Gerade weil die Kryptographie eine hochaktuelle Wissenschaft ist und bei der Ver- und Entschlüsselung von Daten mit mathematischen Methoden operiert, bietet sich eine Behandlung von Geheimschriften im Mathematikunterricht unbedingt an. Auf fast spielerische und zunächst wenig mathematisch scheinende Weise können die Schülerinnen und Schüler an die Grundprinzipien der Kryptographie herangeführt werden, wobei sie schnell lernen handfest zu argumentieren.
Der konkrete Unterricht sollte die drei Grundmotive der Kryptologie ständig im Auge behalten: das Verschlüsseln einer Nachricht durch den Sender, das Entschlüsseln der Botschaft durch den eigentlichen Empfänger und das „Knacken" eines geheimen Textes durch einen Codebrecher (Angreifer). Die Schülerinnen und Schüler können in die entsprechenden Rollen schlüpfen, gerade als Codebrecher dürften sie besonders motiviert sein.
Die vorliegende Unterrichtssequenz ist für den Anfangsunterricht in Stochastik in den Klassen 7 und 8 geeignet. An mehreren Beispielen aus der Geschichte der Kryptographie sammeln die Schülerinnen und Schüler dabei Erfahrungen mit einigen, für die Statistik wichtigen Begriffen wie Strichliste, Rangliste, absolute und relative Häu- figkeiten. Typische Verfahren der Statistik werden hier angewendet und eingeübt:
Die Erhebung von Daten etwa beim Zählen bestimmter Geheimtextbuchstaben zu Beginn einer Kryptoanalyse findet ebenso Berücksichtigung wie deren Darstellung in Häufigkeitstabellen und Diagrammen. Beim endgültigen Brechen der Codes spielt vor allem die Beschreibung und Interpretation der veranschaulichten Daten eine besondere Rolle.