2 Kompetenzbereiche, Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene übergreifende fachliche Kompetenz wird ausdifferenziert, indem fachspezifische Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden. Dieses analytische Vorgehen erfolgt, um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegenstände andererseits transparent zu machen. In den Kompetenzerwartungen werden beide Seiten miteinander verknüpft. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass der gleichzeitige Einsatz von Können und Wissen bei der Bewältigung von Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt.
Kompetenzbereiche repräsentieren die Grunddimensionen des fachlichen Handelns. Sie dienen dazu, die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu strukturieren und den Zugriff für die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen.
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die im Unterricht des Weiterbildungskollegs verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstände und liefern Hinweise für die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens.
Kompetenzerwartungen führen Prozesse und Gegenstände zusammen und beschreiben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse, die auf zwei Stufen bis zum Ende des Bildungsgangs des Weiterbildungskollegs erreicht werden sollen.
Kompetenzerwartungen
- beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewältigung von
Anforderungssituationen ausgerichtet, - stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse, Fähigkeiten und
Fertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar, - ermöglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende des
Bildungsgangs des Weiterbildungskollegs und zielen auf kumulatives, systematisch
vernetztes Lernen, - können in Aufgabenstellungen umgesetzt und überprüft werden.
Insgesamt ist der Unterricht im Bildungsgang des Weiterbildungskollegs nicht allein auf das Erreichen der aufgeführten Kompetenzerwartungen beschränkt, sondern soll es Studierenden ermöglichen, diese weiter auszubauen und darüber hinausgehende Kompetenzen zu erwerben.
2.1 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Die für das Fach Katholische Religionslehre angestrebte religiöse Bildung wird ermöglicht durch die Vermittlung grundlegender Kompetenzen, die den Kompetenzbereichen Sach-, Methoden-, Urteils- und Handlungskompetenz zugeordnet werden können.
Kompetenzbereiche
Sachkompetenz Sachkompetenz bezeichnet die Fähigkeit, religiös bedeutsame Phänomene und Sachverhalte zu identifizieren, zu beschreiben und zu deuten. Dies geschieht vor dem Hintergrund menschlicher Grunderfahrungen und mit der Perspektive, verschiedene Wahrheits- und Wirklichkeitskonzepte zu unterscheiden. Sachkompetenz zeigt sich in der Fähigkeit der Studierenden, die Bedeutung religiöser Vorstellungen und religiöser Zeugnisse in ihren vielfältigen Formen auch in Gegenüberstellung zu nichtreligiösen zu erschließen. Grundlegend ist dabei die Fähigkeit, die Sprache der Religion und der Theologie in ihrer Bildhaftigkeit und Begrifflichkeit zu verstehen. Diese Kompetenz schließt den qualifizierten Umgang mit grundlegenden Wissensbeständen ein.
Methodenkompetenz Methodenkompetenz umfasst die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die für die Auseinandersetzung mit religiösen Inhalten benötigt werden. Sie meint die methodisch qualifizierte und reflektierte Erschließung von biblischen, lehramtlichen, theologischen und anderen Zeugnissen christlichen Glaubens sowie weiteren religiös und weltanschaulich relevanten Texten, Bildern, Räumen, Filmen und Musikstücken.
Urteilskompetenz Urteilskompetenz meint die Fähigkeit, religiöse und ethische Fragestellungen und Positionen kritisch zu erörtern sowie unter Würdigung christlicher Werte und kirchlicher Positionen ein eigenes begründetes Urteil zu formulieren. Dies schließt die Auseinandersetzung mit den eigenen Urteilskriterien sowie mit denen anderer religiöser und weltanschaulicher Vorstellungen ein.
Handlungskompetenz Handlungskompetenz zielt auf die Befähigung zu verantwortlichem Denken und Handeln im Hinblick auf Religion und Glaube. Dazu gehört es, andere Perspektiven einzunehmen und so am religiösen und interreligiösen Dialog konstruktiv teilzunehmen. Sie zeigt sich in einem verantwortungsvollen Umgang mit der eigenen Religiosität, mit ethischen Herausforderungen sowie mit Möglichkeiten zur Mitgestaltung religiöser, kirchlicher und gesellschaftlicher Strukturen. Handlungskompetenz erwächst aus Sach-, Methoden- und Urteilskompetenz. Sie wird im Unterricht angebahnt, weist jedoch über den schulischen Kontext hinaus. Im unterrichtlichen Zusammenhang bezeichnet sie auch die Fähigkeit, Einsichten und Erkenntnisse projekt-, produkt- und handlungsorientiert umzusetzen.
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind immer wissensbasiert; religiöse Bildung soll deshalb im Blick auf die nachfolgenden fachlich relevanten Inhaltsfelder erworben werden, in denen die Inhalte des christlichen Glaubens exemplarisch zur Sprache kommen. Ihre Auswahl orientiert sich an der fachsystematischen Relevanz sowie an der möglichen Bedeutsamkeit für die Studierenden.
Inhaltsfeld 1 Der Mensch in christlicher Perspektive Dieses Inhaltsfeld erschließt
wesentliche Aspekte des christlichen Menschenbildes. Es befasst sich mit der christlichen Überzeugung von der Verwiesenheit des Menschen auf Gott und auf Gemeinschaft und greift dabei konkurrierende Deutungen des Menschseins im Hinblick auf das Streben nach Freiheit, die Sehnsucht nach gelingendem Leben in Individualität und die
Verantwortung für sich und für andere auf.
