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Orientierungsbereich (Sprungmarken)

2 Kompetenzbereiche, Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene übergreifende fachliche Kompetenz wird ausdifferenziert, indem fachspezifische Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden. Dieses analytische Vorgehen erfolgt, um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegenstände andererseits transparent zu machen. In den Kompetenzerwartungen werden beide Seiten miteinander verknüpft. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass der gleichzeitige Einsatz von Können und Wissen bei der Bewältigung von Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt.

Schaubild Kompetenzerwartungen

Kompetenzbereiche repräsentieren die Grunddimensionen des fachlichen Handelns. Sie dienen dazu, die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu strukturieren und den Zugriff für die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen.

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die im Unterricht des Bildungsgangs verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstände und liefern Hinweise für die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens.

Kompetenzerwartungen führen Prozesse und Gegenstände zusammen und beschreiben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse, die auf zwei Stufen bis zum Ende des Bildungsgangs erreicht werden sollen. Kompetenzerwartungen

  • beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewältigung von Anforderungssituationen ausgerichtet,
  • stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar,
  • ermöglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende des Bildungsgangs und zielen auf kumulatives, systematisch vernetztes Lernen,
  • können in Aufgabenstellungen umgesetzt und überprüft werden.

Insgesamt ist der Unterricht am Abendgymnasium und am Kolleg nicht allein auf das Erreichen der aufgeführten Kompetenzerwartungen beschränkt, sondern soll es Studierenden ermöglichen, diese weiter auszubauen und darüber hinausgehende Kompetenzen zu erwerben.

2.1 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Die Studierenden erwerben im Fach Soziologie grundlegende Kompetenzen für die Entwicklung des Bewusstseins als Teilhabende und Mitwirkende an der Gestaltung gesellschaftlicher Entwicklungen. So können soziale Handlungsfähigkeit und demokratische Partizipationsfähigkeit im Sinne gesellschaftlicher Mündigkeit gefördert werden. Soziologische Kompetenz integriert dabei die Kompetenzbereiche Sach-, Methoden-, Urteils- und Handlungskompetenz.

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz: Soziologische Sachkompetenz bedeutet als unverzichtbarer Bestandteil eines sozialwissenschaftlich vertieften Bewusstseins als Bürgerin und Bürger den Erwerb und die vernetzende Anwendung von Kenntnissen über die gesellschaftlichen Strukturen und Prozesse, damit gesellschaftliche Realität sinnstiftend erschlossen und verstanden werden kann. Sie zeigt sich damit vor allem als sozialwissenschaftliche Deutungs- und Orientierungsfähigkeit. Soziologische Sachkompetenz bildet eine wesentliche Grundlage dafür, soziale, politische, ökologische, kulturelle und ökonomische Probleme mithilfe von sozialwissenschaftlichen Erfassungsweisen, Erklärungsmustern, Modellen und Theorien zu erschließen, einzuordnen und kritisch zu reflektieren.

Methodenkompetenz: Soziologische Methodenkompetenz beschreibt die fachspezifischen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die – neben überfachlich methodischen und metakognitiven Kompetenzen – benötigt werden, um sich mit gesellschaftlichen Erscheinungen und Herausforderungen auseinandersetzen zu können. Sie ist ein wesentliches Element sozialwissenschaftlicher Wissenschaftspropädeutik. Methodenkompetenz zeigt sich durch die Beherrschung von Verfahren der fachspezifischen Informationsgewinnung und -auswertung, der soziologischen Analyse und Strukturierung, der Darstellung und Präsentation sowie durch unterschiedliche Verfahren bzw. Methoden der soziologischen Erkenntnis- und Ideologiekritik. Dazu erwerben Studierende Kompetenzen in den Bereichen der soziologischen Begriffs-, Hypothesen- und Modellbildung sowie der empirischen Zugriffsweisen und darüber hinaus die Fähigkeit zur soziologischen Analyse und Ideologiekritik.

Urteilskompetenz: Soziologische Urteilskompetenz beinhaltet die selbstständige, begründete und reflektiert kriteriengeleitete Beurteilung gesellschaftlicher Prozesse und Strukturen sowie das zunehmende Verständnis der gegenseitigen Verschränktheit gesellschaftlicher, politischer und ökonomischer Zusammenhänge. Urteilskompetenz schließt die Herausbildung eines sachkompetent begründeten eigenen Standpunktes ebenso ein wie das verständigungsorientierte Abwägen der eigenen Position mit den Positionen anderer. Dazu gehören neben dem Anwenden von Grundmethoden der Argumentation und dem Auffinden von Argumentationsprämissen und Interessenstandpunkten auch das Denken aus anderen Perspektiven und die Entwicklung von Selbstreflexivität sowie Selbstwirksamkeit.

Handlungskompetenz: Soziologische Handlungskompetenz umfasst die Fähigkeit, sich in den unterschiedlichen gesellschaftlichen Handlungsfeldern reflektierend und handelnd als Akteur und Akteurin an Prozessen der Meinungsbildung, der Entscheidungsfindung und des Handlungsvollzugs beteiligen zu können. Das ermöglicht den Studierenden, Chancen der Einflussnahme auf die Gestaltung politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Prozesse und Strukturen wahrzunehmen. Soziologische Handlungskompetenz zeigt sich in der Fähigkeit, erworbene Sach-, Methoden- und Urteilskompetenzen in unterschiedlichen Lebenssituationen einsetzen zu können. Dazu gewinnen die Studierenden Erfahrungen mit demokratischen und partizipativen sowie aus mehreren Perspektiven zu gestaltenden Aushandlungs-, Entscheidungs- und Handlungssituationen u. a. durch diskursives, simulatives und reales Handeln im Unterricht.

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche, sondern immer auch an fachliche Inhalte gebunden. Soziologische Kompetenz soll deshalb mit Blick auf die nachfolgenden sieben Inhaltsfelder entwickelt werden.

Inhaltsfeld 1 Kommunikations- und Interaktionsprozesse

In diesem Inhaltsfeld geht es – unter Berücksichtigung von individuellen Lebenserfahrungen der Studierenden – um eine grundlegende soziologische Betrachtungsweise des Alltags. Dabei werden die Aspekte der Normierung sozialen Verhaltens und zwischenmenschlicher Interaktion sowie die Regulation von Interessenkonflikten in der soziologischen Analyse von Fallbeispielen, von eigenen Praxiserfahrungen und experimentell inszenierten Planspielen berücksichtigt. Die Studierenden können bei der Behandlung dieses Inhaltsfelds eine erste Vorstellung von einem „soziologischen Blick“ auf die Vielfalt der Strukturen sozialen Zusammenlebens erhalten, soziologische Untersuchungsmethoden anwenden und erfahren, dass eine soziologisch reflektierte Perspektive bei der Bewältigung ihres Alltagslebens nützlich ist und individuelle Handlungsoptionen eröffnet.

