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2. Kompetenzbereiche, Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene übergreifende fachliche Kompetenz wird ausdifferenziert, indem fachspezifische Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden. Dieses analytische Vorgehen erfolgt, um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegenstände andererseits transparent zu machen. In den Kompetenzerwartungen werden beide Seiten miteinander verknüpft. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass der gleichzeitige Einsatz von Können und Wissen bei der Bewältigung von Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt.

Kompetenzbereiche repräsentieren die Grunddimensionen des fachlichen Handelns. Sie dienen dazu, die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu strukturieren und den Zugriff für die am Lehr-Lernprozess Beteiligten zu verdeutlichen.

Inhaltsfeldersystematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die im Unterricht der Gesamtschule verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstände und liefern Hinweise für die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens.

Kompetenzerwartungen führen Prozesse und Gegenstände zusammen und beschreiben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse, die bis zum Ende der Jahrgangstufen 6 und 10 verbindlich erreicht werden sollen.

Kompetenzerwartungen

  • beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewältigung von Anforderungssituationen ausgerichtet,
  • stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar,
  • ermöglichen die Darstellung einer Progression von der Erprobungsstufe bis zum Ende der Sekundarstufe I und zielen auf kumulatives, systematisch vernetztes Lernen,
  • können grundsätzlich in Aufgabenstellungen umgesetzt und überprüft werden.

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe I nicht allein auf das Erreichen der aufgeführten Kompetenzerwartungen beschränkt, sondern soll es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, diese weiter auszubauen und darüber hinausgehende Kompetenzen zu erwerben.

2.1 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Der Aufbau von Bildkompetenz steht als zentrales Bildungsziel im Mittelpunkt des Unterrichts im Fach Kunst. Bildkompetenz bezieht sich auf Fähigkeiten, Fertigkeiten, Kenntnisse und Einstellungen, die die Schülerinnen und Schüler für einen emanzipierten Umgang mit Bildern erwerben. Im Fach Kunst kann daher alles zum Lerngegenstand werden, was auf visuelles und haptisches Wahrnehmen hin erdacht und gemacht ist: Malerei, Zeichnung, Plastik/Skulptur, Objekt/Installation, Architektur, Fotografie, Film, elektronische Bildgestaltung, Graffiti, Gebrauchsgegenstände und vieles mehr. Als Überbegriff, der all diese Erscheinungsformen umfasst, wird hier der Begriff „Bild“ gesetzt.

Kompetenzbereiche

Bildkompetenz wird in zwei untereinander vernetzte Kompetenzbereiche ausdifferenziert, die als Produktion und Rezeption unterschieden werden. Dabei ergänzen sich die beiden Bereiche in ihren fachtypischen Handlungsweisen, welche auch die Reflexion über Bildsprache einbeziehen. Die Reflexion ist immanenter Bestandteil beider Kompetenzbereiche und prägt die fachtypischen Handlungsformen.

Den Zusammenhang zwischen der übergreifenden Bildkompetenz, den beiden ausgewiesenen Kompetenzbereichen und der immanenten Reflexion verdeutlicht die Grafik.

  • Kompetenzbereich Produktion

Der Kompetenzbereich Produktion bezieht sich auf gestaltungspraktische Fertigkeiten, auf Kenntnisse über Materialien und Verfahren, auf Fähigkeiten in der zielgerichteten Anwendung bildnerischer Verfahren sowie auf Einstellungen und Haltungen in Bezug auf die Prozesse und Ergebnisse bildnerisch-praktischen Handelns.

Schülerinnen und Schüler sollen im Fach Kunst befähigt werden, in der gestaltungspraktischen Produktion einen bildfindenden Dialog führen zu können, in dem Vorstellungs-, Wahrnehmungs- und Darstellungsformen durch ein beständiges In-Beziehung-Setzen, Bewerten, Annehmen oder Verwerfen ineinander verschränkt werden.

Der künstlerische Produktionsprozess, verstanden als bildfindender Dialog, schließt die Fähigkeiten zur Entwicklung einer Bildidee innerhalb vorgegebener oder auch selbst definierter Aufgabenstellungen, zur Festlegung eigener bildnerischer Fragestellungen und zum Verfolgen einer darauf bezogenen Gestaltungsabsicht ein, die stets auch Wahrnehmungen, Empfindungen und Erfahrungen als subjektiven Anteil in die bildnerische Darstellung einfließen lässt. In diesem konstitutiven Produktionsprozess sind mediale, materiale und bildgestalterische Fähigkeiten und Fertigkeiten notwendig. Für den Inhalt, den Ausdruck und die Wirkung des Bildes sind die Fähigkeiten zur Auswahl und die Fertigkeiten zum Einsatz grundlegender bildnerischer Mittel erforderlich.