Inhaltsfeld 2 Christliche Antworten auf die Gottesfrage Dieses Inhaltsfeld stellt die Frage nach Gott als dem letzten Sinngrund und nach seiner Offenbarung in der Welt ins Zentrum. Es befasst sich mit der Vereinbarkeit von Vernunft und Glauben sowie dem christlichen Bekenntnis zu Gott in Auseinandersetzung mit Gottesvorstellungen anderer Religionen und mit Gottesbestreitungen.
Inhaltsfeld 3 Das Zeugnis vom Zuspruch und Anspruch Jesu Christi Dieses Inhaltsfeld erschließt die Bedeutsamkeit der Person Jesu von Nazareth vor dem Hintergrund seiner Zeit und befasst sich mit dem Leben, Sterben sowie der Auferweckung Jesu Christi in ihrer soteriologischen Relevanz. Dies schließt die Frage nach der Bedeutung Jesu für Menschen heute ein – auch im Hinblick auf seinen Stellenwert in anderen Religionen.
Inhaltsfeld 4 Kirche in ihrem Anspruch und Auftrag Dieses Inhaltsfeld befasst sich mit dem Selbstverständnis der Kirche als Nachfolgegemeinschaft in Kontinuität zur Reich-Gottes-Botschaft Jesu. Es erschließt das Bild von der Kirche als „Volk Gottes unterwegs“ und beleuchtet Herausforderungen für kirchliches Leben in einer sich wandelnden
Welt.
Inhaltsfeld 5 Verantwortliches Handeln aus christlicher Motivation Dieses Inhaltsfeld erschließt Grundlagen und Modelle ethischer Urteilsbildung angesichts der Herausforderungen einer pluralen Lebenswelt und akzentuiert im Prozess der Urteilsbildung insbesondere Positionen christlicher Ethik in katholischer Perspektive. Es beleuchtet Konsequenzen, die sich für ein Leben aus dem christlichen Glauben ergeben.
Inhaltsfeld 6 Die christliche Hoffnung auf Vollendung Dieses Inhaltsfeld stellt die Frage nach der Zukunft und Vollendung der Welt. Vor dem Hintergrund der Erfahrung der Endlichkeit des Lebens nimmt es die christliche Hoffnung über den Tod hinaus in den Blick und beleuchtet die Bedeutung des christlichen Auferstehungsglaubens für den Einzelnen und die Welt. Es befasst sich darüber hinaus vergleichend mit Jenseitsvorstellungen anderer Religionen.
2.2 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einführungsphase
Der Unterricht soll es den Studierenden ermöglichen, dass sie am Ende der Einführungsphase über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Die Einführungsphase am Weiterbildungskolleg dient aufgrund des durch diskontinuierliche Lernbiografien bedingten heterogenen Leistungsstands insbesondere auch der Vertiefung grundlegender Fähigkeiten und Fertigkeiten. Im Unterschied zu den verbindlich zu erreichenden Kompetenzerwartungen am Ende der Qualifikationsphase haben daher die Kompetenzerwartungen am Ende der Einführungsphase orientierungsstiftenden Charakter.
Im Folgenden werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).
SACHKOMPETENZ
Die Studierenden
- entwickeln Fragen nach Grund und Sinn des Lebens sowie der eigenen Verantwortung (SK1),s
- setzen eigene Antwortversuche und Deutungen in Beziehung zu anderen Entwürfen und Glaubensaussagen (SK2),
- identifizieren Religion und Glaube als eine wirklichkeitsgestaltende Dimension
der Gegenwart (SK3), - identifizieren Merkmale religiöser Sprache und erläutern ihre Bedeutung (SK4),
- bestimmen exemplarisch das Verhältnis von Wissen, Vernunft und Glaube (SK5).
METHODENKOMPETENZ
Die Studierenden
- beschreiben Sachverhalte sprachlich angemessen und unter Verwendung relevanter Fachbegriffe (MK1),
- analysieren methodisch angeleitet lehramtliche, theologische und andere religiös relevante Dokumente in Grundzügen (MK2),
- analysieren methodisch angeleitet biblische Texte unter Berücksichtigung ausgewählter Schritte der historisch-kritischen Methode (MK3),
- erarbeiten methodisch angeleitet Ansätze und Positionen anderer Weltanschauungen und Wissenschaften (MK4),
- analysieren methodisch angeleitet Bilder in ihren zentralen Aussagen (MK5),
- recherchieren methodisch angeleitet in Archiven, Bibliotheken und/oder im Internet, exzerpieren Informationen und zitieren sachgerecht und funktionsbezogen (MK6),
- bereiten Arbeitsergebnisse, den eigenen Standpunkt und andere Positionen medial und adressatenbezogen auf (MK7).
URTEILSKOMPETENZ
Die Studierenden
- beurteilen lebensweltlich relevante Phänomene aus dem Kontext von Religion und Glauben im Hinblick auf das zugrunde liegende Verständnis von Religion (UK1),
- erörtern die Relevanz einzelner Glaubensaussagen für das eigene Leben und die gesellschaftliche Wirklichkeit (UK2),
- erörtern im Kontext der Pluralität unter besonderer Würdigung spezifisch christlicher
Positionen ethische Fragen (UK3).
