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2 Kompetenzbereiche, Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene übergreifende fachliche Kompetenz wird ausdifferenziert, indem fachspezifische Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden. Dieses analytische Vorgehen erfolgt, um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegenstände andererseits transparent zu machen. In den Kompetenzerwartungen werden beide Seiten miteinander verknüpft. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass der gleichzeitige Einsatz von Können und Wissen bei der Bewältigung von Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt.

Schaubild Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder

Kompetenzbereiche repräsentieren die Grunddimensionen des fachlichen Handelns. Sie dienen dazu, die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu strukturieren und den Zugriff für die am Lehr-Lernprozess Beteiligten zu verdeutlichen.

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die im Unterricht der Hauptschule verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstände und liefern Hinweise für die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens.

Kompetenzerwartungen führen Prozesse und Gegenstände zusammen und beschreiben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse, die bis zum Ende der Doppeljahrgangstufen 5/6, 7/8 und 9/10 verbindlich erreicht werden sollen.

Kompetenzerwartungen

  • beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewältigung von Anforderungssituationen ausgerichtet,
  • stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar,
  • ermöglichen die Darstellung einer Progression von der Doppeljahrgangsstufe 5/6 bis zum Ende der Sekundarstufe I und zielen auf kumulatives, systematisch vernetztes Lernen.
  • können im Grundsatz in Aufgabenstellungen umgesetzt und überprüft werden.

Die aufgeführten Kompetenzerwartungen legen die in der Grundschule erworbenen Kompetenzen zugrunde und weisen eine Progression über die Doppeljahrgangsstufen auf. Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe I nicht allein auf das Erreichen der aufgeführten Kompetenzerwartungen beschränkt, sondern soll Schülerinnen und Schülern ermöglichen, diese weiter auszubauen und darüber hinausgehende Kompetenzen zu erwerben. Die am Ende der Klasse 10 erreichten Kompetenzen bilden sich auch aus unterschiedlichen Teilkompetenzen heraus, die sowohl aus anderen Bereichen als auch aus den vorangehenden Klassenstufen vorbereitet worden sind. Die schuleigenen Lehrpläne und die Evaluation von Unterricht und Unterrichtsergebnissen sind an den im Kapitel 2 formulierten Kompetenzerwartungen auszurichten.

Die beschriebenen Kompetenzerwartungen orientieren sich an den Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss. Die Kompetenzen sind in unterschiedlichem Umfang und auf unterschiedlichem Niveau erreichbar. Von Schülerinnen und Schülern, die den Qualifikationsvermerk für den Eintritt in die gymnasiale Oberstufe erwerben, wird erwartet, dass sie die Kompetenzen auf einem höheren Niveau erreichen. Es gibt allerdings für den Qualifikationsvermerk keine curriculare, inhaltliche Definition. Der Vermerk wird vielmehr nach Maßgabe der Ausbildungs- und Prüfungsordnung vergeben.

Die beschriebenen Kompetenzerwartungen sind als Regelstandard zu erreichen. Für Schülerinnen und Schüler, die in Hauptschulklassen den Sekundarabschluss I – Hauptschulabschluss nach Klassen 10 – erwerben sowie für diejenigen, die den Hauptschulabschluss nach Klasse 9 erwerben, dürfen dabei Umfang, Höhe und Komplexität der Anforderungen an den unteren Rand der Bandbreite von Kompetenzerwartungen angepasst werden.

2.1.1 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Die Kompetenzbereiche Rezeption und Produktion strukturieren vielfältige Prozesse, die fachliches Lernen ermöglichen.

Schaubild

Rezeption – Lesen und Zuhören

Die Schülerinnen und Schüler erfahren sich in zahlreichen Lebenssituationen als Rezipienten von Texten, die sie verarbeiten und verstehen müssen. So wird von ihnen – auch mit Blick auf ihre zukünftige berufliche Handlungsfähigkeit – erwartet, dass sie zunehmend in der Lage sind, unterschiedlichen Textsorten Informationen zu entnehmen, etwas aus Teilinformationen zu erschließen oder komplexere Inhalte und Aussagen in Zusammenhänge einordnen und beurteilen können.

Dies gilt nicht nur beim Lesen, sondern auch für die gesprochene Sprache, die mit ihrer in der Regel stärkeren Einbindung in unmittelbare Handlungssituationen eigene, spezifische Anforderungen stellt. Der Kompetenzbereich Rezeption weist somit neben dem Lesen auch den Bereich des Zuhörens mit eigenen Schwerpunkten aus.

Neben eher basalen Verstehensleistungen gewinnt in beiden Bereichen im Laufe des Bildungsgangs die Fähigkeit, Texte und Sprachgebrauch reflektieren und beurteilen zu können, an Bedeutung.

Produktion – Sprechen und Schreiben

Privates, gesellschaftliches und berufliches Handeln sind immer auch sprachliches Handeln, sodass die Schülerinnen und Schüler nicht nur Kompetenzen als Rezipienten, sondern auch als Produzenten von Texten erwerben müssen. Als Sprecher und Schreiber sollten sie Inhalte strukturieren und verständlich in Sprache fassen, Situationen wie auch Adressaten angemessen einschätzen und berücksichtigen sowie Sprech- und Schreibstrategien entwickeln lernen.

Beim Schreiben gilt es in besonderem Maße, schriftsprachliche Normen und Konventionen beherrschen und umsetzen zu können. Lassen sich in der gesprochen Sprache viele Bezüge auch über außersprachliche Zeichen, Verweise und gemeinsame Situationskenntnisse herstellen, so erfordert der geschriebene Text bei Weitem mehr Genauigkeit in der Verknüpfung, Strukturierung und auch in der Lexik.

Dies gewinnt besondere Bedeutung im Hinblick auf die Unterrichts- und Schulsprache Deutsch, die insbesondere als Schriftsprache einen entscheidenden Beitrag für das fachliche Lernen auch in den übrigen Fächern und damit für den Bildungserfolg der Hauptschülerinnen und Hauptschüler hat.

Auch im Bereich der Produktion gilt es, eigene Texte und Sprachhandlungen zunehmend in ihrer intendierten und tatsächlich erreichten Wirkung einschätzen und kritisch beurteilen zu lernen.