Inhaltsfeld 2 Soziales Verhalten und sozialer Zusammenhalt

In diesem Inhaltsfeld geht es um einen Vergleich des vertrauten gesellschaftlichen Normgefüges mit „fremden“ Verhaltensmustern, die in der soziologischen Betrachtung auch im interkulturellen Abgleich sichtbar werden. Dabei stehen – orientiert an der Erfahrungswelt der Studierenden – Lebenswelten, Lebensentwürfe und Lebenschancen von jungen Erwachsenen im Fokus. Kulturelle, soziale und ökonomische Bestimmungsfaktoren, die die Lebensvorstellungen und Entwicklungschancen sowie die geschlechtsspezifische Identitätsentwicklung von (jüngeren) Menschen in der Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland heute prägen, werden verglichen mit historischen und kulturell differenten Formen sozialen Zusammenlebens. Behandelt werden aber auch die Problematik der Desintegration einer multikulturell geprägten Gesellschaft und mögliche Lösungsansätze für die Verständigung von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und sozialen Orientierungen. Die Studierenden können zu einem grundlegenden Verständnis der sozialen Relativität des gesellschaftlichen Norm- und Wertezusammenhangs gelangen und reflektieren die Herausforderungen des Zusammenlebens in einer offenen Gesellschaft.

Inhaltsfeld 3 Individuum, Gruppe und Gesellschaft

In diesem Inhaltsfeld geht es um eine Auseinandersetzung mit der individuellen biografischen Entwicklung – auch im Hinblick auf die geschlechtsspezifische Identitätsentwicklung –, den prägenden sozialen Erfahrungen und der gesellschaftlichen Bedeutung von Sozialisationsinstanzen und gesellschaftlichen Gruppen. Dazu werden grundlegende Sozialisations- und Gruppenprozesse betrachtet, die mithilfe soziologischer Erhebungsmethoden, Grundbegriffe und Erklärungskonzepte zugänglich werden. Ermöglicht wird so ein Grundverständnis nicht nur von Individuierung in der Gesellschaft und von gruppendynamischen Prozessen, sondern auch ein vertieftes Verständnis des Zusammenhangs von Gruppendynamik, Ideologiebildung und gesellschaftlichen Desintegrationsprozessen. Das ermöglicht den Studierenden, sich in ihren Alltagswelten reflektierter zu bewegen, Ideologien kritisch zu identifizieren und zu gesellschaftlichen Desintegrationsprozessen Position zu beziehen.

Inhaltsfeld 4 Normierungen und Wertorientierungen

Anhand dieses Inhaltsfelds erfolgt die Auseinandersetzung der Studierenden mit der geschlechtsspezifischen, kulturspezifischen, gruppen- und institutionsgebundenen Identitätsbildung von jungen Erwachsenen in unserer Gesellschaft, die mithilfe soziologischer Grundbegriffe und Grundmodelle verortet, verstehbar und gestaltbar wird. So kann eine Orientierung in den und mithilfe der Paradigmen soziologischer Theorie entstehen. Die Studierenden gelangen zu einem Verständnis sozialer Prozesse, in denen sie sich als Individuum im Spannungsfeld von Freiheitsbestrebungen auf der einen Seite und vergesellschaftender Sicherungs- und Anpassungsprozesse auf der anderen Seite befinden. Das Verständnis sozialer Prozesse und Strukturen fördert die Ausbildung der persönlichen Identität und den Erwerb der Fähigkeit zum Rollenhandeln.

Inhaltsfeld 5 Wandel sozialer Institutionen und Organisationen

In diesem Inhaltsfeld geht es zum einen um die Auseinandersetzung mit den sich verändernden Formen des familialen Zusammenlebens, zum anderen um die Veränderung der Betriebs- und Arbeitsorganisationen exemplarisch im Hinblick auf Ursachen und Folgen für das Individuum, die Gesellschaft und die Rolle der Geschlechter. Darüber hinaus werden unterschiedliche familienpolitische Konzepte betrachtet, die durch divergierende Zielvorstellungen gekennzeichnet sind und auf ihre Rationalität, Legitimität und Interessengebundenheit kritisch hinterfragt werden. Ermöglicht wird damit ein grundlegendes Verständnis für den Wandel der Organisationsformen in der Gesellschaft, das soziale und politische Handlungsoptionen eröffnet. Möglichkeiten und Grenzen eigenen Handelns und staatlicher Intervention werden im Hinblick auf die zukünftigen Rollen in den gewählten Lebensformen und Lebenssituationen als Arbeitnehmer bzw. Arbeitgeber betrachtet.

Inhaltsfeld 6 Soziale Ungleichheit und soziale Sicherung

Durch die Auseinandersetzung mit diesem Inhaltsfeld können Gesellschaftsstrukturen und deren zurückliegende sowie potenzielle künftige Entwicklungen auch empirisch gestützt eingeschätzt werden. Sozialwissenschaftliche Modelle und Theorien ermöglichen darüber hinaus die Deutung sozialer Ungleichheit sowie die kritische Reflexion ihrer Ursachen. Sozialstaatliches Handeln wird im Hinblick auf seine kontroversen normativen und politischen Grundlagen, seine Interessengebundenheit sowie seine Finanzierbarkeit betrachtet. So können die Studierenden soziale Ungleichheit als eine von Menschen gemachte und somit auch von Menschen veränderbare Grundtatsache verstehen. Ziel ist, dass die Studierenden ihr eigenes Verständnis von sozialer Gerechtigkeit weiterentwickeln und an Kontroversen dazu teilhaben können.

Inhaltsfeld 7 Soziologische Dimensionen der Kultur

Dieses Inhaltsfeld ermöglicht die soziologische Auseinandersetzung mit Tendenzen der Kultur in der modernen Gesellschaft wie insbesondere mit der Identitätsdarstellung und -entwicklung in der aktuellen medialen Öffentlichkeit sowie auch mit den damit verbundenen Kontroll- und Steuerungsprozessen. Dazu werden Beispiele der medial vermittelten individuellen und milieuspezifischen Selbstinszenierung im Hinblick auf ihre individuellen Freiheitsgrade, aber auch Kontrollpotenziale betrachtet. Die Studierenden erwerben so Kompetenzen zur selbstreflexiven Beurteilung und Gestaltung des eigenen Lebens, in dem die vorhandenen sozialen und kulturellen Ressourcen gezielt genutzt und weiterentwickelt werden können.

2.2 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einführungsphase

Der Unterricht soll es den Studierenden ermöglichen, dass sie am Ende der Einführungsphase über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Die Einführungsphase am Weiterbildungskolleg dient aufgrund des durch diskontinuierliche Lernbiografien bedingten heterogenen Leistungsstands insbesondere auch der Vertiefung grundlegender Fähigkeiten und Fertigkeiten. Im Unterschied zu den verbindlich zu erreichenden Kompetenzerwartungen am Ende der Qualifikationsphase haben daher die Kompetenzerwartungen am Ende der Einführungsphase orientierungsstiftenden Charakter. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).

