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Orientierungsbereich (Sprungmarken)

2  Bereiche und Schwerpunkte

Im Englischunterricht steht der rezeptive und produktive Umgang mit der gesprochenen Sprache und hier insbesondere die Verstehens- und Sprechfähigkeit im Mittelpunkt. Lesen und Schreiben werden von Anfang an zur Unterstützung des Lernens einbezogen. Ausgehend von Erfahrungsfeldern orientieren sich sprachliches Lernen und sprachliches Handeln an der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler. Der Erwerb der Kompetenzen erfolgt innerhalb des thematischen Rahmens der Erfahrungsfelder in folgenden Bereichen und den dazugehörigen Schwerpunkten:

  • Kommunikation – sprachliches Handeln
  • Interkulturelles Lernen
  • Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln
  • Methoden.

Die Bereiche, Schwerpunkte und Erfahrungsfelder sind verbindlich.

2.1 Kommunikation – sprachliches Handeln

Die Schülerinnen und Schüler lernen die englische Sprache so, dass sie sie in Alltagssituationen der Schule und in ihrer Lebenswelt gebrauchen können. Sie erwerben kommunikative Fähigkeiten und Fertigkeiten, die es ihnen erlauben, in häufig vorkommenden Situationen einfaches Englisch zu verstehen und sich in einfachen und vertrauten Gesprächssituationen zu verständigen und eigene Redeabsichten zu verwirklichen.

Der Bereich umfasst die folgenden Schwerpunkte:

Hörverstehen/Hör-Sehverstehen

Ein entscheidender Schritt beim Aufbau einer Sprachkompetenz ist das Verstehen. Neue sprachliche Formen und Strukturen müssen zunächst in situativen Kontexten auditiv und visuell wahrgenommen, intern mit Bekanntem abgeglichen und innerlich organisiert werden, ehe sie den Schülerinnen und Schülern für die Sprachproduktion zur Verfügung stehen. Dafür brauchen Schülerinnen und Schüler ein intensives Sprachangebot (Sprachbad) und vielfältige Verstehenshilfen (ausdrucksstarke Mimik, Gestik und Intonation, Realia, Abbildungen). Auf diese Weise erleben die Kinder, dass sie dem Unterrichtsgeschehen folgen können und englischen Geschichten, Hörtexten und Hörsehtexten (Videos) – auch unter Einbezug ihres Weltwissens – wesentliche Informationen entnehmen können.

Sprechen – an Gesprächen teilnehmen; zusammenhängendes Sprechen

Der Englischunterricht nutzt das natürliche Mitteilungsbedürfnis der Kinder dieser Altersgruppe und bietet ihnen so oft wie möglich Gelegenheiten zum aktiven sprachlichen Handeln.

Wenn sie ein gewisses Repertoire an Wörtern und Redemitteln rezeptiv zur Verfügung haben, beginnen die Schülerinnen und Schüler zu sprechen. Sie verwenden Wörter, Ausdrücke und Sprachmuster, die sie zunächst als Ganzes erworben haben und bei der Gestaltung einfacher Dialoge verwenden können.

Schülerinnen und Schüler werden ermuntert, sich zuversichtlich in der fremden Sprache auszudrücken und etwas zu riskieren. Sie erfahren, dass eine Verständigung auch dann möglich ist, wenn beim Sprechen noch Fehler gemacht werden.

Leseverstehen

Verstehens- und Behaltensprozesse werden durch das Schriftbild unterstützt.

Vom einfachen ganzheitlichen Wiedererkennen und Zuordnen einzelner Wörter zu Bildern geht die Entwicklung hin zum sinnentnehmenden und -erschließenden Lesen von Sätzen und kleinen Texten. Eine wichtige Rolle spielen hier authentische Materialien wie englische Bilderbücher, Kinderbücher, dictionaries, Zeitschriften, für Kinder entwickelte Internet-Magazine (e-zines) etc.

Bei der Initiierung des Leseprozesses ist zu berücksichtigen, dass sich die Kinder in der Schuleingangsphase in unterschiedlichen Stadien des Alphabetisierungsprozesses in der deutschen Sprache befinden und dass von daher eine innere Differenzierung gerade beim Lesen erforderlich ist, um Über- oder Unterforderung zu vermeiden.