HANDLUNGSKOMPETENZ
Die Studierenden
- sprechen angemessen über Fragen nach Sinn und Transzendenz (HK1),
- nehmen die Perspektive anderer Personen bzw. Positionen ein und erweitern dadurch die eigene Perspektive (HK2),
- greifen im Gespräch über religiös relevante Themen Beiträge anderer sachgerecht und konstruktiv auf (HK3),
- treffen eigene Entscheidungen in ethisch relevanten Zusammenhängen unter
Berücksichtigung des christlichen Menschenbildes (HK4).
Die Kompetenzen der Studierenden sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Einführungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:
- Der Mensch in christlicher Perspektive
- Christliche Antworten auf die Gottesfrage
Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:
Inhaltsfeld 1 Der Mensch in christlicher Perspektive
Religiosität in der pluralen Gesellschaft
Der Mensch als Geschöpf und Ebenbild Gottes
SACHKOMPETENZ
Die Studierenden
- identifizieren religiöse Spuren und Ausdrucksformen (Symbole, Riten, Mythen, Räume, Zeiten) in der Lebenswelt und deuten sie,
- deuten eigene religiöse Vorstellungen in der Auseinandersetzung mit Film, Musik, Literatur oder Kunst,
- unterscheiden mögliche Bedeutungen von Religion im Leben von Menschen,
- erläutern Charakteristika des biblisch-christlichen Menschenbildes und grenzen es von kontrastierenden Bildern vom Menschen ab.
URTEILSKOMPETENZ
Die Studierenden
- bewerten die Thematisierung religiöser Fragen und Aspekte in ihrer Lebenswelt im Hinblick auf Inhalt und Form,
- erörtern Konsequenzen, die sich aus der Vorstellung von der Gottesebenbildlichkeit des Menschen ergeben und erörtern den Zusammenhang von Freiheit und Verantwortung.
Inhaltsfeld 2 Christliche Antworten auf die Gottesfrage
Das Verhältnis von Vernunft und Glaube
SACHKOMPETENZ
Die Studierenden
- bestimmen Glauben und Wissen als unterschiedliche Zugänge zur Wirklichkeit in ihren Möglichkeiten und Grenzen,
- erläutern anhand der Erschließung eines biblischen Beispiels die Arbeitsweise der Theologie,
- erklären an einem biblischen Beispiel den Charakter der Bibel als Glaubenszeugnis.
URTEILSKOMPETENZ
Die Studierenden
- erörtern ausgehend von einem historischen oder aktuellen Beispiel das Verhältnis von Glauben und Wissen,
- erörtern die Verantwortbarkeit des Glaubens vor der Vernunft,
- beurteilen kritisch Positionen fundamentalistischer Strömungen.
2.3 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Studierenden ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in der Einführungsphase – am Ende der Qualifikationsphase über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen
hinweg (vgl. Anhang).
2.3.1 Grundkurs
Die nachfolgenden übergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzustreben.
SACHKOMPETENZ
Die Studierenden
- identifizieren und deuten Situationen des eigenen Lebens und der Lebenswelt, in denen sich Fragen nach Grund, Sinn und Ziel des Lebens und der eigenen Verantwortung stellen (SK1),
- setzen eigene Antwortversuche und Deutungen in Beziehung zu anderen Entwürfen und Glaubensaussagen (SK2),
- stellen die Relevanz religiöser Fragen und Inhalte und die Art ihrer Rezeption anhand von Werken der Kunst, Musik, Literatur oder des Films dar (SK3),
- erläutern grundlegende Inhalte des Glaubens an den sich in der Geschichte Israels und in Jesus Christus offenbarenden Gott, der auf Jesus Christus gegründeten Kirche und der christlichen Hoffnung auf Vollendung (SK4),
- stellen Formen und Bedeutung religiöser Sprache an Beispielen dar (SK5),
- deuten Glaubensaussagen unter Berücksichtigung des historischen Kontextes
ihrer Entstehung und ihrer Wirkungsgeschichte (SK6), - stellen an ausgewählten Inhalten Gemeinsamkeiten von Konfessionen und Religionen sowie deren Unterschiede dar (SK7).
METHODENKOMPETENZ
Die Studierenden
- beschreiben theologische Sachverhalte unter Verwendung relevanter Fachbegriffe (MK1),
- analysieren kriterienorientiert lehramtliche und andere Dokumente christlichen Glaubens unter Berücksichtigung ihres Entstehungszusammenhangs und ihrer Wirkungsgeschichte (MK2),
- analysieren biblische Texte unter Berücksichtigung ausgewählter Schritte der historisch-kritischen Methode (MK3),
- werten einen synoptischen Vergleich kriterienorientiert aus (MK4),
- analysieren kriterienorientiert theologische, philosophische und andere religiös relevante Texte (MK5),
- erarbeiten kriterienorientiert Zeugnisse anderer Religionen sowie Ansätze und Positionen anderer Weltanschauungen und Wissenschaften (MK6),
- analysieren Bilder in ihren zentralen Aussagen (MK7),
- recherchieren (u. a. in Bibliotheken und im Internet), exzerpieren Informationen und zitieren sachgerecht und funktionsbezogen (MK8).