Am Ende der Doppeljahrgangsstufe 9/10 sollen folgende übergeordnete Kompetenzen erreicht sein:

Kompetenzbereich Rezeption:

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • aus unterschiedlichen Textsorten Informationen entnehmen, etwas aus Teilinformationen erschließen.
  • komplexe Inhalte und Aussagen in Zusammenhänge einordnen und beurteilen.
  • Lesestrategien und Strategien des Zuhörens sicher anwenden.
  • Texte verschiedener Medien reflektieren und beurteilen.
  • Sprachgebrauch untersuchen und reflektieren.

Kompetenzbereich Produktion:

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • Inhalte strukturieren und verständlich in Sprache fassen.
  • Situationen und Adressaten angemessen einschätzen und berücksichtigen.
  • Sprech- und Schreibstrategien anwenden.
  • schriftsprachliche Normen und Konventionen berücksichtigen.
  • eigene Texte und Sprachhandlungen in ihrer intendierten und tatsächlich erreichten Wirkung einschätzen und bewerten.

Kompetenzen entwickeln sich in der Auseinandersetzung mit konkreten Inhalten. Der Lehrplan strukturiert die Vielfalt möglicher Inhalte in vier Inhaltsfelder, denen fachliche Gegenstände zugeordnet sind. Eine solche Strukturierung stellt nicht den Anspruch, trennscharf zu sein, denn Gegenstände werden jeweils hinsichtlich einer spezifischen inhaltlichen Perspektive betrachtet, ohne dass relevante Aspekte anderer Bereiche damit ausgeschlossen sind.

Für den Deutschunterricht sind in der Hauptschule folgende Inhaltsfelder verbindlich: 

  • Sprache

Die Sprache als System und der Sprachgebrauch stehen im Mittelpunkt dieses Inhaltsfeldes. Die Auseinandersetzung damit dient nicht nur dem formal-sprachlich richtigen Umgang mit Sprache, sondern eröffnet Schülerinnen und Schülern differenzierte Zugänge zur Komplexität der Sprache insgesamt. Dabei ist das Ziel der Untersuchung von Sprache als System nicht der Erwerb eines isolierten Begriffswissens, sondern die Fähigkeit, Aspekte von Sprache in einen funktionalen Zusammenhang einordnen zu können. 

  • Texte

Das Inhaltsfeld Texte eröffnet Zugänge zu unterschiedlichen mündlichen und schriftlichen Textformen, zu Sachtexten bis hin zu literarischen Texten sowie zu kontinuierlichen und diskontinuierlichen Texten (Grafiken, Diagramme etc.) unter funktionalen wie auch unter strukturellen und ästhetischen Aspekten. Bedeutsamkeit können Texte für Schülerinnen und Schüler in vielerlei Hinsicht gewinnen: als Teil einer kulturellen Kommunikationsform, in der die Gesellschaft Traditionen, Innovationen und Utopien festhält, im individuellen Bereich in der Auseinandersetzung mit bekannter wie fremder Lebenswelt und vor allem zur Förderung von Lesefreude.  

  • Kommunikation

Das Inhaltsfeld konzentriert sich auf die sprachliche Interaktion, also auf Verständigungs- und Verstehensprozesse, die Funktion und Intentionalität von Sprachhandlungen und ihre Eingebundenheit in Situationen. Kommunikationsvorgänge können im Kontext der Lebenswirklichkeit in Zusammenhänge gestellt, transparent gemacht und reflektiert werden – dazu gehört auch ein kritischer Umgang mit Klischee verstärkenden Sprechweisen. Im Zentrum steht die Bewältigung kommunikativer Situationen in persönlichen, beruflichen und öffentlichen Zusammenhängen.

  • Medien

Die Lebenswelt von Schülerinnen und Schülern ist geprägt von der Konfrontation mit Medien der unterschiedlichsten Art. Die unterrichtliche Auseinandersetzung mit dem Inhaltsfeld Medien ermöglicht Schülerinnen und Schülern einen differenzierten, analysierenden Zugriff auf die mediale Welt. Sprache, Texte und Kommunikation unter der Perspektive medialer Spezifika sind der zentrale Gegenstand des Inhaltsfeldes Medien.

In den Kompetenzerwartungen werden die Inhalte mit den entsprechenden Prozessen aus den Kompetenzbereichen verbunden und beschreiben auf diese Weise die obligatorischen fachlichen Anforderungen und Lernergebnisse.

2.1.2 Lebensplanung und Berufsorientierung: verbindliche Kontexte

Der Deutschunterricht an der Hauptschule soll über die Entwicklung primär fachbezogener Kompetenzen hinaus wesentliche Beiträge für die Lebensplanung und Beruforientierung der Schülerinnen und Schüler leisten. Dies geschieht, indem die Schülerinnen und Schüler im Deutschunterricht erfahren können,

  • wie fachbezogene Kompetenzen – beispielsweise kommunikative, schriftsprachliche – bei der Lebensplanung helfen können und
  • welche fachbezogenen Kompetenzen in unterschiedlichen Berufsfeldern benötigt und angewendet werden und wie dies geschieht.

Darüber hinaus kann der Deutschunterricht dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler sich – mithilfe diskontinuierlicher und kontinuierlicher Texte – differenziert über verschiedene Berufe informieren.

Die so beschriebene Zielsetzung kann vor allem durch die Auswahl geeigneter Kontexte für den Deutschunterricht erreicht werden. Die folgende Übersicht enthält einige zentrale Kontexte für Lebensplanung und Berufsorientierung, die verbindlich für den Deutschunterricht an der Hauptschule sind. Über diese wenigen verbindlichen Kontexte hinaus, ist es Aufgabe der Fachkonferenzen und der einzelnen Lehrerinnen und Lehrer, weitere für die oben genannten Zielsetzungen relevante Kontexte mit Blick auf die Bedürfnisse der jeweiligen Lerngruppe und der einzelnen Schülerinnen und Schüler auszuwählen.

Eine thematisch-inhaltliche Reihenfolge innerhalb der Doppeljahrgangsstufen ist durch den Kernlehrplan nicht festgeschrieben.

