Logo Qualitäts- und UnterstützungsAgentur

Startseite Bildungsportal NRW

Orientierungsbereich (Sprungmarken)

Qualifikationsphase Q2, Leistungskurs, fortgeführte Fremdsprache: Unterrichtsvorhaben I

Qualifikationsphase QPh, Leistungskurs, fortgeführte Fremdsprache: Unterrichtsvorhaben I

Thema: "Per aspera ad astra" – Der Aufstieg Roms von einer Handvoll vaterlandsloser Kriegsflüchtlinge zur alles beherrschenden Weltmacht

Textgrundlage: Vergil, Aeneis VI, 42 – 97, 752 – 892 (optional 548 – 627)

Inhaltsfelder:

Staat und Gesellschaft

Römische Geschichte und Politik

Antike Mythologie, römische Religion und Christentum

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Römische Werte
  • Mythos und Wirklichkeit – römische Frühzeit, res publica und Prinzipat
  • Der Mythos und seine Funktion
  • Romidee und Romkritik
  • Rom in der Auseinandersetzung mit fremden Völkern
  • Römische Göttervorstellungen und ihre Bedeutung für den römischen Staat, seine Herrscher und das Imperium Romanum

Zeitbedarf: 35 Std.

Übergeordnete Kompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler können

Textkompetenz:

  • anhand textsemantischer und textsyntaktischer Merkmale eine begründete Erwartung an Inhalt und Struktur der Texte formulieren,
  • textadäquat auf der Grundlage der Text-, Satz- und Wortgrammatik dekodieren,
  • Originaltexte sprachlich richtig und sinngerecht rekodieren und ihr Textverständnis in einer in Einzelfällen auch wirkungsadäquaten Übersetzung dokumentieren,
  • verschiedene literarische Übersetzungen desselben Primärtextes vergleichen und dazu wertend Stellung nehmen,
  • lateinische Texte unter Beachtung der Quantitäten, der sinntragenden Wörter und Wortblöcke sowie des Versmaßes als Nachweis ihres Textverständnisses vortragen,
  • Originaltexte anhand immanenter Kriterien im Hinblick auf Inhalt, Aufbau, gedankliche Struktur und formal-ästhetische Gestaltung (sprachliche, metrische, stilistische und kompositorische Gestaltungsmittel) selbstständig analysieren und den Zusammenhang von Form und Funktion nachweisen,
  • ausgewählte lektürerelevante Versmaße metrisch analysieren,
  • gattungstypologische Merkmale nachweisen und in ihrer Funktion erläutern,
  • lateinische Texte mit Hilfe unterschiedlicher Interpretationsansätze
  • (historisch, biographisch, soziologisch) vertieft interpretieren,
  • lateinisches Original und Rezeptionsdokumente aus verschiedenen Rezeptionsepochen vergleichen und exemplarisch Gründe für unterschiedliche Rezeptionen erläutern,
  • im Sinne der historischen Kommunikation zu den Aussagen lateinischer Texte und ihrer Rezeption differenziert Stellung nehmen.

Sprachkompetenz:

  • die Form und Funktion lektürespezifischer Elemente der Morphologie und Syntax (z.B. mit Hilfe einer Systemgrammatik) erläutern und auf dieser Grundlage auch komplexe Satzstrukturen selbstständig analysieren,
  • die Fachterminologie korrekt und differenziert anwenden,
  • auf der Grundlage komparativ-kontrastiver Sprachreflexion die Ausdrucksmöglichkeiten in der deutschen Sprache auf den Ebenen der Idiomatik, der Struktur und des Stils differenziert und reflektiert erläutern,
  • Fremdwörter, Termini der wissenschaftlichen Sprache sowie sprachverwandte Wörter in anderen Sprachen erläutern und sie sachgerecht und differenziert verwenden,
  • ihren Wortschatz themen- und autorenspezifisch erweitern und sichern,
  • kontextbezogen unbekannte Wörter, spezifische Bedeutungen und grammatische Eigenschaften selbstständig mit Hilfe eines zweisprachigen Wörterbuchs ermitteln,
  • ihr grammatisches Strukturwissen zur Erschließung analoger Strukturen und zur Erfassung der Grundaussagen von Texten in weiteren Fremdsprachen anwenden.

Kulturkompetenz:

  • themenbezogen Aspekte der antiken Kultur und Geschichte und deren Zusammenhänge differenziert und strukturiert erläutern,
  • die vertieften und systematisierten Kenntnisse der antiken Kultur für die Erschließung und Interpretation anwenden,
  • exemplarisch Kontinuität und Diskontinuität zwischen Antike und Gegenwart aufzeigen und deren Bedeutung vor dem Hintergrund der kulturellen Entwicklung Europas erläutern,
  • sich mit Denkmodellen und Verhaltensmustern der Antike unter Bezugnahme auf ihre eigene Gegenwart vertieft auseinandersetzen und eigene Standpunkte entwickeln.

