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Beispiel eines schulinternen Lehrplans für das Abendgymnasium und Kolleg im Fach Latein
Um zu verdeutlichen, wie die jeweils spezifischen Rahmenbedingungen in den schulinternen Lehrplan einfließen, wird die Schule in Kapitel 1 zunächst näher vorgestellt. Den Fachkonferenzen wird empfohlen, eine nach den Aspekten im vorliegenden Beispiel strukturierte Beschreibung für ihre Schule zu erstellen.
1 Die Fachgruppe Latein des Agrippina-Kollegs
- Lage der Schule
- Aufgaben des Fachs bzw. der Fachgruppe
- Funktionen und Aufgaben der Fachgruppe vor dem Hintergrund des Schulprogramms
- Beitrag der Fachgruppe zur Erreichung der Erziehungsziele ihrer Schule
- Beitrag zur Qualitätssicherung und –entwicklung innerhalb der Fachgruppe
- Zusammenarbeit mit andere(n) Fachgruppen (fächerübergreifende Unterrichtsvorhaben und Projekte)
- Ressourcen der Schule (personell, räumlich, sächlich), Größe der Lerngruppen, Unterrichtstaktung, Stundenverortung
- Fachziele
- Name des/der Fachvorsitzenden und des Stellvertreters/der Stellvertreterin
- ggf. Arbeitsgruppen bzw. weitere Beauftragte
Das Agrippina-Kolleg
Das fiktive Kolleg liegt in Köln und beschult neben Studierenden aus der Stadt Köln auch solche aus den umliegenden Gemeinden. Insgesamt besuchen 450 Studierende dieses Weiterbildungskolleg. In der Einführungsphase sind durchschnittlich 80-90 Studierende zu verzeichnen. Der Unterricht findet in der Regel zwischen 8:00 Uhr und 15:35 Uhr statt.
Latein wird neben Französisch als zweite Fremdsprache ab dem 1. Semester angeboten. Von den drei Klassen wird regelmäßig eine in Latein unterrichtet. Alle Studierenden dieser Klassen nehmen für die Einführung in die zweite Fremdsprache bis zum Ende des dritten Semesters am Unterricht teil, im ersten bis zweiten Semester mit sechs Semesterwochenstunden, im dritten Semester in einem Grundkurs mit drei Semesterwochenstunden. Ab dem vierten Semester setzen die meisten Studierenden den Lateinunterricht im Grundkurs fort. Latein kann als drittes oder viertes Abiturfach gewählt werden. Im Zusammenhang mit der Abiturprüfung ist darüber hinaus der Erwerb des Latinums möglich.Die Prüfungsleistung kann im Rahmen der Erweiterungsprüfung zum Erwerb des Latinums als schriftlicher bzw. mündlicher Prüfungsteil anerkannt werden. Die Vorbereitung auf die Erweiterungsprüfung liegt in der Verantwortung der Studierenden.
Der vorliegende schulinterne Lehrplan plant circa 75 % der Brutto-Unterrichtszeit und geht im Folgenden in der Einführungsphase von ca. 100 Unterrichtsstunden pro Semester, in der Qualifikationsphase von ca. 48 Unterrichtsstunden aus.