Lebensplanung

Berufsorientierung

Kontexte, die folgende Schwerpunkte beinhalten:

  • Selbsteinschätzung, Fremdeinschätzung (z.B. private und berufliche Begegnungen)
  • sich und andere kennen/verstehen lernen (z.B. Probleme innerhalb einer Klasse)
  • konfliktfähig werden/emotionale Intelligenz (z.B. Beziehungen)
  • aus Schwierigkeiten herausfinden (z.B. Bürokratie)
  • Lebensstile (z.B. eigene Zukunft)
  • Gender/Geschlechterrollen (z.B. familiäre Konflikte)
  • miteinander reden und arbeiten (z.B. Praktikumsvorbereitung)
  • das eigene Leben organisieren (z.B. eine eigene Wohnung finden)
  • Berufswahl als Entscheidungsprozess: Auseinandersetzung mit geschlechtsstereotypen Vorstellungen bei der Berufswahl
  • Bewerbung, Vorstellungsgespräch, Umgang mit Absagen, Ausbildungsverträge, Rollenwechsel vom Schüler/Schülerin zum/zur Auszubildenden
  • Erkundung der Arbeits- und Berufswelt
  • Berufe in der eigenen Familie/bei Freunden
  • Entscheidungen verwirklichen

    Alle hier genannten verbindlichen Kontexte haben auch in anderen Fächern bzw. Lernbereichen eine besondere Relevanz. Daher sollte insbesondere die Thematisierung der verbindlichen Kontexte zu fächerverbindendem Unterricht genutzt werden. So kann gewährleistet werden, dass für die Lebensplanung und die Beruforientierung wichtige Kontexte nicht einseitig aus der Perspektive eines Fachs erscheinen.

    2.2 Kompetenzerwartungen am Ende der Doppeljahrgangsstufe 5/6

    Die Hauptschule nimmt Schülerinnen und Schüler aus einer Vielzahl von Grundschulen mit teilweise sehr unterschiedlichen Lernausgangslagen und Sprachkompetenzen auf. Die Kompetenzerwartungen in der Doppeljahrgangssufe 5/6 heben somit verstärkt – auch zur Einschätzung der individuellen Lern- und Entwicklungsstände – auf Basiskompetenzen zur Gestaltung alltäglicher Kommunikation in praktischen Erfahrungskontexten ab, die durch soziale Interaktion gekennzeichnet sind. In dieser Doppeljahrgangsstufe steht im Vordergrund, vorhandene Strategien und Gestaltungsmöglichkeiten von schriftlicher und mündlicher Kommunikation zu sichern und zu erweitern. Insbesondere geht es dabei um die gezielte Erweiterung des Basiswissens in Bezug auf den normgerechten Umgang mit der Schriftsprache Deutsch.

    Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie am Ende der Doppeljahrgangsstufe 5/6 über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen.

    Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Doppeljahrgangsstufe 5/6 obligatorischen Inhaltsfelder und inhaltlichen Schwerpunkte entwickelt werden

    Inhaltsfeld Sprache:

    • Sprachfunktionen
    • Sprachvarianten
    • grammatische Formen und Textstrukturen in ihrer Funktion
    • Spezifika gesprochener Sprache: Artikulation, Betonung, Mimik und Gestik
    • Spezifika geschriebener Sprache
    • Mehrsprachigkeit
    • Rechtschreibung
    • sprachliche Gestaltungsmittel und Sprachhandeln in situativen Handlungskontexten

    Kompetenzbereich Rezeption:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • die Unterschiedlichkeit von gesprochener und geschriebener Sprache mithilfe von Beispielen aus ihrer Lebenswelt benennen (z.B. Wortwahl, Wortstellung, Satzlänge, Kontextabhängigkeit).
    • Besonderheiten gesprochener Sprache identifizieren (Mimik, Gestik, Betonung und Artikulation) und sie in überschaubaren und einfach strukturierten Äußerungen nachweisen.
    • Sprachvarianten anhand einfacher Beispiele identifizieren.
    • an schulalltagsrelevanten Beispielen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Sprachen identifizieren (Herkunftssprachen der Klasse).
    • das eigene Textverständnis im Hinblick auf Wörter, Sätze und Textganzes (lokale und globale Kohärenz) erläutern.
    • grammatische Formen (Wortarten, Satzglieder, Satzarten) in ihrer Funktion identifizieren (z.B. mithilfe von Satzbauplänen).
    • einfache sprachliche Gestaltungsmittel benennen und ihre Funktion erklären.

    Kompetenzbereich Produktion:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • typische Formulierungen des Argumentierens/ Appellierens, Erzählens und Informierens unterscheiden und in einfach strukturierten Situationen einsetzen.
    • im Unterricht erarbeitete Rechtschreibregeln auf Laut/Buchstaben-, Wort- und Satzebene bei eigenen Texten anwenden und auf dieser Grundlage Texte korrigieren.
    • die grammatikalische Richtigkeit von Texten anhand im Unterricht erarbeiteter Kriterien prüfen.
    • die sprachliche Darstellung von Texten mithilfe elementarer Kriterien der Textüberarbeitung prüfen und überarbeiten.

    Inhaltsfeld Texte:

    • mündliche und schriftliche Texte
    • Sachtexte (kontinuierlich und diskontinuierlich)
    • standardisierte Textformen (u.a. Briefe, Formulare)
    • literarische Texte: Lyrik, epische Kleinformen (Märchen, Fabeln), Jugendbücher, Erzähltexte

    Kompetenzbereich Rezeption:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • bei mündlichen und schriftlichen Texten wesentliche Inhalte und Aussagen identifizieren (z.B. im situationsbezogenen Alltagsgespräch, beim Vortrag).
    • einfache Lesestrategien unterscheiden und einsetzen (mindestens: Leseziel klären, evtl. auftretende Schwierigkeit bemerken und entsprechend reagieren, Leseprozess hinsichtlich des Leseziels als abgeschlossen oder noch nicht abgeschlossen beurteilen).
    • Gedichte unter Berücksichtigung inhaltlicher sowie einfacher formaler und sprachlicher Aspekte untersuchen.
    • Ausschnitte aus literarischen Ganzschriften und ein Jugendbuch in Grundzügen untersuchen.
    • in Texten Aspekte identifizieren, die relevant für Lebensplanung und Lebensbewältigung sind, und mit eigenen Perspektiven in Beziehung setzen.
    • Märchen, Fabeln und weitere einfache literarische Formen unterscheiden und deren Inhalt und strukturelle Merkmale in Grundzügen erläutern.
    • einfache kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unterscheiden und deren Inhalte und strukturelle Merkmale erläutern sowie sie für die Klärung von Sachverhalten auswerten.
    • standardisierte alltagsbezogene Texte in ihrer Funktion erkennen (z.B. formale Briefe und Formulare).
    • den Zusammenhang zwischen inhaltlichen Aussagen eines Textes und seiner sprachlichen Gestaltung an prägnanten Beispielen identifizieren (z.B. rhetorische Mittel).
    • weitgehend selbstständig zu Texten Stellung nehmen und ihren Nutzen für das Leseziel beurteilen.