URTEILSKOMPETENZ
Die Studierenden
- bewerten Möglichkeiten und Grenzen des Sprechens vom Transzendenten (UK1),
- erörtern die Relevanz, die Glaubensaussagen heute haben (UK2),
- erörtern unter Berücksichtigung von Perspektiven der katholischen Lehre Positionen anderer Konfessionen und Religionen (UK3),
- bewerten Ansätze und Formen theologischer und ethischer Argumentation (UK4)
- erörtern im Kontext der Pluralität unter besonderer Würdigung spezifisch christlicher Positionen komplexere religiöse und ethische Fragen (UK5).
HANDLUNGSKOMPETENZ
Die Studierenden
- sprechen angemessen und reflektiert über Fragen nach Sinn und Transzendenz (HK1),
- entwickeln, auch im Dialog mit anderen, Konsequenzen für verantwortliches Sprechen in weltanschaulichen Fragen (HK2),
- nehmen unterschiedliche konfessionelle, weltanschauliche und wissenschaftliche Perspektiven ein und erweitern dadurch die eigene Perspektive (HK3),
- argumentieren konstruktiv und sachgerecht in der Darlegung eigener und fremder Gedanken in religiös relevanten Kontexten (HK4),
- treffen eigene Entscheidungen im Hinblick auf die individuelle Lebensgestaltung und gesellschaftliches Engagement unter Berücksichtigung von Handlungskonsequenzen des christlichen Glaubens (HK5),
- verleihen ausgewählten thematischen Aspekten in unterschiedlichen Gestaltungsformen kriterienorientiert und reflektiert Ausdruck (HK6).
Die Kompetenzen der Studierenden sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:
- Der Mensch in christlicher Perspektive
- Christliche Antworten auf die Gottesfrage
- Das Zeugnis vom Zuspruch und Anspruch Jesu Christi
- Kirche in ihrem Anspruch und Auftrag
- Verantwortliches Handeln aus christlicher Motivation
- Die christliche Hoffnung auf Vollendung
Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen.
Inhaltsfeld 1 Der Mensch in christlicher Perspektive
Die Sehnsucht nach einem gelingenden Leben
SACHKOMPETENZ
Die Studierenden
- beschreiben die Suche von Menschen nach Sinn und Heil – mit, ohne oder gegen Gott,
- erläutern die mögliche Bedeutung christlicher Glaubensaussagen für die persönliche
Suche nach Heil und Vollendung.
URTEILSKOMPETENZ
Die Studierenden
- beurteilen zeitgenössische Glücks- und Sinnangebote im Hinblick auf Konsequenzen für individuelles und gesellschaftliches Leben,
- beurteilen die Bedeutung christlicher Perspektiven auf das Menschsein für die individuelle Lebensgestaltung (u. a. in Partnerschaft) und das gesellschaftliche Leben.
Inhaltsfeld 2 Christliche Antwort auf die Gottesfrage
Inhaltliche Schwerpunkte
Die Frage nach der Existenz Gottes
Biblisches Reden vor Gott
SACHKOMPETENZ
Die Studierendenn
- beschreiben die Wahrnehmung und Bedeutung des Fragens nach Gott und des Redens von Gott in ihrer Lebenswirklichkeit,
- erläutern Stufen der Entwicklung und Wandlung von Gottesvorstellungen in der Biografie eines Menschen,
- erläutern die Schwierigkeit einer angemessenen Rede von Gott (u. a. das anthropomorphe Sprechen von Gott in geschlechterspezifischer Perspektive),
- erläutern eine Position, die die Plausibilität des Gottesglaubens aufzuzeigen versucht,
- stellen die Position eines theoretisch begründeten Atheismus in seinem zeitgeschichtlichen Kontext dar,
- ordnen die Theodizeefrage als eine zentrale Herausforderung des christlichen Glaubens ein,
- entfalten zentrale Aussagen des jüdisch-christlichen Gottesverständnisses (Gott als Befreier, als der ganz Andere, als der Unverfügbare, als Bundespartner),
- erläutern das von Jesus gelebte und gelehrte Gottesverständnis,
- stellen die Rede vom trinitarischen Gott als Spezifikum des christlichen Glaubens und als Herausforderung für den interreligiösen Dialog dar.
URTEILSKOMPETENZ
Die Studierenden
- erörtern eine Position der Religionskritik im Hinblick auf ihre Tragweite,
- erörtern eine theologische Position zur Theodizeefrage,
- erörtern die Vielfalt von Gottesbildern und setzen sie in Beziehung zum biblischenBilderverbot.
Inhaltsfeld 3 Das Zeugnis vom Zuspruch und Anspruch Jesu Christi
Reich-Gottes-Verkündigung Jesu in Tat und Wort
Jesus von Nazareth, der Christus: Tod und Auferweckung
SACHKOMPETENZ
Die Studierenden
- deuten die Evangelien als Zeugnisse des Glaubens an den Auferstandenen,
- erläutern Zuspruch und Anspruch der Reich-Gottes-Botschaft Jesu vor dem Hintergrund des sozialen, politischen und religiösen Kontextes,
- stellen den Zusammenhang von Tat und Wort in der Verkündigung Jesu an ausgewählten biblischen Texten dar,
- stellen unterschiedliche Deutungen des Todes Jesu dar,
- deuten Ostererfahrungen als den Auferstehungsglauben begründende Widerfahrnisse,
- erläutern die fundamentale Bedeutung der Auferweckung Jesu Christi für den christlichen Glauben,
- erläutern an einem Beispiel das Bekenntnis zum Mensch gewordenen Gott,
- erläutern die Sichtweise auf Jesus im Judentum oder im Islam und vergleichen sie mit der christlichen Perspektive.