Die Studierenden am Agrippina-Kolleg sind in der Regel junge Erwachsene mit Fachoberschulreife, die entweder über eine abgeschlossene Berufsausbildung oder mindestens zweijährige Berufserfahrung verfügen. Die Vielfalt unterschiedlicher soziokultureller Herkunft ist kennzeichnend für die Studierendenschaft. Dabei prägen und bereichern insbesondere unterschiedliche Alters- und Berufserfahrungen immer wieder die Schule und das Unterrichtsgeschehen. Die Studierenden, die beim Eintritt in das Kolleg Latein als neu einsetzende Fremdsprache wählen, weisen meist ein sehr unterschiedliches Spek-trum an Sprachlernerfahrungen auf: Einige Studierende bringen aus ihren bisherigen schulischen Erfahrungen bereits Kenntnisse und Kompetenzen aus zwei weiteren Fremdsprachen oder ggf. die eigene Zwei- bzw. Mehrsprachigkeit mit ein, andere Studierende können nur auf die Sprachlernerfahrungen in einer Fremdsprache zurückgreifen. Aufgrund der unterschiedlichen beruflichen, schulischen und persönlichen Erfahrungen bringen die Studierenden stark divergierende Grundvoraussetzungen für das Erlernen der lateinischen Sprache mit, so dass die Lerngruppen zu Beginn der Einführung in die zweite Fremdsprache meist eine große Heterogenität aufweisen. Für den Lateinunterricht werden daher keinerlei vorhergehende Sprachkenntnisse vorausgesetzt, es handelt sich um eine neu einsetzende Fremdsprache. Allerdings werden Grundkenntnisse der deutschen Grammatik, wie sie in dem Vorkurs im Fach Deutsch vermittelt werden, vorausgesetzt.
Insgesamt umfasst die Fachkonferenz drei Lehrkräfte, die alle die Fakultas für Latein in der Sekundarstufe I und II besitzen. Um die Lehrkräfte bei der Unterrichtsplanung zu unterstützen, steht ein Bestand von fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Büchern in der Studienbibliothek zur Verfügung. Für den Einsatz moderner Medien sind in der Schule mehrere Räume geeignet.
2 Entscheidungen zum Unterricht
2.1 Unterrichtsvorhaben
Die Darstellung der Unterrichtsvorhaben im schulinternen Lehrplan besitzt den Anspruch, sämtliche im Kernlehrplan angeführten Kompetenzen abzudecken. Dies entspricht der Verpflichtung jeder Lehrkraft, alle Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans bei den Lernenden auszubilden und zu entwickeln.
Die entsprechende Umsetzung erfolgt auf zwei Ebenen: der Übersichts- und der Konkretisierungsebene.
Im „Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben“ (Kapitel 2.1.1) wird die für alle Lehrerinnen und Lehrer gemäß Fachkonferenzbeschluss verbindliche Verteilung der Unterrichtsvorhaben dargestellt. Das Übersichtsraster dient dazu, den Kolleginnen und Kollegen einen schnellen Überblick über die Zuordnung der Unterrichtsvorhaben zu den einzelnen Jahrgangsstufen sowie den im Kernlehrplan genannten Kompetenzen, Inhaltsfeldern und inhaltlichen Schwerpunkten zu verschaffen. Um Klarheit für die Lehrkräfte herzustellen und die Übersichtlichkeit zu gewährleisten, werden in der Kategorie „Kompetenzen“ an dieser Stelle nur die übergeordneten Kompetenzerwartungen ausgewiesen (Text-, Sprach-, Kulturkompetenz). Die konkretisierten Kompetenzerwartungen sind auf der Ebene konkretisierter Unterrichtsvorhaben ausgewiesen. Der genannte Zeitbedarf versteht sich als grobe Orientierungsgröße, die nach Bedarf über- oder unterschritten werden kann. Um Spielraum für Vertiefungen, besondere Schülerinteressen, aktuelle Themen bzw. die Erfordernisse anderer besonderer Ereignisse (z.B. Praktika, Klassenfahrten o.ä.) zu erhalten, wurden im Rahmen dieses Hauscurriculums ca. 75 Prozent der Unterrichtszeit geplant.
Während der Fachkonferenzbeschluss zum „Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben“ zur Gewährleistung vergleichbarer Standards sowie zur Absicherung von Lerngruppenübertritten und Lehrkraftwechseln für alle Mitglieder der Fachkonferenz verbindlich ist, besitzt die exemplarische Ausweisung „konkretisierter Unterrichtsvorhaben“ (Kapitel 2.1.2) empfehlenden Charakter. Referendarinnen und Referendaren sowie neuen Kolleginnen und Kollegen dienen diese vor allem zur standardbezogenen Orientierung in der neuen Schule, aber auch zur Verdeutlichung von unterrichtsbezogenen fachgruppeninternen Absprachen zu didaktisch-methodischen Zugängen, fächerübergreifenden Kooperationen, Lernmitteln und orten sowie vorgesehenen Leistungsüberprüfungen, die im Einzelnen auch den Kapiteln 2.2 bis 2.4 zu entnehmen sind. Abweichungen von den vorgeschlagenen Vorgehensweisen bezüglich der konkretisierten Unterrichtsvorhaben sind im Rahmen der pädagogischen Freiheit der Lehrkräfte jederzeit möglich. Sicherzustellen bleibt allerdings auch hier, dass im Rahmen der Umsetzung der Unterrichtsvorhaben insgesamt alle Text-, Sprach- und Kulturkompetenzen des Kernlehrplans Berücksichtigung finden.
