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Orientierungsbereich (Sprungmarken)

Mögliche unterrichtsvorhabenbezogene Konkretisierung – Qualifikationsphase (Q2) – Leistungskurs:

Unterrichtsvorhaben III:

Thema/Kontext: Zukunftsfähige Ernährung – Wie ernähre ich mich in einer globalisierten Welt „richtig“?

Inhaltsfeld: Ernährungsökologie

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Ernährung als mehrdimensionales Phänomen
  • Vollwerternährung und alternative Ernährungsformen
  • Strategien der Wirtschaft
  • Ernährungssituation der Bevölkerung unter verschiedenen regionalen und globalen Bedingungen

Zeitbedarf: ca. 40 Std. à 45 Minuten

Schwerpunkte übergeordneter Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler können ...

  • K2 zu ernährungswissenschaftlichen Fragestellungen relevante Informationen in verschiedenen Quellen, auch in ausgewählten wissenschaftlichen Publikationen recherchieren, auswerten und für Problemlösungen nutzen.
  • B1 fachliche, wirtschaftlich-politische und ethische Maßstäbe bei Bewertungen von ernährungswissenschaftlichen Sachverhalten anhand von Beispielen unterscheiden und angeben.
  • B2 Auseinandersetzungen und Kontroversen zu wissenschaftlich-technischen Problemen und Entwicklungen darstellen und aus verschiedenen Perspektiven Standpunkte auf der Basis von Sachargumenten vertreten.
  • B3 exemplarisch in Konfliktsituationen zu Fragen der Ernährung kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten.
  • B4 die Möglichkeiten und Grenzen ernährungswissenschaftlicher Problemlösungen und Sichtweisen bei innerfachlichen, naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen einschätzen und bewerten.

Mögliche didaktische Leitfragen / Sequenzierung inhaltlicher Aspekte

Konkretisierte Kompetenzerwartungen aus dem Kernlehrplan

Die Schülerinnen und Schüler …

Empfohlene Lehrmittel, Materialien und Unterrichtsmethoden

Didaktisch-methodische Anmerkungen und Empfehlungen sowie Darstellung der verbindlichen Absprachen der Fachkonferenz

„Niemand isst für sich alleine!“ - Hunger durch Wohlstand?

  • Ernährung unter bestimmten regionalen und globalen Bedingungen
  • Ursachen von Fehl- und Mangelernährung
  • Möglichkeiten der Verbesserung der Ernährungs- und Lebenssituation, z.B. durch
    • „Fairen Handel“
    • Bio- und gentechnologische Verfahren in der Lebensmittelproduktion
  • werten Untersuchungen zur Ernährungssituation einer Bevölkerungsgruppe unter bestimmten regionalen und globalen Bedingungen aus und identifizieren Ursachen von Fehl- oder Mangelernährung und deren ernährungsphysiologische Folgen (E5)
  • beschreiben Prinzipien und Arbeitsweisen des Fairen Handels und erläutern die damit verbundenen Intentionen zur Verbesserung der Weltwirtschaftsbedingungen bzw. zur Beseitigung der Armut in Entwicklungsländern. (UF1, UF4)
  • unterscheiden fachliche, wirtschaftlich-politische und ethische Maßstäbe zur Bewertung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln. (B1)
  • unterscheiden bio- und gentechnologische Verfahren in der Lebensmittelproduktion. (UF1)
  • zeigen exemplarisch kontroverse Ziele und Interessen zur Herstellung gentechnisch veränderter Lebensmittel auf und bewerten sie aus ethischer Sicht. (B3)

Filmausschnitt als Einstieg: zum Pariser Großmarkt und zur Tafel aus „Essen im Eimer“

Filme, z.B.: „We feed the World“ oder „Hunger”

Arbeitsmaterial als Ergänzung zu ausgewählten Modulen der Filme

Arbeitsteilige Gruppenarbeit mit Datenmaterial zur Ernährungs- und Lebenssituation in einem ausgewählten Entwicklungsland

Lernaufgabe zu bio- und gentechnologischen Verfahren in der Getreideproduktion

Sensibilisierung für das Thema

Analyse nach ausgewählten Fragestellungen

Erarbeitung verschiedener Aspekte (z.B.: Versorgung mit ausgewählten Nährstoffen, regionale und klimatische Bedingungen);

Präsentation der Ergebnisse in Form eines Infokiosk

Empfehlung:

Pro- und Contra-Diskussion zu verschiedenen Lösungsansätzen (z.B. Fairer Handel, „Golden Rice“) zur Verbesserung der Ernährungs- und Lebenssituation

Verbindlicher Beschluss der Fachkonferenz: Die parallel arbeitenden Lehrkräfte einigen sich, ein bestimmtes Land auszuwählen. Die Erfahrungen werden nach dem 1. Durchgang evaluiert.