    Kompetenzbereich Produktion:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • kürzere mündliche Darstellungen in Grundzügen wiedergeben.
    • angeleitet Beiträge intentionsgerecht formulieren.
    • einfache Texte nach Muster abhängig von Nutzung, Adressaten und Medium erstellen und überarbeiten (z.B. Brief, Postkarte, Chatbeitrag, innerer Monolog, Erzähltext).
    • grundlegende Schreibstrategien bei der Erstellungen von Sachtexten, standardisierten Textformen, Textanalysen und beim produktionsorientierten Schreiben einsetzen.
    • Planungsübersichten zu einfachen Zusammenhängen in Form von Mindmaps, Skizzen, Tabellen erstellen.
    • über einfache Sachverhalte informieren (u.a. in Form von Steckbrief, Interview, biographische Texte, Berichte über Hobbies / Freizeitgestaltung).

    Inhaltsfeld Kommunikation:

    • Gesprächsformen
    • Gesprächsregeln
    • Kommunikation von geschriebenen Texten
    • Kommunikationstechniken
    • Präsentationstechniken
    • mündliche und schriftliche Kommunikation im Kontext ihres Adressaten- und Situationsbezugs sowie ihrer Intention

    Kompetenzbereich Rezeption:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • die Abhängigkeit der Kommunikation von Situation und Adressaten aufzeigen (z.B. Alltagsgespräche unter Kindern, in der Familie, formelle Gespräche).
    • grundlegende Gesprächsregeln definieren und deren Einhaltung prüfen.
    • unterschiedlichen Gesprächsformen spezifische Gesprächsregeln zuordnen.
    • Ursachen für gestörte Kommunikation aufzeigen (z.B. Alltagssituationen, Freizeitplanung).
    • zwischen Gesprächsformen (z.B. Unterhaltung, Diskussion, sachbezogenes Gespräch) unterscheiden.

    Kompetenzbereich Produktion:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • angeleitet Gespräche unter Berücksichtigung von Gesprächsregeln gestalten.
    • Beiträge innerhalb verschiedener Gesprächsformen (z.B. Unterhaltung, Diskussion, sachbezogenes Gespräch) formulieren.
    • angeleitet adressatengerecht – hinsichtlich des Informationsstandes des Adressaten – Beiträge verständlich präsentieren.
    • eigene Interessen in einfachen Interaktionen sprachlich angemessen verbalisieren.
    • Mimik und Gestik in einfachen kommunikativen Kontexten funktional einsetzen.
    • zu Gesprächen Stellung nehmen und deren Ertrag beurteilen.

    Inhaltsfeld Medien:

    • audiovisuelle Medien
    • Suchmaschinen
    • Blogs, Chat- und Forentexte (Threads)
    • jugendspezifische Websites
    • medienspezifische Formen im Vergleich (Print- und Online-Zeitung)
    • Textverarbeitungsprogramme
    • Vergleich: virtuelle Welt in Medien (Computerspiele und Fernsehserien)

    Kompetenzbereich Rezeption:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • grundlegende Besonderheiten virtueller Welten (z.B. Fernsehserien, PC-Spiele) einordnen und Bezüge zu Elementen der Wirklichkeit herstellen.
    • in Ansätzen Strategien in medialen Produktionen identifizieren und beurteilen.
    • Internet-Kommunikation als potentiell öffentliche Kommunikation (Zugriff, Verfügbarkeit, Aufhebung von Privatheit, Langfristigkeit) identifizieren und daraus resultierende grundlegende Konsequenzen für sich einschätzen.
    • zentrale Anliegen einer Website (Intention: Kommunikation, Information, Werbung) einordnen und bewerten.
    • angeleitet die Qualität von Informationen aus verschiedenen Quellen identifizieren (z.B. Fiktionalität, Seriosität; durch Verlinkung entstehende Änderungen der Informationsqualität).
    • grundlegende Spezifika von Printmedien und Online-Medien voneinander abgrenzen.
    • Veränderung und Wandel (z.B. größere Toleranz bei Sprachnormen, Erreichbarkeit) von Kommunikation an ausgewählten Beispielen erklären.

    Kompetenzbereich Produktion:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • mediale Produktionen konzipieren und in mindestens einer einfachen Form umsetzen (z.B. beim szenischen Spiel).
    • angeleitet grundlegende Recherchestrategien (z.B. Datenquelle überprüfen, Darstellungsziel ermitteln, Glaubwürdigkeit einschätzen) bei unterschiedlichen Medien anwenden und die Ergebnisse beurteilen.
    • angeleitet Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und diskontinuierlichen Texten mit Hilfe von Software (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation) darstellen.
    • angeleitet medial gestützte Präsentationen erarbeiten (z.B. Plakat, Tafelbild).
    • selbst erstellte digitale und nicht digitale Briefe hinsichtlich zuvor erarbeiteter Kriterien prüfen (z.B. persönlicher Brief).
    • zu Produkten und Präsentationen kriteriengeleitet Stellung nehmen.
    2.3 Kompetenzerwartungen am Ende der Doppeljahrgangsstufe 7/8

    Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in der Doppeljahrgangsstufe 5/6 – am Ende der Doppeljahrgangsstufe 7/8 über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen.

    Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Doppeljahrgangsstufe 7/8 obligatorischen Inhaltsfelder und inhaltlichen Schwerpunkte entwickelt werden.