Im konstitutiven Schaffensprozess spielen Zwischenergebnisse und die Reflexion über den darin erreichten Stand eine entscheidende Rolle. Die Reflexion über Gestaltungsprozesse bezieht sich auf die Fähigkeit, Arbeitsergebnisse in den Zusammenhang der Gestaltungsabsicht einzuordnen, zu erörtern und zu beurteilen. Diese im bildnerischen Produktionsverlauf immanent wirkende Reflexion über Bildsprache ermöglicht eine permanente Überprüfung der eingesetzten Mittel hinsichtlich der beabsichtigten Qualität und Wirkung der Bildgestaltung.

  • Kompetenzbereich Rezeption

Die Kompetenzen in diesem Bereich beziehen sich auf das Wahrnehmen, Analysieren und Deuten von Bildern. Diese Kompetenzen schließen in besonderer Weise die Bereitschaft ein, sich auf visuelle Phänomene einzulassen und sowohl neuen wie bereits bekannten bildnerischen Ausdrucksformen mit Offenheit und Empathie zu begegnen. Dementsprechend umfasst Rezeptionskompetenz auch das Beschreiben, Nachempfinden und Nachgestalten von Bildern im Sinne produktiver Bildrezeption.

Schülerinnen und Schüler sollen im Fach Kunst altersangemessen grundlegende Kompetenzen der Bildanalyse ausbilden, die die Beziehung zwischen der Bildgestaltung und den von ihr ausgelösten Wahrnehmungen, Einstellungen und Urteilen aufschließt. Sie sollen ihre individuelle Wahrnehmung, die sowohl bewusst wie unbewusst mit Assoziationen und Bezügen zum eigenen Erlebten verbunden ist und die Grundlage des Bildzugangs bildet, in Form eines Perzepts formulieren können. Die Bildanalyse umfasst die korrekte Beschreibung des anschaulichen Bildbestands, die Erklärung des Einsatzes grundlegender formaler Bildmittel und die Einbeziehung bildexterner Informationen. Schülerinnen und Schüler sollen die Ergebnisse von Perzept und Analyse innerhalb einer Deutung der vermuteten Bildabsicht und Bildaussage auswerten können. Ziel ist der Aufbau einer zunehmend differenzierten Wahrnehmungs- und Urteilsfähigkeit. Da diese Fähigkeiten ebenfalls Bestandteil des Kompetenzbereichs Produktion sind, wird die Ausbildung von Fähigkeiten und Fertigkeiten in beiden Kompetenzbereichen unterstützt.

Auch das Rezipieren von Bildern ist im Kunstunterricht mit einer immanenten Reflexion verbunden. Sie bezieht sich auf das Vergleichen, Einordnen und Beurteilen von Bildern und Gestaltungsverfahren und deren Auswahl.

Reflexion hat neben den Ergebnissen der Analyse und Deutung von Bildern (Rezeption) auch die der eigenen Gestaltung (Produktion) zum Ausgangspunkt. Die Fähigkeit zur Entwicklung von neuen Gestaltungsabsichten vor dem Hintergrund der Reflexion über Gestaltungsergebnisse ist dabei bedeutsam. Darüber hinaus bezieht sich Reflexion auch auf die Auswahl und Bewertung der Bildaspekte und Methoden, die in den jeweiligen Wahrnehmungs- und Deutungsprozessen relevant sind.

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind immer wissensbasiert; Bildkompetenz entwickelt sich somit nur im Bezug auf fachliche Inhalte und soll deshalb mit Blick auf die nachfolgenden fachlich relevanten Inhaltsfelder aufgebaut werden:BildgestaltungundBildkonzepte.

Die in den beiden Inhaltsfeldern benannten Schwerpunktsetzungen machen die Vielschichtigkeit der Lernmöglichkeiten im Kontext von Bildgestaltungen und Bildwahrnehmungen deutlich. Sie bilden den Orientierungsrahmen für die Auswahl und Zuordnung von Unterrichtsgegenständen, Untersuchungsmethoden, Arbeitsverfahren und Medien. Im Zentrum aller Betrachtungen stehen dabei Bilder/Bildwelten mit ihren wahrnehmbaren, beschreibbaren und gestaltbaren Strukturen.

