kompetenzen, zugleich Evaluationsindikatoren |
Materialien |
Sequenz 1: Meine Familie ist aus… | ||||
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Vorwissen erheben: vorbereitende Hausaufgabe zusammen mit den Eltern/Großeltern: „Meine Familie ist aus…“
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Übergeordnete Kompetenzen:
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Herkunftsort/Land mit kleinen Fähnchen oder Nadeln auf einer Karte markieren. Später kann auf diese Karte und die Ursachen der Migration zurückgegriffen werden. |
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Jeder war schon einmal „fremd“. |
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Sequenz 2: Warum verlassen Menschen ihre Heimat? | ||||
Spaziergang am Strand.
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Übergeordnete Kompetenzen:
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Fallbeispiel: Eine Familie auf der Flucht.
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Was bringt Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen?
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vgl. auch:
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Sequenz 3: Auf der Flucht | ||||
Wie flüchtet man von Syrien nach Deutschland? Was kann auf einer Flucht quer durch viele Länder passieren? |
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Übergeordnete Kompetenzen:
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Sequenz 4: In Deutschland angekommen – und dann? | ||||
Was sind die „ersten Schritte“ in Deutschland?
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Übergeordnete Kompetenzen:
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Was ist ein Asylantrag?
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Kinder und Jugendliche ohne Begleitung Welche Rechte sind Kinderrechte und was sagen die Kinderrechte zu „Kinder als Flüchtlinge“? |
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Konkretisierte Kompetenzerwartungen:
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Sequenz 5: Herzlich willkommen!“ – Wir wollen euch nicht! | ||||
Sind Flüchtlinge in Deutschland willkommen? |
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Übergeordnete Kompetenzen:
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Oder sind Flüchtlinge eine Bedrohung? |
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Dürfen wir die Grenze schließen oder Mauern bauen? |
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Konkretisierte Kompetenzerwartungen:
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Das kann ich schon, das möchte ich noch lernen. |
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Zeitbedarf: insgesamt ca. 12 Stunden