Unterrichtsvorhaben V
Thema: „Kann man
eigentlich (noch) vernünftig glauben?“ – Der Glaube an den christlichen Gott
vor den Herausforderungen des Atheismus und der Theodizee
Inhaltsfelder:
IF 1: Der Mensch in christlicher
Perspektive
IF
2: Christliche Antworten auf die Gottesfrage
F 5:
Verantwortliches Handeln aus christlicher Motivation
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Die Sehnsucht nach einem gelingenden Leben
- Die Frage nach der Existenz Gottes
- Christliches Handeln in der Nachfolge Jesu
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Sach-kompetenz
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- identifizieren
und deuten Situationen des eigenen Lebens und der Lebenswelt, in denen sich
Fragen nach Grund, Sinn und Ziel des Lebens und der eigenen Verantwortung
stellen (SK 1),
- setzen eigene
Antwortversuche und Deutungen in Beziehung zu anderen Entwürfen und
Glaubensaussagen (SK 2),
- stellen die
Relevanz religiöser Fragen und Inhalte und die Art ihrer Rezeption anhand von
Werken der Kunst, Musik, Literatur oder des Films dar (SK 3).
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Die SuS
- beschreiben die Suche von Menschen nach Sinn und Heil
– mit, ohne oder gegen Gott,
- erläutern die mögliche Bedeutung christlicher
Glaubensaussagen für die persönliche Suche nach Heil und Vollendung,
- beschreiben die Wahrnehmung und Bedeutung des Fragens
nach Gott und des Redens von Gott in ihrer Lebenswirklichkeit,
- erläutern eine Position, die die Plausibilität des
Gottesglaubens aufzuzeigen versucht,
- stellen die Position eines theoretisch begründeten
Atheismus in seinem zeitgeschichtlichen Kontext dar,
- ordnen die Theodizeefrage als eine zentrale
Herausforderung des christlichen Glaubens ein,
- erläutern auf der Grundlage des biblisch-christlichen
Menschenbildes (u.a. Gottesebenbildlichkeit) Spezifika christlicher Ethik.
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Inhaltliche Akzente des Vorhabens
- Passt Gott in unsere Welt? Beobachtungen zur Präsenz
von Gottesbildern in unserer Lebenswirklichkeit , z.B. „Ich hab mir einen
Gott ins Regal gestellt“, Buddha im
Baumarkt (Relativierung, Privatisierung und Banalisierung der Gottesrede)
- Gibt es „mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit keinen Gott“? – Erscheinungsformen und Vorwürfe des neuen
Atheismus (z.B. Buskampagne, Dawkins, Schmidt-Salomon)
- Gibt es Gott, weil der Mensch ihn braucht? - Feuerbachs
Vorwurf der Projektion vor dem Hintergrund des Paradigmenwechsels der Aufklärung
- Kann man dennoch „vernünftig“ an Gott glauben? – Grenzen
und Möglichkeiten von Argumenten für
die Existenz Gottes (am Beispiel des Kausalitätsarguments)
- Wie kann Gott das zulassen? – Die Theodizeefrage und
ihre Reflexion in der Bibel, in der Theologie (Leid als Preis der Freiheit
bzw.
free-will-defense, memoria
passionis) und ggf. an einem Film
- Ggf.: Handelt Gott, wenn ich ihn bitte? –
Vorstellungen von Gottes Handeln in der Welt (creatio ex nihilo, kreatürlich
vermitteltes Handeln)
- „Brauchen“ wir die Rede von Gott (gerade) heute? –
Gottesrede und Identität (z.B. der Gedanke der Menschenwürde)
- Passt Gott in meine Welt? – Reflexion über die
Relevanz des Unterrichtsvorhabens (z.B. in Form eines Essays, der sich mit
den Ergebnissen subjektiv auseinandersetzt)
Methodische Akzente des Vorhabens / fachübergreifende Bezüge / außerschulische
Lernorte
- Texterschließung von argumentativen, philosophischen Texten
- Bild- oder Filmanalyse
- Ggf. Recherche im Internet
Formen der Kompetenzüberprüfung
- Präsentationen von Arbeitsergebnissen auf Folie und
Plakat
- Z.B.: Essay
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Urteils-kompetenz
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- bewerten Möglichkeiten und
Grenzen des Sprechens vom Transzendenten (UK
1),
- erörtern die
Relevanz von Glaubensaussagen heute (UK 2),
- bewerten Ansätze und Formen theologischer und ethischer Argumentation (UK
4),
- erörtern im Kontext der Pluralität unter besonderer Würdigung spezifisch
christlicher Positionen komplexere religiöse und ethische Fragen (UK
5).
- beurteilen die Bedeutung christlicher Perspektiven
auf das Menschsein für die individuelle Lebensgestaltung (u.a. in
Partnerschaft) und das gesellschaftliche Leben,
- erörtern eine Position der Religionskritik im
Hinblick auf ihre Tragweite,
- erörtern eine theologische Position zur
Theodizeefrage,
- erörtern die Relevanz biblisch-christlicher Ethik für
das individuelle Leben und die gesellschaftliche Praxis (Verantwortung und
Engagement für die Achtung der Menschenwürde, für Gerechtigkeit, Frieden und
Bewahrung der Schöpfung).
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Handlungs-kompetenz
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- entwickeln, auch im Dialog mit anderen,
Konsequenzen für verantwortliches Sprechen in weltanschaulichen Fragen (HK 2),
- nehmen unterschiedliche
konfessionelle, weltanschauliche und wissenschaftliche Perspektiven ein und
erweitern dadurch die eigene Perspektive (HK
3),
- argumentieren konstruktiv und sachgerecht in der Darlegung eigener und
fremder Gedanken in religiös relevanten Kontexten (HK 4).
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