    Inhaltsfeld Sprache:

    • Sprachfunktionen
    • Sprachvarianten und Sprachwandel (u.a. Jugendsprache)
    • grammatische Formen und Textstrukturen in ihrer Funktion
    • Spezifika gesprochener Sprache: Artikulation, Betonung, Mimik und Gestik
    • Spezifika geschriebener Sprache
    • Mehrsprachigkeit
    • Rechtschreibung
    • sprachliche Gestaltungsmittel und Sprachhandeln in situativen Handlungskontexten

    Kompetenzbereich Rezeption:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • grundlegende Unterschiede zwischen Alltagssprache und Standardsprache erfassen und erklären.
    • Besonderheiten gesprochener Sprache (Mimik, Gestik, Betonung und Artikulation) in komplexen sprachlichen Äußerungen nachweisen.
    • das eigene Textverständnis im Hinblick auf Wörter, Sätze und Textganzes (lokale und globale Kohärenz) darstellen und prüfen.
    • einfache sprachliche Gestaltungsmittel in ihrer Funktion – vor allem in literarischen Texten – erklären.
    • grammatische Formen identifizieren (z.B. Gebrauch von Aktiv / Passiv, Nominal- / Verbalstil) und typische Verwendungssituationen zuordnen.
    • Unterscheidungsmerkmale von gruppenspezifischen und regionalen Sprachvarianten (z.B. Niederdeutsch) benennen.
    • Gemeinsamkeiten von Sprachen mithilfe überschaubarer Beispiele benennen.

    Kompetenzbereich Produktion:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • auch komplexere Beiträge sprachlich der jeweiligen Situation angemessen gestalten.
    • die sprachliche Darstellung von Texten weitgehend selbstständig prüfen und überarbeiten.
    • Rechtschreibregeln auf Laut/Buchstaben-, Wort- und Satzebene sowie Ausnahmeschreibungen weitgehend sicher anwenden und unter Nutzung von Hilfsmitteln korrigieren (z.B. Lexika).
    • die grammatikalische Richtigkeit von Texten weitgehend selbstständig überprüfen.

    Inhaltsfeld Texte:

    • mündliche und schriftliche Texte
    • Sachtexte (kontinuierlich/diskontinuierlich, informierend, argumentierend, appellativ, in Form von Bericht, Beschreibung, Argumentation)
    • standardisierte Textformen (u.a. Briefe, Formulare, Bewerbungsschreiben)
    • literarische Texte: Prosa (auch Jugendbücher), Lyrik , Drama; insbesondere die epischen Kleinformen (Kurzgeschichten, Balladen)

    Kompetenzbereich Rezeption:  

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • bei mündlichen und schriftlichen Texten wesentliche Inhalte und Aussagen in ihrem Zusammenhang identifizieren.
    • weitgehend selbstständig Lesestrategien einsetzen (mindestens: Leseziel klären, Verfahren der Texterschließung wählen, evtl. auftretende Schwierigkeit bemerken und entsprechend reagieren, Leseprozess hinsichtlich des Leseziels als abgeschlossen oder noch nicht abgeschlossen beurteilen).
    • Gedichte, Erzählungen, Jugendbücher und Auszüge aus literarischen Ganzschriften unter vorgegebenen Aspekten untersuchen (z.B. Inhalte, Handlungsabläufe, Figurenentwicklung, Rolle des lyrischen Ich).
    • spezifische Merkmale literarischer Texte (dramatische, epische und lyrische) unterscheiden.
    • grundlegende Merkmale von kontinuierlichen und diskontinuierlichen Sachtexten anhand ausgewählter Kriterien untersuchen.
    • den Zusammenhang zwischen inhaltlichen Aussagen eines Textes und seiner sprachlichen Gestaltung nachweisen (z.B. rhetorische Mittel, Sprachstil).
    • in Texten Aspekte identifizieren, die relevant für die eigene Lebensplanung und Lebensbewältigung sind.
    • in Texten Aspekte identifizieren, die die Vorteile einer diskriminierungsfreien Gesellschaft herausstellen (z.B. in Bezug auf ethnische Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexuelle Identität).
    • spezifische Merkmale standardisierter Texte unterscheiden.
    • aus diskontinuierlichen Texten (Grafik, Diagramm, Tabelle) zusammenhängende Aussagen ermitteln und deren Aussagekraft im jeweiligen Kontext beurteilen.
    • weitgehend selbstständig kritisch zu Texten Stellung nehmen und ihren Nutzen für das Leseziel beurteilen.

    Kompetenzbereich Produktion:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • zusammenhängende mündliche Darstellungen wiedergeben.
    • weitgehend selbstständig Texte nach Muster abhängig von Nutzung, Adressaten und Medium erstellen und überarbeiten (z.B. Leserbrief, Zeitungstext, Bewerbungsschreiben, Lebenslauf).
    • weitgehend selbstständig informierende, analytische, argumentative und produktionsorientierte Texte erstellen.
    • weitgehend selbstständig einfache diskontinuierliche Texte erstellen (z.B. Diagramm, grafische Veranschaulichung).
    • das eigene Schreib- oder Gesprächsziel ermitteln, Adressaten sowie Situation einschätzen und das passende Medium zuordnen.
    • den Prozess planen, Strategien weitgehend selbstständig nutzen und einfache gestalterische Mittel bewusst einsetzen.
    • Schreibprodukte im Hinblick auf formalsprachliche Richtigkeit, adressatengerechten Sprachstil und Nachvollziehbarkeit für Lesende prüfen und überarbeiten.
    • den produzierten Text mit Blick auf das Schreibziel auswerten.
    • Planungsübersichten auch zu komplexen inhaltlichen Zusammenhängen in Form von Mindmaps, Skizzen, Tabellen erstellen und ihre Funktionalität beurteilen.
    • Sachverhalte in ihren funktionalen Zusammenhängen beschreiben (z.B. in Form von Bericht über Betriebsbesichtigungen, Beschreibung von Vorgängen und Arbeitsabläufen, Interviews zur Berufserkundung, Durchführung von Unterrichtsvorhaben).

    Inhaltsfeld Kommunikation:

    • Grundfaktoren sprachlicher Kommunikation
    • Gesprächsformen
    • Gesprächsregeln
    • Kommunikation von geschriebenen Texten
    • Kommunikationstechniken
    • Moderations- und Präsentationstechniken
    • mündliche und schriftliche Kommunikation im Kontext ihres Adressaten- und Situationsbezugs sowie ihrer Intention

    Kompetenzbereich Rezeption:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • Gespräche hinsichtlich der Abhängigkeit von Situation und Adressaten auswerten (z.B. Alltagsgespräche, formelle Gespräche, Verkaufssituationen).
    • die Einhaltung von Gesprächsregeln im Kontext der jeweiligen Gesprächsform prüfen.
    • Ursachen für gestörte Kommunikation aufzeigen und mit Störungen konstruktiv umgehen.
    • zwischen Gesprächsformen (z.B. Diskussion, sachbezogenes Gespräch) unterscheiden.