SACHKOMPETENZ

Die Studierenden

  • analysieren exemplarisch gesellschaftliche Bedingungen (SK1),
  • erläutern exemplarisch gesellschaftliche Strukturen und Prozesse alltäglicher Lebenszusammenhänge (SK2),
  • erläutern in Ansätzen einfache soziologische Modelle und Theorien im Hinblick auf Grundannahmen, Elemente, Zusammenhänge und Erklärungsleistung (SK3),
  • stellen in Ansätzen Anspruch und Wirklichkeit von Selbstbestimmung, Kooperation und Partizipation in gesellschaftlichen Prozessen dar (SK4),
  • erläutern gesellschaftliche Strukturen und Lebenswelten sowie darauf bezogenes Handeln im interkulturellen Vergleich (SK5).
METHODENKOMPETENZ
Verfahren sozialwissenschaftlicher Informationsgewinnung und -auswertung

Die Studierenden

  • erschließen fragegeleitet aus soziologisch relevanten Textsorten zentrale Aussagen und Positionen und ordnen sie kontextuell ein (MK1),
  • erheben fragegeleitet einfache Daten und Zusammenhänge durch empirische Methoden der Sozialwissenschaften und wenden statistische Verfahren exemplarisch an (MK2),
  • werten fragegeleitet Daten und Datenzusammenstellungen im Hinblick auf Datenquellen, Aussage- und Geltungsbereiche, Darstellungsarten, Trends, Korrelationen und Gesetzmäßigkeiten aus (MK3).
Verfahren sozialwissenschaftlicher Analyse und Strukturierung

Die Studierenden

  • analysieren unterschiedliche sozialwissenschaftliche Textsorten wie kontinuierliche und diskontinuierliche Texte (positionale und fachwissenschaftliche Texte, Fallbeispiele, Statistiken, Karikaturen sowie andere Medienprodukte) aus soziologischer Perspektive (MK4),
  • ermitteln mit Anleitung in themen- und aspektgeleiteter Untersuchung die Position und Argumentation in soziologisch relevanten Texten (Textthema, Thesen / Behauptungen, Begründungen, dabei insbesondere Argumente und Belege, Textlogik, Auf- und Abwertungen – auch unter funktionaler Berücksichtigung sprachlicher Elemente) und erschließen die Autoren- bzw. Textintentionen, die gesellschaftliche Verortung des Verfassers und die Interessengebundenheit seines Standpunktes (MK5).
Verfahren sozialwissenschaftlicher Darstellung und Präsentation

Die Studierenden

  • stellen themengeleitet exemplarisch soziologische Fallbeispiele und Probleme in ihrer empirischen Dimension und unter Verwendung passender soziologischer Fachbegriffe und Modelle dar (MK6),
  • präsentieren mit Anleitung konkrete Lösungsmodelle, Alternativen oder Verbesserungsvorschläge zu einer konkreten soziologischen Problemstellung (MK7),
  • stellen sozialwissenschaftliche Probleme unter soziologischer Perspektive – auch modellierend – dar (MK8),
  • setzen Methoden und Techniken zur Präsentation und Darstellung gesellschaftlicher Strukturen und Prozesse zur Unterstützung von soziologischen Analysen und Argumentationen ein (MK9),
  • setzen Filme, soziale Fotografie und Standbilder als mediale Formen der Veranschaulichung und Dokumentation sozialer Phänomene ein (MK10),
  • setzen bei soziologischen Darstellungen inhaltliche und sprachliche Distanzmittel zur Trennung zwischen eigenen und fremden Positionen und Argumentationen ein (MK11).
Verfahren sozialwissenschaftlicher Erkenntnis- und Ideologiekritik

Die Studierenden

  • ermitteln Grundprinzipien, Konstruktion sowie Abstraktionsgrad und Reichweite soziologischer Modelle (MK12),
  • arbeiten deskriptive und präskriptive Aussagen von sozialwissenschaftlichen M terialien heraus (MK13),
  • analysieren soziologisch relevante Situationen und Texte im Hinblick auf die in ihnen wirksam werdenden Perspektiven und Interessenlagen (MK14),
  • identifizieren vorurteilshafte, eindimensionale und hermetische Argumentationen (MK15).
URTEILSKOMPETENZ

Die Studierenden

  • entwickeln auf der Basis der Analyse der jeweiligen Interessen- und Perspektivleitung der Argumentation Urteilskriterien und formulieren abwägend kriteriale selbstständige Urteile (UK1),
  • beurteilen exemplarisch politische, soziale und ökonomische Entscheidungen aus soziologischer Perspektive (UK2),
  • beurteilen exemplarisch eigene Handlungschancen und -alternativen sowie mögliche Folgen und Nebenfolgen für das gesellschaftliche Zusammenleben (UK3),
  • erörtern exemplarisch die gegenwärtige und zukünftige Gestaltung von gesellschaftlichen Strukturen und Prozessen unter Kategorien der Funktionalität und Legitimität (UK4).
HANDLUNGSKOMPETENZ

Die Studierenden

  • praktizieren unter Anleitung Formen demokratischen Sprechens und demokratischer Aushandlungsprozesse und übernehmen dabei Verantwortung für ihr Handeln (HK1),
  • entwerfen für diskursive, simulative und reale soziale Handlungssituationen Handlungspläne und übernehmen fach-, situationsbezogen und adressatengerecht die zugehörigen Rollen (HK2),
  • entwickeln in Ansätzen aus der Analyse gesellschaftlicher Konflikte angemessene Lösungsstrategien und wenden diese an (HK3),
  • nehmen unter Anleitung in diskursiven, simulativen und realen Aushandlungsszenarien des eigenen Erfahrungsraums einen Standpunkt ein und vertreten eigene Interessen in Abwägung mit den Interessen anderer (HK4),
  • entwickeln unter Anleitung eine soziologisch relevante Projektidee und führen diese ggf. innerhalb bzw. außerhalb der Schule durch (HK5).

Die Kompetenzen der Studierenden sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Einführungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

1 Kommunikations- und Interaktionsprozesse

2 Soziales Verhalten und sozialer Zusammenhalt

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen.

Inhaltsfeld 1 Kommunikations- und Interaktionsprozesse

INHALTLICHE SCHWERPUNKTE

Alltag aus soziologischer Perspektive

Interaktionsmuster und Verhaltensstrategien

Soziale Alltagskonflikte

SACHKOMPETENZ

Die Studierenden

  • erläutern alltägliche soziale Interaktionsprozesse und Handlungssituationen im Hinblick auf ihre Normierung,
  • analysieren Fallbeispiele und eigene Erfahrungen sozialer Konflikte und deren mögliche Lösung mithilfe einfacher Konfliktlösungsmodelle,
  • ermitteln in Planspielen oder Szenarien grundlegende Elemente des gesellschaftlichen Zusammenlebens wie Normierung, Ressourcenverteilung und soziale Differenzierung,
  • analysieren und vergleichen unterschiedliche alltagstheoretische Gesellschaftsbilder und -begriffe und deren Voraussetzungen.
URTEILSKOMPETENZ

Die Studierenden

  • erörtern die gesellschaftlichen Konsequenzen individuellen Handelns in Alltagssituationen,
  • beurteilen die Handlungsspielräume in unterschiedlichen sozialen Situationen ihrer Lebenswelt im Hinblick auf ihre Normbindung, Konflikthaftigkeit und Aushandlungspotenziale,
  • bewerten Verhaltensmuster und Handlungsroutinen um Konfliktverhalten im sozialen Raum hinsichtlich ihrer Funktionalität, Interessengebundenheit und Reflektiertheit.

