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2. Kompetenzbereiche, Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene übergreifende fachliche Kompetenz wird ausdifferenziert, indem fachspezifische Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden. Dieses analytische Vorgehen erfolgt, um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegenstände andererseits transparent zu machen. In den Kompetenzerwartungen werden beide Seiten miteinander verknüpft. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass der gleichzeitige Einsatz von Können und Wissen bei der Bewältigung von Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt.
Kompetenzbereiche repräsentieren die Grunddimensionen des fachlichen Handelns. Sie dienen dazu, die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu strukturieren und den Zugriff für die am Lehr-Lernprozess Beteiligten zu verdeutlichen.
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die im Unterricht der Gesamtschule/Sekundarschule (Sekundarschule in integrierter und teilintegrierter Form) verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstände und liefern Hinweise für die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens.
Kompetenzerwartungen führen Prozesse und Gegenstände zusammen und beschreiben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse, die bis zum Ende der Jahrgangsstufen 7 und 10 verbindlich erreicht werden sollen.
Kompetenzerwartungen
- beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewältigung von Anforderungssituationen ausgerichtet,
- stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar,
- ermöglichen die Darstellung einer Progression vom Beginn des Unterrichts bis zum Ende der Sekundarstufe I und zielen auf kumulatives, systematisch vernetztes Lernen,
- können in Aufgabenstellungen umgesetzt und überprüft werden.
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe I nicht allein auf das Erreichen der aufgeführten Kompetenzerwartungen beschränkt, sondern soll es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, diese weiter auszubauen und darüber hinausgehende Kompetenzen zu erwerben.
2.1 Kompetenzbereiche des Wahlpflichtfaches
Die Schülerinnen und Schüler erwerben im Wahlpflichtfach Arbeitslehre vertiefte und ergänzende haushalts-, technik- und wirtschaftsbezogene Kompetenzen für Familien-, Erwerbs- und Bürgerarbeit. Diese übergreifende fachliche Kompetenz umfasst dabei eine Reihe spezieller und untereinander vernetzter Kompetenzen, die den Kompetenzbereichen Sach-, Methoden-/Verfahrens-, Urteils-/Entscheidungs- sowie Handlungskompetenz zugeordnet werden können.
Sachkompetenz
Die Sachkompetenz ist stets gegenstandsbezogen. Sie bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, Sachverhalte fachlich richtig benennen, beschreiben und darstellen zu können. Sie beinhaltet darüber hinaus, dass fachspezifische Sachverhalte und Begriffe unterschieden, geordnet und systematisiert werden können. Je nach Abstraktionsvermögen und Kenntnisstand gilt es, diese Sachkompetenzen im jeweiligen Kontext anzuwenden, abzugleichen und fortdauernd weiterzuentwickeln. Sachkompetenz im Bereich der Arbeitslehre bedeutet somit die Fähigkeit zur Aneignung von und zum Umgang mit grundlegenden haushaltswissenschaftlichen, ernährungswissenschaftlichen, technischen und sozioökonomischen Kenntnissen.
Methoden- und Verfahrenskompetenz
Zur Methoden- und Verfahrenskompetenz gehören Wege der Erkenntnisgewinnung – wie die Recherche, die Ermittlung arbeitsorientierter Sachverhalte und ihre Strukturierung, Analyse und Interpretation – sowie die Darstellung und Präsentation von Informationen und Arbeitsergebnissen. Die Anwendung dieser Verfahren geschieht unter kommunikativen Aspekten vor allem unter Verwendung der entsprechenden Fachsprache sowie mittels eines reflektierten Einsatzes von Medien. Dies erfolgt entweder mittelbar durch unterschiedliche Materialien, Arbeits- und Darstellungsmittel oder unmittelbar durch originale Begegnung wie Befragung oder Erkundung.
Urteils- und Entscheidungskompetenz
Urteils- und Entscheidungskompetenz basiert auf den erworbenen Sach-, Methoden- und Verfahrenskompetenzen. In diesem Zusammenhang geht es um ein selbstständiges, begründetes, auf Kriterien gestütztes, reflektiertes Bewerten, Entscheiden und Beurteilen. Urteils- und Entscheidungskompetenz ermöglicht es, einen eigenen begründeten Standpunkt zu finden und diesen im Rahmen einer verantwortungsvollen Mitgestaltung gegenwärtiger und zukünftiger Lebenssituationen einzubringen.
Handlungskompetenz
Handlungskompetenz ist eine integrative Kompetenz, die motorische Fähigkeiten umfasst sowie die Beeinflussung und Gestaltung der Umwelt ermöglicht. Handlungskompetenz entwickelt sich auf unterschiedlichen Ebenen, zu denen produktives Gestalten und Konstruieren sowie simulatives und reales Handeln in allen Lebensbereichen gehören. Handlungskompetenz erlaubt es in Verbindung mit Kompetenzen aus den anderen Kompetenzbereichen, unterschiedliche Anforderungen sachgerecht und effizient zu bewältigen.
Abschnitt I: Arbeitslehre (Hauswirtschaft/Technik/Wirtschaft) Jahrgangsstufe 6/7
Kompetenzen sind nicht nur an die übergreifend für den gesamten Lernbereich geltenden Kompetenzbereiche (siehe Kapitel 2.1), sondern immer auch an fachliche Inhalte gebunden. Kompetenzen im Wahlpflichtfach Arbeitslehre (Hauswirtschaft/Technik/Wirtschaft) bis zum Ende der Jahrgangsstufe 7 sollen deshalb mit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden.
Inhaltsfeld 1: Ernährung und Märkte
In diesem Inhaltsfeld geht es um vertiefte Grundlagen von Ernährung und Konsum für eine gesunderhaltende Lebensweise, auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Im Fokus stehen dabei die ernährungsphysiologische Bedeutung besonderer Lebensmittelgruppen und deren nährstoffschonende Verarbeitung. Außerdem werden Konsumentscheidungen im Lebensmittelbereich betrachtet. Die Schülerinnen und Schüler untersuchen hierzu verschiedene Märkte als Orte der Bedürfnisweckung und -deckung der Verbraucherinnen und Verbraucher.
Inhaltsfeld 2: Wohnen
Die Auseinandersetzung mit diesem Inhaltsfeld umfasst wichtige Teilbereiche des Haushalts, die sich im Zusammenhang mit Wohnungen und Wohnungseinrichtungen betrachten lassen. Hierbei haben Einrichtungsgegenstände im Kontext der Wohnungseinrichtung eine Bedeutung, da Wohnungsgrundrisse ebenso zu Restriktionen führen wie auch Aspekte der Finanzierbarkeit und Praktikabilität. Dazu werden auch sozio-ökonomische Lebensbedingungen untersucht, die das Wohnen in unterschiedlichen Haushalten und Lebensformen beeinflussen.
Inhaltsfeld 3: Technische Geräte
In diesem Inhaltsfeld geht es um technische Geräte aus verschiedenen Bereichen unseres Alltags. Hierbei gilt es, dem Aufbau der Geräte, den eingesetzten Bauteilen, der Möglichkeit der Reparatur sowie den Fragen von Funktionalität und Haltbarkeit besondere Beachtung zu widmen. In diesem Kontext werden auch die verbauten Materialien, ihre Herkunft und die Bedingungen, unter denen sie gewonnen werden, untersucht. Weiter zielt dieses Inhaltsfeld auf die sichere Handhabung technischer Geräte. Dazu müssen staatliche Maßnahmen und zivilgesellschaftliche Aktivitäten zum Schutz von Verbraucherinnen und Verbrauchern betrachtet werden.