2.1.1 Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben – Einführung in die zweite Fremdsprache
Einführung in die zweite Fremdsprache
Unterrichtsvorhaben I:
Thema: Wohnen, Feiern, Arbeiten – alles anders im antiken Rom? (L 1-4)
Übergeordnete Kompetenzen:
Die Studierenden können
Im Bereich der Textkompetenz
- lateinische Texte adäquat auf der Grundlage der Text-, Satz- und Wortgrammatik dekodieren,
- lateinische Texte sprachlich richtig und sinngerecht rekodieren und ihr Textverständnis in einer zielsprachenadäquaten Übersetzung dokumentieren,
im Bereich der Sprachkompetenz
- einen Basiswortschatz aufbauen, sichern und anwenden,
- die wesentlichen Bedeutungen des Basiswortschatzes benennen und anwenden,
- einen Basiswortschatz nach Wortarten und Flexionsklassen strukturieren,
- typische Elemente des lateinischen Formenaufbaus und deren Funktion (Personalendungen, Tempus- und Moduszeichen, Kasusendungen) benennen und auf dieser Grundlage die jeweilige Funktion der Formen im Satz erschließen,
- Satzglieder und Satzarten bestimmen und ihre semantische und syntaktische Funktion erklären,
im Bereich der Kulturkompetenz
- Kenntnisse auf einzelnen, kulturellen und historischen Gebieten der griechisch-römischen Antike sachgerecht und strukturiert darstellen,
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Antike und Gegenwart exemplarisch nachweisen.
Inhaltsfelder: Staat und Gesellschaft; Antike Mythologie, römische Religion und Christentum
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Römisches Alltagsleben
- Politische, soziale und ökonomische Strukturen des römischen Staates
- Aspekte römischer Zivilisation und Kultur
- Religion und Kult in Familie und Gesellschaft
Zeitbedarf: 40 Std.
Unterrichtsvorhaben II:
Thema: Wer wählt wen? Und wo tagte der Senat? – Einblicke in das öffentliche Leben der res publica (L 5-8)
Übergeordnete Kompetenzen:
Die Studierenden können
Im Bereich der Textkompetenz
- lateinische Texte adäquat auf der Grundlage der Text-, Satz- und Wortgrammatik dekodieren,
- lateinische Texte sprachlich richtig und sinngerecht rekodieren und ihr Textverständnis in einer zielsprachenadäquaten Übersetzung dokumentieren,
- anhand textsemantischer und textsyntaktischer Merkmale eine begründete Erwartung an den Inhalt lateinischer Texte formulieren,
- Thematik, Inhalt, Aufbau und auffällige sprachlich-stilistische Gestaltungsmittel beschreiben und exemplarisch Beziehungen von Form und Funktion nachweisen,
im Bereich der Sprachkompetenz
- einen Basiswortschatz nach Wortarten und Flexionsklassen strukturieren,
- typische Elemente des lateinischen Formenaufbaus und deren Funktion (Personalendungen, Tempus- und Moduszeichen, Kasusendungen) benennen und auf dieser Grundlage die jeweilige Funktion der Formen im Satz erschließen,
- den AcI modellhaft als satzwertige Konstruktion erklären und ihn im Deutschen zielsprachenadäquat wiedergeben,
- einige typische semantisch-syntaktische Umfelder von Wörtern erklären,
- Satzglieder und Satzarten bestimmen und ihre semantische und syntaktische Funktion erklären
im Bereich der Kulturkompetenz
- Kenntnisse auf einzelnen, kulturellen und historischen Gebieten der griechisch-römischen Antike sachgerecht und strukturiert darstellen
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Antike und Gegenwart exemplarisch nachweisen.
