2 Kompetenzbereiche, Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene übergreifende fachliche Kompetenz wird ausdifferenziert, indem fachspezifische Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden. Dieses analytische Vorgehen erfolgt, um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegenstände andererseits transparent zu machen. In den Kompetenzerwartungen werden beide Seiten miteinander verknüpft. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass der gleichzeitige Einsatz von Können und Wissen bei der Bewältigung von Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt.
Kompetenzbereiche repräsentieren die Grunddimensionen des fachlichen Handelns. Sie dienen dazu, die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu strukturieren und den Zugriff für die am Lehr-Lernprozess Beteiligten zu verdeutlichen.
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die im Unterricht der Realschule verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstände und liefern Hinweise für die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens.
Kompetenzerwartungen führen Prozesse und Gegenstände zusammen und beschreiben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse, die auf zwei Stufen bis zum Ende der Sekundarstufe I verbindlich erreicht werden sollen.
Kompetenzerwartungen
- beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewältigung von Anforderungssituationen ausgerichtet,
- stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar,
- ermöglichen die Darstellung einer Progression von der Jahrgangsstufe 7 bis zum Ende der Klasse 10 und zielen auf kumulatives, systematisch vernetztes Lernen,
- können in Aufgabenstellungen umgesetzt und überprüft werden.
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe I nicht allein auf das Erreichen der aufgeführten Kompetenzerwartungen beschränkt, sondern soll es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, diese weiter auszubauen und darüber hinausgehende Kompetenzen zu erwerben.
2.1 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Die Schülerinnen und Schüler erwerben im Fach Technik eine technische Grundbildung. Diese umfasst eine Reihe spezieller und untereinander vernetzter Kompetenzen, die den Kompetenzbereichen
Sachkompetenz
Die Sachkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, Sachverhalte fachlich richtig benennen, beschreiben und darstellen zu können. Sie beinhaltet darüber hinaus, dass fachspezifische Sachverhalte und Begriffe unterschieden, geordnet und systematisiert werden können. Sachkompetenz im Bereich der Technik bedeutet somit die Fähigkeit zur Aneignung von und zum Umgang mit grundlegenden technischen Kenntnissen.
Methoden- und Verfahrenskompetenz
Zur Methodenkompetenz gehören Wege der Erkenntnisgewinnung – wie Informationsbeschaffung, die Ermittlung technikorientierter Sachverhalte und ihre Strukturierung, Analyse und Interpretation – sowie die Darstellung und Präsentation von Informationen und Arbeitsergebnissen. Erkenntnisgewinnung von Schülerinnen und Schülern erfolgt insbesondere durch Experimente sowie durch reale Begegnung mit technischen Systemen im schulischen oder außerschulischen Kontext. Die Darstellung von Erkenntnissen und Arbeitsergebnissen geschieht unter kommunikativen Aspekten vor allem unter Verwendung der entsprechenden Fachsprache sowie mittels eines reflektierten Einsatzes von Medien.
Urteils- und Entscheidungskompetenz
Urteils- und Entscheidungskompetenz basiert auf den erworbenen Sach-, Methoden- und Verfahrenskompetenzen. In diesem Zusammenhang geht es um ein selbstständiges, begründetes, auf Kriterien gestütztes, reflektiertes Bewerten, Entscheiden und Beurteilen. Urteils- und Entscheidungskompetenz ermöglicht es, einen eigenen begründeten Standpunkt bezüglich der fachlichen, ökologischen, sozialen, humanen, wirtschaftlichen und historischen Perspektiven von Technik zu finden und diesen im Rahmen einer verantwortungsvollen Mitgestaltung gegenwärtiger und zukünftiger Lebenssituationen einzubringen.
Handlungskompetenz
Handlungskompetenz ist eine integrative Kompetenz, die motorische Fähigkeiten umfasst sowie die Beeinflussung und Gestaltung der Umwelt ermöglicht. Technische Handlungskompetenz entwickelt sich auf unterschiedlichen Ebenen, zu denen das Konstruieren, Herstellen und Nutzen technischer Systeme auf der Grundlage zielgerichteter Planung sowie simulatives und reales Handeln in allen Lebensbereichen gehören. Handlungskompetenz erlaubt es in Verbindung mit Kompetenzen aus den anderen Kompetenzbereichen, unterschiedliche Anforderungen sachgerecht und effizient zu bewältigen.