Inhaltsfeld 4: Produktionsprozesse
Die Auswirkungen der permanenten Prozessoptimierung stehen in diesem Inhaltsfeld im Fokus. Besondere Beachtung gilt hierbei dem arbeitsteiligen Produktionsprozess und dem Ersatz menschlicher Arbeitskraft durch Maschinen. Die Auseinandersetzung mit diesem Inhaltsfeld gestattet ausgehend von elementaren Formen technischer Darstellungen und Fertigungstechniken eine zielgerichtete Optimierung von Arbeitsprozessen. Schließlich werden Auswirkungen der Automatisierung von Arbeitsprozessen auf technische Berufe sowie mögliche staatliche Schutzmaßnahmen berücksichtigt.
Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie am Ende der Jahrgangsstufe 7 über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden-/Verfahrenskompetenz sowie die Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteils- und Entscheidungskompetenz im Anschluss zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).
Sachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- systematisieren fachbezogene Sachverhalte (SK 1),
- formulieren ein Grundverständnis zentraler Dimensionen von Arbeit und wenden zentrale Fachbegriffe im thematischen Kontext an (SK 2),
- analysieren in einfacher Form Funktionen, Rollen und Handlungsmöglichkeiten ausgewählter Personen und Gruppen (SK 3),
- erläutern hauswirtschaftliche, technische und ökonomische Strukturen (SK 4),
- analysieren in Ansätzen hauswirtschaftliche, technische und ökonomische Prozesse (SK 5).
Methoden- und Verfahrenskompetenz
Verfahren der Informationsbeschaffung und -entnahme
Die Schülerinnen und Schüler
- recherchieren selbstständig in eingegrenzten Mediensammlungen und beschaffen zielgerichtet Informationen (MK 1),
- entnehmen mehreren Einzelmaterialien niedriger Strukturiertheit fragenrelevante Informationen und setzen diese zueinander in Beziehung (MK 2),
- entnehmen modellhaften Darstellungen für Fragestellungen relevante Informationen (MK 3),
- erheben selbstständig Daten durch Beobachtung, Erkundung und den Einsatz von Messverfahren (MK 4),
- identifizieren ausgewählte Lebensmitteleigenschaften durch die Nutzung unterschiedlicher Sinne (MK 5),
- identifizieren Eigenschaften von Materialien und technischen Systemen durch Messungen (MK 6).
Verfahren der Aufbereitung, Strukturierung, Analyse und Interpretation
Die Schülerinnen und Schüler
- analysieren durch konkrete Arbeitsaufträge angeleitet kontinuierliche Texte (MK 7),
- analysieren und interpretieren mit Hilfestellungen diskontinuierliche Texte wie Grafiken, Statistiken, Rezepte, Schaubilder, Diagramme sowie Bilder, Karikaturen und Filme (MK 8),
- überprüfen vorgegebene Fragestellungen und eigene Vermutungen mittels Experimenten, Erkundungen und Befragungen (MK 9),
- identifizieren unterschiedliche Perspektiven sowie kontroverse Standpunkte und geben diese zutreffend wieder (MK 10),
- analysieren Fallbeispiele auch außerhalb des unmittelbaren eigenen Erfahrungsbereichs (MK 11),
- entwickeln selbstständig Kriterien für die Qualität von technischen Systemen sowie zubereiteten Speisen und Gerichten (MK 12).
Verfahren der Darstellung und Präsentation
Die Schülerinnen und Schüler
- beschreiben fachspezifische Sachverhalte sprachlich angemessen unter Verwendung relevanter Fachbegriffe (MK 13),
- erstellen selbstständig einfache Skizzen, Diagramme und Schaubilder zur Darstellung von Informationen und Messdaten (MK 14),
- präsentieren Speisen, Gerichte und Werkstücke unter ästhetischen und funktionalen Gesichtspunkten (MK 15).
Urteils- und Entscheidungskompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- beurteilen in Ansätzen fachbezogene Sachverhalte, Systeme und Verfahren vor dem Hintergrund relevanter, auch selbst entwickelter Kriterien (UK 1),
- formulieren in Ansätzen einen begründeten eigenen Standpunkt und prüfen, ob der erreichte Wissensstand als Basis für ein eigenes Urteil hinreichend ist (UK 2),
- beurteilen in Ansätzen unterschiedliche Handlungsweisen und dahinter liegende Interessen hinsichtlich der zugrundeliegenden Wertmaßstäbe sowie deren Verallgemeinerbarkeit (UK 3),
- beurteilen in Ansätzen auch komplexere Situationen oder Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven (UK 4),
- beurteilen im Kontext eines Falles oder Beispiels mit Entscheidungscharakter Möglichkeiten, Grenzen und Folgen des darauf bezogenen Handelns (UK 5),
- entscheiden sich in fachlich geprägten Situationen begründet für Handlungsoptionen und wägen Alternativen ab (UK 6).
Handlungskompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- be- und verarbeiten Lebensmittel und Werkstoffe (HK 1),
- bedienen und pflegen Arbeitsmittel, Werkzeuge, Geräte und Maschinen (HK 2),
- entwickeln auch in kommunikativen Zusammenhängen Lösungen und Lösungswege für fachbezogene Probleme und setzen diese ggf. um (HK 3),
- erstellen aus einer vorgegebenen inhaltlichen Auswahl (Medien-) Produkte zu fachbezogenen Sachverhalten und präsentieren diese intentional im (schul-)öffentlichen Raum (HK 4),
- vertreten die eigenen Positionen auch in der Auseinandersetzung mit kontroversen Sichtweisen in angemessener Form im (schul-)öffentlichen Raum (HK 5),
- nehmen andere Positionen ein und vertreten diese probeweise (Perspektivwechsel) (HK 6),
- planen und realisieren ein fachbezogenes Projekt und werten dieses anhand von vorgegebenen Kriterien aus (HK 7).
Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die bis zum Ende der Jahrgangsstufe 7 obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:
- Ernährung und Märkte
- Wohnen
- Technische Geräte
- Produktionsprozesse
Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen im Bereich der Sach- und der Urteils-/Entscheidungskompetenz sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:
Inhaltsfeld 1: Ernährung und Märkte
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Lebensmittelgruppen
- Regionale Märkte im Lebensmittelbereich
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- benennen besondere Lebensmittelgruppen und erläutern deren Stellenwert in der Ernährung,
- analysieren verschiedene regionale Märkte im Hinblick auf Erreichbarkeit, Produktauswahl, Preise, Qualität und Beratung,
- erläutern die Produktanalyse als eine Möglichkeit, Produkte hinsichtlich ihrer Beschaffenheit, ihrer Leistungsfähigkeit und ihrer Produktionskosten zu vergleichen.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- bewerten ausgewählte Lebensmittelgruppen sowie das regionale Produktangebot im Hinblick auf ihre ernährungsphysiologische und sensorische Qualität sowie Saisonalität, Nachhaltigkeit und Preisgestaltung,
- beurteilen verschiedene Einkaufsstätten für ausgewählte Lebensmittelgruppen im Hinblick auf Auswahlmöglichkeiten,
- bewerten Gattungsmarken (No-name-Produkte) und Markenartikel hinsichtlich ihrer Qualität, ihrer Produktionskosten und ihres Preises.