Schreiben

Das Schreiben hat unterstützende Funktion für einen ganzheitlichen Spracherwerb. Schülerinnen und Schüler werden zunächst an die Schriftbilder einzelner Wörter und Wendungen herangeführt. Dabei erwerben sie erste Einsichten in regelmäßige Laut- und Buchstabenbeziehungen bzw. Buchstabenfolgen des Englischen. Sie werden so zunehmend vertrauter mit dem Schriftbild bekannter Wörter und erstellen erste eigene kleinere Texte.

Sprachmittlung

In einem einsprachigen und auf sprachliches Handeln angelegten Unterricht erleben Schülerinnen und Schüler immer wieder Situationen, in denen es sinnvoll und notwendig ist, das Wesentliche von fremdsprachlichen Äußerungen oder Texten in Deutsch wiederzugeben. Dies kann sowohl in der ‚echten’ Unterrichtssituation, wenn ein Kind etwas nicht verstanden hat und ein anderes hilft, als auch in kleinen Rollenspielen stattfinden. Sprachmittlung meint demnach nicht wörtliche Übersetzung, sondern die sinngemäße Wiedergabe von Gehörtem oder Gelesenem.

 

2.2 Interkulturelles Lernen

Im Zusammenhang mit dem Spracherwerb entwickelt der Englischunterricht funktionale interkulturelle Kompetenzen, indem er Lerngelegenheiten bietet, die es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, Orientierungswissen aufzubauen und ein Verständnis für andere kulturspezifische Besonderheiten zu entwickeln.

Ausgehend von ihren eigenen Erfahrungen erhalten die Kinder Einblick in fremde Kulturen und Lebensweisen. Sie erkennen  dabei Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen ihrer eigenen Situation und den Lebensumständen anderer. In Gesprächen über die mehrsprachige, multikulturelle Wirklichkeit von Kindern im englischen Sprachraum wird ihnen die kulturelle und sprachliche Vielgestaltigkeit der eigenen Lebenswirklichkeit zunehmend bewusster. Dies stärkt die Entwicklung von Aufgeschlossenheit, Verständnisbereitschaft und Toleranz.

Eine wesentliche Voraussetzung für das Verständnis fremder Kulturen und Lebensweisen ist Authentizität. An diesem Anspruch müssen sich Themen, Situationen und vor allem Materialien messen lassen. In Frage kommen unterschiedliche Medien, z. B. Kinderlieder, Kinderbücher und multimediale Materialien. Vor allem E-Mail-Kontakte in englischer Sprache sind eine Möglichkeit der authentischen Begegnung.

Der Bereich umfasst die folgenden Schwerpunkte:

  • Lebenswelten erschließen und vergleichen
  • Handeln in Begegnungssituationen.

2.3 Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln

Beim sprachlichen Handeln entwickeln Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenz im Bereich der Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln; sie erwerben ein begrenztes Repertoire an Wörtern, Redemitteln und basalen grammatischen Strukturen sowie die wesentlichen Laut- und Intonationsmuster.

Der Bereich umfasst die folgenden Schwerpunkte:

Aussprache und Intonation

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln von Beginn an eine verständliche und zunehmend angemessene Aussprache und Intonation. Neben der Lehrkraft, die als ‚Modell’ über eine gute Aussprache verfügen sollte, spielen Medien mit authentischen Aussprachemodellen aus dem englischsprachigen Raum eine wichtige Rolle.

Wortschatz und Redemittel

Wortschatz und Redemittel werden im Verlauf der thematisch variierenden Erfahrungsfelder stetig ausgebaut. Der Spracherwerb vollzieht sich somit spiralförmig in Schritten, die Neues mit bereits Gelerntem verknüpfen. Auf diese Weise entsteht ein tragfähiges, auf Wachstum angelegtes Netzwerk an Wörtern, Strukturen und Phrasen, das den Schülerinnen und Schülern effizientes und erfolgreiches kommunikatives Handeln ermöglicht.

Grammatik

Grammatische Strukturen und Formen haben dienende Funktion und werden stets im konkreten situativen und inhaltlichen Zusammenhang erworben. Sie spielen eine wichtige Rolle, weil sie den Schülerinnen und Schülern zusammenhängende Äußerungen ermöglichen. Gleichzeitig fördern sie den systematischen und ganzheitlichen Spracherwerb.

Orthografie

Durch den regelmäßigen Umgang mit Texten wird das Schriftbild bekannter Wörter und Wendungen immer vertrauter. Beim Abschreiben von Wörtern und kleinen Texten wird zunehmend auf die korrekte Schreibweise geachtet. Eine systematische Einführung in die Orthografie findet jedoch erst in den weiterführenden Schulen statt.

