Bedarfe und Potenziale ermitteln
Eine passgenaue und zielgerichtete Förderung geht von der Ausgangslage der einzelnen Lernenden aus. Diese umfasst äußere Faktoren wie das Geschlecht und den sozio-kulturellen Hintergrund ebenso wie Interessen und Neigungen, bereits erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten sowie das Wohlbefinden.
Verfahren der pädagogischen Diagnostik leisten einen wertvollen Beitrag beim Erkennen von Potenzialen und Bedarfen. In der Praxis bewährt hat sich dabei der Einsatz von Kompetenzrastern.
Im Zuge der pandemiebedingten Schulschließungen in den Jahren 2020 und 2021 ist es im Vergleich zu den Vorjahren bei vielen Schülerinnen und Schülern zu deutlichen Abweichungen in der Lernentwicklung und dem Leistungsvermögen gekommen. Aus diesem Anlass sind fachspezifische und allgemeine Diagnosetools zusammengestellt worden, die auch im Schulalltag jenseits der Pandemie eine wertvolle Unterstützung bei der pädagogischen Diagnostik darstellen und auf der Seite Aufholen nach Corona zur Verfügung stehen.
Neben der punktuellen Anwendung solcher Verfahren ist es im Sinne der individuellen Förderung wesentlich, dass Lehrkräfte den Blick immer wieder auf die stetig sich verändernden Voraussetzungen der einzelnen Lernenden richten. Damit verbunden ist ein hoher Anspruch an Lehrerinnen und Lehrer. Die intuitive Wahrnehmung sowie die Kommunikation darüber mit den Lernenden selbst, den Kolleginnen und Kollegen, aber auch mit Eltern und weiteren pädagogischen Fachkräften stellt eine essentielle Ergänzung zu diagnostischen Messungen dar. Das gilt sowohl für die fachliche Leistungsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen als auch besonders für ihr allgemeines Wohlbefinden.
Letztlich geht es darum, die Schülerinnen und Schüler in ihrer jeweils unverwechselbaren Einzigartigkeit wahr- und ernstzunehmen, um bedarfsgerecht und potenzialorieniert fördern zu können.