Logo Qualitäts- und UnterstützungsAgentur

Startseite Bildungsportal NRW

Orientierungsbereich (Sprungmarken)

Qualifikationsphase, Leistungskurs, Unterrichtsvorhaben II

Hinweis: Themen, Inhaltsfelder, inhaltliche Schwerpunkte und Kompetenzen hat die Fachkonferenz der Beispielschule verbindlich vereinbart. In allen anderen Bereichen sind Abweichungen von den vorgeschlagenen Vorgehensweisen bei der Konkretisierung der Unterrichtsvorhaben möglich. Darüber hinaus enthält dieser schulinterne Lehrplan in den Kapiteln 2.2 bis 2.4 übergreifende sowie z.T. auch jahrgangsbezogene Absprachen zur fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit, zur Leistungsbewertung und zur Leistungsrückmeldung. Je nach internem Steuerungsbedarf können solche Absprachen auch vorhabenbezogen vorgenommen werden.

 

Thema: Fortschritt und Gefährdung des Fortschritts - sozioökonomische und politische Entwicklungen zwischen 1880 und 1930

Übergeordnete Kompetenzen:

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • ordnen historische Ereignisse, Personen, Prozesse und Strukturen differenziert in einen chronologischen, räumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1),
  • erläutern historische Ereignisse, Personen, Prozesse, Strukturen und Epochenmerkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differenzierter historischer Fachbegriffe (SK2),
  • erklären Anlässe und Ursachen, Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungen historischer Ereignisse, Prozesse und Umbrüche in ihren Interdependenzen sowie Gleichzeitigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phänomene (SK3),
  • erläutern Zusammenhänge von Ereignissen, Entwicklungen, Strukturen sowie dem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligen historischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielräume sowie aus der Perspektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen und Denkmustern (SK 4).

Methodenkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • identifizieren Verstehensprobleme bei komplexeren Materialien und führen fachgerecht die notwendigen Klärungen herbei (MK4),
  • wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgenetisch, diachron, synchron, perspektivisch-ideologiekritisch, Untersuchung eines historischen Falls) (MK5),
  • interpretieren und analysieren eigenständig sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellen und Darstellungen wie Karten, Grafiken, Statistiken, Schaubilder, Diagramme, Bilder, Karikaturen, Filme und historische Sachquellen (u.a. Denkmäler) (MK7),
  • stellen auch komplexere Zusammenhänge strukturiert und optisch prägnant in Kartenskizzen, Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8),
  • stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitätsgrad unter Verwendung geeigneter sprachlicher Mittel und Fachbegriffe/Kategorien adressatenbezogen sowie problemorientiert dar und präsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssyste­me anschaulich (MK9).

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motive bzw. Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1),
  • beurteilen historische Sachverhalte unter Berücksichtigung bzw. Gewichtung verschiedener Kategorien, Perspektiven und Zeitebenen (UK3),
  • beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster, Weltsichten und Menschenbilder (UK4),
  • bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabei zu Grunde gelegten Kriterien (UK7),
  • erörtern die eigenen Wertmaßstäbe im Blick auf geschichtliche Bedingtheit und Veränderbarkeit sowie die Dauerhaftigkeit und die überhistorischen Geltungsansprüche von Wertesystemen und -maßstäben (UK8).

 Handlungskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • entwickeln differenziert Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung historischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen (HK2),
  • beziehen differenziert Position in Debatten über gegenwärtige Verantwortung für historische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3),
  • entscheiden sich für oder gegen die Teilnahme an Formen der öffentlichen Erinnerungskultur und begründen ihre Entscheidung differenziert (HK4),
  • nehmen, ggf. in kritischer Distanz, an der öffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur mit differenzierten eigenen Beiträgen teil (HK5),
  • präsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begründet Positionen zu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6).

 Inhaltsfelder: 
IF 4 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise
IF 5 Die Zeit des Nationalsozialismus – Voraussetzungen, Herrschaftsstrukturen, Nachwirkungen und Deutungen
IF 7 Friedensschlüsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Vom Hochimperialismus zum ersten „modernen“ Krieg in der Industriegesellschaft
  • Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg
  • Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929
  • Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Zeitbedarf: 60 Std.

 

Vorhabenbezogene Konkretisierung:

Unterrichtssequenzen

Zu entwickelnde Kompetenzen

Vorhabenbezogene Absprachen

 

1. „The White Man’s Burden“
Weltmachtstreben und internationale Konkurrenz um das Stück vom Kuchen

 

2. Wer braucht Kolonien?
Die Auseinandersetzung um Nutzen und Nachteil imperialistischer Expansion

 

3. „Mitten im Frieden überfällt uns der Feind“
Erklärungen, Rechtfertigungen und Feind­bilder

 

4. Die Urkatastrophe
Krieg an der Front und der Krieg an der Heimatfront

Konkretisierte Sachkompetenz:

  • erläutern Merkmale, Motive, Ziele, Funktionen und Formen des Imperialismus,
  • charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbilder und deren Funktion,
  • beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsführung, die Organisation der Kriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben.

Konkretisierte Urteilskompetenz: 

  • beurteilen aus historischer und gegenwärtiger Perspektive die Eignung des Fortschrittsparadigmas für die Interpretation der Industrialisierungsprozesse,
  • bewerten den Imperialismus unter Berücksichtigung zeitgenössischer Perspektiven,
  • beurteilen zeitgenössische Begründungen und moderne Erklärungen für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs,
  • beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven,
  • erörtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen „herkömmlicher“ und „moderner“ Kriegsführung.