Inhaltsfeld 2: Wohnen
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Nachhaltigkeit im Haushalt
- Wohnung und Wohnungseinrichtung
- Wohnen in Gemeinschaft
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- benennen umweltrelevante Entwicklungen im privaten Haushalt,
- beschreiben einfache Wohnungsgrundrisse in Bezug auf die Möglichkeiten der Wohnungseinrichtung,
- unterscheiden an Fallbeispielen die verbraucherbezogenen Geschäftsstrategien von Einrichtungshäusern,
- beschreiben Vor- und Nachteile unterschiedlicher Haushaltsgrößen.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- beurteilen Umweltschutzmaßnahmen des Haushalts im Hinblick auf den nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen,
- beurteilen den Einsatz von Reinigungs- und Pflegemitteln im Haushalt im Hinblick auf ihre Umweltverträglichkeit,
- bewerten verschiedene Wohnungseinrichtungen im Hinblick auf Finanzierbarkeit und Praktikabilität,
- beurteilen Wohnungsgrundrisse im Hinblick auf eine mögliche Nutzung in unterschiedlichen Formen des Wohnens in Gemeinschaft.
Inhaltsfeld 3: Technische Geräte
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Geräte und Maschinen im Haushalt
- Aufbau technischer Geräte
- Materialien und ihre Herkunft
- Sichere Handhabung, Reinigung und Pflege
- Verbraucherinnen- und Verbraucherschutz
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- erklären Handhabung, Funktion und Einsatzmöglichkeiten komplexerer Geräte und Maschinen im Haushalt,
- erläutern Maßnahmen zur Reinigung und Pflege hauswirtschaftlicher Geräte,
- beschreiben den Aufbau eines technischen Gerätes aus verschiedenen Baugruppen,
- benennen Bauteile in technischen Geräten,
- unterscheiden verschiedene Materialien, aus denen ein technisches Produkt besteht,
- stellen die Herkunft von Materialien dar,
- beschreiben Aspekte zur sicheren Handhabung technischer Geräte auch unter Einbeziehung der Bedienungsanleitung,
- erklären die Bedeutung von Hinweisen sowie Prüf- und Gütesiegeln auf technischen Geräten für Verbraucherinnen und Verbraucher.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- bewerten Kosten, Nutzen und Umweltverträglichkeit komplexerer Geräte und Maschinen des Haushalts,
- erörtern Möglichkeiten und Grenzen eines nachhaltigen Umgangs mit hauswirtschaftlichen Geräten,
- bewerten die Bauweise und die eingesetzten Teile eines Gerätes hinsichtlich der Produktlebensdauer und der Möglichkeit der Reparatur,
- beurteilen eingesetzte Materialien hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit,
- erörtern die Möglichkeiten, in einem Gerät den Einsatz umweltschädigender und minderwertiger Materialien zu reduzieren,
- erörtern den Informationsgehalt von Warentests im Hinblick auf die Sicherheit von technischen Geräten,
- bewerten ein technisches Gerät bezüglich der Handhabung und möglicher Gesundheitsgefährdungen für Verbraucherinnen und Verbraucher.
Inhaltsfeld 4: Produktionsprozesse
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Entwurf und Produktion von Bauelementen, Baugruppen und Geräten
- Fertigungsmaschinen
- Optimierung von Arbeitsprozessen
- Arbeitsschutz
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- nennen die wesentlichen Merkmale und Normen einer technischen Zeichnung,
- beschreiben in elementarer Form die Herstellung von Halbzeugen,
- analysieren Bauelemente und -gruppen hinsichtlich ihrer Verarbeitung und Montage,
- benennen Werkzeuge und Maschinen zur Herstellung und Bearbeitung von Bauelementen, Halbzeugen und Geräten,
- beschreiben Verfahren zur Vereinfachung wiederkehrender Arbeitsprozesse,
- stellen Möglichkeiten zur Optimierung handwerklicher und industrieller Fertigungsprozesse dar,
- beschreiben das Arbeitsschutzgesetz unter den Aspekten Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten in der Produktion.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- entscheiden sich für einen geeigneten Maßstab zur Darstellung von Gegenständen unterschiedlicher Größe,
- erörtern die Chancen und Risiken, Herstellungsprozesse durch Arbeitsteilung zu optimieren,
- beurteilen die Einsatzmöglichkeiten technischer Hilfsmittel zur Optimierung von Arbeitsprozessen und ihren Ergebnissen,
- bewerten die Eignung unterschiedlicher Maßnahmen der Arbeitsorganisation unter ökonomischen und ergonomischen Aspekten,
- bewerten den Einsatz von Geräten und Maschinen unter ökonomischen, sozialen und ökologischen Aspekten,
- bewerten einzelne Arbeitsschutzmaßnahmen im Hinblick auf Effizienz und Praktikabilität.
Abschnitt II A: Arbeitslehre (Hauswirtschaft/Wirtschaft) Jahrgangsstufe 8 - 10
Kompetenzen sind nicht nur an die übergreifend für den gesamten Lernbereich geltenden Kompetenzbereiche (siehe Kapitel 2.1), sondern immer auch an fachliche Inhalte gebunden. Kompetenzen in Arbeitslehre (Hauswirtschaft/Wirtschaft) bis zum Ende der Jahrgangsstufe 10 sollen deshalb mit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden.
Inhaltsfeld 5: Gesundheit und Ernährung
Im Zentrum dieses Inhaltsfeldes stehen Zusammenhänge zwischen Gesundheit und Ernährung sowie Elemente einer reflektierten Lebensführung. In den Blick genommen werden dabei ein qualitätsorientierter und sicherer Lebensmittelkauf, qualitätsorientierte und sichere Maßnahmen bei der Nahrungszubereitung im Haushalt und die Verantwortungsübernahme für den eigenen Körper.
Inhaltsfeld 6: Haushaltsmanagement
In diesem Inhaltsfeld stehen der Haushalt als Ort menschlicher Gemeinschaft und das persönliche Ressourcenmanagement im Vordergrund, die im Kontext der sozio-kulturellen Rahmenbedingungen betrachtet werden. Hierzu gehört, Verantwortung für die eigene Person sowie für andere Mitglieder des Haushalts zu übernehmen. Zudem stehen veränderte Arbeits- und Aufgabenverteilungen im Hinblick auf die Rollenverteilung der Geschlechter im Mittelpunkt. Die politisch gestaltbaren Rahmenbedingungen des Staates zur Beeinflussung der Chancengleichheit der Geschlechter bei familiären und beruflichen Herausforderungen werden ebenfalls in den Fokus gerückt.
Inhaltsfeld 7: Nachhaltigkeitsstrategien im Haushalt
In diesem Inhaltsfeld geht es um Nachhaltigkeitsstrategien von Haushalten zur Optimierung ihrer Umweltbilanzen. Nachhaltigkeitsstrategien werden hier insbesondere in Bezug auf Textilien und Lebensmittel betrachtet, deren Herstellung und Handhabung einerseits durch Konsumentscheidungen maßgeblich bestimmt wird, aber andererseits auch aufgrund von politisch-ökonomischen Herstellungs- und Rahmenbedingungen in nationalen und internationalen Kontexten beeinflusst sind. Durch die Auseinandersetzung hiermit sollen Schülerinnen und Schüler zum reflektierten Verbraucherverhalten und sensibilisierten umweltbewussten Konsumverhalten befähigt werden.