URTEILSKOMPETENZ
Die Studierenden
- beurteilen an einem Beispiel aus den Evangelien Möglichkeiten und Grenzen der historisch-kritischen Methode und eines anderen Wegs der Schriftauslegung,
- beurteilen den Umgang mit der Frage nach der Verantwortung und der Schuld an der Kreuzigung Jesu,
- beurteilen unterschiedliche Deutungen des Todes Jesu im Hinblick auf das zugrunde liegende Gottes- und Menschenbild,
- erörtern die Relevanz des christlichen Glaubens an Jesu Auferstehung für Menschen heute.
Inhaltsfeld 4 Kirche in ihrem Anspruch und Auftrag
Kirche in ihrem Selbstverständnis vor den Herausforderungen der Zeit
SACHKOMPETENZ
Die Studierenden
- beschreiben die Wahrnehmung und Bedeutung von Kirche in ihrer Lebenswirklichkeit,
- erläutern den Ursprung der Kirche im Wirken Jesu und als Werk des Heiligen Geistes,
- erläutern an einem historischen Beispiel, wie Kirche konkret Gestalt angenommen hat,
- erläutern den Auftrag der Kirche, Sachwalterin des Reiches Gottes zu sein,
- erläutern an Beispielen die kirchlichen Vollzüge Diakonia, Martyria, Leiturgia sowie Koinonia als zeichenhafte Realisierung der Reich-Gottes-Botschaft Jesu Christi,
- erläutern die anthropologische und theologische Dimension eines Sakraments,
- erläutern Kirchenbilder des II. Vatikanischen Konzils (u. a. Volk Gottes) als Perspektiven für eine Erneuerung der Kirche,
- beschreiben an einem Beispiel Möglichkeiten des interkonfessionellen Dialogs,
- erläutern Anliegen der katholischen Kirche im interreligiösen Dialog.
URTEILSKOMPETENZ
Die Studierenden
- erörtern, ob und wie sich die katholische Kirche in ihrer konkreten Praxis am Anspruch der Reich-Gottes-Botschaft Jesu orientiert,
- erörtern die Bedeutung und Spannung von gemeinsamem und besonderem Priestertum in der katholischen Kirche,
- erörtern im Hinblick auf den interreligiösen Dialog die Relevanz des II. Vatikanischen Konzils.
Inhaltsfeld 5 Verantwortliches Handeln aus christlicher Motivation
Charakteristika christlicher Ethik
Christliches Handeln in der Nachfolge Jesu
SACHKOMPETENZ
Die Studierenden
- erläutern an ausgewählten Beispielen ethische Herausforderungen für Individuum und Gesellschaft und deuten sie als religiös relevante Entscheidungssituationen,
- erläutern Schritte ethischer Urteilsfindung an einem konkreten Beispiel,
- analysieren verschiedene Positionen zu einem konkreten ethischen Entscheidungsfeld im Hinblick auf die zugrunde liegenden Werte und Normen bzw. ethischen Begründungsmodelle,
- erläutern auf der Grundlage des biblisch-christlichen Menschenbildes (u. a. Gottesebenbildlichkeit) Spezifika christlicher Ethik,
- erläutern die Verantwortung für sich, für andere und vor Gott als wesentliches Element christlicher Ethik
- erläutern Aussagen und Anliegen der katholischen Kirche im Hinblick auf den besonderen Wert und die Würde menschlichen Lebens,
- stellen an historischen oder aktuellen Beispielen Formen und Wege der Nachfolge Jesu dar.
URTEILSKOMPETENZ
Die Studierenden
- beurteilen Möglichkeiten und Grenzen unterschiedlicher Typen ethischer Argumentation,erörtern unterschiedliche Positionen zu einem konkreten ethischen Entscheidungsfeld unter Berücksichtigung christlicher Ethik in katholischer Perspektive,
- erörtern, in welcher Weise biblische Grundlegungen der Ethik zur Orientierung für ethische Urteilsbildung herangezogen werden können,
- erörtern die Relevanz biblisch-christlicher Ethik für das individuelle Leben und die gesellschaftliche Praxis (Verantwortung und Engagement für die Achtung der Menschenwürde, für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung).
Inhaltsfeld 6 Die christliche Hoffnung auf Vollendung
Die christliche Botschaft von Tod und Auferstehung
SACHKOMPETENZ
Die Studierenden
- beschreiben Wege des Umgangs mit Tod und Endlichkeit,
- erläutern ausgehend von einem personalen Leibverständnis das Spezifische des christlichen Glaubens an die Auferstehung der Toten,
- analysieren traditionelle und zeitgenössische theologische Deutungen der Bilder von Gericht und Vollendung im Hinblick auf das zugrunde liegende Gottes- und Menschenbild,
- erläutern christliche Jenseitsvorstellungen im Vergleich zu Jenseitsvorstellungen einer anderen Religion.