 

2.4 Methoden

Das Sprachenlernen erfordert

  • die Entwicklung von Lernstrategien und Arbeitstechniken, den Umgang mit Medien
  • die Entwicklung von Sprachbewusstheit im Sinne des Experimentierens mit und des Reflektierens über Sprachen. 

Entwicklung von Lernstrategien und Arbeitstechniken – Umgang mit Medien

Die Schülerinnen und Schüler erwerben elementare Lern- und Arbeitstechniken des Sprachenlernens, die es ihnen erlauben, sich Wörter, Wendungen und Sätze zu merken, Bedeutungen aus dem Handlungszusammenhang, aus Mimik und Gestik sowie aus Abbildungen zu erschließen, ihren Wortschatz zu erweitern und Strukturen richtig anzuwenden. Sie lernen, Lernhilfen wie Schulbücher, Wörterbücher, multimediale Materialien und den Computer zu nutzen.

Experimentieren mit und Reflektieren über Sprache (language awareness)

Die Schülerinnen und Schüler erkennen von Anfang an Bezüge zwischen der deutschen Sprache und der Fremdsprache und setzen sich aktiv mit sprachlichen Phänomenen auseinander, die ihnen auffallen. Ausgehend von ihren individuellen sprachlichen Voraussetzungen bilden sie Hypothesen über die fremde Sprache, deren Tragfähigkeit sie in neuen Interaktionen erproben und die sie, wenn sie sich als tauglich erweisen, in ihr Handlungsrepertoire aufnehmen. Indem sie lernen, sich in der Klasse zunehmend über Sprachen und Sprachenlernen auszutauschen, entwickeln sich Sprachbewusstheit (language awareness) und Sprachlernbewusstheit (language learning awareness) als Grundlage für weiteres Sprachenlernen.

 

2.5 Erfahrungsfelder

Sprachliche Kompetenzen werden in Situationen und thematischen Kontexten erworben und angewendet, die Erfahrungsfeldern zugeordnet werden können.

Die Erfahrungsfelder, die im Englischunterricht der Grundschule bedeutsam sind, orientieren sich an der Lebenswelt und den Interessen der Kinder und eröffnen ihnen darüber hinaus den Zugang zu Schlüsselthemen wie Zusammenleben in Frieden, schonender Umgang mit Natur und Umwelt, Orientierung in der Medienwelt.

Aus den Erfahrungsfeldern ergeben sich Wortschatz, Redemittel und grundlegende grammatische Strukturen, die in handlungsorientierten Lernsituationen erworben werden.

Die Erfahrungsfelder sind mit Themen und Inhalten der anderen Fächer verknüpft. So entstehen Möglichkeiten für kurze englischsprachige Unterrichtsphasen auch in anderen Fächern sowie für fächerübergreifende Projekte.

Bei der Planung und Durchführung des Unterrichts wirken die Erfahrungsfelder, Bereiche und Schwerpunkte in der Gestaltung komplexer Lernsituationen integrativ zusammen.

Erfahrungsfelder

 zu Hause hier und dort jeden Tag und jedes Jahr 
 lernen, arbeiten, freie Zeit eine Welt für alle 
auf den Flügeln der Fantasie
  • me and my family
  • my friends
  • at home and abroad
  • through the year
  • my body and my clothes
  • food and drinks
  • special days
  • at school
  • at work
  • leisure time
  • our nature
  • our environment
  • children of the world
  • fantasy worlds
  • fairy tales

V   V  V  V  V  V  V  V 

 

Kommunikation – sprachliches Handeln

  • Hörverstehen/Hör-Sehverstehen
  • Sprechen
    – an Gesprächen teilnehmen
    – zusammenhängendes Sprechen
  • Leseverstehen
  • Schreiben
  • Sprachmittlung 
 

Interkulturelles Lernen

  • Lebenswelten erschließen und vergleichen
  • Handeln in Begegnungssituationen
  Komplexe Lernsituationen

Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln

  • Aussprache/Intonation
  • Wortschatz/Redemittel
  • Grammatik
  • Orthografie
 

Methoden

  • Lernstrategien und Arbeitstechniken – Umgang mit Medien
  • Experimentieren mit und Reflektieren über Sprache (language awareness)
 

 

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