Verknüpfung mit dem Unterricht - Arbeiten mit Kompetenzrastern
Schlüsselkompetenzen stärken: Selbstständigkeit als Ziel
In den Lernbüros (Jg. 5-8) und Lernzeiten (Jg. 9, 10) der Gesamtschule Lohmar trainieren die Schülerinnen und Schüler das auf Nachhaltigkeit angelegte selbstgesteuerte Lernen – Eine Schlüsselkompetenz, die auch für den Fachunterricht in heterogenen Lerngruppen von besonderer Bedeutung ist: Schülerinnen und Schüler sind in individualisierenden Lernarrangements besonders auf Selbstständigkeit angewiesen, denn sie arbeiten in ihren persönlichen Lerntempi oftmals an unterschiedlichen Aufgabenformaten, wenngleich das Thema dasselbe ist.
- Die Schülerinnen und Schüler lernen selbstorganisiert, indem sie Arbeitsprozesse planen, die für sie passenden Lernmaterialien auswählen, Hilfsmittel organisieren, Lernpartnerschaften eingehen, Produkte in ihren individuellen Lerntempi erstellen und überarbeiten sowie am Ende des Arbeitsprozesses über das Erreichen ihrer Ziele nachdenken. Sie trainieren somit das Lernen und erwerben dabei das Handwerkszeug, um mit neuen Aufgaben und Lernsituationen selbsttätig umzugehen.
In Lernbüro und Lernzeiten fachliche und überfachliche Kompetenzen trainieren
In Phasen selbstständiger Arbeit, die in Lernbüro und Lernzeiten realisiert werden, erlernen und vertiefen Schülerinnen und Schüler sowohl fachliche als auch überfachliche Kompetenzen, wie die Übersicht verdeutlicht.
- Das Lernsetting des selbstgesteuerten Lernens erfordert zahlreiche methodische, inhaltsbezogene, soziale und personale Fertigkeiten. Diese müssen intensiv trainiert und behutsam entwickelt werden. Um Lernende nicht zu überfordern, empfiehlt sich hier eine schrittweise Vorgehensweise, in der Schülerinnen und Schüler in dem Maße Verantwortung für ihr Lernen übernehmen, wie sich ihre Basiskompetenzen entwickeln.
Verbindung von Lernzeit und Unterricht durch Kompetenzorientierung
Die Lerninhalte in Lern(büro)zeiten und im Fachunterricht sind eng miteinander verknüpft und greifen ineinander. Dies gelingt durch eine konsequente Orientierung an in den Fachschaften gemeinschaftlich vereinbarten Kompetenzen, die innerhalb einer Jahrgangsstufe in den verschiedenen Kompetenzbereichen eines Faches gemäß den geltenden Kernlehrplänen vertieft werden sollen. Die zu erlernenden Kompetenzen sind für die Schülerinnen und Schüler stets transparent. „Ich-kann-Formulierungen“ in Kompetenzrastern und dazugehörigen Lernjobs der Jahrgangsstufen 5 bis 8, aber auch in Lernplänen der Jahrgangsstufen 9 und 10 machen den Schülerinnen und Schülern deutlich, welche Inhalte und Methoden sie vertiefend lernen.
Kompetenzorientiertes Lernen in Lernbüros (Jg. 5-8)
In den Lernbüros der Gesamtschule Lohmar erwerben und vertiefen die Schülerinnen und Schüler Basis- und weiterführende Kompetenzen in den Kernfächern Deutsch, Mathe, Englisch und ggf. Französisch. Das zentrale Instrument zur Organisation des selbstgesteuerten Lernens ist das Kompetenzraster. Es zeigt in tabellarischer Form die Fertigkeiten, die die Lernenden in einem Fach auf verschiedenen Lernniveaus vertiefend trainieren können.
- In unterschiedlichen Lernstufen wird eine Kompetenzentwicklung beschrieben, die von einfachen Grundkenntnissen bis hin zu komplexeren Fertigkeiten reicht. Die zu erwerbenden Kompetenzen werden aus Schülersicht beschrieben: Durch „Ich kann ...“ - Formulierungen werden die oftmals abstrakt klingenden Standards der einzelnen Fächer für die Schülerinnen und Schüler verständlich. Die konkreten Kompetenzbeschreibungen, die die Lernziele für den Lernenden gleich zu Beginn der Arbeit im Lernbüro transparent machen, ermöglichen einen zielgerichteten, für ihn nachvollziehbaren Lernprozess.
Aufbau des Kompetenzrasters
Die Übersicht der zu erwerbenden Kompetenzen in einem Fach, die das Kompetenzraster bietet, ist folgendermaßen aufgebaut: In der Vertikalen werden die verschieden fachspezifischen Arbeitsfelder aufgeführt. Diese Kompetenzbereiche sind in der Horizontalen in sechs Lernstufen konkretisiert. Hier werden die fachspezifischen Lernanforderungen für jede Niveaustufe qualitativ beschrieben.
Lernlandschaften hinter den Kompetenzrastern
Hinter den einzelnen Feldern des Kompetenzrasters eröffnen sich Lernlandschaften mit zahlreichen Möglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler, die Kompetenzen der einzelnen Arbeitsfelder vertiefend zu üben. Dazu haben die Teams der Fachschaften für die einzelnen Lernstufen spezielle Lernaufgaben, die Lernjobs, entwickelt, die ein selbstständiges Arbeiten ermöglichen.
- Die Lernwege, die die Lernenden gehen, sind individuell verschieden. Sie sind durch gelbe und grüne Klebepunkte visualisiert, die für erfolgreich bearbeitete Lernjobs und Leistungsnachweise, die eine Lernstufe abschließen, vergeben werden.
- Ein Kompetenzraster bildet demnach immer den aktuellen Lernstand des Einzelnen ab. So ist es jedem am Lernprozess Beteiligten möglich, sich in kürzester Zeit einen Überblick über den individuellen Lernstand zu verschaffen. Statt einer Defizitorientierung liegt der Fokus in der Arbeit mit dem Kompetenzraster deutlich auf der Herausstellung der Lernfortschritte, die den Lernenden motivieren seinen individuellen Lernweg weiterzuverfolgen.
Kompetenzorientiertes Lernen in Lernzeiten (Jg. 9,10)
In den Lernzeiten der Jahrgangsstufe 9 und 10 lernen die Schülerinnen und Schüler in den Fächern Deutsch, Mathe, Englisch und ggf. in den Fächern Französisch und Spanisch auf der Basis von Lernplänen, die eng an das aktuelle Unterrichtsthema angebunden sind und für fünf Wochen gelten.
- Die Lernpläne sind in Lernphasen strukturiert, wobei eine Lernphase ca. eine Woche umfasst.
- In jeder Lernphase stehen analog zum Fachunterricht bestimmte Kompetenzen im Fokus, die die Schülerinnen und Schüler trainieren. Diese sind in Form von „Ich- kann-Formulierungen“ im Lernplan notiert und damit transparent.
- Den zu erlernenden Kompetenzen sind im Lernplan niveaudifferenzierende Aufgaben zugeordnet, die in der Lernzeit bis zu einem bestimmten Zeitpunkt bearbeitet werden, damit Erlerntes zurück in den Fachunterricht fließen kann.