Inhaltsfeld 8: Ernährung in unterschiedlichen Lebenssituationen und -phasen
In diesem Inhaltsfeld geht es um gesundheitsförderliche Ernährungsstile und Essgewohnheiten, die in ihrer Funktionalität unterschiedlich angelegt sein können und auf unterschiedliche Lebenssituationen und -phasen bezogen sind. Voraussetzung ist die Auseinandersetzung mit dem Energie- und Nährstoffbedarf des Menschen auch unter Berücksichtigung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien. Untersucht wird hierzu auch der Einsatz von Werbestrategien zur Beeinflussung von Ernährungsstilen und Essgewohnheiten sowie den damit verbundenen Auswirkungen auf das physische und psychische Wohlbefinden.
Inhaltsfeld 9: Online-Ökonomie
In diesem Inhaltsfeld geht es um die Auseinandersetzung mit einer zunehmend digital organisierten Ökonomie, welche die Vernetzung nutzt. Die Schülerinnen und Schüler lernen, dass digitale Zahlungsvorgänge und der Online-Handel neue Chancen und Herausforderungen für Konsumenten und Produzenten mit sich bringen. Die Rechte von Käuferinnen und Käufern sowie von Verkäuferinnen und Verkäufern werden dabei problematisiert, hierbei sind auch rechtliche Fragen relevant, u. a. zum Urheberrecht.
Inhaltsfeld 10: Berufsorientierung
Im Zentrum dieses Inhaltsfeldes steht die Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit ihrer zukünftigen Rolle in der Berufswelt als Arbeitnehmerin und Arbeitnehmer oder auch als Selbstständige und Selbstständiger sowie als Bürgerin und Bürger. Neben den unterschiedlichen schulischen und beruflichen Qualifikationen stehen Partizipation, Mitbestimmung, Rechte und Pflichten während der beruflichen Beschäftigung sowie das Berufswahlverhalten aus der Perspektive der Geschlechter im Vordergrund. Dabei ist bedeutsam, dass sich der Arbeitsmarkt – vor allem hinsichtlich der Beschäftigungssysteme und Qualifikationsanforderungen – kontinuierlich wandelt. Besondere Berücksichtigung finden Berufsfelder aus Hauswirtschaft, Technik und Wirtschaft.
Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung bis zum Ende der Jahrgangsstufe 7 – am Ende der Sekundarstufe I über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden-/Verfahrens- sowie die Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sach- sowie die Urteils- und Entscheidungskompetenz im Anschluss zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).
Sachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- systematisieren komplexere fachbezogene Sachverhalte (SK 1),
- formulieren ein vertieftes Grundverständnis zentraler Dimensionen von Arbeit und wenden zentrale Fachbegriffe im erweiterten thematischen Kontext an (SK 2),
- analysieren die Funktionen und Rollen sowie die Handlungsmöglichkeiten ausgewählter Personen und Gruppen (SK 3),
- analysieren hauswirtschaftliche und ökonomische Strukturen (SK 4),
- analysieren hauswirtschaftliche und ökonomische Prozesse (SK 5).
Methoden- und Verfahrenskompetenz
Verfahren der Informationsbeschaffung und -entnahme
Die Schülerinnen und Schüler
- recherchieren selbstständig innerhalb und außerhalb der Schule in unterschiedlichen Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen (MK 1),
- identifizieren die unter einer Fragestellung relevanten Informationen innerhalb einer Zusammenstellung verschiedener Materialien, gliedern diese und ordnen sie in thematische Zusammenhänge ein (MK 2),
- entnehmen Modellen Kern- und Detailaussagen und entwickeln einfache modellhafte Vorstellungen zu fachbezogenen Sachverhalten (MK 3),
- erheben selbstständig komplexere Daten durch Beobachtung, Erkundung, Simulation und den Einsatz von Messverfahren (MK 4),
- identifizieren selbstständig Lebensmitteleigenschaften (MK 5),
- identifizieren die Funktionsweise komplexerer ökonomischer Systeme durch Simulation (MK 6).
Verfahren der Aufbereitung, Strukturierung, Analyse und Interpretation
Die Schülerinnen und Schüler
- analysieren komplexere kontinuierliche Texte (MK 7),
- analysieren und interpretieren komplexere diskontinuierliche Texte wie Grafiken, Statistiken, Rezepte, Schaubilder, Diagramme sowie Bilder, Karikaturen und Filme (MK 8),
- formulieren Fragestellungen, entwickeln Hypothesen und überprüfen diese mithilfe selbst ausgewählter, geeigneter quantitativer (Umfrage, Zählung, Messung) und qualitativer (Beobachtung, Erkundung und Expertenbefragung) Verfahren sowie mit Experimenten und Simulationen (MK 9),
- identifizieren unterschiedliche Perspektiven sowie kontroverse Standpunkte, geben diese zutreffend wieder und vergleichen sie miteinander (MK 10),
- analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK 11),
- entwickeln Kriterien und Indikatoren zur Beschreibung, Erklärung und Überprüfung fachbezogener Sachverhalte (MK 12).
Verfahren der Darstellung und Präsentation
Die Schülerinnen und Schüler
- stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicher Mittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar und präsentieren diese anschaulich (MK 13),
- erstellen auch unter Nutzung digitaler Medien Skizzen, Diagramme und Strukturbilder, um Zusammenhänge und Probleme graphisch darzustellen (MK 14),
- präsentieren ein Themenmenü unter ästhetischen und funktionalen Gesichtspunkten (MK 15).
Urteils- und Entscheidungskompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- beurteilen differenziert fachbezogene Sachverhalte, Systeme und Verfahren vor dem Hintergrund relevanter, auch selbst entwickelter Kriterien (UK 1),
- formulieren einen begründeten eigenen Standpunkt und prüfen, ob der erreichte Wissensstand als Basis für ein eigenes Urteil hinreichend ist (UK 2),
- beurteilen kriteriengeleitet unterschiedliche Handlungsweisen und dahinter liegende Interessen hinsichtlich der zugrundeliegenden Wertmaßstäbe sowie deren Verallgemeinerbarkeit (UK 3),
- beurteilen komplexere Situationen oder Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven (UK 4),
- beurteilen im Kontext eines komplexeren Falles oder Beispiels mit Entscheidungscharakter Möglichkeiten, Grenzen und Folgen des darauf bezogenen Handelns (UK 5),
- entscheiden sich in komplexeren, fachlich geprägten Situationen begründet für Handlungsoptionen, wägen Alternativen ab und beurteilen mögliche Konsequenzen (UK 6).
Handlungskompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- be- und verarbeiten auch schwer handhabbare Lebensmittel (HK 1),
- bedienen und pflegen auch komplexere Arbeitsmittel, Geräte und Maschinen (HK 2),
- entwickeln auch in kommunikativen Zusammenhängen Lösungen und Lösungswege für komplexere fachbezogene Probleme und setzen diese ggf. um (HK 3),
- erstellen (Medien-)Produkte zu fachbezogenen Sachverhalten und präsentieren diese intentional im (schul-)öffentlichen Raum (HK 4), evertreten die eigenen Positionen auch in der Auseinandersetzung mit kontroversen Sichtweisen in angemessener Form im (schul-)öffentlichen Raum und bereiten ihre Ausführungen mit dem Ziel der Überzeugung oder Mehrheitsfindung auch strategisch auf (HK 5),
- nehmen andere Positionen ein und vertreten diese (Perspektivwechsel) (HK 6),
- planen und realisieren ein fachbezogenes Projekt und werten dieses aus (HK 7),
- dokumentieren Ergebnisse ihrer Berufsorientierung im Berufswahlpass oder einer anderen Dokumentationsform zum Einsatz im Berufswahlprozess (HK 8).
Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Jahrgangsstufen 8 bis 10 obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:
- Gesundheit und Ernährung
- Haushaltsmanagement
- Nachhaltigkeitsstrategien im Haushalt
- Ernährung in unterschiedlichen Lebenssituationen und -phasen
- Online-Ökonomie
- Berufsorientierung
Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen im Bereich der Sach- und der Urteils-/Entscheidungskompetenz sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:
Inhaltsfeld 5: Gesundheit und Ernährung
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Gesundheitsförderliche Lebensmittelauswahl und zubereitung
- Eigenverantwortung bei der Gesundheitsförderung
- Finanzierung unterschiedlicher Lebensstile
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- erläutern Zusammenhänge von Ernährung und Gesundheit,
- beschreiben die Bedeutung einer qualitätsorientierten Lebensmittelauswahl für die Gesundheitsförderung,
- erläutern hygienische Maßnahmen im Haushalt zur Beachtung gesundheitsförderlicher Nahrungszubereitung,
- erläutern an einem Fallbeispiel Qualitätsmerkmale im Nahrungsmittelbereich,
- beschreiben das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Lebensmitteln.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- erörtern die Notwendigkeit der Berücksichtigung nährstoffschonender Techniken bei der Planung und Zubereitung von Gerichten,
- beurteilen den Prozess der Nahrungszubereitung im Hinblick auf Sicherheit und Qualitätsorientierung,
- bewerten verschiedene Möglichkeiten der Zubereitung ausgewählter Lebensmittel im Hinblick auf die Förderung der Gesundheit,
- erörtern Möglichkeiten zur Finanzierung unterschiedlicher Lebensstile.
Inhaltsfeld 6: Haushaltsmanagement
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Wohnungssuche und -finanzierung
- Ratenkäufe
- Rechtsgeschäfte im Alltag
- Arbeits- und Aufgabenverteilung im Haushalt
- Familie und Beruf
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- beschreiben unterschiedliche staatliche Unterstützungsmöglichkeiten zur Förderung von Wohnraum,
- erläutern Merkmale von rechtsverbindlichen Verträgen im Haushalt, (u. a. Mietvertrag und Haftpflichtversicherung),
- beschreiben verschiedene Modelle der Arbeits- und Aufgabenverteilung in der Familie und in anderen Lebensgemeinschaften, u.a. auch im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit,
- beschreiben Aufgaben im Haushalt bei unterschiedlichen privaten Anlässen.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- beurteilen verschiedene Möglichkeiten der Wohnraumbeschaffung und -finanzierung,
- erörtern Vor- und Nachteile von verschiedenen Wohnformen für Jugendliche und junge Erwachsene,
- bewerten verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten von Wohnungseinrichtungen im Hinblick auf ihre Passung zu eigenen Interessen und Bedürfnissen sowie zum Einkommen,
- bewerten unterschiedliche Möglichkeiten der Verteilung und Organisation von Aufgaben im Haushalt unter dem Aspekt der Gleichberechtigung,
- bewerten die Rollenverteilung im Haushalt im Hinblick auf die Kriterien der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Geschlechtergerechtigkeit, der Praktikabilität sowie der Vorstellungen von Lebensstilen.
Inhaltsfeld 7: Nachhaltigkeitsstrategien im Haushalt
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Textilien und Lebensmittel im Haushalt und in der Freizeit
- Upcycling
- Nachhaltigkeit in der Textil- und Lebensmittelindustrie
- Textil- und Lebensmittelhandel
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- erläutern den umweltgerechten Umgang mit Textilien beim Herstellen, Tragen, Pflegen und Entsorgen,
- beschreiben die Verarbeitungsmöglichkeiten von Lebensmitteln im Hinblick auf Nachhaltigkeit und weitgehend vollständige Verwertung,
- benennen unterschiedliche aus Textilien hergestellte Materialien sowie deren Eigenschaften,
- beschreiben unterschiedliche Möglichkeiten zur Wiederverwertung und Weiterverarbeitung von Lebensmitteln und Materialien im Haushalt und in der Freizeit,
- erläutern Auswirkungen des Online-Handels auf die Textil- und Lebensmittelindustrie.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- erörtern unterschiedliche Möglichkeiten einer nachhaltigen Lebensmittelverwendung im Haushalt,
- beurteilen das Recycling von Materialien und die Möglichkeiten einer umweltgerechten Entsorgung unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit und Finanzierbarkeit,
- bewerten die Produktion von Textilien und Lebensmitteln im Hinblick auf faire Arbeitsbedingungen,
- erörtern unterschiedliche Handelsformen von Textil- und Lebensmittelanbietern.
Inhaltsfeld 8: Ernährung in unterschiedlichen Lebenssituationen und phasen
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Energie- und Nährstoffbedarf
- Nahrungsergänzungsmittel und Nahrungsersatzmittel
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Werbestrategien für Nahrungsergänzungsmittel und Nahrungsersatzmittel
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- benennen Energie- und Nährstoffbedarf in unterschiedlichen Lebenssituationen von Kindern und Jugendlichen,
- unterscheiden Nahrungsergänzungsmittel und Nahrungsersatzmittel für ausgewählte Personenkreise und Altersgruppen,
- beschreiben Nahrungsmittelunverträglichkeiten sowie ihre Folgen,
- erläutern Werbestrategien für Nahrungsergänzungsmittel und Nahrungsersatzmittel mit Blick auf ausgewählte Zielgruppen.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- bewerten den möglichen Zusammenhang zwischen Lebensmitteln und Allergien sowie Lebensmittelproduktion und Allergien,
- erörtern Werbestrategien für Nahrungsergänzungsmittel und Nahrungsersatzmittel im Hinblick auf ihren Informationsgehalt, ihre Botschaften und ihre Wirkungsmechanismen,
- erörtern den Einfluss von Nahrungsergänzungsmitteln und Nahrungsersatzmitteln auf die Gesundheit von Verbraucherinnen sowie Verbrauchern und entscheiden sich für oder gegen den Konsum.
