Qualifikationsphase (Q1) –
GRUNDKURS
Jahresthema: „Das muss doch
jeder selber wissen?“ – Theologische, christologische,
anthropologisch-ethische und ekklesiologische Vergewisserungen angesichts der
Tendenz der Privatisierung („Was ich glaube, ist meine Sache“), Relativierung
(„Was wahr ist, weiß keiner“) und Funktionalisierung („Was bringt mir der
Glaube?“) von Religion
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Unterrichtsvorhaben I
Thema: „Was ich glaube,
bestimme ich“ oder: „Zwischen dem ‚lieben Gott‘ und dem ‚absoluten
Geheimnis‘“ – Die Frage nach der biblisch-christlichen Gottesbotschaft
Inhaltsfelder:
IF 1: Der Mensch in christlicher
Perspektive
IF
2: Christliche Antworten auf die Gottesfrage
IF 3: Das Zeugnis
vom Zuspruch und Anspruch Jesu Christi
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Die Sehnsucht nach einem gelingenden Leben
- Biblisches Reden von Gott
- Jesus von Nazareth, der Christus: Tod und
Auferweckung
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Sach-kompetenz
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Die SuS
- identifizieren
und deuten Situationen des eigenen Lebens und der Lebenswelt, in denen sich
Fragen nach Grund, Sinn und Ziel des Lebens und der eigenen Verantwortung
stellen (SK 1),
- setzen eigene
Antwortversuche und Deutungen in Beziehung zu anderen Entwürfen und
Glaubensaussagen (SK 2),
- erläutern
grundlegende Inhalte des Glaubens an den sich in der Geschichte Israels und
in Jesus Christus offenbarenden Gott, der auf Jesus Christus gegründeten
Kirche und der christlichen Hoffnung auf Vollendung (SK 4),
- stellen Formen und Bedeutung religiöser Sprache an Beispielen dar (SK 5),
- deuten
Glaubensaussagen unter Berücksichtigung des historischen Kontextes ihrer
Entstehung und ihrer Wirkungsgeschichte (SK 6),
- stellen an
ausgewählten Inhalten Gemeinsamkeiten von Konfessionen und Religionen sowie
deren Unterschiede dar (SK 7).
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Die SuS
- beschreiben die Suche von Menschen nach Sinn und Heil
– mit, ohne oder gegen Gott,
- erläutern die mögliche Bedeutung christlicher
Glaubensaussagen für die persönliche Suche nach Heil und Vollendung,
- beschreiben die Wahrnehmung und Bedeutung des Fragens
nach Gott und des Redens von Gott in ihrer Lebenswirklichkeit,
- erläutern Stufen der Entwicklung und Wandlung von
Gottesvorstellungen in der Biographie eines Menschen,
- erläutern die Schwierigkeit einer angemessenen Rede
von Gott (u.a. das anthropomorphe Sprechen von Gott in geschlechterspezifischer
Perspektive),
- entfalten zentrale Aussagen des jüdisch-christlichen
Gottesverständnisses (Gott als Befreier, als der ganz Andere, als der
Unverfügbare, als Bundespartner),
- erläutern das von Jesus gelebte und gelehrte
Gottesverständnis,
- stellen die
Rede vom trinitarischen Gott als Spezifikum des christlichen Glaubens und als
Herausforderung für den interreligiösen Dialog dar,
- erläutern an einem Beispiel das Bekenntnis zum Mensch
gewordenen Gott,
- erläutern die Sichtweise auf Jesus im Judentum oder
im Islam und vergleichen sie mit der christlichen Perspektive.
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Vereinbarungen der FK
Inhaltliche Akzente des Vorhabens
- Was glaube ich? Was glauben wir? –
Gottesvorstellungen von Schülerinnen und Schülern
- Wie ändert sich der Glaube? – Stufen religiöser
Entwicklung: Oser/Gmünder (ggf. auch Auswertung von Kinderzeichnungen,
Fowler, Einfluss der Erziehung)
- Wie kann ich mir Gott vorstellen? – Über die
Möglichkeiten und Grenzen von Gottesvorstellungen in Bibel (Bilderverbot vor
dem Hintergrund altorientalischer Gottesbilder) und Theologie (negative Theologie,
analoges Sprechen, Gott als Vater und Mutter); ggf. auch in der Kunst (z.B.
erste Darstellungen im frühen Mittelalter / anthropomorphe Darstellungen / der
Weg in die Abstraktion)
- Wie wendet sich Gott den Menschen zu? – Zusage von
Befreiung und bleibender Zuwendung (Berufung des Mose, Bedeutung des Gottesnamens,
Exodusgeschehen); Gottes liebende Zuwendung zu den Menschen; Gottes Annahme
des Menschen trotz aller Schuld, …
- Was bedeutet die Menschwerdung Gottes? – Die
Zuwendung Gottes zur Welt in Jesus Christus (z.B. lk Kindheitsgeschichten,
vgl. UV II)
- Ein Gott in drei Personen? – Theologische Reflexionen
des trinitarischen Bekenntnisses (ökonomische und immanente Trinität; ggf. Bezug
zu künstlerischen Darstellungen) in Auseinandersetzung mit dem
Tritheismusvorwurf des Islam
- Welche Konsequenzen hat der Glaube an Gott? –
Erkundung eines exemplarischen Lebenswegs oder Auseinandersetzung mit einer
exemplarischen Antwort (z.B.: Frère Roger, „Kampf und Kontemplation“, ein hist.
und aktuelles Beispiel, „Heilige“ des Alltags)
- Und wer oder was ist Gott für mich? – Kreative
Auseinandersetzung mit den Ergebnissen des Unterrichtsvorhabens (z.B.:
Verfassen eines Briefs an eine hist. oder fiktive Person / einen Autor / an
sich selbst; Gestaltung eines
Glaubensweges)
Methodische Akzente des Vorhabens / fachübergreifende Bezüge / außerschulische
Lernorte
- Ggf. Projektarbeit: Befragung/ kreative
Gestaltungsaufgaben zum Thema Gottesvorstellungen
- Methoden der Bibelarbeit (Aspekte der
historisch-kritischen Exegese)
- Ggf. Bildanalyse
- Ggf. Recherche im Internet
Formen der Kompetenzüberprüfung
- Präsentationen von Arbeitsergebnissen
- Ggf. Verfassen eines Briefes, der die für die SuS
relevanten Inhalte des Unterrichtsvorhabens reflektiert
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