  • Inhaltsfeld 1: Bildgestaltung

Das Inhaltsfeld Bildgestaltung bezieht sich auf die Struktur von Gestaltungen und betont die stofflichen und formalen Grundlagen von Gestaltungen sowie die Bezüge von Gestaltungsvorgängen, Wirkungen und Intentionen.

Grundlegend für dieses Inhaltsfeld sind einerseitsablesbare Merkmale von Gestaltungen wieForm, Farbe und Material sowie andererseits die damit verbundenen Handlungsformen des Zeichnens, Malens, Plastizierens, des körperlichen Agierens und medialen Gestaltens. Die bei der Bildgestaltung zum Tragen kommenden Formen der Bildfindung und die dabei intendierten Funktionen beziehen sich im Kunstunterricht auf verschiedene Aspekte unterschiedlicher Bildstrategien.

Die Realisierung von künstlerischen Handlungsformen und die Entwicklung von Bildstrategien geschehen stets im Umgang mit Bildern und bildbezogenen Gegenständen, die sich im Fach Kunst unter fachsystematischen Kategorien strukturieren lassen.

Zweidimensionale bildnerische Gestaltungen bilden die gegenständlichen Schwerpunkte der fachspezifischen Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Facetten von Malerei und Grafik.

Bei der Betrachtung dreidimensionaler Phänomene der natürlichen und gestalteten Umwelt in gegenständlicher und gegenstandsfreier Ausprägung stehen spezifische Aspekte und Fragestellungen in Bezug auf die fachsystematischen Kategorien Plastik / Skulptur / Objekt im Vordergrund.

Die geplante Umwelt, die den existentiellen Bedürfnissen des Menschen dient, steht unter dem Blickwinkel fachspezifischer Aspekte von Architektur und Raum im Zentrum.

Künstlerische Arbeiten wie Fotografie und Film sowie Bilder, die unter Verwendung analoger und digitaler Werkzeuge produziert werden, stehen unter dem Aspekt Medienkunst im Mittelpunkt.

Alle Ausdrucksmöglichkeiten, die der menschliche Körper in künstlerischer Absicht hervorbringen kann, können unter dem Aspekt von Aktion und Interaktion betrachtet werden.

  • Inhaltsfeld 2: Bildkonzepte

Dieses Inhaltsfeld thematisiert das Bild als Konstruktion und Deutung von Wirklichkeit und bezieht sich damit auf die kontextuellen Bedingungen, Funktionen und Intentionen von Gestaltungen. Deshalb werden hier entsprechende Zusammenhänge thematisiert, deren Fragestellungen über die einzelne Gestaltung hinaus weisen und diese mit Hilfe von bildexternen Informationen theoretisch beleuchten. Im Mittelpunkt stehen kunsttheoretische sowie bildbezogene Kontexte.

Kunsttheoretische Kontexte beziehen sich auf theoretische Aspekte, die als Basis für Bildgestaltungen dienen. Sie beinhalten bildimmanente Aspekte wie Farblehre, grundlegende Ordnungsgefüge und bildnerische Mittel. Darüber hinaus sind Fachtermini und künstlerische Grundbegriffe relevant, die ihre Anwendung in der Interpretation von Bildern als Form-Inhaltsgefüge finden. Gegenstand der Betrachtung sind neben Kunstwerken visuell geprägte Phänomene sowie Schülerarbeiten.

Bildbezogene Kontexte bezeichnen personenbezogene Formen und Motivationen der Bildgestaltung sowie die historischen und soziokulturellen Bedingungen der Bildproduktion und Bildrezeption.

2.2 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Doppeljahrgangsstufe 5/6

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie am Ende der Jahrgangsstufe 6 über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt und anschließend inhaltsfeldbezogen konkretisiert.

Kompetenzbereich Produktion

Die Schülerinnen und Schülerkönnen

  • Bilder auf der Grundlage elementarer Kenntnisse über Material, Werkzeuge und Herstellungstechniken im Hinblick auf eine Gestaltungsabsicht und eine Bildidee realisieren,
  • Bilder unter Verwendung grundlegender Bildmittel und Ausdrucksmöglichkeiten des menschlichen Körpers gestalten,
  • die Wahl der eingesetzten Mittel und Vorgehensweisen unter Berücksichtigung von Inhalt, Ausdruck und Wirkung im Hinblick auf ihre Eignung begründen und bewerten.

