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Q1, Grundkurs, fortgeführte Fremdsprache: Unterrichtsvorhaben I


Qualifikationsphase Q1, Grundkurs, fortgeführte Fremdsprache: Unterrichtsvorhaben I

Thema: Hütet euch vor den Popularen, folgt den Optimaten! – politische Strukturen der Republik im Spiegel von Ciceros Reden

Textgrundlage: Cicero, pro Sestio

Inhaltsfelder:

Staat und Gesellschaft

Römische Geschichte und Politik

Rede und Rhetorik

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Römische Werte
  • Politische Betätigung und individuelle Existenz
  • Mythos und Wirklichkeit – römische Frühzeit, res publica und Prinzipat
  • Romidee und Romkritik
  • Die Rede als Ausdruck der ars bene dicendi
  • Politische, soziale und ökonomische Strukturen des römischen Staates
  • Staatstheorie und Staatswirklichkeit
  • Staat und Staatsformen in der Reflexion

Zeitbedarf: Std.

Übergeordnete Kompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler können

Textkompetenz:

  • anhand textsemantischer und textsyntaktischer Merkmale eine begründete Erwartung an Inhalt und Struktur der Texte formulieren,
  • textadäquat auf der Grundlage der Text-, Satz- und Wortgrammatik dekodieren,
  • Originaltexte sprachlich richtig und sinngerecht rekodieren und ihr Textverständnis in einer Übersetzung dokumentieren,
  • zur Vertiefung des Textverständnisses Übersetzungen miteinander vergleichen und die grundlegende Differenz von Original und Übersetzung nachweisen,
  • unter Beachtung der Quantitäten, der sinntragenden Wörter und Wortblöcke sowie des Versmaßes (hexametrische Dichtung) als Nachweis ihres Textverständnisses vortragen,
  • Texte anhand immanenter Kriterien im Hinblick auf Inhalt, Aufbau, gedankliche Struktur und formal-ästhetische Gestaltung (sprachliche, metrische, stilistische und kompositorische Gestaltungsmittel) weitgehend selbstständig analysieren und den Zusammenhang von Form und Funktion nachweisen,
  • ausgewählte lektürerelevante Versmaße (u.a. Hexameter) metrisch analysieren,
  • gattungstypologische Merkmale nachweisen und in ihrer Funktion erläutern,
  • lateinische Texte mit Hilfe unterschiedlicher Interpretationsansätze (historisch und biographisch) interpretieren,
  • lateinisches Original und ausgewählte Rezeptionsdokumente vergleichen und Gründe für unterschiedliche Rezeptionen erläutern,
  • im Sinne der historischen Kommunikation zu den Aussagen Texte und ihrer Rezeption Stellung nehmen.

Sprachkompetenz:

  • Form und Funktion der Morphologie und Syntax (z.B. mit Hilfe einer Systemgrammatik) erklären und auf dieser Grundlage Satzstrukturen weitgehend selbstständig analysieren,
  • die Fachterminologie korrekt anwenden,
  • auf der Grundlage komparativ-kontrastiver Sprachreflexion die Ausdrucksmöglichkeiten in der deutschen Sprache auf den Ebenen der Idiomatik, der Struktur und des Stils reflektiert erläutern,
  • Fremdwörter, Termini der wissenschaftlichen Sprache sowie sprachverwandte Wörter in anderen Sprachen erklären und sie sachgerecht verwenden,
  • ihren Wortschatz themen- und autorenspezifisch erweitern und sichern,
  • kontextbezogen unbekannte Wörter, spezifische Bedeutungen und grammatische Eigenschaften mit Hilfe eines zweisprachigen Wörterbuchs ermitteln,
  • ihr grammatisches Strukturwissen zur Erschließung analoger Strukturen und zur Erfassung der Grundaussagen von Texten in weiteren Fremdsprachen anwenden.

Kulturkompetenz:

  • themenbezogen Aspekte der antiken Kultur und Geschichte und deren Zusammenhänge erläutern,
  • die Kenntnisse der antiken Kultur für die Erschließung und Interpretation anwenden,
  • exemplarisch Kontinuität und Diskontinuität zwischen Antike und Gegenwart aufzeigen und deren Bedeutung vor dem Hintergrund der kulturellen Entwicklung Europas erklären,
  • sich mit Denkmodellen und Verhaltensmustern der Antike unter Bezugnahme auf ihre eigene Gegenwart auseinander setzen und eigene Standpunkte entwickeln.