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche, sondern immer auch an fachliche Inhalte gebunden. Technische Bildung soll deshalb mit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden, deren Zuschnitt curriculare Setzungen darstellt:
Inhaltsfeld 1: Sicherheit am Arbeitsplatz
In diesem Inhaltsfeld geht es um Arbeitssicherheit und Arbeitsgesundheit. Die Schülerinnen und Schüler lernen den gesundheits- und sicherheitsbewussten Umgang mit Werk- und Gefahrstoffen sowie die sichere und sachgerechte Nutzung von Maschinen und Werkzeugen. Im Rahmen technischer Problemlösungen setzen sich die Schülerinnen und Schüler auch aus Verbrauchersicht und im Hinblick auf die Berufswahlorientierung mit diesen Aspekten auseinander.
Inhaltsfeld 2: Fertigungsprozesse
Im Vordergrund steht die Herstellung eines Alltagsgegenstandes unter Beachtung ökonomischer, ökologischer und ergonomischer Erfordernisse. Die Schülerinnen und Schüler lernen, Aspekte der Wirtschaftlichkeit und der Nachhaltigkeit bei der Herstellung eines technischen Gegen¬standes zu berücksichtigen. Sie erkennen die Bedeutung einer ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung und -organisation.
Inhaltsfeld 3: Schaltungstechnik
In diesem Inhaltsfeld geht es um Schaltungstechnik in technischen Geräten und um die Verschaltung elektrischer und elektronischer Bauteile in verschiedenen Baugruppen. Auf der Basis von Schaltplänen und Bauteildaten nehmen Schülerinnen und Schüler Messungen vor und entwickeln elektrische Schaltungen. Diese werden von ihnen unter Berücksichtigung von Sicherheitsbestimmungen in Betrieb genommen und sachgerecht verwendet.
Inhaltsfeld 4: Automatisierung
In diesem Inhaltsfeld erfolgt eine Auseinandersetzung mit Möglichkeiten und Grenzen von technischen Systemen, die motorische Tätigkeiten ersetzen, präzisieren und erweitern. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit Problemstellungen aus dem Bereich des breiten Spektrums der Automatisierung – von Verfahren zur Optimierung manueller Fertigungsprozesse bis hin zum Einsatz von Mess-, Steuerungs- und Regelungssystemen.
Inhaltsfeld 5: Bautechnik
In diesem Inhaltsfeld geht es um die grundlegenden Prinzipien und Verfahren der Errichtung von Wohn- und Zweckbauten sowie die dabei eingesetzten Materialien. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit unterschiedlichen Baustoffen und orientieren sich an statischen, ästhetischen, ökologischen und ökonomischen Erfordernissen. Bei Wohnbauten steht insbesondere der Aspekt der Energieeffizienz im Fokus des Unterrichts.
Inhaltsfeld 6: Mobilität
Im Zentrum dieses Inhaltsfeldes steht die Auseinandersetzung mit den Ursachen und Folgen der Mobilität. Von Bedeutung sind dabei die ökologischen und ökonomischen Konsequenzen der Nutzung von Verkehrsmitteln. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich in diesem Kontext mit unterschiedlichen An-triebssystemen von Verkehrsmitteln und nehmen technische Lösungsansätze zur Verringerung oder Beseitigung negativer Auswirkungen der Mobilität in den Fokus.
Inhaltsfeld 7: Kommunikations- und Digitaltechnik
In diesem Inhaltsfeld geht es um kommunikationstechnische Systeme, ihre zentralen Prinzipien und die aus ihrer Verwendung resultierenden sozioökonomischen Auswirkungen. Die Schülerinnen und Schüler können die Funktionsweise der eingesetzten Bauteile und Schaltungen erläutern und lernen den kritischen Umgang mit Systemen zur Verarbeitung, Übertragung und Speicherung digitaler sowie analoger Signale.
Inhaltsfeld 8: Energietechnik
In diesem Inhaltsfeld geht es um die Herausforderung, den wachsenden globalen Energiebedarf bei schwindenden Ressourcen zu decken. Die Schülerinnen und Schüler lernen daran, insbesondere im Hinblick auf Energieeinsparung und Bedarfssenkung, Entscheidungsgrundlagen zu schaffen und Handlungserfordernisse zu klären. Basis hierfür sind die Unterscheidung zwischen Energieformen und ihren Trägern sowie Kenntnisse über technische, ökonomische und ökologische Aspekte der Speicherung, Wandlung und des Transports von Energie.