Inhaltsfeld 2 Soziales Verhalten und sozialer Zusammenhalt

INHALTLICHE SCHWERPUNKTE

Lebenswelten, Lebensentwürfe und Lebenschancen

Soziale Dimensionen der Interkulturalität

SACHKOMPETENZ

Die Studierenden

  • analysieren Daten und Erfahrungsberichte zur Lebenssituation junger Erwachsener in unterschiedlichen kulturellen bzw. historischen Kontexten und vergleichen sie mit eigenen Lebensplanungen und Handlungsspielräumen,
  • stellen die Bedeutung ökonomischer Lebensumstände, sozialer Konventionen, Gruppenbezüge und medialer Identifikationsmuster für die Lebenschancen von jungen Männern und Frauen dar,
  • beschreiben vergleichend Ausprägung, Ursachen und Konsequenzen sozialer Selektivität des deutschen Bildungssystems auf der Grundlage empirischer Befunde,
  • analysieren an Fallbeispielen Konfliktkonstellationen und Kommunikationsstörungen beim Aufeinandertreffen von Menschen unterschiedlicher kultureller und sozialer Orientierung und erläutern Wege ihrer Überwindung,
  • analysieren die Lebenssituation von Migranten in der Mehrheitsgesellschaft im Spannungsfeld von Anpassungsdruck und Wunsch nach kultureller Identität.
URTEILSKOMPETENZ

Die Studierenden

  • bewerten Vertrautheits- und Fremdheitserfahrungen in ihrer Bedeutung für die eigene Biografie,
  • beurteilen eigene und fremde Lebensmodelle hinsichtlich ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Passung, ihres Freiheitsgrades und ihrer Realisierbarkeit,
  • bewerten soziale Werte und Normen unter dem Gesichtspunkt der Relativität bzw. Universalität,
  • beurteilen Lösungsstrategien zum Abbau sozialer Spannungen und Desintegration in multikulturellen Kontexten,
  • bewerten am Fallbeispiel Umfang und Reichweite von Integration in der modernen deutschen Gesellschaft.

2.3 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Studierenden ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in der Einführungsphase – am Ende der Qualifikationsphase über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden – jeweils getrennt für den Grundkurs und den Leistungskurs – zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).

2.3.1 Grundkurs

Die nachfolgenden übergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzustreben.

SACHKOMPETENZ

Die Studierenden

  • analysieren gesellschaftliche Bedingungen (SK1),
  • erläutern komplexere gesellschaftliche Strukturen und Prozesse (SK2),
  • erklären soziologische Modelle und Theorien im Hinblick auf Grundannahmen, Elemente, Zusammenhänge und Erklärungsleistung (SK3),
  • stellen Anspruch und Wirklichkeit von Selbstbestimmung, Kooperation und Partizipation in gesellschaftlichen Prozessen dar (SK4),
  • analysieren Veränderungen gesellschaftlicher Strukturen und Lebenssituationen – auch im interkulturellen Vergleich – sowie darauf bezogene politische Konzepte (SK5),
  • analysieren Erscheinungsformen, Ursachen und Auswirkungen verschiedener Formen von Ungleichheiten (SK6).

METHODENKOMPETENZ
Verfahren sozialwissenschaftlicher Informationsgewinnung und -auswertung

Die Studierenden

  • erschließen fragegeleitet in selbstständiger Recherche aus soziologisch relevanten Textsorten zentrale Aussagen und Positionen und ordnen sie kontextuell ein (MK1),
  • ermitteln fragen- und hypothesengeleitet Daten und Zusammenhänge durch empirische Methoden der Sozialwissenschaften und wenden statistische Verfahren an (MK2),
  • werten fragegeleitet Daten und Datenerhebungen im Hinblick auf Datenquellen, Aussage- und Geltungsbereiche, Darstellungsarten, Trends, Korrelationen und Gesetzmäßigkeiten aus und überprüfen diese bezüglich ihrer Gültigkeit für die Ausgangsfrage (MK3).
Verfahren sozialwissenschaftlicher Analyse und Strukturierung

Die Studierenden

  • analysieren unterschiedliche sozialwissenschaftliche Textsorten wie kontinuierliche und diskontinuierliche Texte (u. a. positionale und fachwissenschaftliche Texte, Fallbeispiele, Statistiken, Karikaturen sowie andere Medienprodukte) aus soziologischer Perspektive (MK4),
  • ermitteln in themen- und aspektgeleiteter Untersuchung die Position und Argumentation in gesellschaftlich relevanten Texten (Textthema, Thesen / Behauptungen, Begründungen, dabei insbesondere Argumente und Belege, Textlogik, Auf- und Abwertungen – auch unter funktionaler Berücksichtigung sprachlicher Elemente) und erschließen die Autoren- bzw. Textintentionen, die gesellschaftliche Verortung des Verfassers und die Interessengebundenheit seines Standpunktes (MK5).
Verfahren sozialwissenschaftlicher Darstellung und Präsentation

Die Studierenden

  • stellen themengeleitet komplexere soziologische Fallbeispiele und Probleme in ihrer empirischen Dimension und unter Verwendung passender soziologischer Fachbegriffe, Modelle und Theorien dar (MK6),
  • präsentieren Lösungsansätze, Alternativen oder Verbesserungsvorschläge zu einer konkreten gesellschaftlichen Problemstellung (MK7),
  • stellen sozialwissenschaftliche Probleme unter soziologischer Perspektive modellierend dar (MK8),
  • setzen Methoden und Techniken zur Präsentation und Darstellung gesellschaftlicher Strukturen und Prozesse zur Unterstützung von sozialwissenschaftlichen Analysen und Argumentationen ein (MK9),
  • setzen selbstständig mediale Formen der Veranschaulichung und Dokumentation sozialer Phänomene ein (MK10),
  • setzen bei soziologischen Darstellungen inhaltliche und sprachliche Distanzmittel zur Trennung zwischen eigenen und fremden Positionen und Argumentationen ein (MK11).
Verfahren sozialwissenschaftlicher Erkenntnis- und Ideologiekritik

Die Studierenden

  • ermitteln – auch vergleichend – Prämissen, Grundprinzipien, Konstruktion sowie Abstraktionsgrad und Reichweite soziologischer Modelle und Theorien und überprüfen diese auf ihren Erkenntniswert (MK12),
  • arbeiten differenziert verschiedene Aussagemodi von sozialwissenschaftlich relevanten Materialien heraus (MK13),
  • analysieren soziologisch relevante Situationen und Texte im Hinblick auf die in ihnen wirksam werdenden Perspektiven und Interessenlagen sowie auf die Vernachlässigung alternativer Interessen und Perspektiven (MK14),
  • identifizieren eindimensionale und hermetische Argumentationen ohne entwickelte Alternativen (MK15),
  • identifizieren und überprüfen sozialwissenschaftliche Indikatoren im Hinblick auf ihre Validität (MK16),
  • ermitteln soziologische Positionen aus unterschiedlichen Materialien im Hinblick auf ihre Funktion zum generellen Erhalt der gegebenen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ordnung und deren Veränderung (MK17),
  • ermitteln typische Versatzstücke ideologischen Denkens (u. a. Vorurteile und Stereotypen, Ethnozentrismen, Chauvinismen, Rassismus, Biologismus) (MK18),
  • analysieren die soziokulturelle Standortgebundenheit des eigenen Denkens, des Denkens anderer und der eigenen Urteilsbildung (MK19),
  • analysieren wissenschaftliche Modelle und Theorien im Hinblick auf die hinter ihnen stehenden Erkenntnis- und Verwertungsinteressen (MK20).