Vorhabenbezogene Konkretisierung

Unterrichtssequenzen

konkretisierte Kompetenzerwartung

Vorhabenbezogene Absprachen / Anregungen

1.Sequenz: pro Sestio – Verteidigungsrede für Sestius oder Darstellung von Ciceros politischem Programm?

  • pro Sestio – die letzte Rede in der res publica libera
  • Gattungsspezifische Merkmale der Textsorte Rede
  • Arten der Rede und antike Artikulationsschemata
  • quinque officia oratoris
  • zentrale politische und ethische Leitbegriffe der Römer erläutern und ihre Bedeutung fürs römische Selbstverständnis exemplarisch nachweisen,
  • das Postulat der Verbindung von Redekunst und Moral erläutern,
  • die zentralen Eigenschaften des orator perfectus benennen und seine Bedeutung als Ideal römischer Erziehung erläutern,
  • die Tragfähigkeit dieses Ideals, auch vor dem Hintergrund gegenwärtiger Redepraxis, erörtern.
  • die gesellschaftlichen Schichten, die politischen Organe, die rechtlichen und sozialen Verhältnisse des römischen Staates in Republik und Kaiserzeit in ihren Grundzügen darstellen,
  • zentrale politische und ethische Leitbegriffe der Römer erläutern und ihre Bedeutung fürs römische Selbstverständnis exemplarisch nachweisen,
  • als typische Gestaltungsmittel u. a. die Darstellung positiver und negativer exempla, Anschaulichkeit, Dramatisierung und Psychologisierung nachweisen und im Hinblick auf ihre Funktion deuten,
  • Beispiele für eine politische und unpolitische Existenz sowie die Beweggründe dafür darstellen und sich kritisch mit Bewertungen dieser Lebensformen auseinandersetzen,
  • zentrale Ereignisse der römischen Geschichte strukturiert darstellen und in den historischen Kontext einordnen,
  • die zentralen Eigenschaften des orator perfectus benennen und seine Bedeutung als Ideal römischer Erziehung erläutern.
  • fachübergreifende Kooperationen zu politischen Reden in Deutsch und den modernen Fremdsprachen
  • Nachahmung der antiken Redepraxis als rhetorisches Experiment
  • Formulierung und Präsentation einer kurzen Rede auf der Grundlage der antiken officia
  • Zusammenstellen von Mitteln der stilistischen Gestaltung, Gliedern der partes orationis

Politische Aktivität unter Lebensgefahr – kein Schrecken für tüchtige Politiker

  • Ciceros Selbstdarstellung seines Exils als Aufopferung für die res publica
  • Sicherung unsterblichen Ruhms durch Dienst am Gemeinwesen
  • Hannibal als Beispiel eines durch seine Mitbürger im Stich gelassenen Politikers
  • concordia omnium ordinum

2.Sequenz: Optimaten und Populare – politische Parteien im antiken Rom?

  • natio optimatium, die wahren Patrioten!
  • populares: egoistische Agitatoren der Masse?
  • cursum tenere: Wer soll am Ruder des Staatsschiffes stehen?
  • contiones und comitia als politische Rituale
  • Applaus der Zuschauer – ein Barometer für die Beliebtheit der Führungsschicht
  • Abstimmungen oder Spiele: Wo zeigt sich der wahre Wille der Wähler?
  • Schülerreferate zu bekannten griechischen und römischen Politikern, die ihre Heimat aus innenpolitischen Gründen verlassen mussten
  • fachübergreifende Kooperationen zur Geschichte und Rolle von Parteien
  • Analyse von modernen politischen Reden zur Darstellung der eigenen und der gegnerischen politischen Ziele
  • Zuordnung typischer politischer Schlagworte zu Optimaten und Popularen,
  • Schülerreferate zu Spielen und der Sichtweise von Kritikern
  • Recherche zu römischen Spielen als politische Veranstaltungen
  • Analyse von Satzperioden

Leistungsbewertung:

  • Klausuren und weitere Überprüfungsformen vgl. KLP Kap. 3 (u.a. Produktionsorientierte Verfahren: Umsetzung eines Textes in szenisches Spiel; Vergleich)
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