Anhang
Übersichtstabelle der fächerübergreifend zu berücksichtigenden Aspekte von Sprachkompetenzentwicklung
Wortebene
- Unterscheidung zwischen Umgangs- und Standardsprache
- Möglichkeiten der präziseren Begrifflichkeit, Nuancierung und Differenzierung des standardsprachlichen Wortschatzes durch Adjektive, durch Adverbien, durch adverbiale Ergänzungen
- sachbezogener und fachsprachlicher Wortschatz
- Bedeutungsänderung in fachsprachlichen Kontexten
- Bedeutungen von Formeln, Symbolen, Ziffern, Buchstaben, Sonderzeichen
- Verdichtung durch Nominalisierungen
Satzebene
- komplexere Satzkonstruktionen, um Zusammenhänge und Beziehungen darzustellen
- funktionsgerechte sprachliche Signale (z.B. Signale der Thesenformulierung, der Gegenüberstellung, des Belegens, des Abwägens, der Schlussfolgerung, der alternativen Möglichkeiten)
- fachliche Konventionen:
- - Tempusgebrauch
- - Konjunktivgebrauch
- Sachverhalte zur Generalisierung entpersonalisieren durch Passiv; durch unpersönliches Subjekt
Textebene
- Globale Kohärenz: inhaltlicher Gesamtzusammenhang, „roter Faden“ eines Textes:z.B. schlüssige, bruchlose Darstellung von Zusammenhängen, Berücksichtigung inhaltlicher und sprachlicher Zusammenhänge, die rückverweisende bzw. eindeutige Verwendung eines Pronomens auf den vorherigen Absatz
- Adressat, Ziel, Situation
- Berücksichtigung fachspezifischer Textsorten (z.B. Protokoll, Versuchsbeschreibung, Bericht)
- Unterscheidung zwischen Schriftsprache und gesprochener Sprache
schriftlich
- keine unmittelbare Situations- und Handlungseinbindung
- Planungszeit (Zeit für die Wahl von Formulierungen)
- Wahrnehmungsraum oft nicht identisch (deshalb z. B. hinter der Platine …, auf der gegenüberliegenden Seite …, im Anschluss daran …)
- keine weiteren Informationsträger
- Exaktheit der Begriffe
mündlich
- Situations- und Handlungseinbindung
- Flüchtigkeit (spontane Wortwahl)
- gemeinsamer Wahrnehmungsraum (deshalb z. B. hier, dieses Kabel, dann, dort, da drüben)
- weitere Informationsträger (z. B. Gestik, Mimik, Tonfall)
- größere Toleranz in der Begrifflichkeit