2.2 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte
2.2.1 Jahrgangsstufen 7/8
Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie am Ende der Jahrgangsstufe 8 über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden-/ Verfahrens- sowie die Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteils-/ Entscheidungskompetenz im Anschluss zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).
SachkompetenzDie Schülerinnen und Schüler
- systematisieren einfache fachbezogene Sachverhalte (SK 1),
- formulieren ein Grundverständnis zentraler Perspektiven von Technik und wenden zentrale Fachbegriffe sachgerecht an (SK 2),
- stellen technische Strukturen dar (SK 3),
- analysieren einfache technische Prozesse (SK 4),
- beschreiben technische Berufe (SK 5).
Verfahren der Informationsbeschaffung und -entnahme
Die Schülerinnen und Schüler
- entnehmen Einzelmaterialien niedriger Strukturiertheit fragenrelevante Informationen und setzen diese zueinander in Beziehung (MK 1),
- entnehmen technischen Darstellungen für Fragestellungen relevante Informationen (MK 2),
- erheben angeleitet Daten durch Beobachtung, Erkundung und den Einsatz vorgegebener Messverfahren (MK 3),
- identifizieren ausgewählte Eigenschaften von Materialien und technischen Systemen durch Messungen (MK 4).
Die Schülerinnen und Schüler
- analysieren mithilfe konkreter Arbeitsaufträge kontinuierliche Texte (MK 5),
- analysieren und interpretieren mit Hilfestellungen diskontinuierliche Texte wie technische Darstellungen, einfache Schaltpläne, Diagramme sowie weitere Medien (MK 6),
- überprüfen vorgegebene Fragestellungen und eigene Vermutungen mittels Experimenten, Erkundungen und technischer Analysen (MK 7),
- entwickeln Kriterien für die Qualität von Werkstücken und technischen Systemen (MK 8).
Die Schülerinnen und Schüler
- beschreiben fachspezifische Sachverhalte sprachlich angemessen unter Verwendung relevanter Fachbegriffe (MK 9),
- erstellen selbstständig einfache technische Skizzen und Darstellungen (MK 10),
- präsentieren Arbeitsergebnisse nach vorgegebenen Kriterien (MK 11).
Die Schülerinnen und Schüler
- beurteilen technische Sachverhalte, Systeme und Verfahren vor dem Hintergrund relevanter, auch selbst entwickelter Kriterien (UK 1),
- formulieren einen eigenen Standpunkt und prüfen in Ansätzen, inwiefern das eigene Urteil begründet ist (UK 2),
- erörtern Möglichkeiten, Grenzen und Folgen von technischem Handeln (UK 3),
- entscheiden eigenständig in technischen Handlungssituationen und begründen sachlich ihre Position (UK 4),
- beurteilen Berufe hinsichtlich der zu ihrer Ausübung erforderlichen Voraussetzungen und Eigenschaften (UK 5).
Die Schülerinnen und Schüler
- be- und verarbeiten Werkstoffe nach vorgegebenen Verfahren (HK 1),
- bedienen unter Anleitung Werkzeuge, Messgeräte und Maschinen (HK 2),
- entwickeln Lösungen und Lösungswege für technische Probleme (HK 3),
- erstellen technische Systeme oder Teilsysteme (HK 4),
- erstellen in ihrer Struktur klar vorgegebene Medien zu fachbezogenen Sachverhalten und präsentieren diese im unterrichtlichen Zusammenhang (HK 5).
Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Jahrgangsstufen 7 und 8 obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:
- Sicherheit am Arbeitsplatz
- Fertigungsprozesse
- Schaltungstechnik
- Automatisierung
Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen im Bereich der Sach- und der Urteils-/Entscheidungskompetenz sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:
Inhaltsfeld 1: Sicherheit am Arbeitsplatz
Inhaltliche Schwerpunkte:
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Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- benennen Einrichtungen, Funktionsbereiche und Maschinen in Technikräumen,
- erklären sicherheitsrelevante Aspekte in Technikräumen,
- unterscheiden unterschiedliche Werkzeuge, Werkstücke, Werkstoffe und Werkzeugmaschinen,
- unterscheiden Gefahrstoffe und deren Gefährdungspotenzial anhand ihrer Kennzeichnung,
- beschreiben Arbeitsschritte und Sicherheitsmaßnahmen beim Bohren mit der elektrischen Bohrmaschine und beim Löten.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- bewerten das eigene Arbeitsverhalten und den eigenen Arbeitsplatz im Hinblick auf potenzielle Gefährdungen,
- entscheiden sich begründet für den Einsatz von Werkzeugen, Werkstoffen und Werkzeugmaschinen unter Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten,
- beurteilen das Gefährdungspotenzial von Gefahrstoffen und erörtern die Verwendung möglicher Ersatzstoffe,
- entscheiden sich begründet für die Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen und für die Verwendung von Schutz- und Sicherheitseinrichtungen.