Inhaltsfelder: Staat und Gesellschaft, Römische Geschichte und Politik
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Politische, soziale und ökonomische Strukturen des römischen Staates
- Aspekte römischer Zivilisation und Kultur
- Rom in der Auseinandersetzung mit fremden Völkern
Zeitbedarf: 40 Std.
Unterrichtsvorhaben III:
Thema: Wer gründete Rom? – Römische Mythen, Geschichte und Religion (L 9 –12)
Übergeordnete Kompetenzen:
Die Studierenden können
Im Bereich der Textkompetenz
- lateinische Texte adäquat auf der Grundlage der Text-, Satz- und Wortgrammatik dekodieren,
- lateinische Texte sprachlich richtig und sinngerecht rekodieren und ihr Textverständnis in einer zielsprachenadäquaten Übersetzung dokumentieren,
- Thematik, Inhalt und Aufbau und auffällige sprachlich-stilistisch Gestaltungsmittel beschreiben und exemplarisch Beziehungen von Form und Funktion nachweisen,
- im Sinne der historischen Kommunikation zu den Aussagen der Texte Stellung nehmen,
im Bereich der Sprachkompetenz
- typische Elemente des lateinischen Formenaufbaus und deren Funktion (Personalendungen, Tempus- und Moduszeichen, Kasusendungen) benennen und auf dieser Grundlage die jeweilige Funktion im Satz erschließen,
- Satzglieder und Satzarten bestimmen und ihre semantische und syntaktische Funktion erklären,
- signifikante sprachstrukturelle Unterschiede zwischen dem Lateinischen und dem Deutschen (z. B. Tempusgebrauch, Kasusfunktion) beschreiben und zielsprachenadäquat wiedergeben,
- typische Elemente der Ableitung und Zusammensetzung zur Aufschlüsselung neuer Wörter anwenden,
im Bereich der Kulturkompetenz
- Kenntnisse auf einzelnen kulturellen und historischen Gebieten der griechisch-römischen Antike sachgerecht und strukturiert darstellen,
- Kenntnisse in kulturellen und historischen Gebieten zur Erschließung und Interpretation anwenden,
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Antike und Gegenwart exemplarisch nachweisen,
- im Sinne der historischen Kommunikation zu Fragen und Problemen wertend Stellung nehmen.
Inhaltsfelder: Römische Geschichte und Politik; Antike Mythologie, römische Religion und Christentum
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Persönlichkeiten der römischen Geschichte
- Rom in der Auseinandersetzung mit fremden Völkern
- Götter, Halbgötter und Gestalten der griechisch-römischen Mythologie
Zeitbedarf: 40 Std.
Unterrichtsvorhaben IV:
Thema: Held oder Verbrecher? – Starke Frauen und Männer aus der römischen Geschichte (L 13–15)
Übergeordnete Kompetenzen:
Die Studierenden können
Im Bereich der Textkompetenz
- lateinische Texte adäquat auf der Grundlage der Text-, Satz- und Wortgrammatik dekodieren,
- lateinische Texte sprachlich richtig und sinngerecht rekodieren und ihr Textverständnis in einer zielsprachenadäquaten Übersetzung dokumentieren,
- Thematik, Inhalt und Aufbau und auffällige sprachlich-stilistisch Gestaltungsmittel beschreiben und exemplarisch Beziehungen von Form und Funktion nachweisen,
- im Sinne der historischen Kommunikation zu den Aussagen der Texte Stellung nehmen,
im Bereich der Sprachkompetenz
- typische Elemente des lateinischen Formenaufbaus und deren Funktion (Personalendungen, Tempus- und Moduszeichen, Kasusendungen) benennen und auf dieser Grundlage die jeweilige Funktion im Satz erschließen,
- Satzglieder und Satzarten bestimmen und ihre semantische und syntaktische Funktion erklären,
- die Struktur von Satzgefügen – auch mit Hilfe graphischer Darstellungsverfahren – erläutern,
- die vorkommenden Elemente und Strukturen fachsprachlich korrekt benennen,
- elementare Regeln des lateinischen Satzbaus beschreiben und sie mit Regeln des Satzbaus in anderen Sprachen vergleichen,
im Bereich der Kulturkompetenz
- Kenntnisse auf einzelnen kulturellen und historischen Gebieten der griechisch-römischen Antike sachgerecht und strukturiert darstellen,
- Kenntnisse in kulturellen und historischen Gebieten zur Erschließung und Interpretation anwenden,
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Antike und Gegenwart exemplarisch nachweisen,
- im Sinne der historischen Kommunikation zu Fragen und Problemen wertend Stellung nehmen.