Kompetenzbereich Rezeption

Die Schülerinnen und Schüler können

  • individuelle Eindrücke verbal und nonverbal beschreiben,
  • Bildgegenstände und Bildmittel in ihren wesentlichen Merkmalen identifizieren und benennen,
  • elementare Bildinhalte deuten,
  • Arbeitsergebnisse und einfache Deutungsansätze unter Anwendung von grundlegenden Fachbegriffen darstellen,
  • biografische Aspekte von Bildern erläutern,
  • einfache Deutungsansätze zu Bildern und Bildausschnitten im Hinblick auf eine leitende Fragestellung begründen und vergleichen.

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die Inhaltsfelder aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen.

Inhaltsfeld 1: Bildgestaltung

Inhaltliche Schwerpunkte:

- Malerei und Grafik

- Plastik/ Skulptur / Objekt

- Aktion und Interaktion

Kompetenzbereich Produktion

Die Schülerinnen und Schüler können

  • Farbgestaltungen durch Mal- und Mischtechniken (Farbauftrag, -ton und -intensität, Hell-Dunkel und Kalt-Warm) variieren und bewerten,
  • Entwürfe als Vorplanung einer Gestaltung skizzieren und in einer Zeichnung realisieren,
  • mit Hilfe grundlegender Bildmittel Konturen und Binnenstrukturen gezielt in einer grafischen Gestaltung einsetzen und vergleichen,
  • plastische Objekte in additiven (auch modellierenden) Verfahren und mit adäquaten Werkzeugen entwerfen und realisieren,
  • menschliche Gefühle, Eigenschaften und Charaktere mit den Ausdrucksformen der Mimik, Gestik, Körpersprache und Bewegung im Raum pantomimisch darstellen .

Kompetenzbereich Rezeption

Die Schülerinnen und Schüler können

  • Farbmischungen auf Basis von Farbordnungssystemen (z.B. des Farbkreises) erklären ,
  • in Bildern Farbwirkungen im Sinne von Farbbeziehungen beschreiben und benennen (komplementäre Beziehungen, Hell-Dunkel, Kalt-Warm und Intensität),
  • grundlegende Herstellungstechniken von Bildern (Malerei, Zeichnung, Plastik) unterscheiden,
  • die Verwendung unterschiedlicher Materialien in plastischen Verfahren und die damit verbundenen Arbeitsschritte erläutern,
  • den Einsatz von Mimik, Gestik, Körpersprache und Bewegung im Raum für den Ausdruck menschlicher Gefühle, Eigenschaften und Charaktere erläutern und rollenkritisch bewerten.

Inhaltsfeld 2: Bildkonzepte

Inhaltliche Schwerpunkte:

- kunsttheoretische Kontexte

- bildbezogene Kontexte

Kompetenzbereich Produktion

Die Schülerinnen und Schüler können

  • alternative Bildlösungen entwerfen und vergleichen,
  • eine eigene Gestaltung konzipieren und dabei die elementaren Arbeitsschritte beschreiben,
  • Aspekte der eigenen Lebenswirklichkeit bildnerisch darstellen,
  • beurteilen, inwiefern die eingesetzten Farben, Maltechniken und grundlegenden grafischen Mittel und Techniken der Gestaltungsabsicht dienen.

Kompetenzbereich Rezeption

Die Schülerinnen und Schüler können

  • einfache Ordnungsprinzipien (Reihung, Ballung, Streuung, Symmetrie/Asymmetrie) beschreiben,
  • Malstile anhand von Beispielen aus der Bildenden Kunst und Farbaufträge (lasierend, deckend) unterscheiden und beschreiben,
  • die individuellen Aspekte in eigenen und fremden bildnerischen Gestaltungen im Hinblick auf Bildinhalte, Farbgebung und angewandte Technik beschreiben und vergleichen,
  • einfache plastische Objekte unter Verwendung grundlegender Fachbegriffe (Plastik, Objekt, Relief) beschreiben,
  • körperliche Ausdrucksformen mit Fachbegriffen (Mimik, Gestik, Pantomime) benennen.