Inhaltsfeld 9: Online-Ökonomie
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Digitale Märkte für Güter
- Online-Banking und Online-Zahlverfahren
- Urheber- und Nutzungsrecht bei digitalen Medien
- Kommunikations- und Multimediatechnik
- Datenschutz in privaten Haushalten und Unternehmen
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- vergleichen an einem Fallbeispiel unterschiedliche Anbieter auf digitalen Märkten im Hinblick auf Qualität, Kosten, Nutzen und Maßnahmen zum Verbraucherschutz,
- stellen die Funktionsweise von Online-Banking und -zahlverfahren dar,
- erklären an einem Fallbeispiel die Bedeutung des Urheber- und Nutzungsrechts für den digitalen Markt,
- beschreiben die Eigenschaften und Nutzungsmöglichkeiten digitaler Kommunikations- und Multimediatechnik in privaten Haushalten und Unternehmen,
- erläutern die Bedeutung des Datenschutzes für private Haushalte und Unternehmen bei der Nutzung digitaler Medien.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- bewerten Chancen und Risiken unterschiedlicher Mediennutzung für den Einzelnen (u. a. Informationsbeschaffung, Sicherung der Privatsphäre, Datenschutz, Suchtproblematik),
- bewerten die Chancen und Risiken digitaler Einkaufs- und Zahlverfahren,
- beurteilen an einem Fallbeispiel politische Möglichkeiten zur Gestaltung des Urheberrechts,
- erörtern Sicherheitsrisiken beim Einsatz vernetzter Kommunikations- und Steuerungsgeräte im Haushalt.
Inhaltsfeld 10: Berufsorientierung
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Berufsfelder in Haushalt, Technik und Wirtschaft
- Berufliche Qualifizierungsmöglichkeiten
- Berufliche Selbstständigkeit
- Rechte und Pflichten in Ausbildung und Beruf
- Arbeitszeitmodelle
- Partizipation und Mitbestimmung
- Einkommen und Steuern
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- beschreiben unterschiedliche Kompetenzanforderungen von Berufen mit hauswirtschaftlichem, technischem oder wirtschaftlichem Schwerpunkt,
- erklären unterschiedliche Qualifizierungs-, Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten unter Berücksichtigung der Lebensverlaufsperspektive,
- systematisieren verschiedene Gründungsschritte auf dem Weg in die Selbstständigkeit,
- benennen die Ursachen des Strukturwandels in der Arbeitswelt,
- analysieren an einem Fallbeispiel die Entstehung von Einkommen in Unternehmen, u. a. unter Berücksichtigung von Kosten, Umsatz und Gewinn,
- erklären unterschiedliche Arbeitszeitmodelle, deren Entstehungsbedingungen und die rechtlichen Vorgaben,
- beschreiben die Funktion einer Einkommensteuererklärung und verschiedener Einkommensteuerklassen.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- erörtern die Vor- und Nachteile eines abhängigen Arbeitsverhältnisses gegenüber einer beruflichen Selbstständigkeit,
- bewerten ökonomische, soziale und ökologische Handlungsspielräume für unternehmerische Entscheidungen, u. a. im Hinblick auf Lohnentwicklungen und faire Arbeitsbedingungen,
- erörtern Rechte und Pflichten von Auszubildenden und ausbildenden Betrieben sowie von Beschäftigten und Arbeitgebern,
- beurteilen die eigene berufliche Lebensplanung im Hinblick auf verschiedene Erscheinungsformen von Arbeit und unter Berücksichtigung des Strukturwandels in der Arbeitswelt,
- beurteilen verschiedene Arbeitszeitmodelle nach ihrer Vereinbarkeit von Familie und Beruf und im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit,
- bewerten die Möglichkeiten der Partizipation und Mitbestimmung während der Ausbildung und im Beruf,
- bewerten die Bedeutung des Erwerbseinkommens als eine Grundlage der Lebensplanung für Frauen und Männer.
Abschnitt II B: Arbeitslehre (Technik/Wirtschaft) Jahrgangsstufe 8 - 10
Kompetenzen sind nicht nur an die übergreifend für den gesamten Lernbereich geltenden Kompetenzbereiche (siehe Kapitel 2.1), sondern immer auch an fachliche Inhalte gebunden. Kompetenzen in Arbeitslehre (Technik/Wirtschaft) bis zum Ende der Jahrgangsstufe 10 sollen deshalb mit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden.
Inhaltsfeld 5: Mobilität
Im Zentrum dieses Inhaltsfeldes steht die Auseinandersetzung mit den Ursachen und Folgen der Mobilität. Von Bedeutung sind dabei die ökologischen und ökonomischen Konsequenzen der Nutzung von Verkehrsmitteln. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich in diesem Kontext mit unterschiedlichen Antriebssystemen von Verkehrsmitteln sowie mit den Anforderungen an zukünftige Transport- und Verkehrskonzepte aus der Perspektive der Nachhaltigkeit. Hierzu werden auch staatliche Rahmenbedingungen und Regelungen betrachtet, die die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen unmittelbar beeinflussen können.
Inhaltsfeld 6: Produktlebenszyklen
In diesem Inhaltsfeld geht es um die Herstellung, die Nutzung und Verarbeitung sowie das Recycling von Produkten und die umweltschonende Entsorgung von Abfällen. Bereits bei der Gewinnung von Bodenschätzen werden Aspekte der Umweltverträglichkeit und der Arbeitsbedingungen betrachtet. Schülerinnen und Schüler lernen, dass die Gewährleistung einer nachhaltigen und verlässlichen Abfallwirtschaft verschiedener Konzepte und Systeme bedarf. Hierzu werden politische Rahmenbedingungen und Regelungen betrachtet, die in demokratischen Systemen neben der nationalen auch von der internationalen Ebene veranlasst sein können.
Inhaltsfeld 7: Bauen und Wohnen
Die Schaffung, Finanzierung und Nutzung von Wohnraum stehen im Vordergrund bei der Beschäftigung mit diesem Inhaltsfeld. Im Fokus stehen die finanziellen Möglichkeiten, die handwerklichen Fähigkeiten sowie die gesetzlichen Rahmenbedingungen bei der Realisierung des eigenen Zuhauses. Die Schülerinnen und Schüler lernen, wie unterschiedliche Bauweisen von Gebäuden aussehen können. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung stehen außerdem staatliche Maßnahmen zur Bereitstellung von ausreichendem Wohnraum für alle Bürgerinnen und Bürger.
Inhaltsfeld 8: Online-Ökonomie
In diesem Inhaltsfeld geht es um die Auseinandersetzung mit einer zunehmend digital organisierten Ökonomie, welche die Vernetzung nutzt. Die Schülerinnen und Schüler lernen, dass digitale Zahlungsvorgänge und der Online-Handel neue Chancen und Herausforderungen für Konsumenten und Produzenten mit sich bringen. Die Rechte von Käuferinnen und Käufern sowie von Verkäuferinnen und Verkäufern werden dabei problematisiert, hierbei sind auch rechtliche Fragen relevant, u. a. zum Urheberrecht.
Inhaltsfeld 9: Berufsorientierung
Im Zentrum dieses Inhaltsfeldes steht die Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit ihrer zukünftigen Rolle in der Berufswelt als Arbeitnehmerin und Arbeitnehmer oder auch als Selbstständige und Selbstständiger sowie als Bürgerin und Bürger. Neben den unterschiedlichen schulischen und beruflichen Qualifikationen stehen Partizipation, Mitbestimmung, Rechte und Pflichten während der beruflichen Beschäftigung sowie das Berufswahlverhalten aus der Perspektive der Geschlechter im Vordergrund. Dabei ist bedeutsam, dass sich der Arbeitsmarkt – vor allem hinsichtlich der Beschäftigungssysteme und Qualifikationsanforderungen – kontinuierlich wandelt. Besondere Berücksichtigung finden Berufsfelder aus Hauswirtschaft, Technik und Wirtschaft.
Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung bis zum Ende der Jahrgangsstufe 7 – am Ende der Sekundarstufe I über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden-/Verfahrens- sowie die Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sach- sowie die Urteils- und Entscheidungskompetenz im Anschluss zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).
Sachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- systematisieren komplexere fachbezogene Sachverhalte (SK 1),
- formulieren ein vertieftes Grundverständnis zentraler Dimensionen von Arbeit und wenden zentrale Fachbegriffe im erweiterten thematischen Kontext an (SK 2),
- analysieren die Funktionen und Rollen sowie die Handlungsmöglichkeiten ausgewählter Personen und Gruppen (SK 3),
- analysieren technische und ökonomische Strukturen (SK 4),
- analysieren technische und ökonomische Prozesse (SK 5).
Methoden- und Verfahrenskompetenz
Verfahren der Informationsbeschaffung und -entnahme
Die Schülerinnen und Schüler
- recherchieren selbstständig innerhalb und außerhalb der Schule in unterschiedlichen Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen (MK 1),
- identifizieren die unter einer Fragestellung relevanten Informationen innerhalb einer Zusammenstellung verschiedener Materialien, gliedern diese und ordnen sie in thematische Zusammenhänge ein (MK 2),
- entnehmen Modellen Kern- und Detailaussagen und entwickeln einfache modellhafte Vorstellungen zu fachbezogenen Sachverhalten (MK 3),
- erheben selbstständig komplexere Daten durch Beobachtung, Erkundung, Simulation und den Einsatz von Messverfahren (MK 4),
- identifizieren die Funktionsweise komplexerer technischer Systeme durch Messungen (MK 5),
- identifizieren die Funktionsweise komplexerer ökonomischer Systeme durch Simulation (MK 6).
Verfahren der Aufbereitung, Strukturierung, Analyse und Interpretation
Die Schülerinnen und Schüler
- analysieren komplexere kontinuierliche Texte (MK 7),
- analysieren und interpretieren komplexere diskontinuierliche Texte wie Grafiken, Statistiken, Schaltpläne, Schaubilder, Diagramme sowie Bilder, Karikaturen und Filme (MK 8),
- formulieren Fragestellungen, entwickeln Hypothesen und überprüfen diese mithilfe selbst ausgewählter, geeigneter quantitativer (Umfrage, Zählung, Messung) und qualitativer (Beobachtung, Erkundung und Expertenbefragung) Verfahren sowie mit Experimenten und Simulationen (MK 9),
- identifizieren unterschiedliche Perspektiven sowie kontroverse Standpunkte, geben diese zutreffend wieder und vergleichen sie miteinander (MK 10),
- analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK 11),
- entwickeln Kriterien und Indikatoren zur Beschreibung, Erklärung und Überprüfung fachbezogener Sachverhalte (MK 12).
Verfahren der Darstellung und Präsentation
Die Schülerinnen und Schüler
- stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicher Mittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar und präsentieren diese anschaulich (MK 13),
- erstellen auch unter Nutzung digitaler Medien Skizzen, Diagramme und Strukturbilder, um Zusammenhänge und Probleme graphisch darzustellen (MK 14),
- präsentieren ein technisches System unter ästhetischen und funktionalen Gesichtspunkten (MK 15).
Urteils- und Entscheidungskompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- beurteilen differenziert fachbezogene Sachverhalte, Systeme und Verfahren vor dem Hintergrund relevanter, auch selbst entwickelter Kriterien (UK 1),
- formulieren einen begründeten eigenen Standpunkt und prüfen, ob der erreichte Wissensstand als Basis für ein eigenes Urteil hinreichend ist (UK 2),
- beurteilen kriteriengeleitet unterschiedliche Handlungsweisen und dahinter liegende Interessen hinsichtlich der zugrundeliegenden Wertmaßstäbe sowie deren Verallgemeinerbarkeit (UK 3),
- beurteilen komplexere Situationen oder Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven (UK 4),
- beurteilen im Kontext eines komplexeren Falles oder Beispiels mit Entscheidungscharakter Möglichkeiten, Grenzen und Folgen des darauf bezogenen Handelns (UK 5),
- entscheiden sich in komplexeren, fachlich geprägten Situationen begründet für Handlungsoptionen, wägen Alternativen ab und beurteilen mögliche Konsequenzen (UK 6).
Handlungskompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- be- und verarbeiten auch schwer handhabbare Werkstoffe (HK 1),
- bedienen und pflegen auch komplexere Arbeitsmittel, Werkzeuge, Geräte und Maschinen (HK 2),
- entwickeln auch in kommunikativen Zusammenhängen Lösungen und Lösungswege für komplexere fachbezogene Probleme und setzen diese ggf. um (HK 3),
- erstellen (Medien-)Produkte zu fachbezogenen Sachverhalten und präsentieren diese intentional im (schul-)öffentlichen Raum (HK 4),
- vertreten die eigenen Positionen auch in der Auseinandersetzung mit kontroversen Sichtweisen in angemessener Form im (schul-) öffentlichen Raum und bereiten ihre Ausführungen mit dem Ziel der Überzeugung oder Mehrheitsfindung auch strategisch auf (HK 5),
- nehmen andere Positionen ein und vertreten diese (Perspektivwechsel) (HK 6),
- planen und realisieren ein fachbezogenes Projekt und werten dieses aus (HK 7),
- dokumentieren Ergebnisse ihrer Berufsorientierung im Berufswahlpass oder einer anderen Dokumentationsform zum Einsatz im Berufswahlprozess (HK 8).
Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Jahrgangsstufen 8 bis 10 obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:
- Mobilität
- Produktlebenszyklen
- Bauen und Wohnen
- Online-Ökonomie
- Berufsorientierung
Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen im Bereich der Sach- und der Urteils-/Entscheidungskompetenz sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:
Inhaltsfeld 5: Mobilität
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Transport- und Verkehrsmittel
- Antriebskonzepte
- Verkehrsbeeinflussung und -steuerung
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- beschreiben Ursachen für Mobilitäts- und Transportbedürfnisse sowie deren ökologische und sozioökonomische Folgen,
- unterscheiden Verkehrsmittel nach deren Einsatzmöglichkeiten,
- erklären die Funktion konventioneller und innovativer Antriebe von Verkehrsmitteln,
- beschreiben die Erfordernisse an Verkehrswege für unterschiedliche Verkehrsmittel unter ökologischen, politischen und sozioökonomischen Gesichtspunkten,
- benennen technische Maßnahmen zur Verkehrssteuerung und Verkehrsbeeinflussung.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- bewerten die Eignung bestimmter Verkehrsmittel und Verkehrswege für konkrete Transportaufgaben,
- beurteilen die Antriebe und den Einsatz von Verkehrsmitteln im Hinblick auf Nachhaltigkeitsaspekte,
- erörtern, welche individuellen Kriterien und gesellschaftlichen Aspekte beim Kauf eines Verkehrsmittels eine Rolle spielen,
- bewerten den Einfluss staatlicher Rahmenbedingungen und Fördermaßnahmen auf die Entwicklung, Einführung und Verbreitung innovativer Antriebskonzepte,
- bewerten die Wirksamkeit von technischen und politischen Maßnahmen der Verkehrsbeeinflussung hinsichtlich des Umwelt- und Gesundheitsschutzes sowie im Hinblick auf Mobilitätsbedürfnisse.