URTEILSKOMPETENZ

Die Studierenden

  • entwickeln auf der Basis der Analyse der jeweiligen Interessen- und Perspektivleitung der Argumentation Urteilskriterien und formulieren abwägend kriteriale selbstständige Urteile (UK1),
  • beurteilen politische, soziale und ökonomische Entscheidungen aus soziologischer Perspektive (UK2),
  • beurteilen exemplarisch eigene Handlungschancen und -alternativen sowie mögliche Folgen und Nebenfolgen von (sozial-)politischen Entscheidungen (UK3),
  • erörtern exemplarisch die gegenwärtige und zukünftige Gestaltung von gesellschaftlichen Strukturen und Prozessen unter Kategorien der Funktionalität und Legitimität sowie ihres Verhältnisses zur Tradition (UK4),
  • begründen den Einsatz von Urteilskriterien sowie Wertmaßstäben auf der Grundlage demokratischer Prinzipien des Grundgesetzes (UK5),
  • ermitteln die jeweiligen Prämissen von Position und Gegenposition (UK 6).
HANDLUNGSKOMPETENZ

Die Studierenden

  • praktizieren selbstständig Formen demokratischen Sprechens und demokratischer Aushandlungsprozesse und übernehmen dabei Verantwortung für ihre Sprechhandlungen (HK1),
  • entwerfen für diskursive, simulative und reale soziale Handlungssituationen zunehmend komplexe Handlungspläne und übernehmen fach-, situationsbezogen und adressatengerecht die zugehörigen Rollen (HK2),
  • entwickeln aus der Analyse zunehmend komplexerer gesellschaftlicher Konflikte angemessene Lösungsstrategien und wenden diese an (HK3),
  • nehmen in diskursiven, simulativen und realen Aushandlungsszenarien des eigenen Erfahrungsraums einen Standpunkt ein und treffen Entscheidungen in Abwägung mit den Interessen anderer (HK4),
  • entwickeln eine soziologisch relevante Projektidee und führen diese ggf. selbstveantwortlich innerhalb bzw. außerhalb der Schule durch (HK5).

Die Kompetenzen der Studierenden sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

3 Individuum, Gruppe und Gesellschaft
4 Normierungen und Wertorientierungen
5 Wandel sozialer Institutionen und Organisationen
6 Soziale Ungleichheit und soziale Sicherung
7 Soziologische Dimensionen der Kultur

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen.

Inhaltsfeld 3 Individuum, Gruppe und Gesellschaft

INHALTLICHE SCHWERPUNKTE

Sozialisation

Soziale Gruppen

Vorurteile, Feindbilder, Ideologien

SACHKOMPETENZ

Die Studierenden

  • erläutern die Bedeutung der verschiedenen Sozialisationsinstanzen für die eigene persönliche Entwicklung,
  • erläutern die gesellschaftliche Funktion des Sozialisationsprozesses für die Individuierung und die gesellschaftliche Reproduktion,
  • analysieren an Fallbeispielen bzw. Experimenten typische Rollen in sozialen Gruppen sowie gruppendynamische Mechanismen,
  • analysieren fallbeispielhaft Entstehung und Funktion von Vorurteilen, Stereotypen und Feindbildern in sozialen Gruppen.

URTEILSKOMPETENZ

Die Studierenden

  • bewerten den Stellenwert verschiedener Sozialisationsinstanzenfür die eigene Biografie,
  • beurteilen die Funktion sozialer Gruppen für die Individuen auf dem Hintergrund von individuellen Freiheitsgraden, Anpassungszwängen und Integrationsbedürfnissen,
  • beurteilen die Leistung sozialer Gruppen nach Kriterien wie Effizienz der Aufgabenerfüllung, der Befriedigung psychosozialer Bedürfnisse und der Integrationsleistung,
  • bewerten programmatische soziale und politische Aussagen unter den Kriterien der Vorurteils- und Ideologiehaftigkeit.

Inhaltsfeld 4 Normierungen und Wertorientierungen

INHALTLICHE SCHWERPUNKTE

Identitätsbildung

Rollenmodelle, Rollenhandeln und Rollenkonflikte

Strukturfunktionalismus und Handlungstheorie

SACHKOMPETENZ

Die Studierenden

  • analysieren Zukunftsvorstellungen junger Männer und Frauen im Hinblick auf Lebensentwürfe und deren Freiheitsspielräume sowie deren Norm- und Wertgebundenheit,
  • analysieren Situationen der eigenen Berufs- und Alltagswelt im Hinblick auf die Möglichkeiten der individuellen Identitätsdarstellung und -balance und geschlechtsspezifischer Entwicklungschancen,
  • analysieren alltägliche Interaktionen und Konflikte mithilfe von strukturfunktionalistischen und interaktionistischen Rollenkonzepten und Identitätsmodellen.
URTEILSKOMPETENZ

Die Studierenden

  • bewerten unterschiedliche Zukunftsentwürfe von Jugendlichen sowie jungen Fraurn und Männern im Hinblick auf deren Originalität, Normiertheit, Wünschbarkeit und Realisierbarkeit,
  • erörtern die Bedeutung normativ prägender sozialer Lebenswelten, Institutionen und medialer Identifikationsmuster für die Identitätsbildung von Mädchen und Jungen bzw. Frauen und Männern,
  • bewerten unterschiedliche Lebenssituationen unter den Kriterien des Grades individueller Autonomie, ihrer Normbindungen und Konflikthaftigkeit.

Inhaltsfeld 5 Wandel sozialer Institutionen und Organisationen

INHALTLICHE SCHWERPUNKTE

Wandel der Lebensformen

Wandel der Arbeit und Arbeitsorganisation

Familienpolitik

SACHKOMPETENZ

Die Studierenden

  • erheben und vergleichen Vorstellungen über und Erwartungen an Formen des Zusammenlebens,
  • erläutern auf dem Hintergrund der Analyse statistischer Daten die strukturelle Veränderung der Familie in Deutschland,
  • analysieren anhand von Fallbeispielen unterschiedliche Formen des Zusammenlebens in Deutschland,
  • erläutern Funktionen und Funktionswandel der Familie,
  • analysieren eine familienpolitische Maßnahme vor dem Hintergrund kontroverser familienpolitischer Positionen und grundgesetzlicher Rahmensetzung,
  • erläutern den Wandel von Arbeitsformen und Berufsstrukturen im Hinblick auf dessen Ursachen.
URTEILSKOMPETENZ

Die Studierenden

  • bewerten Tendenzen des Wandels der Familie hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Reproduktion und Stabilität der Gesellschaft sowie die Konsequenzen für die eigene Lebensplanung,
  • erörtern familienpolitische Maßnahmen hinsichtlich ihrer Akzeptanz, Wirksamkeit und ihres Wertebezugs,
  • erörtern Möglichkeiten und Grenzen staatlicher Familienpolitik,
  • beurteilen Tendenzen sozialen Wandels aus der Sicht ihrer zukünftigen sozialen Rollen als Arbeitnehmer bzw. Unternehmer.