2.3 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in den Jahrgangsstufen 7 bis 10

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in der Doppeljahrgangstufe 5/6 – am Ende der Sekundarstufe I über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt und anschließend inhaltsfeldbezogen konkretisiert.

Kompetenzbereich Produktion

Die Schülerinnen und Schüler können

  • Bilder auf der Grundlage erweiterter Kenntnisse über Material, Werkzeuge und Herstellungstechniken im Hinblick auf eine Gestaltungsabsicht und eine Bildidee zielgerichtet realisieren,
  • Arbeitsprozesse bezogen auf Gestaltungsvorhaben und die eigene Bildidee entsprechend organisieren,
  • im bildfindenden Dialog Bildmittel und gestalterische Verfahren, auch unter räumlichen und medialen Realisationsaspekten, variieren und zielgerichtet einsetzen,
  • Gestaltungsprozesse, Verfahren und Ergebnisse im Kontext von Form-Inhaltsgefügen (Form, Inhalt, Wirkung und Realisierbarkeit) kriteriengeleitet bewerten.

Kompetenzbereich Rezeption

Die Schülerinnen und Schüler können

  • subjektiv geprägte Eindrücke verbal und nonverbal bezogen auf einen inhaltlichen Kontext differenziert beschreiben,
  • Bedeutungen von Bildern in Bezug auf die eigene Person darstellen und begründen,
  • Bildgegenstände und Bildmittel unter Verwendung variierender Zugangsverfahren in ihren wesentlichen materiellen und formalen Eigenschaften analysieren ,
  • Bilder anhand von Analyseergebnissen aspektgeleitet deuten ,
  • Arbeitsergebnisse und Bildinterpretationen unter Verwendung der Fachsprache anschaulich darstellen,
  • mit Hilfe bildexterner Informationen (biografische und kunsthistorische Aspekte) Bilder interpretieren und in einen übergeordneten Kontext einordnen .

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die Inhaltsfelder aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen.

Inhaltsfeld 1: Bildgestaltung

Inhaltliche Schwerpunkte:

- Malerei und Grafik

- Plastik / Skulptur / Objekt

- Architektur und Raum

- Medienkunst

- Aktion und Interaktion

Kompetenzbereich Produktion

Die Schülerinnen und Schüler können

  • Bilder unter Verwendung von Zeichentechniken und grafischen Bildmitteln (Konturlinien, Schraffuren, Binnenschraffur) entwerfen und gestalten,
  • unterschiedliche Farbwirkungen durch den gezielten Einsatz von Farbauftrag und Farbbeziehungen (komplementäre sowie auf Farbton und -intensität begründete) entwerfen und darstellen ,
  • Beispiele naturalistischer und abstrakter Zeichnungen und Malereien realisieren und bewerten,
  • mit verschiedenen Raum schaffenden Bildmitteln (u. a. Linearperspektiven) dreidimensionale Objekte und Räume zeichnerisch darstellen,
  • Raumillusionen durch die Verwendung elementarer Mittel wie Überschneidung, Staffelung, Verkleinerung und Farbperspektive schaffen und bewerten,
  • Bilder mit Hilfe von druckgrafischen Mitteln und Techniken (Hoch- und Tiefdruck) ge­stalten und vergleichen,
  • plastische Objekte mit Hilfe von additiven und subtraktiven Verfahren (Modellieren, Montieren, Skulptieren) material- und technikgerecht realisieren,
  • gegenständliche und gegenstandsfreie Objekte hinsichtlich einer Gestaltungsabsicht entwerfen,
  • Materialien sammeln und in einer Collage oder Montage im Hinblick auf eine Gestaltungsabsicht kombinieren und variieren,
  • digitale Fotografien entwerfen, herstellen und nachbearbeiten ,
  • themenbezogene Filmsequenzen (z.B. Videoclips) unter Berücksichtigung elementarer filmsprachlicher Mittel entwickeln und realisieren,
  • Architekturmodelle mit adäquaten Werkzeugen und Materialien erstellen,
  • ein Alltagsobjekt hinsichtlich der praktischen, ästhetischen und symbolischen Funktion im Sinne von Produktdesign entwerfen und realisieren,
  • analoge und digitale Layouts unter Verwendung von Bildern und Texten entwerfen und realisieren.