Inhaltsfelder: Staat und Gesellschaft; Römische Geschichte und Politik
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Politische, soziale und ökonomische Strukturen des römischen Staates
- Persönlichkeiten der römischen Geschichte
- Rom in der Auseinandersetzung mit fremden Völkern
Zeitbedarf: 30 Std.
Einführung in die zweite Fremdsprache (1. – 2. Semester)
150 Stunden (bei je 6 Semesterwochenstunden)
2.1.2 Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben – Grundkurs
Unterrichtsvorhaben I:
Thema: Freiheit oder Knechtschaft?! – Ciceros Reden in Krisenzeiten
- Cicero, Auswahl aus Pro Marcello
- Cicero, Auswahl aus den Orationes Philippicae
- Auswahl aus: Ad Atticum; Ad familiares; Ad Quintum fratrem (in deutscher Übersetzung)
Übergeordnete Kompetenzen:
Die Studierenden können
Im Bereich der Textkompetenz
- lateinische Texte sprachlich richtig und sinngerecht rekodieren und ihr Textverständnis in einer zielsprachenadäquaten Übersetzung dokumentieren,
- mit richtiger Aussprache und Betonung der sinntragenden Wörter und Wortblöcke flüssig vortragen,
- unter Beachtung textimmanenter und zum Teil auch textexterner Gesichtspunkte im Hinblick auf Thematik, Inhalt, gedankliche Struktur und sprachlich-stilistische Gestaltung analysieren und den Zusammenhang von Form und Funktion nachweisen,
- typische Merkmale der jeweiligen Textgattung nennen und an Beispielen deren Funktion erläutern,
- lateinische Texte in den historisch-kulturellen Kontext einordnen und den Zusammenhang von Autor, Werk und Entstehungszeit erläutern,
- im Sinne der historischen Kommunikation zu den Aussagen der Texte Stellung nehmen,
im Bereich der Sprachkompetenz
- die Fachterminologie korrekt anwenden,
- die Regeln für die Satzglieder und deren Füllungsarten zur Vorstrukturierung komplexerer Sätze sicher anwenden und Sätze und Satzgefüge analysieren,
- satzwertige Konstruktionen (auch nd-Konstruktionen) kontext- und zielsprachenadäquat wiedergeben,
- ihren Wortschatz themen- und autorenspezifisch erweitern, sichern und anwenden,
- Fremdwörter, Termini der wissenschaftlichen Sprache sowie sprachverwandte Wörter in anderen Sprachen erschließen und sie sachgerecht verwenden,
- kontextbezogen unbekannte Wörter, spezifische Bedeutungen und grammatische Eigenschaften mit Hilfe eines zweisprachigen Wörterbuchs ermitteln.
im Bereich der Kulturkompetenz
- themenbezogen Kenntnisse auf zentralen kulturellen und historischen Gebieten der griechisch-römischen Antike sachgerecht und strukturiert darstellen,
- die Kenntnisse bei der Erschließung und Übersetzung und Interpretation von Originaltexten anwenden,
- im Sinne der historischen Kommunikation zu Fragen und Problemen wertend Stellung nehmen.