URTEILSKOMPETENZ
Die Studierenden
- beurteilen die Vorstellungen von Reinkarnation und Auferstehung im Hinblick auf ihre Konsequenzen für das Menschsein,
- erörtern an eschatologischen Bildern das Problem einer Darstellung des Undarstellbaren.
2.3.2 Leistungskurs
Die nachfolgenden übergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskurs anzustreben.
SACHKOMPETENZ
Die Studierenden
- identifizieren und deuten Situationen des eigenen Lebens und der Lebenswelt, in denen sich Fragen nach Grund, Sinn und Ziel des Lebens und der eigenen Verantwortung stellen (SK1),
- setzen eigene Antwortversuche und Deutungen in Beziehung zu anderen Entwürfen und Glaubensaussagen (SK2),
- stellen die Relevanz religiöser Fragen und Inhalte und die Art ihrer Rezeption anhand von Werken der Kunst, Musik, Literatur oder des Films dar (SK3),
- erläutern differenziert Inhalte des Glaubens an den sich in der Geschichte Israels und in Jesus Christus offenbarenden Gott, der auf Jesus Christus gegründeten Kirche und der christlichen Hoffnung auf Vollendung (SK4),
- stellen Formen und Bedeutung religiöser Sprache an Beispielen dar (SK5),
- deuten differenziert Glaubensaussagen unter Berücksichtigung des historischen Kontextes ihrer Entstehung und ihrer Wirkungsgeschichte (SK6),
- stellen an ausgewählten Inhalten Gemeinsamkeiten von Konfessionen und Religionen sowie deren Unterschiede dar (SK7).
METHODENKOMPETENZ
Die Studierenden
- beschreiben auch komplexere theologische Sachverhalte unter Verwendung relevanter Fachbegriffe (MK1),
- analysieren kriterienorientiert lehramtliche und andere Dokumente christlichen Glaubens unter Berücksichtigung ihres Entstehungszusammenhangs und ihrer Wirkungsgeschichte (MK2),
- analysieren biblische Texte unter Berücksichtigung ausgewählter Schritte der historisch-kritischen Methode (MK3),
- werten einen synoptischen Vergleich kriterienorientiert aus (MK4),
- analysieren kriteriengeleitet theologische, philosophische und andere religiös relevante Texte (u. a. eine Ganzschrift) (MK5),
- erarbeiten kriterienorientiert Zeugnisse anderer Religionen sowie Ansätze und Positionen anderer Weltanschauungen und Wissenschaften (MK6),
- analysieren Bilder in ihren zentralen Aussagen (MK7),
- recherchieren in Archiven, Bibliotheken und im Internet, exzerpieren Informationen und zitieren sachgerecht und funktionsbezogen auch in komplexeren Zusammenhängen (MK8).
URTEILSKOMPETENZ
Die Studierenden
- bewerten Möglichkeiten und Grenzen des Sprechens vom Transzendenten (UK1),
- erörtern die Relevanz von Glaubensaussagen heute (UK2),
- erörtern unter Berücksichtigung von Perspektiven der katholischen Lehre Positionen anderer Konfessionen und Religionen (UK3),
- bewerten Ansätze und Formen theologischer und ethischer Argumentation (UK4),
- erörtern im Kontext der Pluralität unter besonderer Würdigung spezifisch christlicher Positionen komplexere religiöse und ethische Fragen (UK5).
HANDLUNGSKOMPETENZ
Die Studierenden
- sprechen angemessen und reflektiert über Fragen nach Sinn und Transzendenz (HK1),
- entwickeln, auch im Dialog mit anderen, Konsequenzen für verantwortliches Sprechen in weltanschaulichen Fragen (HK2),
- nehmen unterschiedliche konfessionelle, weltanschauliche und wissenschaftliche Perspektiven ein und erweitern dadurch die eigene Perspektive (HK3),
- argumentieren konstruktiv und sachgerecht in der Darlegung eigener und fremder Gedanken in religiös relevanten Kontexten (HK4),
- treffen eigene Entscheidungen im Hinblick auf die individuelle Lebensgestaltung und gesellschaftliches Engagement unter Berücksichtigung von Handlungskonsequenzen des christlichen Glaubens (HK5),
- verleihen ausgewählten thematischen Aspekten in unterschiedlichen Gestaltungsformen kriterienorientiert und reflektiert Ausdruck (HK6),
- entwickeln und planen ein fachbezogenes Projekt, führen es durch und evaluieren es (HK7).
Die Kompetenzen der Studierenden sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden,
für die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:
- Der Mensch in christlicher Perspektive
- Christliche Antworten auf die Gottesfrage
- Das Zeugnis vom Zuspruch und Anspruch Jesu Christi
- Kirche in ihrem Anspruch und Auftrag
- Verantwortliches Handeln aus christlicher Motivation
- Die christliche Hoffnung auf Vollendung
Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufgeführten
inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden
konkretisierten Kompetenzerwartungen.
Inhaltsfeld 1 Der Mensch in christlicher Perspektive
Die Sehnsucht nach einem gelingenden Leben
SACHKOMPETENZ
Die Studierenden
- beschreiben die Suche von Menschen nach Sinn und Heil – mit, ohne oder gegen Gott,
- erläutern die mögliche Bedeutung christlicher Glaubensaussagen für die persönliche Suche nach Heil und Vollendung.