    Kompetenzbereich Produktion:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • weitgehend selbstständig Kommunikationssituationen unter Berücksichtigung von Gesprächsregeln gestalten.
    • angeleitet Gesprächsrunden moderieren.
    • Beiträge angemessen formulieren sowie Kompromisse erarbeiten.
    • eigene Interessen in Kommunikationssituationen sprachlich angemessen einbringen.
    • Mimik, Gestik und Betonung unter Berücksichtigung der Kommunikationssituation funktional einsetzen.
    • ansatzweise unterschiedliche Signale unmittelbaren Feedbacks während eines Gesprächs als Beitrag zu gelingender Kommunikation einsetzen.
    • Interview-Fragen zielgerichtet und gesellschaftlichen Umgangsformen entsprechend formulieren – insbesondere im Kontext der Berufsorientierung.
    • zu Gesprächen kriteriengeleitet Stellung nehmen.

    Inhaltsfeld Medien:

    • audiovisuelle Medien
    • Datenbanken und Suchmaschinen
    • jugendspezifische Websites
    • medienspezifische Formen im Vergleich (Print- und Online-Zeitung, Hypertexte, Blogs, Chats und Foren etc.)
    • Textverarbeitungsprogramme
    • Vergleich: virtuelle Welt in Medien (Computerspiele und Fernsehserien)

    Kompetenzbereich Rezeption:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • Besonderheiten virtueller Welten (z.B. Fernsehserien, PC-Spiele) einordnen und Bezüge zu Elementen der Wirklichkeit herstellen.
    • die geschlechtsspezifische Nutzung des Internets beschreiben und kritisch reflektieren.
    • den Zusammenhang zwischen inhaltlichen Aussagen einer Filmsequenz und ihrer szenisch-optischen Gestaltung identifizieren.
    • Strategien in medialen Produktionen identifizieren.
    • Internet-Kommunikation als potentiell öffentliche Kommunikation (Zugriff, Verfügbarkeit, Aufhebung von Privatheit, Langfristigkeit) identifizieren und daraus resultierende Konsequenzen einschätzen.
    • zentrale Anliegen einer Website (Intention: Kommunikation, Information, Werbung) einordnen.
    • die Qualität von Informationen aus verschiedenen Quellen bewerten (z.B. Fiktionalität, Seriosität; durch Verlinkung entstehende Änderungen der Informationsqualität).
    • journalistische Produkte hinsichtlich ihrer jeweiligen medialen Aufbereitung unterscheiden und bewerten.
    • Veränderung und Wandel von Kommunikation an ausgewählten Beispielen erklären (z.B. größere Toleranz bei Sprachnormen, Erreichbarkeit).

    Kompetenzbereich Produktion:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • mediale Produktionen konzipieren und in mindestens einer Form umsetzen (z.B. szenisches Spiel, Hörbuch).
    • selbstständig grundlegende Recherchestrategien bei unterschiedlichen Medien vor allem im Hinblick auf Berufswahlorientierung anwenden und die Informationen kritisch prüfen (z.B. in Internetportalen, Datenbanken).
    • Spezifika von digitaler und nicht digitaler Post in privaten sowie offiziellen Kontexten unterscheiden und bei der Gestaltung eigener Produkte beachten (z.B. Sprachgestaltung, Layout).
    • weitgehend selbstständig Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und diskontinuierlichen Texten mit Hilfe von Software (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation) darstellen.
    • weitgehend selbstständig medial gestützte Präsentationen erarbeiten (z.B. OHP, Plakat).
    • selbst erstellte digitale und nicht digitale Produkte prüfen (z.B. persönlicher Brief, sachlicher Brief).
    • zu Produkten und Präsentationen kriteriengeleitet Stellung nehmen.
    2.4 Kompetenzerwartungen am Ende der Doppeljahrgangsstufe 9/10

    Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in der Doppeljahrgangstufe 7/8 – am Ende der Sekundarstufe I über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen.

    Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Doppeljahrgangsstufe 9/10 obligatorischen Inhaltsfelder und inhaltlichen Schwerpunkte entwickelt werden.

    Die Besonderheit der Hauptschule ist die Vergabe von unterschiedlichen Schulabschlüssen: Hauptschulabschluss (nach Klasse 9), Hauptschulabschluss nach Klasse 10 und Mittlerer Schulabschluss. Das muss im Unterricht berücksichtigt werden. Damit für möglichst viele Schülerinnen und Schüler die Chance des Erwerbs des Mittleren Schulabschlusses besteht, muss der Unterricht genügend Anregungen auf diesem Niveau bieten. Bei Schülerinnen und Schülern, bei denen sich im Verlauf der Sekundarstufe I zeigt, dass der Mittlere Schulabschluss einen zu hohen Anspruch darstellt, soll durch eine gezielte Differenzierung Überforderung vermieden werden (vgl. Kap. 2). Für diese Schülerinnen und Schüler dürfen die Anforderungen in Umfang, Höhe und Komplexität an den unteren Rand der Bandbreite von Kompetenzerwartungen angepasst werden.

    Die für den Mittleren Schulabschluss (MSA) zusätzlichen Anforderungen werden im Folgenden kursiv gesetzt.