Inhaltsfeld 6 Soziale Ungleichheit und soziale Sicherung

INHALTLICHE SCHWERPUNKTE

Erscheinungsformen und Auswirkungen sozialer Ungleichheit

Modelle und Theorien sozialer Ungleichheit

Sozialstaatliches Handeln

SACHKOMPETENZ

Die Studierenden

  • unterscheiden Dimensionen sozialer Ungleichheiten und ihre Indikatoren,
  • erläutern Tendenzen der demografischen Entwicklung Deutschlands und deren Ursachen,
  • erläutern Grundzüge und Kriterien von Modellen vertikaler und horizontaler Ungleichheit,
  • erläutern Grundzüge und Kriterien von Modellen und Theorien sozialer Entstrukturierung,
  • beschreiben Grundprinzipien sozialer Sicherung und staatlicher Sozialpolitik.
URTEILSKOMPETENZ

Die Studierenden

  • erörtern die Konsequenzen des demografischen Wandels für die eigene Zukunftsplanung,
  • beurteilen die Reichweite und den Erklärungswert von Gesellschaftsbildern,
  • beurteilen den Erklärungswert und die Reichweite von Modellen und Theorien sozialer Ungleichheit,
  • bewerten gesellschaftliche Entstrukturierungsvorgänge und Prekarisierungsprozessein ihrer Auswirkung auf die Betroffenen und ihrer Bedeutung für den sozialen und politischen Zusammenhalt,
  • beurteilen unterschiedliche Zugangschancen zu Ressourcen und deren Legitimation,
  • erörtern die Möglichkeiten und Grenzen staatlicher Sozialpolitik.

Inhaltsfeld 7 Soziologische Dimensionen der Kultur

INHALTLICHE SCHWERPUNKTE

Medien, Kommunikation und Öffentlichkeit

Macht und soziale Kontrolle

Soziale und kulturelle Teilhabe

SACHKOMPETENZ

Die Studierenden

  • analysieren ein mediales Fallbeispiel im Hinblick auf die Ausübung von Macht und Kontrolle durch die Medien,
  • erläutern Möglichkeiten und Formen von Kommunikation, Selbstdarstellung und Partizipation im Internet,u. a. in sozialen Netzwerken,
  • erläutern Unterschiede zwischen privaten und öffentlichen Handlungssituationen,
  • analysieren an Beispielen Möglichkeiten eines eigenen Lebens in einer enttraditionalisierten, beschleunigten und globalisierten Welt,
  • analysieren mithilfe des Erklärungskonzepts des kulturellen Kapitals und anderer Kapitalienbegriffe fallbeispielhaft Möglichkeiten sozialer und kultureller Teilhabe.
URTEILSKOMPETENZ

Die Studierenden

  • erörtern mediale Beispiele sozialer oder politischer Einflussnahme unter den Kriterien der politischen bzw. moralischen Legitimation,
  • erörtern die Vermischung privater und öffentlicher Formen von Kommunikation in den digitalen Medien unter den Kriterien veränderter Selbstdarstellungsmöglichkeiten und dem Risiko von Kontrollverlust,
  • bewerten Formen des „eigenen Lebens“ unter den Kriterien der Zugangsmöglichkeiten und möglicher Freiheitsgrade,
  • bewerten den Aufbau und Einsatz sozialen, ökonomischen, symbolischen und kulturellen Kapitals für die eigene und die gesellschaftliche Entwicklung.

2.3.2 Leistungskurs

Die nachfolgenden übergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskurs anzustreben.

SACHKOMPETENZ

Die Studierenden

  • analysieren komplexe gesellschaftliche Bedingungen (SK1),
  • erläutern komplexe gesellschaftliche Strukturen und Prozesse (SK2),
  • erklären komplexe soziologische Modelle und Theorien im Hinblick auf Grundannahmen, Elemente, Zusammenhänge und Erklärungsleistung (SK3),
  • stellen Anspruch und Wirklichkeit von Selbstbestimmung, Kooperation und Partizipation in gesellschaftlichen Prozessen dar (SK4),
  • analysieren komplexere Veränderungen gesellschaftlicher Strukturen und Lebenssituationen – auch im interkulturellen Vergleich – sowie darauf bezogene politische Konzepte (SK5),
  • analysieren systematisierend Erscheinungsformen, Ursachen und Auswirkungen verschiedener Formen von Ungleichheiten (SK6).
METHODENKOMPETENZ
Verfahren sozialwissenschaftlicher Informationsgewinnung und -auswertung

Die Studierenden

  • erschließen in selbstständiger Recherche aus soziologisch relevanten Textsorten zentrale Aussagen und Positionen und ordnen sie kontextuell ein(MK1),
  • ermitteln fragen- und hypothesengeleitet Daten und Zusammenhänge durch empirische Methoden der Sozialwissenschaften und wenden statistische Verfahren reflektiert an (MK2),
  • werten fragegeleitet Daten und Datenerhebungen im Hinblick auf Datenquellen, Aussage- und Geltungsbereiche, Darstellungsarten, Trends, Korrelationen und Gesetzmäßigkeiten aus und überprüfen diese bezüglich ihrer Gültigkeit für die Ausgangsfrage (MK3).
Verfahren sozialwissenschaftlicher Anlayse und Strukturierung

Die Studierenden

  • analysieren unterschiedliche sozialwissenschaftliche Textsorten wie kontinuierliche und diskontinuierliche Texte (u. a. positionale und fachwissenschaftliche Texte, Fallbeispiele, Statistiken, Karikaturen sowie andere Medienprodukte) aus soziologischer Perspektive (MK4),
  • ermitteln in themen- und aspektgeleiteter Untersuchung die Position und Argumentation in gesellschaftlich relevanten Texten (Textthema, Thesen/Behauptungen, Begründungen, dabei insbesondere Argumente und Belege, Textlogik, Auf- und Abwertungen – auch unter funktionaler Berücksichtigung sprachlicher Elemente) und erschließen die Autoren- bzw. Textintentionen, die gesellschaftliche Verortung des Verfassers und die Interessengebundenheit seines Standpunktes (MK5).
Verfahren sozialwissenschaftlicher Darstellung und Präsentation

Die Studierenden

  • stellen themengeleitet komplexere soziologische Fallbeispiele und Probleme in ihrer empirischen Dimension und unter eigenständiger Verwendung soziologischer Fachbegriffe, Modelle und Theorien dar (MK6),
  • präsentieren Lösungsmodelle, Alternativen oder Verbesserungsvorschläge zu einer konkreten gesellschaftlichen Problemstellung (MK7),
  • stellen sozialwissenschaftliche Probleme unter soziologischer Perspektive modellierend dar (MK8),
  • setzen planvoll Methoden und Techniken zur Präsentation und Darstellung gesellschaftlicher Strukturen und Prozesse zur Unterstützung von sozialwissenschaftlichen Analysen und Argumentationen ein (MK9),
  • setzen selbstständig mediale Formen der Veranschaulichung und Dokumentation sozialer Phänomene ein (MK10)
  • ,setzen bei soziologischen Darstellungen inhaltliche und sprachliche Distanzmittel zur Trennung zwischen eigenen und fremden Positionen und Argumentationen ein (MK11).
Verfahren sozialwissenschaftlicher Erkenntnis- und Ideologiekritik