Inhaltsfelder: Staat und Gesellschaft
Römische Geschichte und Politik
Rede und Rhetorik
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Funktion und Bedeutung der Rede im öffentlichen Raum
- Politische, soziale und ökonomische Strukturen des römischen Staates
- Römisches Alltagsleben
- Aspekte römischer Zivilisation und Kultur
- Römische Werte
- Persönlichkeiten der römischen Geschichte
- Rom in der Auseinandersetzung mit fremden Völkern
Zeitbedarf: 45 Std. (ca. 10 Std. für Pro Marcello).
Unterrichtsvorhaben II:
Thema: Die Frage nach dem guten Leben – Senecas Briefe
- Auswahl aus den Epistulae morales ad Lucilium
Übergeordnete Kompetenzen:
Die Studierenden können
Im Bereich der Textkompetenz
- anhand textsemantischer und textsyntaktischer Merkmale eine begründete Erwartung an Inhalt und Struktur lateinischer Texte formulieren,
- lateinische Texte adäquat auf der Grundlage der Text-, Satz- und Wortgrammatik dekodieren,
- lateinische Texte sprachlich richtig und sinngerecht rekodieren und ihr Textverständnis in einer zielsprachenadäquaten Übersetzung dokumentieren,
- typische Merkmale der jeweiligen Textgattung nennen und an Beispielen deren Funktion erläutern,
- im Sinne der historischen Kommunikation zu den Aussagen der Texte Stellung nehmen,
im Bereich der Sprachkompetenz
- auf der Grundlage sprachkontrastiver Beobachtungen die Ausdrucksmöglichkeiten der deutschen Sprache reflektiert verwenden,
- ihren Wortschatz themen- und autorenspezifisch erweitern, sichern und anwenden,
- kontextbezogen unbekannte Wörter, spezifische Bedeutungen und grammatische Eigenschaften mit Hilfe eines zweisprachigen Wörterbuchs ermitteln,
- die an der lateinischen Grammatik gefestigte Strukturierungsfähigkeit zur Erschließung analoger Strukturen in weiteren Fremdsprachen sachgerecht anwenden,
im Bereich der Kulturkompetenz
- themenbezogen Kenntnisse auf zentralen kulturellen und historischen Gebieten der griechisch-römischen Antike sachgerecht und strukturiert darstellen,
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Antike und Gegenwart exemplarisch darstellen und deren Bedeutung vor dem Hintergrund kultureller Entwicklungen in Europa beschreiben,
- im Sinne der historischen Kommunikation zu Fragen und Pro-blemen wertend Stellung nehmen.
Inhaltsfelder: Römisches Philosophieren
Antike Mythologie, römische Religion und Christentum
Staat und Gesellschaft
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Stoische und epikureische Philosophie
- Sinnfragen menschlicher Existenz
- Römische Göttervorstellungen und ihre Bedeutung für den römischen Staat, seine Herrscher und das Imperium Romanum
- Ethische Normen und Lebenspraxis
- Politische, soziale und ökonomische Strukturen des römischen Staates
- Römische Werte
Zeitbedarf: 25 Std.