URTEILSKOMPETENZ
Die Studierenden
- beurteilen zeitgenössische Glücks- und Sinnangebote im Hinblick auf Konsequenzen für individuelles und gesellschaftliches Leben,
- erörtern einen philosophischen Entwurf gelingenden Lebens im Hinblick auf seine lebensweltliche Relevanz und vergleichen ihn mit einer christlichen Position,
- beurteilen die Bedeutung christlicher Perspektiven auf das Menschsein für die individuelle Lebensgestaltung (u. a. in Partnerschaft) und das gesellschaftliche Leben.
Inhaltsfeld 2 Christliche Antworten auf die Gottesfrage
Die Frage nach der Existenz Gottes
Biblisches Reden von Gott
SACHKOMPETENZ
Die Studierenden
- beschreiben die Wahrnehmung und Bedeutung des Fragens nach Gott und des Redens von Gott in ihrer Lebenswirklichkeit,
- erläutern Stufen der Entwicklung und Wandlung von Gottesvorstellungen in der Biografie eines Menschen,
- erläutern die Schwierigkeit einer angemessenen Rede von Gott (u. a. das anthropomorphe Sprechen von Gott in geschlechterspezifischer Perspektive),
- erläutern Positionen, die die Plausibilität des Gottesglaubens aufzuzeigen versuchen,
- analysieren klassische und aktuelle religionskritische Entwürfe der Bestreitung Gottes und deuten sie im Kontext ihrer Entstehung,
- ordnen die Theodizeefrage als eine zentrale Herausforderung des christlichen Glaubens ein,
- stellen zentrale Aussagen des jüdisch-christlichen Gottesverständnisses dar (Gott als Befreier, als der ganz Andere, als der Unverfügbare, als Bundespartner),
- erläutern das von Jesus gelebte und gelehrte Gottesverständnis,
- stellen im Vergleich zu Gottesvorstellungen im Judentum und im Islam die Rede vom trinitarischen Gott als Spezifikum des christlichen Glaubens und als Herausforderung für den interreligiösen Dialog dar.
URTEILSKOMPETENZ
Die Studierenden
- erörtern Positionen der Religionskritik im Hinblick auf ihre Tragweite,
- erörtern philosophische und theologische Positionen zur Theodizeefrage,
- erörtern die Vielfalt von Gottesbildern und setzen sie in Beziehung zum biblischen Bilderverbot.
Inhaltsfeld 3 Das Zeugnis vom Zuspruch und Anspruch Jesu Christi
Reich-Gottes-Verkündigung Jesu in Tat und Wort
Jesus von Nazareth, der Christus: Tod und Auferweckung
SACHKOMPETENZ
Die Studierenden
- deuten die Evangelien als Zeugnisse des Glaubens an den Auferstandenen,
- erläutern Zuspruch und Anspruch der Reich-Gottes-Botschaft Jesu vor dem Hintergrund des sozialen, politischen und religiösen Kontextes,
- stellen den Zusammenhang von Tat und Wort in der Verkündigung Jesu an ausgewählten biblischen Texten dar,
- identifizieren und analysieren unterschiedliche Textgattungen im Kontext der Verkündigung Jesu im Neuen Testament,
- analysieren die Bergpredigt in ihrem Aufbau und ihrem programmatischen Anspruch,
- stellen unterschiedliche Deutungen des Todes Jesu dar,
- deuten Ostererfahrungen als den Auferstehungsglauben begründende Widerfahrnisse,
- erläutern die fundamentale Bedeutung der Auferweckung Jesu Christi für den christlichen Glauben,
- erläutern an einem neutestamentlichen und einem dogmatischen Beispiel das Bekenntnis zum Mensch gewordenen Gott,
- deuten Christusbilder unterschiedlicher Epochen in ihrem zeitgeschichtlichen Kontext,
- erläutern die Sichtweisen auf Jesus im Judentum und im Islam und vergleichen sie mit der christlichen Perspektive.
URTEILSKOMPETENZ
Die Studierenden
- erörtern die Frage nach dem Anspruch der Forderungen der Bergpredigt,
- beurteilen an Beispielen aus den Evangelien Möglichkeiten und Grenzen der historisch-kritischen Methode und anderer Wege der Schriftauslegung,
- beurteilen den Umgang mit der Frage nach der Verantwortung und der Schuld an der Kreuzigung Jesu,
- beurteilen unterschiedliche Deutungen des Todes Jesu im Hinblick auf das zugrunde liegende Gottes- und Menschenbild,
- erörtern die Relevanz des christlichen Glaubens an Jesu Auferstehung für Menschen heute,
- erörtern die Plausibilität von Jesus-Deutungen in Geschichte und Gegenwart.