Die Studierenden

  • ermitteln – auch vergleichend – Prämissen, Grundprinzipien, Konstruktion sowie Abstraktionsgrad und Reichweite soziologischer Modelle und Theorien und überprüfen diese auf ihren Erkenntniswert (MK12),
  • arbeiten differenziert verschiedene Aussagemodi von sozialwissenschaftlich relevanten Materialien heraus (MK13),
  • analysieren sozialwissenschaftlich relevante Situationen und Texte im Hinblick auf die in ihnen wirksam werdenden Perspektiven und Interessenlagen sowie auf die Vernachlässigung alternativer Interessen und Perspektiven (MK14),
  • identifizieren eigenständig eindimensionale und hermetische Argumentationen ohne entwickelte Alternativen (MK15),
  • identifizieren und überprüfen sozialwissenschaftliche Indikatoren im Hinblick auf ihre Validität (MK16),
  • ermitteln soziologische Positionen aus unterschiedlichen Materialien im Hinblick auf ihre Funktion zum generellen Erhalt der gegebenen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ordnung und deren Veränderung (MK17),
  • ermitteln eigenständig typische Versatzstücke ideologischen Denkens (u. a. Vorurteile und Stereotypen, Ethnozentrismen, Chauvinismen, Rassismus, Biologismus) (MK18),
  • analysieren die soziokulturelle Zeit- und Standortgebundenheit des eigenen Denkens, des Denkens anderer und der eigenen Urteilsbildung (MK19),
  • analysieren wissenschaftliche Modelle und Theorien im Hinblick auf die hinter ihnen stehenden Erkenntnis- und Verwertungsinteressen (MK20).
URTEILSKOMPETENZ

Die Studierenden

  • entwickeln auf der Basis der Analyse der jeweiligen Interessen- und Perspektivleitung der Argumentation Urteilskriterien und formulieren abwägend kriteriale selbstständige Urteile (UK1),
  • beurteilen politische, soziale und ökonomische Entscheidungen aus soziologischer Perspektive (UK2),
  • beurteilen eigene Handlungschancen und -alternativen sowie mögliche Folgen und Nebenfolgen von (sozial-)politischen Entscheidungen (UK3),
  • erörtern die gegenwärtige und zukünftige Gestaltung von gesellschaftlichen Strukturen und Prozessen unter den Kategorien der Funktionalität und Legitimität sowie ihres Verhältnisses zur Tradition (UK4),
  • begründen den Einsatz von Urteilskriterien sowie Wertmaßstäben auf der Grundlage demokratischer Prinzipien des Grundgesetzes (UK5),
  • ermitteln eigenständig die jeweiligen Prämissen von Position und Gegenposition (UK6).

HANDLUNGSKOMPETENZ

Die Studierenden

  • praktizieren selbstständig Formen demokratischen Sprechens und demokratischen Aushandelns und übernehmen dabei Verantwortung für ihre Sprechhandlungen (HK1),
  • entwerfen für diskursive, simulative und reale soziale Handlungssituationen komplexe und eigenständige Handlungspläne und übernehmen fach-, situationsbezogen und adressatengerecht die zugehörigen Rollen (HK2),
  • entwickeln aus der Analyse komplexerer gesellschaftlicher Konflikte angemessene Lösungsstrategien und wenden diese an (HK3),
  • nehmen in diskursiven, simulativen und realen Aushandlungsszenarien einen Standpunkt ein und treffen Entscheidungen in Abwägung mit den Interessen anderer (HK4),
  • entwickeln eine soziologisch relevante Projektidee und führen diese ggf. selbstverantwortlich innerhalb bzw. außerhalb der Schule durch (HK5).

Die Kompetenzen der Studierenden sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

3 Individuum, Gruppe und Gesellschaft
4 Normierungen und Wertorientierungen
5 Wandel sozialer Institutionen und Organisationen
6 Soziale Ungleichheit und soziale Sicherung
7 Soziologische Dimensionen der Kultur

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen.

Inhaltsfeld 3 Individuum, Gruppe und Gesellschaft

INHALTLICHE SCHWERPUNKTE

Sozialisation

Soziale Gruppen

Vorurteile, Feindbilder, Ideologien

SACHKOMPETENZ

Die Studierenden

  • erläutern die Bedeutung der verschiedenen Sozialisationsinstanzen für die eigene persönliche Entwicklung und die Herausbildung sozialer Interessen und politischer Präferenzen,
  • erläutern die gesellschaftliche Funktion des Sozialisationsprozesses für die Individuierung und die gesellschaftliche Reproduktion,
  • analysieren an Fallbeispielen und Experimenten Entwicklungsphasen, typische Rollen in sozialen Gruppen sowie gruppendynamische Mechanismen,
  • analysieren fallbeispielhaft Entstehung und Funktion von Vorurteilen, Stereotypen und Feindbildern in sozialen Gruppen,
  • erläutern an Beispielen den Zusammenhang von sozialer Desintegration, Feindbildern, Ideologien und Fundamentalismen sowie Gefährdungen der Demokratie.
URTEILSKOMPETENZ

Die Studierenden

  • bewerten den Stellenwert verschiedener Sozialisationsinstanzen für die eigene Biografie sowie die eigene soziale und politische Interessenartikulation,
  • beurteilen die Funktion sozialer Gruppen für die Individuen auf dem Hintergrund von individuellen Freiheitsgraden, Anpassungszwängen und Integrationsbedürfnissen,
  • beurteilen die Leistung sozialer Gruppen nach Kriterien wie Effizienz der Aufgabenerfüllung, der Befriedigung psychosozialer Bedürfnisse und der Integrationsleistung,
  • bewerten programmatische soziale und politische Aussagen unter den Kriterien der Vorurteils- und Ideologiehaftigkeit,
  • erörtern soziale Desintegrationstendenzen unter den Kriterien kultureller Vielfalt bzw. der Gefährdung der Demokratie.

Inhaltsfeld 4 Normierungen und Wertorientierungen

INHALTLICHE SCHWERPUNKTE

Identitätsbildung

Rollenmodelle, Rollenhandeln und Rollenkonflikte

Strukturfunktionalismus und Handlungstheorie

Abweichendes Verhalten

SACHKOMPETENZ

Die Studierenden

  • analysieren Zukunftsvorstellungen junger Männer und Frauen im Hinblick auf mögliche Typologien, u. a. geschlechtsspezifische Lebensentwürfe und deren Freiheitsspielräume sowie deren Norm- und Wertgebundenheit,
  • erläutern die Bedeutung normativ prägender sozialer Lebenswelten, Institutionen und medialer Identifikationsmuster für die Identitätsbildung von Mädchen und Jungen bzw. Frauen und Männern,
  • erläutern die Bedeutung der kulturellen Herkunft auch für die geschlechtsrollenspezifische Identitätskonstruktion,
  • analysieren alltägliche Interaktionen und Konflikte mithilfe von strukturfunktionalistischen und interaktionistischen Rollenkonzepten und Identitätsmodellen,
  • erläutern den Stellenwert kultureller Kontexte für Interaktion und Konfliktlösung,
  • analysieren mithilfe der Rollenmodelle und anderer theoretischer Konzepte Fallbeispiele unter den Aspekten normabweichenden Verhaltens und dessen Sanktionierung.
URTEILSKOMPETENZ

Die Studierenden

  • bewerten unterschiedliche Zukunftsentwürfe von Jugendlichen sowie jungen Frauen und Männern im Hinblick auf deren Originalität, Normiertheit, Wünschbarkeit und Realisierbarkeit,
  • beurteilen unterschiedliche Identitätsmodelle in Bezug auf ihre Eignung für die Deutung von biografischen Entwicklungen von Jungen und Mädchen bzw. Frauen und Männern,
  • bewerten unterschiedliche Lebenssituationen unter den Kriterien des Grades individueller Autonomie, ihrer Normbindung, Konflikthaftigkeit, Identitätsdarstellungs- und Aushandlungspotenziale,
  • erörtern Menschen- und Gesellschaftsbilder des strukturfunktionalistischen und interaktionistischen Rollenkonzepts,
  • erörtern Fallbeispiele konformen und nonkonformen Verhaltens vor dem Hintergrund individueller Entwicklungsmöglichkeiten und der Stabilität bzw. Fortentwicklung sozialer Systeme.

