Logo Qualitäts- und UnterstützungsAgentur

Startseite Bildungsportal NRW

Orientierungsbereich (Sprungmarken)

  • Brief
  • sitemap_icon

Drehtürmodell

Ein Drehtürmodell ist eine im jeweiligen Schulprogramm verankerte Form der Begabten- und Begabungsförderung für besonders begabte Schülerinnen und Schüler mit hohen fachlichen und angemessenen persönlichen Kompetenzen. Drehtürmodelle erweitern das Fächer- bzw. Lernangebot für die Lernenden, um ihren Interessen und Potenzialen gerecht zu werden.

Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler erhalten eine individualisierte Förderung dadurch, dass sie den regulären Unterricht für einen bestimmten Zeitraum verlassen und stattdessen adäquatere Lern- und Entwicklungsangebote wahrnehmen, welche

  • ihren besonderen Fähigkeiten und Potenzialen entgegenkommen
  • individuellen Lernzuwachs ermöglichen und
  • komplexere Herausforderungen für die Schülerinnen und Schüler darstellen.

Viele Schulen unterschiedlicher Schulformen realisieren Drehtürmodelle, z. B. indem ihre Schülerinnen und Schüler

  • in bestimmten Fächern am Fachunterricht einer höheren Jahrgangstufe teilnehmen, so dass sie auf einem höheren fachlichen Niveau gefordert werden,
  • zwei neu einsetzende Sprachen parallel lernen, z.B. Englisch und Französisch ab Klasse 5 oder Französisch und Latein ab Klasse 7, so dass sie einer sprachlichen Begabung entsprechend gefördert werden,
  • zu eigenen Projekten an einem anderen Lernort arbeiten, z.B. im Selbstlernraum der Schule oder an außerschulischen Lernorten und dafür vom regulären Unterricht unter Auflagen befreit werden.

Klare und rechtzeitige Absprachen und Vereinbarungen, regelmäßiger Austausch und Beratungsgespräche aller beteiligten Personen sind notwendig, so dass die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler vom individualisierten Förderangebot profitieren. Dies gilt für

  • die organisatorischen, zeitlichen und inhaltlichen Herausforderungen an die Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer,
  • die Organisationsstrukturen der Schule, z.B. Klassenarbeitspläne, Stundenpläne,
  • die Unterstützungsmaßnahmen seitens der Lehrerinnen und Lehrer, damit die Schülerinnen und Schüler Lernzuwachs und Motivation über mehrere Schuljahre erfahren,
  • rechtliche Vorgaben, z.B. zu Leistungsüberprüfungen, Versetzungsregeln, Abwahl des Drehtürmodells.

Relevanz für die Praxis der individuellen Förderung

Drehtürmodelle bieten den besonders begabten Schülerinnen und Schülern in besonderen Fach- und Leistungsbereichen eine passgenaue, individualisierte Förderung. Sie unterstützen die Schülerinnen und Schüler zusätzlich bei der Berufs- und Studienwahl, ebenso wie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Kontakte zu Schülerinnen und Schülern der höheren Jahrgangsstufe erleichtern das Überspringen einer Jahrgangsstufe. Drehtürmodelle stärken vielfältige und bewirken die Profilierung einer Schule.

Beispiele aus der Praxis

Begabtenförderung (Gymnasium): Der Schwerpunkt dieses Praxisbeispiels aus dem Alexander-von-Humboldt Gymnasium (Bornheim) liegt auf der Begabtenföderung. Dabei zeigt die Schule anhand ihres Konzeptes, wie das Drehtürmodell im schulischen Alltag eingesetzt werden kann. Weitere Informationen finden Sie auf der folgenden Seite des Referenzrahmens Schulqualität

Drehtürmodell Gesang im Fach Musik (Gymnasium): Am Clara Schumann-Gymnasium in Holzwickede werden in einigen Fächern Möglichkeiten zur Individuellen Förderung besonders leistungsstarker Schülerinnen und Schüler geboten. Hier ist exemplarisch das Drehtürenmodell im Fach Gesang zu nennen. Weitere Informationen finden Sie auf der folgenden Seite des Referenzrahmens Schulqualität.

Literaturhinweise

Greiten, S. (Hrsg.). (2016). Das Drehtürmodell in der schulischen Begabtenförderung. Studienergebnisse und Praxiseinblicke aus Nordrhein-Westfalen. Karg Hefte. Beiträge zur Begabtenförderung und Begabungsforschung. H. 9. Frankfurt a.M.: Karg-Stiftung.

Zum Seitenanfang

© 2024 Qualitäts- und UnterstützungsAgentur - Landesinstitut für Schule