Inhaltliche Schwerpunkte:
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Sachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- erläutern technische Kommunikationsmittel (u. a. Skizzen, technische Zeichnungen und Baupläne),
- beschreiben die Dimensionen und die Funktion eines Werkstücks anhand technischer Darstellungen,
- erläutern die Handhabung und Funktion eingesetzter Werkzeuge, Geräte und Werkstoffe,
- ordnen Werkstoffen und Halbzeugen geeignete Be- und Verarbeitungsverfahren sowie hierzu erforderliche Mess- und Werkzeuge zu,
- beschreiben einzelne Schritte bei der Herstellung eines Werkstücks,
- benennen Verfahren und Kriterien zur Überprüfung der Qualität angefertigter Werkstücke,
- beschreiben die Phasen eines Produktlebenszyklus an einem Beispiel,
- beschreiben in verschiedenen Berufen angewandte Verfahren aus dem Bereich der Fertigung.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- begründen die Notwendigkeit allgemein gültiger Vereinbarungen und Normungen bei technische Darstellungen,
- entscheiden über die Reihenfolge von Arbeitsschritten und begründen ihre Entscheidung,
- beurteilen eingesetzte Werkstoffe und Verarbeitungsprozesse im Hinblick auf technische, ökonomische und ökologische Aspekte,
- beurteilen das Arbeitsergebnis hinsichtlich seiner Verarbeitung, seiner Funktionalität und seines Designs,
- erörtern Möglichkeiten der Optimierung von Arbeitsschritten auch im Hinblick auf Ergonomie, Ökologie und Ökonomie,
- bewerten ökonomische und ökologische Aspekte während der Her¬stellung, der Nutzung und der Entsorgung eines Produktes,
- beurteilen die Bedeutung geschlechtsstereotyper Vorurteile in Bezug auf die Berufswahlorientierung,
- erörtern ihre persönliche Eignung zur Ausübung eines Berufes im produzierenden Gewerbe.
Inhaltliche Schwerpunkte:
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Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- beschreiben die Funktion elektrischer Bauteile,
- ordnen Schaltzeichen den entsprechenden Bauteilen zu,
- nennen die Betriebsgrenzen und Einsatzbereiche elektrischer Bauteile
- beschreiben den Aufbau und die Wirkungsweise einfacher elektrischer Schaltungen,
- unterscheiden verschiedene Aufbautechniken von Schaltungen mit und ohne Platine,
- beschreiben Berufe aus dem Bereich der Elektrotechnik.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- entscheiden über den Einsatz von Bauteilen zur Realisierung einer elektrischen Schaltung,
- beurteilen selbst erstellte und industriell gefertigte Schaltungen im Hinblick auf Funktion, Verarbeitung und Design,
- beurteilen inwieweit verschiedene Bauteile einer defekten Schaltung als mögliche Fehlerursache in Betracht kommen.
Inhaltliche Schwerpunkte:
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Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- beschreiben Verfahren zur Vereinfachung wiederkehrender Arbeitsprozesse,
- unterscheiden Geräte und Maschinen hinsichtlich ihrer Funktionen und Einsatzbereiche,
- erklären das Prinzip der Eingabe, Verarbeitung und Ausgabe in den Kategorien Stoff, Energie und Information,
- unterscheiden Mess-, Steuerungs- und Regelungsaufgaben,
- beschreiben technische Systeme und Subsysteme im Hinblick auf deren Funktion,
- stellen Möglichkeiten zur Optimierung industrieller Fertigungsprozesse dar,
- unterscheiden berufliche Tätigkeiten in der industriellen Fertigung in Bezug auf ihren Spezialisierungsgrad.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- beurteilen die Einsatzmöglichkeiten technischer Hilfsmittel zur Optimierung von Arbeitsprozessen und ihren Ergebnissen,
- bewerten die Eignung unterschiedlicher Maßnahmen der Arbeitsorganisation unter ökonomischen und ergonomischen Aspekten,
- bewerten den Einsatz von Geräten und Maschinen unter ökonomischen und ökologischen Aspekten,
- beurteilen die sozio-ökonomischen Auswirkungen industrieller Automatisierung.