    Inhaltsfeld Sprache:

    - Sprachfunktionen

    • Sprachvarianten und Sprachwandel (u.a. Jugendsprache, Dialekte bzw. Sprachen: u.a. Niederdeutsch)
    • grammatische Formen und Textstrukturen in ihrer Funktion
    • Spezifika gesprochener Sprache: Artikulation, Betonung, Mimik und Gestik
    • Spezifika geschriebener Sprache
    • Mehrsprachigkeit
    • Rechtschreibung
    • sprachliche Gestaltungsmittel und Sprachhandeln in situativen Handlungskontexten

    Kompetenzbereich Rezeption:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • Unterschiede zwischen Alltagssprache und Standardsprache (MSA auch: Schriftsprache) unter Berücksichtigung von Adressaten und Situationsbezug (MSA: in komplexen funktionalen Zusammenhängen) erfassen und erklären (Bewerbungsgespräch bzw. Bewerbungsschreiben).
    • Besonderheiten gesprochener Sprache (Mimik, Gestik, Betonung, Artikulation) in komplexen sprachlichen Äußerungen nachweisen und sie ihrer jeweiligen Funktion zuordnen.
    • das eigene Textverständnis im Hinblick auf Wörter, Sätze und Textganzes (lokale und globale Kohärenz) darstellen und prüfen (z.B. berufsbezogene Informationstexte).
    • grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie ihre funktionsgerechte Verwendung und stilistische Wirkung bestimmen.
    • bei Texten sprachliche Gestaltungsmittel in ihren Wirkungszusammenhängen identifizieren.
    • den Einfluss fremder Sprachen auf die deutsche Sprache nachweisen (z.B. Anglizismen, Herkunftssprachen der Schülerinnen und Schüler).
    • MSA: komplexe sprachliche Gestaltungsmittel in ihrer Funktion – vor allem in literarischen Texten – erklären.
    • MSA: Sprachvarianten vor allem hinsichtlich ihrer Funktion im historisch-gesellschaftlichen Kontext und Sprachwandel reflektieren.
    • MSA: die kulturelle Bedingtheit von Sprache reflektieren.

    Kompetenzbereich Produktion:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • selbstständig komplexe Beiträge unter Rückgriff auf verbale und nonverbale Mittel (MSA: differenziert und) intentionsgerecht gestalten.
    • sprachliche Signale unterscheiden und intentionsgerecht als Teil ihrer eigenen Sprachstrategie einsetzen.
    • die sprachliche Darstellung von Texten selbstständig prüfen und überarbeiten.
    • Rechtschreibregeln auf Laut/Buchstaben-, Wort- und Satzebene sowie Ausnahmeschreibungen sicher anwenden und korrigieren.
    • die grammatikalische Richtigkeit von komplexen Texten (z.B. Praktikumsbericht, offizielle Schreiben, Bewerbungsschreiben) selbstständig überprüfen.

    Inhaltsfeld Texte:

    • mündliche und schriftliche Texte
    • Sachtexte (kontinuierlich/diskontinuierlich; informierend, argumentierend – erörternd und persuasiv, appellativ)
    • standardisierte Textformen (u.a. Briefe, Formulare, Bewerbungsschreiben)
    • literarische Texte: Prosa (auch Jugendbücher), Lyrik, Drama; insbesondere die epischen Kleinformen (Kurzgeschichten)

    Kompetenzbereich Rezeption:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • bei mündlichen und schriftlichen Texten komplexe Sachverhalte (MSA: differenziert) identifizieren (z.B. beim Vortrag).
    • selbstständig Lesestrategien bei komplexen Texten (z.B. berufsbezogene Informationstexte) einsetzen.
    • mithilfe von Leitfragen komplexe Erzählungen, Jugendbücher, Auszüge aus literarischen Ganzschriften untersuchen.
    • komplexe literarische – epische (eine Ganzschrift sowie z.B. Erzählungen, Romanauszüge), lyrische (z.B. Sonett) und dramatische – Texte bzw. Textauszüge untersuchen.
    • komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte untersuchen (z.B. Thema, Argumentationsgang, Stilmittel, Wirkungsweise).
    • komplexe informations- und meinungsbetonte journalistische Texte untersuchen.
    • den Zusammenhang zwischen inhaltlichen Aussagen eines Textes und seiner sprachlichen Gestaltung erläutern (z.B. rhetorische Mittel, Sprachstil, formale Besonderheiten, Erzählperspektive, Figurenrede).
    • Texte im Hinblick auf Lebensplanung und Berufsorientierung auswerten und in Bezug zur eigenen Lebenssituation setzen.
    • Texte im Hinblick auf die Vorteile einer diskriminierungsfreien Gesellschaft auswerten (z.B. in Bezug auf ethnische Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexuelle Identität).
    • komplexe standardisierte Texte analysieren und diese hinsichtlich ihrer Intention und Funktion vergleichen (z.B. Geschäftsbrief, Bewerbungsschreiben, Reklamationsschreiben).
    • aus diskontinuierlichen Texten (Grafik, Diagramm, Tabelle) zusammenhängende Aussagen ermitteln.
    • bei literarischen Texten kulturelle Elemente (politische, literarische, gesellschaftlich-soziale, historische, freizeit- und unterhaltungsorientierte) nachweisen (MSA: und in ihrer Funktion einordnen).
    • selbstständig kritisch zu Texten Stellung nehmen und sie hinsichtlich ihrer Wirkung auf bzw. ihres Ertrages für Rezipierende auswerten.

    Kompetenzbereich Produktion:  

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • zusammenhängende mündliche Darstellungen sprachlich differenziert wiedergeben
    • selbstständig Texte abhängig von Nutzung, Adressaten und Medium erstellen (z.B. persuasive Texte, Erörterung, Bewerbungsschreiben, Lebenslauf).
    • selbstständig informierende, analytische, argumentative und produktionsorientierte Texte erstellen.
    • selbstständig diskontinuierliche Texte erstellen (z.B. grafische Visualisierungsformen zur Darstellung von komplexen Zusammenhängen, Ursache-Wirkungszusammenhängen, Vergleichen, zeitlichen Abläufen).
    • das eigene Schreib- oder Gesprächsziel ermitteln, Adressaten sowie Situation analysieren und das passende Medium zuordnen.
    • den Prozess planen, Strategien selbstständig nutzen und gestalterische Mittel bewusst einsetzen.
    • Schreibprodukte im Hinblick auf formalsprachliche Richtigkeit, stilistische Angemessenheit und gedankliche Stringenz prüfen und überarbeiten.
    • den produzierten Text mit Blick auf das Schreibziel auswerten.
    • differenzierte Planungsübersichten auch zu komplexen inhaltlichen Zusammenhängen in Form von Mindmaps, Skizzen, Tabellen erstellen (MSA: und deren Funktionalität beurteilen).