Inhaltsfeld 4 Kirche in ihrem Anspruch und Auftrag
Kirche in ihrem Selbstverständnis vor den Herausforderungen der Zeit
Kirche als Volk Gottes unterwegs
SACHKOMPETENZ
Die Studierenden
- beschreiben die Wahrnehmung und Bedeutung von Kirche in ihrer Lebenswirklichkeit,
- erläutern den Ursprung der Kirche im Wirken Jesu und als Werk des Heiligen Geistes,
- erläutern an historischen Beispielen, wie Kirche konkret Gestalt angenommen hat,
- erläutern den Auftrag der Kirche, Sachwalterin des Reiches Gottes zu sein,
- erläutern an Beispielen die kirchlichen Vollzüge Diakonia, Martyria, Leiturgia sowie Koinonia als zeichenhafte Realisierung der Reich-Gottes-Botschaft Jesu Christi,
- erläutern die anthropologische und theologische Dimension ausgewählter Sakramente,
- erläutern an Beispielen das Spannungsverhältnis von Kirche und Staat,
- erläutern Kirchenbilder des II. Vatikanischen Konzils (u. a. Volk Gottes) als Perspektiven für eine Erneuerung der Kirche,
- deuten einen Kirchenraum im Hinblick auf seine ekklesiologische Grundaussage,
- erläutern die Entwicklung der Kirche aus dem Judentum in der frühen Kirche und zeigen das wechselhafte Verhältnis von „altem“ und „neuem“ Gottesvolk in der Geschichte exemplarisch auf,
- erläutern Anliegen der katholischen Kirche im interkonfessionellen und interreligiösen
Dialog.
URTEILSKOMPETENZ
Die Studierenden
- erörtern, ob und wie sich die katholische Kirche in ihrer konkreten Praxis am Anspruch der Reich-Gottes-Botschaft Jesu orientiert,
- erörtern die Bedeutung und Spannung von gemeinsamem und besonderem Priestertum in der katholischen Kirche,
- erörtern im Hinblick auf den interkonfessionellen und interreligiösen Dialog und die missionarische Praxis der Kirche die Relevanz des II. Vatikanischen Konzils und seiner Rezeption.
Inhaltsfeld 5 Verantwortliches Handeln aus christlicher Motivation
Charakteristika christlicher Ethik
Christliches Handeln in der Nachfolge Jesu
SACHKOMPETENZ
Die Studierenden
- erläutern an ausgewählten Beispielen ethische Herausforderungen für Individuum und Gesellschaft und deuten sie als religiös relevante Entscheidungssituationen,
- erläutern Schritte ethischer Urteilsfindung an einem konkreten Beispiel,
- analysieren verschiedene Positionen zu einem konkreten ethischen Entscheidungsfeld im Hinblick auf die zugrunde liegenden Werte und Normen bzw. ethischen Begründungsmodelle,
- erläutern die Bedeutung des Postulats der Freiheit für sittliches Handeln,
- erläutern auf der Grundlage des biblisch-christlichen Menschenbildes (u. a. Gottesebenbildlichkeit) Spezifika christlicher Ethik,
- erläutern die Verantwortung für sich, für andere und vor Gott als wesentliches Element christlicher Ethik,
- erläutern Aussagen und Anliegen der katholischen Kirche im Hinblick auf den besonderen Wert und die Würde menschlichen Lebens,s
- tellen an historischen oder aktuellen Beispielen Formen und Wege der Nachfolge Jesu dar.
URTEILSKOMPETENZ
Die Studierenden
- beurteilen Möglichkeiten und Grenzen unterschiedlicher Typen ethischer Argumentation,
- erörtern verschiedene Positionen zu konkreten ethischen Entscheidungsfeldern unter Berücksichtigung christlicher Ethik in katholischer Perspektive,
- erörtern, in welcher Weise biblische Grundlegungen der Ethik zur Orientierung für ethische Urteilsbildung herangezogen werden können,
- erörtern die Relevanz biblisch-christlicher Ethik für das individuelle Leben und die gesellschaftliche Praxis (Verantwortung und Engagement für die Achtung der Menschenwürde, für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung).
Inhaltsfeld 6 Die christliche Hoffnung auf Vollendung
Weltimmanente Glücks- und Heilsentwürfe und christliche Zukunftshoffnung
Die christliche Botschaft von Tod und Auferstehung
SACHKOMPETENZ
Die Studierenden
- beschreiben die Wahrnehmung und Bedeutung verschiedener innerweltlicher Wege der Glücks- und Heilssuche zur Gestaltung der Zukunft,
- stellen Spezifika biblischer Apokalyptik dar,
- erläutern Spezifika des Reiches Gottes im Vergleich zu utopischen Entwürfen,
- beschreiben Wege des Umgangs mit Tod und Endlichkeit,
- erläutern den christlichen Umgang mit Leben und Sterben vor dem Hintergrund des Glaubens an die Vollendung des Menschen,
- erläutern ausgehend von einem personalen Leibverständnis das Spezifische des christlichen Glaubens an die Auferstehung der Toten,
- analysieren traditionelle und zeitgenössische theologische Deutungen der Bilder von Gericht und Vollendung im Hinblick auf das zugrunde liegende Gottes- und Menschenbild,
- erläutern christliche Jenseitsvorstellungen im Vergleich zu Jenseitsvorstellungen anderer Religionen.
URTEILSKOMPETENZ
Die Studierenden
- erörtern Machbarkeitsvorstellungen vor dem Hintergrund des eschatologischen Vorbehaltes,
- beurteilen die Vorstellungen von Reinkarnation und Auferstehung im Hinblick auf ihre Konsequenzen für das Menschsein,
- erörtern an eschatologischen Bildern das Problem der Darstellbarkeit des Undarstellbaren.