Kompetenzbereich Rezeption

Die Schülerinnen und Schüler können

  • ausgehend von Perzepten und produktiven Zugängen subjektive Eindrücke von Bildgestaltungen beschreiben,
  • die Wirkung grundlegender Bildmittel (u.a. in den Bereichen Linie, Farbe, Raum, Komposition) erläutern,
  • die Wirkung von Bildausschnitt, Bildkomposition und Betrachterstandpunkt unter Verwendung von Fachbegriffen unterscheiden und deuten,
  • Bildgestaltungen im Hinblick auf Raumillusion analysieren (Überschneidung, Staffelung, Linearperspektive, Luft- und Farbperspektive),
  • die Wirkung grafischer Techniken (Hoch-, Tiefdruck) und spezifischer (druck-)grafischer Bildmittel (u.a. Kontur, Schraffur) erläutern,
  • Materialien in Bezug auf ihre optischen, stofflichen und haptischen Qualitäten beschreiben und bewerten,
  • architektonische Phänomene beschreiben und deren Funktionen erläutern,
  • ausgewählte Gestaltungsmöglichkeiten digitaler Bildbearbeitung identifizieren und benennen,
  • Videoausschnitte und Filmsequenzen mit Blick auf die eingesetzten filmsprachlichen Mittel und die digitalen Veränderungen beschreiben.

 

Inhaltsfeld 2: Bildkonzepte

Inhaltliche Schwerpunkte:

- kunsttheoretische Kontexte

- bildbezogene Kontexte

Kompetenzbereich Produktion

Die Schülerinnen und Schüler können

  • mit Hilfe von Skizzen aufgabenbezogene Konzepte entwerfen und daraus Gestaltungen entwickeln,
  • adressatenbezogene Bildlösungen gestalten,
  • Präsentationsformen und Ausstellungskonzepte objekt- und adressatenbezogen entwickeln und einsetzen,
  • eine eigene Gestaltung entwerfen und realisieren, in der ausgewählte kunsthistorische und / oder zeitgenössische Bildelemente reflektiert einbezogen, kombiniert und variiert werden,
  • Bilder als Möglichkeit der kritischen Auseinandersetzung sowie der Visualisierung von Einstellungen und Empfindungen gestalten und bewerten,
  • in einer Gestaltung eine persönliche Position zu einem gesellschaftlichen, politischen oder umweltbezogenen Thema realisieren und differenziert erläutern ,
  • eine geeignete Form der Aktionskunst konzipieren, um die eigene Position zum Ausdruck zu bringen.

Kompetenzbereich Rezeption

Die Schülerinnen und Schüler können

  • Bilder in Bezug auf Farbeinsatz, Komposition und Bildwirkung unter dem Blickwinkel ihres Verwendungszusammenhanges analysieren,
  • naturalistische und abstrakte Gestaltungen anhand ausgewählter Kriterien (Intention, Gestaltungsmittel, Wirkung) analysieren und reflektiert beurteilen,
  • repräsentative Werkbeispiele sowohl einer traditionellen naturalistischen Epoche als auch der zeitgenössischen Kunst in Grundzügen beschreiben und analysieren ,
  • Gestaltungen in Bezug auf die Formkategorien, die Materialauswahl und den persönlichen Stil der Künstlerin / des Künstlers unterscheiden,
  • Ausdruck steigernde und verfremdende Verfahren identifizieren und benennen,
  • Zusammenhänge zwischen Gestaltung, Gebrauchsfunktion und Zielgruppe einer Produktgestaltung erläutern,
  • Übereinstimmungen und Unterschiede von Kunstwerken und Produkten der alltäglichen Medien- oder Konsumwelt - auch rollenkritisch - erörtern,
  • Layouts im Zusammenspiel von Text und Bildmitteln analysieren,
  • Darstellungs- und Manipulationsmöglichkeiten in Fotografie und digitaler Bildgestaltung auch mit Hilfe bildexterner Information überprüfen,
  • die Gestaltungsmerkmale von animierten Bildern in Videos und in Computerspielen benennen und im Hinblick auf Zielgruppe und Inhalt deuten ,
  • exemplarisch Bilder in einen soziokulturellen Kontext einordnen und individuelle Einflüsse der Person der Künstlerin oder des Künstlers beschreiben,
  • Bilder in Bezug auf Motive und Darstellungsformen analysieren, die sich mit der eigenen Lebenswirklichkeit in Beziehung setzen lassen.
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