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Orientierungsbereich (Sprungmarken)

Qualifikationsphase I, Griechisch fortgef., Gk, Unterrichtsvorhaben II

Thema: Herodot als Erzähler – Inwiefern ist Herodots Auffassung der Geschichte zyklisch und religiös-moralisch?

Übergeordnete Kompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler können

Textkompetenz

  • übersetzen griechische Originaltexte,
  • interpretieren die zugrunde gelegten Texte,
  • arbeiten die Thematik eines Textes aufgrund von Elementen der Textkohärenz heraus,
  • paraphrasieren bei der kursorischen Lektüre den Inhalt eines Textes,
  • arbeiten bei der Lektüre von Übersetzungen die Kernaussagen eines Textes heraus und belegen diese ggf. am griechischen Original (synoptische Lektüre),
  • erklären Zusammenhänge von Inhalt und formaler Gestaltung,

Sprachkompetenz

  • monosemieren Wörter in ihrem Kontext auf Grundlage eines zu beherrschenden autorenbezogenen Wortschatzes sowie mit Hilfe eines zweisprachigen Wörterbuchs,
  • bestimmen die Form eines Wortes (des ionischen Dialekts) im Satzzusammenhang und erklären dessen Satzgliedfunktion,
  • beschreiben sprachliche Phänomene und Strukturen unter Verwendung der Fachterminologie,
  • erklären formal-ästhetische Besonderheiten,
  • erklären die Funktion von Morphemen im System Sprache,
  • verwenden selbstständig Hilfsmittel wie das Wörterbuch.

Kulturkompetenz

  • stellen textrelevante Zusammenhänge der antiken griechischen Kultur und Geschichte dar,
  • erläutern die gelesenen Texte in kultureller und historischer Hinsicht,

Inhaltsfelder:

  • Grundfragen der menschlichen Existenz
  • Kulturgeschichte der griechischen Antike
  • Politische Geschichte der griechischen Antike

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Schicksal und Freiheit in der Historiographie
  • Selbstverständnis der Griechen
  • Schicksal und Freiheit in der Historiographie
  • Selbstverständnis der Griechen

Zeitbedarf: 37 Std.


Vorhabenbezogene Konkretisierung:

Unterrichtssequenzen

Zu entwickelnde Kompetenzen

Vorhabenbezogene Absprachen

1. Gegenstand, Zielsetzung, Fragestellung, Gesichtspunkt Herodots (Poömium)

  • Grundzüge des Welt- und Menschenbildes darstellen, wie es in der Geschichtsschreibung begegnet,
  • die Thematik eines Textes aufgrund von Elementen der Textkohärenz herausarbeiten,
  • die Form eines Wortes (des ionischen Dialekts) im Satzzusammenhang erklären und dessen Satzgliedfunktion bestimmen.
  • Frage nach der Ursache als griechische Leitfrage
  • (Proömium; vgl. Denkansatz der ionischen Philosophen (Arché); Hinweis auf Hekataios)
  • die Auseinandersetzung Griechen-Barbaren als Leitthema (Hdt. I, 1-4 Übers.)
  • Unterschied zwischen mythischer Überlieferung (persischer Logographie) und Herodots eigener Erkundung, Einsicht in die Vergänglichkeit menschlicher Größe
  • das Bild vom Zyklus als griechisches Verstehensmodell; Hdts. eigener als empirisch-wissenschaftlicher Ansatz (Hdt., 1, 1-5; I 207, 1/2; dazu Homer, Il. 6, 146ff.); Anaximander B 1; Heraklit (Kreislauf des Feuers); Aisch. Ag. 177; Hdt. I, 6

Literatur:

  • Kursmodelle für den Griechischunterricht in der gymnasialen Oberstufe, Kiel 1978 8IPTS Beiträge für Unterricht und Lehrerbildung)
  • Bichler, R., Rollinger, R.: Herodot, Hildesheim 2000.
  • Herodot, Historien, bearbeitet von R. Köhler, Bamberg 1982 (Reihe Mythos und Logos)
  • Herodot, Eine Auswahl aus allen Büchern, Text- und Kommentarband bearbeitet von Borgmann, J., Münster 1999 (Aschendorff)
  • Herodot Historien, Erster und Zweiter Band, hrg. von Feix, J., München, Zürich 1988.
  • Logos Hellenon, Griechisches Prosalesebuch, Text, zusammengestellt und erläutert von Schaffner, G., Frankfurt am Main, Berlin, München, 2. Auflage 1973, Kommentarband 2, Frankfurt am Main, Berlin, München 1. Auflage 1976.

2. Herodot als Novellist: Kandaules und seine Frau (Hdt. I, 8-13)

  • zu den thematisierten anthropologischen und ethischen Grundfragen Stellung nehmen,
  • die in den Texten zu Tage tretenden ethischen Prinzipien mit Werten und Normen ihrer eigenen Gegenwart vergleichen,
  • Zusammenhänge von Inhalt und formaler Gestaltung erklären,
  • Wörter in ihrem Kontext auf Grundlage eines zu beherrschenden autorenbezogenen Wortschatzes sowie mit Hilfe eines zweisprachigen Wörterbuchs monosemieren,
  • die in den antiken Texten erkennbaren Wertvorstellungen, sozialen Normen und Motive menschlichen Handelns mit solchen der Gegenwart vergleichen und ggf. dazu Stellung nehmen,
  • bei der kursorischen Lektüre den Inhalt eines Textes paraphrasieren,
  • sprachliche Phänomene und Strukturen unter Verwendung der Fachterminologie beschreiben.
  • Umformung und Einfügen einer orientalischen Novelle in den Ablauf der Geschichte
  • andersartige Aussageabsichten verschiedener Versionen
  • Herodots religiöse Deutung (Schuld-Sühne-Gedanke)
  • Platon, Pol. II 359b-360b
  • Vgl Hdt. III 118, 119 (Intaphrenes und seine Frau); Hdt. VIII, 87-98 (Verwegenheit der Artemisia)

