Unterrichtsvorhaben VI
Thema: „Kann man
eigentlich (noch) vernünftig glauben?“ – Der Glaube an den christlichen Gott
vor den Herausforderungen des Atheismus und der Theodizee
Inhaltsfelder:
IF 1: Der Mensch in christlicher
Perspektive
IF
2: Christliche Antworten auf die Gottesfrage
F 5:
Verantwortliches Handeln aus christlicher Motivation
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Die Sehnsucht nach einem gelingenden Leben
- Die Frage nach der Existenz Gottes
- Christliches Handeln in der Nachfolge Jesu
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Sach-kompetenz
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- identifizieren und deuten
Situationen des eigenen Lebens und der Lebenswelt, in denen sich Fragen nach
Grund, Sinn und Ziel des Lebens und der eigenen Verantwortung stellen (SK 1),
- setzen eigene
Antwortversuche und Deutungen in Beziehung zu anderen Entwürfen und
Glaubensaussagen (SK 2),
- stellen die Relevanz
religiöser Fragen und Inhalte und die Art ihrer Rezeption anhand von Werken
der Kunst, Musik, Literatur oder des Films dar (SK 3).
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Die SuS
- beschreiben die Suche von Menschen nach Sinn und Heil
– mit, ohne oder gegen Gott,
- erläutern die mögliche Bedeutung christlicher
Glaubensaussagen für die persönliche Suche nach Heil und Vollendung,
- beschreiben die Wahrnehmung und Bedeutung des Fragens
nach Gott und des Redens von Gott in ihrer Lebenswirklichkeit,
- erläutern Positionen, die die Plausibilität des
Gottesglaubens aufzuzeigen versuchen,
- analysieren klassische und aktuelle religionskritische
Entwürfe der Bestreitung Gottes und deuten sie im Kontext ihrer Entstehung,
- ordnen die Theodizeefrage als eine zentrale
Herausforderung des christlichen Glaubens ein,
- erläutern auf der Grundlage des biblisch-christlichen
Menschenbildes (u.a. Gottesebenbildlichkeit) Spezifika christlicher Ethik.
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Inhaltliche Akzente des Vorhabens
- Passt Gott in unsere Welt? Beobachtungen zur Präsenz
von Gottesbildern in unserer Lebenswirklichkeit , z.B. „Ich hab mir einen
Gott ins Regal gestellt“, Buddha im
Baumarkt (Relativierung, Privatisierung und Banalisierung der Gottesrede)
- Gibt es „mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit keinen Gott“? – Erscheinungsformen und Vorwürfe des neuen
Atheismus (z.B. Buskampagne, Dawkins, Schmidt-Salomon)
- Gibt es Gott, weil der Mensch ihn braucht? -
Feuerbachs Vorwurf der Projektion vor dem Hintergrund des Paradigmenwechsels
der Aufklärung
- Gibt es die Religion, weil sie Ausdruck des Elends
der Unterdrückten ist? – Die Kritik von Karl Marx an der Religion („Opium des
Volkes“) vor dem Hintergrund der industriellen Revolution
- Gibt es Gott, weil der der Mensch mit den Härten der
Realität nicht zurechtkomt? – Freuds Kritik an der Religion als „kollektiver
Zwangsneurose“
- Der Glaube an Gott als Produkt der Evolution bzw. des
Gehirns – Zeitgenössische Anfragen aus dem Bereich der Biologie oder der Neurowissenschaften
an einem Beispiel
- Kann man dennoch „vernünftig“ an Gott glauben? –
Grenzen und Möglichkeiten von
Argumenten für die Existenz Gottes (am Beispiel des Kausalitätsarguments,
des ontologischen Arguments und von Postulats von Kant)
- Wie kann Gott das zulassen? – Die Theodizeefrage und
ihre Reflexion in der Bibel (im Buch Ijob), in der Philosophie (Leibnitz)
und in der Theologie (Leid als Preis
der Freiheit[1] bzw. free-will-defense[2], memoria
passionis[3]),
- Der „Fels des Atheismus“? – Reflexionen über die
Theodizeefrage in Literatur (z.B. Büchner, Dostojewski, Celan) , Kunst (z.B.
Isenheimer Altar) und Film (z.B: „Tree of Life“, „Adams Äpfel“, …)
- Ggf.: Handelt Gott, wenn ich ihn bitte? –
Vorstellungen von Gottes Handeln in der Welt (creatio ex nihilo, kreatürlich vermitteltes Handeln)
- „Brauchen“ wir die Rede von Gott (gerade) heute? –
Gottesrede und Identität (z.B. der Gedanke der Menschenwürde, vgl. Jan Roß[4] / „Compassion“,
vgl. Metz[5])
- Passt Gott in meine Welt? – Reflexion über die
Relevanz des Unterrichtsvorhabens (z.B. in Form eines Essays, der sich mit
den Ergebnissen subjektiv auseinandersetzt)
Methodische Akzente des Vorhabens / fachübergreifende Bezüge / außerschulische
Lernorte
- Texterschließung von argumentativen, philosophischen
Texten
- Bild- oder Filmanalyse
- Ggf. Recherche im Internet
Formen der Kompetenzüberprüfung
- Präsentationen von Arbeitsergebnissen auf Folie und
Plakat
- Klausur
- Essay
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Urteils-kompetenz
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- bewerten Möglichkeiten und
Grenzen des Sprechens vom Transzendenten (UK 1),
- erörtern die Relevanz von
Glaubensaussagen heute (UK 2),
- bewerten
Ansätze und Formen theologischer und ethischer Argumentation (UK
4),
- erörtern
im Kontext der Pluralität unter besonderer Würdigung spezifisch christlicher Positionen
komplexere religiöse und ethische Fragen (UK 5).
- beurteilen die Bedeutung christlicher Perspektiven
auf das Menschsein für die individuelle Lebensgestaltung (u.a. in
Partnerschaft) und das gesellschaftliche Leben,
- erörtern
Positionen der Religionskritik im Hinblick auf ihre Tragweite,
- erörtern
philosophische und theologische Positionen zur Theodizeefrage,
- erörtern
die Relevanz biblisch-christlicher Ethik für das individuelle Leben und die
gesellschaftliche Praxis (Verantwortung und Engagement für die Achtung der
Menschenwürde, für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung).
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