Inhaltsfeld 6: Produktlebenszyklen
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Roh- und Wertstoffgruppen
- Entsorgungskonzepte der Abfallwirtschaft
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- unterscheiden zwischen Roh- und Wertstoffen,
- erläutern verschiedene Möglichkeiten der Gewinnung und Weiterverarbeitung von Rohstoffen,
- beschreiben die Zusammensetzung eines Konsumartikels bzw. Industrieproduktes im Hinblick auf die verwendeten Roh- und Wertstoffe,
- beschreiben die Herstellung, Nutzung und Wiederverwertung bzw. Entsorgung eines ausgewählten Konsumartikels bzw. Industrieproduktes,
- erläutern zu verschiedenen Wertstoffen Verfahren ihrer Wiederverwertung,
- unterscheiden verschiedene Entsorgungskonzepte unter technischen Aspekten.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- beurteilen die ökologischen Auswirkungen der Gewinnung ausgewählter Rohstoffe,
- bewerten die Arbeitsbedingungen von Berufen im Bereich der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung,
- beurteilen den Produktlebenszyklus von Konsumartikeln bzw. Industrieprodukten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit,
- erörtern ökologische, politische, gesellschaftliche und ökonomische Auswirkungen von Entsorgungskonzepten der Abfallwirtschaft.
Inhaltsfeld 7: Bauen und Wohnen
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Baustoffe und bautechnische Verfahren
- Entwurf, Gestaltung und Realisierung von Bauwerken
- Energieverbrauch von Wohnbauten
- Wohnungssuche und -finanzierung
- Ratenkäufe
- Rechtsgeschäfte im Alltag
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- beschreiben bautechnische Verfahren,
- erläutern einen architektonischen Plan,
- erklären die technischen, ökonomischen und ökologischen Anforderungen, die sich durch die Zweckbestimmung von Bauwerken ergeben,
- analysieren Anforderungen an eine bedarfsgerechte Innenraumgestaltung,
- benennen technische Maßnahmen zur Energieverbrauchssenkung von Gebäuden,
- beschreiben unterschiedliche staatliche Unterstützungsmöglichkeiten zur Förderung von Wohnraum,
- erläutern Merkmale von rechtsverbindlichen Verträgen im Haushalt (u. a. Mietvertrag und Haftpflichtversicherung).
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- bewerten die Eignung unterschiedlicher bautechnischer Verfahren und Baustoffe zur Realisierung vorgegebener bautechnischer Aufgaben,
- erörtern Merkmale der Statik von bautechnischen Konstruktionen,
- erörtern die Chancen und Grenzen des Ersetzens von konventionellen durch alternative Baustoffe,
- beurteilen Wohnbaukonzepte und Haustechnik hinsichtlich ihrer ökonomischen Effizienz und ökologischen Verträglichkeit,
- bewerten Chancen und Grenzen des Einsatzes eines CAD-Programms zur Planung eines bautechnischen Vorhabens,
- beurteilen verschiedene Möglichkeiten der Wohnraumbeschaffung und -finanzierung,
- erörtern Vor- und Nachteile von verschiedenen Wohnformen für Jugendliche und junge Erwachsene,
- bewerten verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten von Wohnungseinrichtungen im Hinblick auf ihre Passung zum Einkommen.
Inhaltsfeld 8: Online-Ökonomie
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Digitale Märkte für Güter und Dienstleistungen
- Online-Banking und Online-Zahlverfahren
- Urheber- und Nutzungsrecht bei digitalen Medien
- Kommunikations- und Multimediatechnik
- Datenschutz in privaten Haushalten und Unternehmen
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- vergleichen an einem Fallbeispiel unterschiedliche Anbieter auf digitalen Märkten im Hinblick auf Qualität, Kosten, Nutzen und Maßnahmen zum Verbraucherschutz,
- stellen die Funktionsweise von Online-Banking und -zahlverfahren dar,
- erklären an einem Fallbeispiel die Bedeutung des Urheber- und Nutzungsrechts für den digitalen Markt,
- beschreiben die Eigenschaften und Nutzungsmöglichkeiten digitaler Kommunikations- und Multimediatechnik in privaten Haushalten und Unternehmen,
- erläutern die Bedeutung des Datenschutzes für private Haushalte und Unternehmen bei der Nutzung digitaler Medien.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- bewerten Chancen und Risiken unterschiedlicher Mediennutzung für den Einzelnen (u. a. Informationsbeschaffung, Sicherung der Privatsphäre, Datenschutz, Suchtproblematik),
- bewerten die Chancen und Risiken digitaler Einkaufs- und Zahlverfahren,
- beurteilen an einem Fallbeispiel politische Möglichkeiten zur Gestaltung des Urheberrechts,
- erörtern Sicherheitsrisiken beim Einsatz vernetzter Kommunikations- und Steuerungsgeräte im Haushalt.
Inhaltsfeld 9: Berufsorientierung
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Berufsfelder in Haushalt, Technik und Wirtschaft
- Berufliche Qualifizierungsmöglichkeiten
- Berufliche Selbstständigkeit
- Rechte und Pflichten in Ausbildung und Beruf
- Arbeitszeitmodelle
- Partizipation und Mitbestimmung
- Einkommen und Steuern
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- beschreiben unterschiedliche Kompetenzanforderungen von Berufen mit hauswirtschaftlichem, technischem oder wirtschaftlichem Schwerpunkt,
- erklären unterschiedliche Qualifizierungs-, Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten unter Berücksichtigung der Lebensverlaufsperspektive,
- systematisieren verschiedene Gründungsschritte auf dem Weg in die Selbstständigkeit,
- analysieren an einem Fallbeispiel die Entstehung von Einkommen in Unternehmen, u. a. unter Berücksichtigung von Kosten, Umsatz und Gewinn,
- benennen die Ursachen des Strukturwandels in der Arbeitswelt,
- erklären unterschiedliche Arbeitszeitmodelle, deren Entstehungsbedingungen und die rechtlichen Vorgaben,
- beschreiben die Funktion einer Einkommensteuererklärung und verschiedener Einkommensteuerklassen.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- erörtern die Vor- und Nachteile eines abhängigen Arbeitsverhältnisses gegenüber einer beruflichen Selbstständigkeit,
- bewerten ökonomische, soziale und ökologische Handlungsspielräume für unternehmerische Entscheidungen, u. a. im Hinblick auf Lohnentwicklungen und faire Arbeitsbedingungen,
- erörtern Rechte und Pflichten von Auszubildenden und ausbildenden Betrieben sowie von Beschäftigten und Arbeitgeberinnen sowie Arbeitgebern,
- beurteilen die eigene berufliche Lebensplanung im Hinblick auf verschiedene Erscheinungsformen von Arbeit und unter Berücksichtigung des Strukturwandels in der Arbeitswelt,
- beurteilen verschiedene Arbeitszeitmodelle nach ihrer Vereinbarkeit von Familie und Beruf und im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit,
- bewerten die Möglichkeiten der Partizipation und Mitbestimmung während der Ausbildung und im Beruf,
- bewerten die Bedeutung des Erwerbseinkommens als eine Grundlage der Lebensplanung für Frauen und Männer.