Methodenkompetenz:

  • interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellen und Darstellungen wie Karten, Grafiken, Statistiken, Schaubilder, Dia­gramme, Bilder, Karikaturen, Filme und historische Sachquellen (u.a. Denkmäler) (MK7),
  • stellen auch komplexe Zusammenhänge strukturiert und optisch prägnant in Kartenskizzen, Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8),
  • stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitätsgrad unter Verwendung geeigneter sprachlicher Mittel und Fachbegriffe/Kategorien adressatenbezogen sowie problemorientiert dar und präsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssyste­me anschaulich (MK9).

Handlungskompetenz:

  • beziehen differenziert Position in Debatten um gegenwärtige Verantwortung für historische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3),
  • entscheiden sich für oder gegen die Teilnahme an Formen der öffentlichen Erinnerungskultur und begründen ihre Entscheidung differenziert (HK4),
  • nehmen, ggf. in kritischer Distanz, an der öffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur mit differenzierten eigenen Beiträgen teil (HK5).

 

Realisierung eines Vorhabens aus den folgenden vier Möglichkeiten:

  • Recherche zu Straßennamen im städtischen Nahbereich (z.B. Carl-Peters-Straße, Schlieffenstraße) (auch: Facharbeit)
  • Projekt: Initiative zur Umbenennung einer Straße oder zur Herstellung von Problembewusstsein in der Öffentlichkeit
  • Recherche zu Kriegsdenkmälern und „Spurensuche“ auf Friedhöfen (auch: Facharbeit)
  • Recherche in der eigenen Familiengeschichte in Hinblick auf Kriegserfahrungen und Kriegserinnerungen (auch: Facharbeit)

 

5. Friedensschluss oder Waffenstillstand im 30jährigen Krieg des 20. Jahrhunderts?
Der Friedensvertrag von Versailles

 

6. Belastungen, Chancen, Legenden
Der Friedensvertrag von Versailles und die erste deutsche Demokratie

Konkretisierte Sachkompetenz:

  • erläutern Grundsätze, Zielsetzungen und Beschlüsse der Verhandlungspartner von (1648,) 1815, 1919 (und 1945) und deren jeweilige Folgeerscheinungen,
  • ordnen die Entstehung des Völkerbundes und der UNO in die ideengeschichtliche Entwicklung des Völkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19. und 20. Jahrhunderts ein,
  • erläutern Ursachen und Wirkungszusam­menhänge der Weltwirtschaftskrise.

Konkretisierte Urteilskompetenz:

  • beurteilen vergleichend die Stabilität der Friedensordnungen von 1648, 1815 und 1919,
  • beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag für die Friedenssicherung in Europa,
  • beurteilen die Bedeutung des Völkerbundes (und der UNO) für eine internationale Friedenssicherung.

Methodenkompetenz:

  • identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und führen fachgerecht die notwendigen Klärungen herbei (MK4),
  • wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an ((gegenwartsgenetisch, diachron, synchron), perspektivisch-ideologiekritisch, (Untersuchung eines historischen Falls)) (MK5).

Handlungskompetenz:

  • präsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begründet Positionen zu einzelnen historischen Streitfragen (HK6).

 

  • Lektüre eines normativen Textes in Auszügen

 

7. Deutschland hängt am Tropf:
Inflation, Reparationen und internationale Lösungsstrategien für eine Nation im wirtschaftlichen Ausnahmezustand

 

8. Wie viel Krise verträgt eine Demokratie?
Der Schwarze Freitag in den USA und seine Auswirkungen in Europa

 

9. „Wir gehen in den Reichstag hinein, um uns im Waffenarsenal der Demokratie mit deren eigenen Waffen zu versorgen.“
Die Weimarer Republik im Kampf mit ihren inneren Feinden

Konkretisierte Sachkompetenz:

  • erläutern Ursachen- und Wirkungszusammenhänge der Weltwirtschaftskrise, 
  • erklären unter der Perspektive von Multikausalität und Interdependenz lang- und kurzfristige Gründe für das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP,
  • erläutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie  [und] deren Ursprünge (und Funktion im Herrschaftssystem.)

Konkretisierte Urteilskompetenz:

  • beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg für die Entwicklung von Krisen und Krisenbewältigungsstrategien,
  • beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichen und politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und den USA unter Berücksichtigung ihrer Handlungsspielräume,
  • beurteilen Kontinuitäten und Diskontinuitäten von Denkmustern und Wertesystemen am Beispiel der NS-Ideologie,
  • erörtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen und Einzelpersonen in der Geschichte.

Methodenkompetenz:

  • wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an ((gegenwartsgenetisch, diachron, synchron, perspektivisch-ideologiekritisch,) Untersuchung eines historischen Falls) (MK5).

Handlungskompetenz:

  • präsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begründet Positionen zu einzelnen historischen Streitfragen (HK6),
  • entwickeln differenziert Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung historischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen (HK2).

 

  • angeleitetes Gespräch mit einem Parallelkurs SW über Unterschiede und Gemeinsamkeiten großer international wirksamer Wirtschaftskrisen in Gegenwart und Vergangenheit

Diagnose von Schülerkonzepten:

  • Erhebung der dem Fortschrittsbegriff zugrunde liegenden Zeitvorstellungen und Raumperspektiven
  • Erarbeitung von Kriterien zur Verwendung des Begriffs „Demokratie“

Leistungsbewertung:

  • Aktive Teilnahme am vereinbarten Projekt und Vorlage eines Projektberichts
  • Erstellung einer schriftlichen Ausarbeitung unter Beachtung fachlicher und sprachlicher Standards (auch: Facharbeit)
Zum Seitenanfang

© 2024 Qualitäts- und UnterstützungsAgentur - Landesinstitut für Schule