3. Der Kroisos-Logos (Hdt. I, 29-33)

  • Problematik der Frage nach dem Glück in der Begegnung Herrscher-Philosoph (dazu Solon D 1.13. 15 (Übers.))
  • religiöse Deutung Herodots (Hd. I, 34, 1)
  • Tod des Kroisossohnes als Vergeltung des Gottes („theologische“ Sicht) (Hdt. I, 34, 2-45 kursorisch oder in Übers.)
  • Bedeutung des Orakels für Griechenland, Kroisos und Herodot (Hdt. I, 46.53/54,1)
  • Thales als Naturwissenschaftler (Hdt. 75, 3-6, dazu I, 74,2)
  • Scheiterhaufenszene als Fortsetzung und Lösung des Solon-Kroisos-Gesprächs (Hdt. I, 86/87)
  • Wandlung des Kyros und Einsicht des Kroisos als Ausdruck der Humanität Herodots (Hdt. I, 88/89)
  • Schuld und Schicksal des Kroisos im Zusammenhang mit dem Menschenbild der Tragödie (Hdt. I 90/91, dazu Aisch. Ag. 177

4. Herodot in Ägypten

  • Textpassagen der Historiographie im Hinblick auf die Wahrnehmung fremder Völker erläutern,
  • bei der Lektüre von Übersetzungen die Kernaussagen eines Textes herausarbeiten und diese ggf. am griechischen Original (synoptische Lektüre) belegen,
  • formal-ästhetische Besonderheiten erklären,
  • zu den thematisierten anthropologischen und ethischen Grundfragen Stellung nehmen,
  • die in den Texten zu Tage tretenden ethischen Prinzipien mit Werten und Normen ihrer eigenen Gegenwart vergleichen,
  • die Funktion von Morphemen im System Sprache erklären,
  • Textpassagen der Historiographie im Hinblick auf die Wahrnehmung fremder Völker erläutern,
  • Wörter in ihrem Kontext auf Grundlage eines zu beherrschenden autorenbezogenen Wortschatzes sowie mit Hilfe eines zweisprachigen Wörterbuchs monosemieren.
  • Herodots Forschungsmethode und Grundsätze (Hdt. II, 2, 3; 123,1, dazu VII 152, 3 (Übers.))
  • andere Sitten anderer Völker (Hdt. II, 35-37 (Übers.))
  • die Relativität der Moralvorstellungen (Hdt. III 38 (Übers.))
  • Herodots Interesse an seltsamen Tieren und Gepflogenheiten (Hdt. II, 68-70 (Übers.))
  • rationalistische Mythenkritik (Hdt. II, 112-119 Übers.; II 120)
  • Freude am Erfinden immer neuer Tricks
  • Märchenmotive (Hdt. II, 121; vgl. Odyssee in der Zyklopenhöhle)
  • technische Wunder der ägyptischen Kultur (Hdt. II 124/125, dazu II 142-144 Übers.)
  • Herodot als Kritiker des griechischen Zeitbewusstseins (Hdt. 142-144 Übers.)

5. Polykrates von Samos

  • „Warner“ Amasis als kluger Herrscher (Hdt. II, 172-174 Übers.)
  • religiöse Anschauung Herodots in der Geschichte vom Glück und Ende des Polykrates und seines Gegenspielers (Götterneid, Gesetz des Ausgleichs, Schuld, Sühne) (Hdt. III, 120-125 (Übers.); III 126-128 (Übers.); vgl. Schillers Ballade)

6. Ein griechisches Ärzteschicksal.

(Ad Libitum, falls noch Zeit ist)

  • Hinweis auf die Bedeutung der griechischen Medizin (Hdt. III, 129-137 kursorisch oder Übers.)
  • der wissenschaftliche und gesellschaftliche Rang des Arztes bei Persern und Griechen am Schicksal des Demokedes

Leistungsbewertung

  • Erstellung einer zielsprachengerechten Übersetzung
  • Bestimmung von Wort- und Sachfeldern
  • Beantwortung von Leitfragen zu Inhalt und Struktur eines Textes, z.B. Schriftliche Übung (geschlossene Aufgabe, Multiple-Choice)
  • Charakterisierung von handelnden Personen, Handlungsmotiven und Konflikten; Herausarbeiten von Figurenkonstellationen
  • Gliederung des Textes, ggf. anhand textgrammatischer Aspekte, Herausarbeiten der Kerngedanken bzw. Kernbegriffe eines Textes

Hinweis: Die angeführte Sekundärliteratur ist als mögliche Auswahl zur Vorbereitung und Durchführung der Unterrichtsvorhaben zu betrachten, auf die sich die Fachkonferenz des fiktiven Gymnasiums unter dem Vorbehalt der Optionalität verständigt hat.

Die Aufnahme von Sekundärliteratur, Aufsätzen, Internetlinks etc. gehören nicht zum Grundauftrag der Fachkonferenzen bei der Erstellung eines Schulinternen Lehrplans.

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