Verbindlicher Beschluss der Fachkonferenz: Thematisierung von Vitamin A (Stoffwechsel, Bedarfsdeckung) im Zusammenhang mit Welternährung

Wie viel Mensch verträgt die Erde? – Einfluss der Ernährung auf den „ökologischen Fußabdruck“

  • Merkmale nachhaltiger Ernährung, z.B.:
  • Einfluss der Anbauart, des Transportes, der Herkunft, der Weiterverarbeitung und der Verpackung
  • Fleischkonsum aus verschiedenen Perspektiven betrachtet
  • Essensvernichtung

· werten ernährungsökologische Untersuchungen aus und identifizieren zentrale Probleme zur Umsetzung des Prinzips der Nachhaltigkeit. (E1, E5)

  • erklären komplexe ernährungsökologische Zusammenhänge (u. a. die Folgen eines verstärkten Fisch- bzw. Fleischkonsums) mit differenzierten Ursache-Wirkungs-Modellen und erläutern resultierende Konsequenzen für eine zukunftsfähige Ernährung. (E6)
  • recherchieren das aktuelle Lebensmittelangebot unter Aspekten der Nachhaltigkeit (u. a. regionale und saisonale Verfügbarkeit, Frische, Umweltverträglichkeit der Verpackung, fairer Handel) und präsentieren ihre Ergebnisse adressatengerecht. (K2, K3)
  • werten Statistiken und Erhebungen zum Konsum tierischer Lebensmittel in Industrieländern aus, bewerten die zur Intensivtierhaltung eingesetzten Futtermittel verschiedener Herkunft und zeigen die Folgen für die Welternährungssituation auf. (K2, K4)
  • werten empirische Untersuchungen zu Produktketten regionaler Lebensmittel im Vergleich zu globaler Ware aus und dokumentieren die Ergebnisse der Auswertung in übersichtlicher Form. (K1, K2)
  • vergleichen Möglichkeiten und Grenzen ausgewählter landwirtschaftlicher Anbaumethoden nach ökonomischen, ökologischen, gesellschaftlichen und ernährungsphysiologischen Kriterien und beziehen begründet Stellung dazu. (B2, B4)
  • stellen Kontroversen zur Verwendung unterschiedlicher Lebensmittel (u. a. Convenience Food vs. frische Lebensmittel, konventionell vs. ökologisch erzeugte Lebensmittel) im Privathaushalt im Hinblick auf Ökonomie, Ökologie, Gesundheit sowie Sensorik dar und erläutern Standpunkte dazu aus verschiedenen Perspektiven. (B1)
  • bewerten Beziehungen zwischen Konsumverhalten, Lebensstil und sozio-ökonomischem Status und beziehen begründet Position im Hinblick auf ethisch verantwortliches Handeln in der Gesellschaft. (B1, B2, B3)

Angebote im Internet oder Arbeitsblatt zur Berechnung des ökologischen Fußabdrucks

Gruppenpuzzle mit

Lerntheke zu Einflussfaktoren auf den ökologischen Fußabdruck und Möglichkeiten der Minimierung

Materialien aus Büchern und Internetseiten/ Filmen zu folgenden Themen, z.B.:

- saisonal/regional

- „Essen im Eimer“

- Biolebensmittel

- verarbeitete Lebensmittel contra Frischkost

- Verpackung

- Fleisch/Tierhaltung

Arbeitsblatt mit Arbeitsaufträgen kombiniert mit Internetlinks, Problemthesen/-fragen, evtl. „Vor-Ort-Recherche“

Ermittlung des persönlichen ökologischen Fußabdrucks und der Einflussfaktoren

Präsentation der Gruppenergebnisse in Form eines Beitrages für eine Informationszeitung

Empfehlung:

Podiumsdiskussion zum Thema: Hürden beim Bio-Kauf - Ist „Bio“ wirklich besser?“

Fächerübergreifende Kooperation mit Erdkunde möglich

Vollwert-Ernährung – Eine nachhaltige Ernährungsalternative?

  • Prinzipien der Vollwerternährung
  • Wodurch wird die Qualität eines Lebensmittels beeinflusst?
  • Vergleich der Vollwerternährung mit weiteren Ernährungsalternativen
  • planen und erstellen Mahlzeiten unter Angabe ernährungswissenschaftlicher Kriterien (u. a. Ernährungsform, ökologischer Wert, Gesundheitswert, psychologischer Wert). (E4)
  • systematisieren Merkmale einer „nachhaltigen Ernährung“ nach den Dimensionen Gesundheit, Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft und ordnen Lebensmittel kriterienorientiert den verschiedenen Dimensionen zu. (UF3)
  • erläutern die historische Entwicklung der Vorstellungen von Nachhaltigkeit und nachhaltiger Ernährung in den einzelnen Dimensionen sowie deren Interdependenzen. (UF1, UF4)

Kleingruppenarbeit

Partnerarbeit:

Informationsmaterial und Arbeitsaufträge zu Prinzipien der Vollwerternährung

Verkostung/Untersuchung zur vergleichenden Bewertung nach festgelegten Kriterien von Lebensmitteln/Speisen (z.B. Verarbeitungsgrad, Herkunft)

Gruppenarbeit (arbeitsteilig)

Einstieg/Problematisierung:

Supermarkt-Check: Herkunft (Land, Anbaumethode), Verarbeitungsgrad, Verpackung etc.

Referat: Historische Entwicklung der Vorstellungen von Nachhaltigkeit und nachhaltiger Ernährung

Erstellung und Auswertung einer Umfrage über Kenntnisse der Dimensionen der Vollwerternährung und ihrer Akzeptanz

Empfehlung:

Vorbereitung einer Ausstellung in der Schule zu Ernährungsalternativen: Informationsmaterialien werden produktorientiert erarbeitet! (freie Wahl der Produkte, z.B. Film, Flyer, Plakate)

Empfehlung:

Abschlussbuffet für Öko-Gourmets

Diagnose von Schülerkompetenzen: Kriterienorientierte Bewertung des Beitrags zum Informationskiosk, zur Informationszeitung und der Informationsmaterialien zur Ausstellung sowie des Öko-Buffets

Leistungsbewertung: kriterienorientierte Stellungnahme zu einem bio- und/oder gentechnologischen Verfahren, ggf. Klausur

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