Vorhabenbezogene Konkretisierung:

Unterrichtssequenzen

konkretisierte Kompetenzerwartungen

Vorhabenbezogene Absprachen

Sequenz 1: Der Kampf um das Gelobte Land

  • gattungsspezifische Merkmale der Gattung „Epos“
  • Die Bedeutung der Prophetie und Mantik in der römischen Gesellschaft
  • Die Sibylle von Cumae: wahnsinnige Alte oder Künderin göttlichen Willens?
  • Der bevorstehende Kampf um Latium – und wiederum grüßt Troja
  • zentrale politisch-ethische Leitbegriffe der Römer erläutern und ihre Bedeutung für römisches Selbstverständnis exemplarisch nachweisen (pietas),
  • die mythologische Begründung der römischen Herrschaft, Ausprägungen des Sendungsgedankens und Gründe für Aufstieg und Niedergang des Imperium Romanum herausarbeiten und die Anwendbarkeit von Erklärungsmodellen auf andere historische Zusammenhänge prüfen,
  • wichtige Kernbegriffe der römischen Religion (u.a. Kult, pietas, Sühnemaßnahmen, Opferhandlungen) im historischen Kontext erklären,
  • die Funktion von Mythos und Religion im Staat exemplarisch beschreiben und erläutern,

§ Schülerreferate zu berühmten antiken Orakelstätten, z.B. Cumae, Delphi, Ephesos und der Bedeutung der Mantik in der Antike

  • Vergleich der im Unterricht erarbeiteten Übersetzung mit literarischen Wiedergaben der Rede der Sibylle, z.B. unter
  • http://www.gottwein.de/Lat/verg/aen06de.php oder von Johannes Götte
  • metrische und stilistische Analysen

Sequenz 2: Der römische Held – ein Erfolgsmodell zu allen Zeiten?

  • Tradition und Funktion der Heldenschau im Zentrum der Aeneis
  • Mythische Könige und republikanische Helden
  • Parcere subiectis et debellare superbos“ – Die Begründung des römischen Sendungsgedankens
  • Die Aeneis – Lobpreis des mythischen Gründervaters oder doch viel eher eine Caesareis?
  • zentrale Ereignisse der römischen Geschichte strukturiert darstellen und in den historischen Kontext einordnen,
  • exemplarisch anhand ausgewählter Aspekte römischer Kunst oder Architektur ihre repräsentative Funktion für Kaiser und Staat erläutern,
  • die Funktion von Dichtung als Darstellungsform zentraler politischer Ideen erläutern und den Zusammenhang zwischen Dichtung und politischem Engagement nachweisen,
  • die Bedeutung von Recht und Gerechtigkeit im Staat erläutern und den Zusammenhang zwischen diesen Vorstellungen und dem ethisch-religiös
  • begründeten Sendungsgedanken der Römer nachweisen,
  • zentrale Inhalte antiker Mythologie in ihrem literarischen Kontext erläutern und mit Beispielen für ihr Fortwirken vergleichen,
  • den Mythos als eine Form der Welterklärung erläutern.
  • Präsentation: mythischer Stammbaum des Augustus
  • Reaktivierung des Vorwissens der Schülerinnen und Schüler aus dem vorangegangenen Unterrichtsvorhaben zu Livius (Die römischen Könige, Brutus, Scipio etc.)
  • Schülerarbeiten zu bisher unbekannten Helden und Feldherren (z.B. Torquatus, Camillus, Marcellus)
  • Vergleich mit bildlichen Umsetzungen des Leitgedankens römischen Sendungsbewusstseins, z.B. mit Menozzis Vergildenkmal in Mantua oder italienischen Briefmarkenabbildungen aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts
  • Ausblick auf das Ende der Aeneis (XII, 914 – 952) in deutscher Übersetzung und Vergleich mit Anchises‘ Leitgedanken „parcere subiectis

Leistungsbewertung:

  • Klausuren und weitere Überprüfungsformen vgl. KLP Kap. 3 (u.a. Rezeptionsvergleich, synoptischer Vergleich; produktionsorientierte Verfahren)
  • zu Sequenz I: schriftliche Übung zum Thema „Metrische Analyse“ und Überprüfungsform "Lesevortrag"
  • zu Sequenz II: schriftliche Übung zum Thema „Stilmittel“, "Charakterisierung"
Zum Seitenanfang

© 2024 Qualitäts- und UnterstützungsAgentur - Landesinstitut für Schule