Inhaltsfeld 5 Wandel sozialer Institutionen und Organisationen

INHALTLICHE  SCHWERPUNKTE

Wandel der Lebensformen

Wandel der Arbeit und Arbeitsorganisation

Familienpolitik

SACHKOMPETENZ

Die Studierenden

  • erheben und vergleichen Vorstellungen und Erwartungen an Formen des Zusammenlebens,
  • erläutern auf dem Hintergrund der Analyse statistischer Daten die strukturelle Veränderung der Familie in Deutschland,
  • beschreiben den sozialgeschichtlichen und aktuellen Wandel der Familien- und Lebensformen vor dem Hintergrund sich verändernder Arbeits- und Lebensbedingungen,
  • analysieren anhand von Fallbeispielen unterschiedliche Formen des Zusammenlebens in Deutschland,
  • erläutern Funktionen und Funktionswandel der Familie,
  • erläutern Grundkonzepte staatlicher Familienpolitik,
  • analysieren eine familienpolitische Maßnahme vor dem Hintergrund kontroverser familienpolitischer Positionen und grundgesetzlicher Rahmensetzung,
  • erläutern den Wandel von Arbeitsformen und Berufsstrukturen im Hinblick auf dessen Ursachen.

URTEILSKOMPETENZ

Die Studierenden

  • beurteilen unterschiedliche Formen des Zusammenlebens im Hinblick auf die Bedeutung für die eigene Lebensplanung,
  • bewerten Tendenzen des Wandels der Familie hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Reproduktion und Stabilität der Gesellschaft,
  • beurteilen die möglichen Auswirkungen sich verändernder Arbeits- und Lebensbedingungen für Perspektiven und Optionen des Zusammenlebens,
  • erörtern familienpolitische Maßnahmen hinsichtlich ihrer Akzeptanz, Wirksamkeit und ihres Wertebezugs,
  • erörtern Möglichkeiten und Grenzen staatlicher Familienpolitik,
  • beurteilen Tendenzen sozialen Wandels aus Sicht ihrer zukünftigen Rolle als Arbeitnehmer bzw. Unternehmer.

Inhaltsfeld 6 Soziale Ungleichheit und soziale Sicherung

INHALTLICHE SCHWERPUNKTE

Erscheinungsformen und Auswirkungen sozialer Ungleichheit

Modelle und Theorien sozialer Ungleichheit

Sozialstaatliches Handeln

SACHKOMPETENZ

Die Studierenden

  • unterscheiden Dimensionen sozialer Ungleichheiten und ihre Indikatoren,
  • erläutern Tendenzen der demografischen Entwicklung Deutschlands und deren Ursachen,
  • erläutern Grundvorstellungen, Einordnungskriterien und Prämissen von Modellen und Theorien zur Beschreibung und Erklärung vertikaler und horizontaler sozialer Ungleichheit,
  • analysieren an einem Fallbeispiel mögliche politische und ökonomische Verwendungszusammenhänge soziologischer Forschung,
  • erläutern Grundzüge und Kriterien von Modellen und Theorien sozialer Entstrukturierung,
  • beschreiben Grundprinzipien sozialer Sicherung und staatlicher Sozialpolitik,
  • analysieren sozialstaatliches Handeln im Hinblick auf dessen normative und politische Grundlagen sowie dessen soziale und ökonomische Interessengebundenheit an einem Beispiel.
URTEILSKOMPETENZ

Die Studierenden

  • beurteilen Tendenzen sozialen Wandels aus der Sicht ihrer zukünftigen sozialen Rollen als Arbeitnehmer bzw. Unternehmer,
  • beurteilen die Reichweite und den Erklärungswert von Gesellschaftsbildern,
  • beurteilen die Reichweite von Modellen sozialen Wandels und sozialer Ungleichheit im Hinblick auf die Abbildung von Wirklichkeit und ihren Erklärungswert,
  • bewerten gesellschaftliche Entstrukturierungsvorgänge und Prekarisierungsprozesse in ihrer Auswirkung auf die Betroffenen und ihrer Bedeutung für den sozialen und politischen Zusammenhalt,
  • beurteilen die politische und ökonomische Verwertung von Ergebnissen der Ungleichheitsforschung,
  • beurteilen unterschiedliche Zugangschancen zu Ressourcen und deren Legitimationen vor dem Hintergrund des Sozialstaatsgebots und des Gebots des Grundgesetzes zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse,
  • erörtern die Möglichkeiten und Grenzen staatlicher Sozialpolitik.

Inhaltsfeld 7 Soziologische Dimensionen der Kultur

INHALTLICHE SCHWERPUNKTE

Medien, Kommunikation und Öffentlichkeit

Macht und soziale Kontrolle

Soziale und kulturelle Teilhabe

SACHKOMPETENZ

Die Studierenden

  • analysieren ein mediales Fallbeispiel im Hinblick auf die Ausübung von Macht und Kontrolle durch die Medien,
  • erläutern Möglichkeiten und Formen von Kommunikation, Selbstdarstellung und Partizipation im Internet, u. a. in sozialen Netzwerken,
  • erläutern Unterschiede zwischen privaten und öffentlichen Handlungssituationen,
  • analysieren anhand von Fallbeispielen die Steuerung von kulturellem Verhalten bzw. Konsum mithilfe sozialwissenschaftlicher Forschungsergebnisse,
  • analysieren an Beispielen Möglichkeiten eines eigenen Lebens in einer enttraditionalisierten, beschleunigten und globalisierten Welt durch Strategien ästhetischer Selbststilisierung, lebensstilbezogener Bildung sozialer Gruppen und Ausbildung einer Patch-Work-Identität,
  • analysieren mithilfe des Erklärungskonzepts des kulturellen Kapitals und anderer Kapitalienbegriffe fallbeispielhaft Möglichkeiten sozialer und kultureller Teilhabe.
URTEILSKOMPETENZ

Die Studierenden

  • erörtern mediale Beispiele sozialer oder politischer Einflussnahme unter den Kriterien der politischen bzw. moralischen Legitimation,
  • erörtern die Vermischung privater und öffentlicher Formen von Kommunikation in den digitalen Medien unter den Kriterien veränderter Selbstdarstellungsmöglichkeiten und dem Risiko von Kontrollverlust,
  • erörtern die Möglichkeiten und Grenzen, mithilfe sozialwissenschaftlicher Forschungsergebnisse soziale und politische Steuerung vorzunehmen,
  • bewerten Formen eines eigenen Lebens unter den Kriterien der Zugangsmöglichkeiten und möglicher Freiheitsgrade,
  • bewerten den Aufbau und Einsatz sozialen, ökonomischen, symbolischen und kulturellen Kapitals für die eigene und die gesellschaftliche Entwicklung.
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