    Inhaltsfeld Kommunikation: 

    • Grundfaktoren sprachlicher Kommunikation
    • mündliche und schriftliche Kommunikation
    • öffentliche und private Kommunikationssituationen
    • Gesprächsformen
    • Gesprächsregeln
    • Kommunikation von geschriebenen Texten
    • Gesprächsstrategien und -techniken
    • Kommunikationstechniken
    • Moderations- und Präsentationstechniken
    • mündliche und schriftliche Kommunikation im Kontext ihres Adressaten- und Situationsbezugs sowie ihrer Intention

    Kompetenzbereich Rezeption:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • Gespräche – auch in literarischen Texten – kriterienorientiert untersuchen.
    • komplexe Kommunikationszusammenhänge hinsichtlich der Abhängigkeit von Situation und Adressaten auswerten (z.B. Alltagsgespräche, formelle Gespräche, Verkaufssituationen).
    • Gespräche kriterienorientiert analysieren und bewerten – auch unter der Perspektive geschlechtsspezifischer Merkmale.
    • generalisierende Elemente typischer Kommunikationssituationen bestimmen (z.B. Bewerbungsgespräche, berufsbezogene Informationsgespräche, offizielle Telefonate).
    • unterschiedliche Qualitäten (destruktive, konstruktive) von Störungen (MSA: mit ihrer jeweils unterschiedlichen Auswirkung im Kontext der Kommunikationssituation) beurteilen und mit Störungen konstruktiv umgehen.
    • MSA: Veränderung und Wandel von Kommunikation an ausgewählten Beispielen erklären (z.B. größere Toleranz bei Sprachnormen/Formaten) .
    • das Gesprächsergebnis mit der Gesprächsabsicht abgleichen und Wirkung sowie Ertrag beurteilen.

    Kompetenzbereich Produktion:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • über komplexe Sachverhalte und Arbeitsabläufe informieren (z.B. berufsbezogene Informationsgespräche, Telefonate mit Institutionen, Arbeitsplatzbeschreibungen).
    • selbstständig komplexe Beiträge adressatengerecht (MSA: insbesondere unter Berücksichtigung der Zuhörermotivation) präsentieren.
    • Beiträge innerhalb verschiedener Gesprächsformen angemessen formulieren (z.B. Bewerbungsgespräche, berufsbezogene Informationsgespräche, offizielle Telefonate).
    • differenziert, sachbezogen und ergebnisorientiert in einer Diskussion argumentieren sowie Kompromisse erarbeiten und Gespräche kriterienorientiert bewerten.
    • Gespräche, Diskussionen und Auseinandersetzungen moderieren und bewerten.
    • verbale Strategien zur Formulierung eigener Interessen situationsadäquat auch im Hinblick auf berufliche Kommunikation einsetzen.
    • in komplexen Kommunikationssituationen Mimik, Gestik, Betonung und Artikulation funktional einsetzen – insbesondere in berufsbezogenen Kommunikationssituationen.
    • unterschiedliche Signale unmittelbaren Feedbacks während eines Gesprächs als Beitrag zu gelingender Kommunikation einsetzen.
    • Interview-Fragen zielgerichtet und gesellschaftlichen Umgangsformen entsprechend formulieren – insbesondere im Kontext der Berufsorientierung.
    • zu Gesprächen kriteriengeleitet Stellung nehmen (z.B. Debatte, Diskussion, Talkshow, mündliche Prüfung).

    Inhaltsfeld Medien:

    • audiovisuelle Medien
    • Datenbanken und Suchmaschinen
    • jugendspezifische Websites
    • medienspezifische Formen im Vergleich (Print- und Online-Zeitung, Hypertexte, Blogs, Chats und Foren etc.)
    • Textverarbeitungsprogramme
    • Vergleich: virtuelle Welt in Medien (Computerspiele und Fernsehserien)

    Kompetenzbereich Rezeption:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • Besonderheiten virtueller Welten einordnen (z.B. Fernsehserien, PC-Spiele) und Beeinflussungspotentiale auf Nutzerinnen und Nutzer nachweisen (z.B. Auswirkungen auf das eigene Bild von Männlichkeit und Weiblichkeit).
    • den Zusammenhang zwischen inhaltlichen Aussagen einer Filmsequenz und ihrer szenisch-optischen Gestaltung erläutern (MSA: dazu kritisch Stellung nehmen und im Hinblick auf die Aussageabsicht auswerten).
    • Strategien in medialen Produktionen identifizieren und in Zielperspektiven einordnen.
    • Internet-Kommunikation als potentiell öffentliche Kommunikation (Zugriff, Verfügbarkeit, Aufhebung von Privatheit, Langfristigkeit) identifizieren und daraus resultierende Konsequenzen einschätzen sowie die mögliche Relevanz im Internet veröffentlichter Informationen insbesondere im Hinblick auf Bewerbungssituationen identifizieren und beurteilen.
    • zentrale Anliegen einer Website (Intention: Kommunikation, Information, Werbung) einordnen und bewerten.
    • die Qualität von Informationen aus verschiedenen Quellen bewerten (z.B. Grad von Fiktionalität, Seriosität; durch Verlinkung entstehende Änderungen der Informationsqualität).
    • journalistische Produkte unterschiedlicher Medien im Kontext der Berufsorientierung auswerten (z.B. Stellenanzeigen, Firmenportale) und beurteilen.

    Kompetenzbereich Produktion:

    Die Schülerinnen und Schüler können…

    • mediale Produktionen konzipieren und in mindestens einer Form (MSA: in komplexen Formen) umsetzen (z.B. Filmsequenz, Hörspiel, softwaregestütztes Produkt).
    • weitgehend selbstständig (MSA: selbstständig) Recherchestrategien bei unterschiedlichen Medien anwenden, die Informationen kritisch prüfen und bei der Weiterverarbeitung die Regeln des geistigen Eigentums beachten.
    • Spezifika digitaler und nicht digitaler Produkte unterscheiden und bei der Gestaltung eigener Produkte beachten (z.B. Sprachgestaltung, Layout, Hypertext-Elemente).
    • selbstständig Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und diskontinuierlichen Texten mit Hilfe von Software (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation) darstellen.
    • selbstständig medial gestützte Präsentationen erarbeiten (z.B. Plakat, softwaregestützte Präsentationen) – auch im Hinblick auf Berufswahlorientierung.
    • zu Produkten und Präsentationen kriteriengeleitet (z.B. sachlicher Brief, vor allem Geschäftsbrief) Stellung nehmen.
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