2.2.2 Jahrgangsstufen 9/10
Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung bis zum Ende der Jahrgangsstufe 8 – am Ende der Sekundarstufe I über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden-/Verfahrens- sowie die Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteils-/ Entscheidungskompetenz im Anschluss zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).
Sachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- systematisieren komplexere fachbezogene Sachverhalte (SK 1),
- formulieren ein vertieftes Verständnis zentraler Perspektiven von Technik und wenden zentrale Fachbegriffe im erweiterten Kontext an (SK 2),
- analysieren technische Strukturen (SK 3),
- analysieren technische Prozesse (SK 4),
- beschreiben unterschiedliche technische Arbeitsfelder (SK 5).
Verfahren der Informationsbeschaffung und -entnahme
Die Schülerinnen und Schüler
- identifizieren thematisch relevante Informationen innerhalb einer Zusammenstellung verschiedener Materialien, gliedern diese und ordnen sie in thematische Zusammenhänge ein (MK 1),
- entnehmen technischen Darstellungen und Modellen Kern- und Detailaussagen und entwickeln Vorstellungen zu fachbezogenen Sachverhalten (MK 2),
- erheben selbstständig Daten durch Beobachtung, Erkundung, Simulation und den Einsatz von Messverfahren (MK 3),
- identifizieren Materialeigenschaften und Funktionsweisen komplexerer technischer Systeme durch Messungen und Simulationen (MK 4).
Verfahren der Aufbereitung, Strukturierung, Analyse und Interpretation
Die Schülerinnen und Schüler
- analysieren komplexere kontinuierliche Texte (MK 5),
- analysieren und interpretieren komplexere diskontinuierliche Texte wie technische Darstellungen, Schaltpläne, Diagramme sowie weitere Medien (MK 6),
- formulieren Fragestellungen, entwickeln Hypothesen und überprüfen diese qualitativ und quantitativ mithilfe geeigneter Verfahren (MK 7),
- entwickeln Kriterien und Indikatoren zur Beschreibung, Erklärung und Überprüfung fachbezogener Sachverhalte (MK 8).
Verfahren der Darstellung und Präsentation
Die Schülerinnen und Schüler
- stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter Fachbegriffe adressaten- und kontextbezogen dar und präsentieren diese anschaulich (MK 9),
- erstellen auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme technische Skizzen, Darstellungen und Schaltpläne, um Zusammenhänge und Probleme graphisch zu veranschaulichen (MK 10),
- präsentieren Arbeitsergebnisse nach vorgegebenen und selbst formulierten Kriterien (MK 11).
Urteils- und Entscheidungskompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- beurteilen differenziert technische Sachverhalte, Systeme und Verfahren vor dem Hintergrund relevanter, auch selbst entwickelter Kriterien (UK 1),
- formulieren einen eigenen Standpunkt und prüfen inwiefern dieser mit ihrem Wissensstand zu begründen ist (UK 2),
- beurteilen Möglichkeiten, Grenzen und Folgen von technischem Handeln in komplexeren Zusammenhängen (UK 3),
- entscheiden sich in komplexeren technischen Handlungssituationen begründet für Optionen, wägen Alternativen ab und beurteilen mögliche Konsequenzen (UK 4),
- beurteilen Berufe vor dem Hintergrund technischer und gesellschaftlicher Entwicklungen (UK 5).
Handlungskompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- be- und verarbeiten Werkstoffe selbstständig mit geeigneten technischen Verfahren (HK 1),
- bedienen Werkzeuge, Messgeräte und Maschinen (HK 2),
- entwickeln Lösungen und Lösungswege für komplexere technische Probleme (HK 3),
- erstellen komplexere technische Systeme (HK 4),
- erstellen Medien zu fachbezogenen Sachverhalten und präsentieren diese (HK 5).
Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Jahrgangsstufen 9 und 10 obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:
- Bautechnik
- Mobilität
- Kommunikations- und Digitaltechnik
- Energietechnik
Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen im Bereich der Sach- und der Urteils-/Entscheidungskompetenz sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:
Inhaltsfeld 5: Bautechnik
Inhaltliche Schwerpunkte:
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Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- beschreiben bautechnische Verfahren,
- erläutern eine Bauzeichnung,
- unterscheiden konventionelle und alternative Baustoffe,
- erklären die technischen, ökonomischen und ökologischen Anforderungen, die sich durch die Zweckbestimmung von Bauwerken ergeben,
- beschreiben die Anforderungen an eine bedarfsgerechte Innenraumgestaltung,
- beschreiben verschiedene Berufe aus dem Baugewerbe.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- bewerten die Eignung von bautechnischen Verfahren und Baustoffen zur Realisierung vorgegebener bautechnischer Aufgaben,
- erörtern Merkmale der Statik von bautechnischen Konstruktionen,
- erörtern die Möglichkeiten und Grenzen beim Einsatz von Baustoffen unter Nachhaltigkeitsaspekten,
- beurteilen Wohnbaukonzepte und Haustechnik hinsichtlich ihrer ökonomischen Effizienz und ökologischen Verträglichkeit,
- beurteilen gesellschaftlich unterstellte geschlechtsstereotype Eignungsmerkmale in technischen Berufen.
Inhaltliche Schwerpunkte:
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Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- beschreiben Ursachen für Mobilitäts- und Transportbedürfnisse und deren ökologische und ökonomische Folgen,
- unterscheiden Verkehrsmittel nach deren Einsatzmöglichkeiten,
- erklären die Funktion konventioneller und innovativer Antriebe von Verkehrsmitteln,
- beschreiben die Erfordernisse an Verkehrswege für unterschiedliche Verkehrsmittel unter ökologischen, politischen und sozioökonomischen Aspekten,
- benennen technische Maßnahmen zur Verkehrssteuerung und Verkehrsbeeinflussung.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- erörtern die Eignung bestimmter Verkehrsmittel und Verkehrswege für konkrete Transportaufgaben,
- beurteilen Antriebe von Verkehrsmitteln hinsichtlich ökologischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Folgen,
- erörtern den Einsatz verschiedener Materialien bei der Konstruktion von Verkehrsmitteln unter Nachhaltigkeits- und Sicherheitsaspekten,
- erörtern, welche individuellen Kriterien und gesellschaftlichen Aspekte beim Kauf eines Verkehrsmittels eine Rolle spielen,
- bewerten die Phasen des Produktlebenszyklus von Verkehrsmitteln im Hinblick auf die Nachhaltigkeit,
- bewerten die Wirksamkeit von technischen und politischen Maßnahmen der Verkehrsbeeinflussung hinsichtlich des Umwelt- und Gesundheitsschutzes.
Inhaltliche Schwerpunkte:
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Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- beschreiben verschiedene Verfahren der Kodierung und Dekodierung von Informationen,
- erklären die Funktion von Halbleiterbauelementen in elektrischen Schaltungen,
- unterscheiden und erläutern die Funktion logischer Schaltungen,
- erläutern die Anwendungsmöglichkeiten logischer Schaltungen,
- beschreiben Aufbau und Funktion digitaltechnischer Schaltungen,
- beschreiben ausgewählte Berufsbilder,
- beschreiben die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Berufswelt.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- bewerten die Zuverlässigkeit und die Geschwindigkeit verschiedener Verfahren zur Informationsübertragung,
- erörtern die Möglichkeiten bei der Verwendung integrierter Schaltkreise zur Lösung komplexerer schalttechnischer Probleme,
- erörtern die Bedeutung des Transistors in der Kommunikations- und Digitaltechnik,
- beurteilen die sozio-ökonomischen Auswirkungen der Digitalisierung in der Lebens- und Arbeitswelt.
Inhaltliche Schwerpunkte:
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Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- unterscheiden Primär-, Sekundär- und Nutzenergieformen und die zugehörigen Umwandlungsprozesse,
- erklären die Berechnung des Wirkungsgrads eines technischen Energieumwandlungsprozesses,
- erläutern Aufbau und Funktion energietechnischer Systeme,
- erklären die gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen eines global steigenden Energiebedarfs,
- benennen Tätigkeitsfelder und Berufsbilder im Bereich regenerativer Energien.
Urteils- und Entscheidungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- bewerten energieumwandelnde Geräte und Systeme aus dem Alltag hinsichtlich ihrer Energieeffizienz und ihrer ökologischen Bilanz,
- erörtern Einsparpotenziale durch Bedarfssenkung und optimierte Nutzung energieumwandelnder Geräte und Systeme,
- bewerten fossile und regenerative Energieformen im Hinblick auf Speicherfähigkeit und Reichweite,
- erörtern technische Möglichkeiten des Energietransports,
- beurteilen die Wirkungsgrade unterschiedlicher Energieumwandlungsketten,
- erörtern die Arbeitsmarktentwicklung in unterschiedlichen Bereichen der Energiewirtschaft.