Summe Qualifikationsphase (Q1) – GRUNDKURS: 70 Stunden
Unterrichtsvorhaben I:
Thema: Mythischer Liebesreigen – zwischen Verfolgung, Sehnsucht und Verwandlung
- Auswahl aus den Metamorphosen des Ovid (z.B. Apollo und Daphne I, 452-576; Narcissus und Echo III, 341-510; Orpheus und Eurydice X, 1-7)
Übergeordnete Kompetenzen:
Die Studierenden können
Im Bereich der Textkompetenz
- lateinische Texte adäquat auf der Grundlage der Text-, Satz- und Wortgrammatik dekodieren,
- lateinische Texte mit richtiger Aussprache und Betonung der sinntragenden Wörter und Wortblöcke flüssig vortragen,
- lateinische Texte unter Beachtung textimmanenter und zum Teil auch textexterner Gesichtspunkte im Hinblick auf Thematik, Inhalt, gedankliche Struktur und sprachlich-stilistische Gestaltung analysieren und den Zusammenhang von Form und Funktion nachweisen,
- typische Merkmale der jeweiligen Textgattung nennen und an Beispielen deren Funktion erläutern,
- einen Primärtext mit ausgewählten Rezeptionsdokumenten vergleichen,
im Bereich der Sprachkompetenz
- die Regeln für die Satzglieder und deren Füllungsarten zur Vorstrukturierung komplexerer Sätze sicher anwenden und Sätze und Satzgefüge analysieren,
- bei Mehrdeutigkeit von Gliedsätzen und satzwertigen Konstruktionen die für den Kontext zutreffende Bedeutung und Funktion herausarbeiten,
- kontextbezogen unbekannte Wörter, spezifische Bedeutungen und grammatische Eigenschaften mit Hilfe eines zweisprachigen Wörterbuchs ermitteln,
- ihre Kenntnis von Wortschatz und Wortbildungsregeln beim Erlernen weiterer Fremdsprachen anwenden,
im Bereich der Kulturkompetenz
- die Kenntnisse bei der Erschließung, Übersetzung und Interpretation von Originaltexten anwenden,
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Antike und Gegenwart exemplarisch darstellen und deren Bedeutung vor dem Hintergrund kultureller Entwicklungen in Europa beschreiben,
- im Sinne der historischen Kommunikation zu Fragen und Pro-blemen wertend Stellung nehmen.
Inhaltsfelder: Antike Mythologie und römische Religion
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Der Mythos und seine Funktion
Zeitbedarf: 30 Std.
Summe Qualifikationsphase (Q2) – GRUNDKURS: 30 Stunden
2.2 Grundsätze der fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit
In Absprache mit der Lehrerkonferenz sowie unter Berücksichtigung des Schulprogramms hat die Fachkonferenz Lateinisch die folgenden fachmethodischen und fachdidaktischen Grundsätze beschlossen. In diesem Zusammenhang beziehen sich die Grundsätze 1 bis 14 auf fächerübergreifende Aspekte, die auch Gegenstand der Qualitätsanalyse sind, die Grundsätze 15 bis 22 sind fachspezifisch angelegt.
Überfachliche Grundsätze:
- Geeignete Problemstellungen zeichnen die Ziele des Unterrichts vor und bestimmen die Struktur der Lernprozesse.
- Inhalt und Anforderungsniveau des Unterrichts entsprechen dem Leistungsvermögen der Studierenden.
- Die Unterrichtsgestaltung ist auf die Ziele und Inhalte abgestimmt.
- Medien und Arbeitsmittel sind entsprechend den Lernvoraussetzungen und Interessen erwachsener Studierender gewählt.
- Die Studierenden erreichen einen Lernzuwachs.
- Der Unterricht fördert eine aktive Teilnahme der Studierenden.
- Der Unterricht fördert die Zusammenarbeit zwischen den Studierenden und bietet ihnen Möglichkeiten zu eigenen Lösungen.
- Der Unterricht berücksichtigt die individuellen Lernwege der einzelnen Studierenden.
- Die Studierenden erhalten Gelegenheit zu selbstständiger Arbeit und werden dabei unterstützt.
- Der Unterricht fördert strukturierte und funktionale Partner- bzw. Gruppenarbeit.
- Der Unterricht fördert strukturierte und funktionale Arbeit im Plenum.
- Die Lernumgebung ist vorbereitet; der Ordnungsrahmen wird eingehalten.
- Die Lehr- und Lernzeit wird intensiv für Unterrichtszwecke genutzt.
- Es herrscht ein positives pädagogisches Klima im Unterricht.
Fachliche Grundsätze:
- Der Einsatz des Wörterbuches wird im Unterricht hinreichend eingeübt. Ebenso der Umgang mit einer Systemgrammatik.
- Der Unterricht unterliegt der Wissenschaftsorientierung und ist dementsprechend eng mit den Bezugswissenschaften (u.a. Philologie, Archäologie, Alte Geschichte) verzahnt.
- Fachübergreifender / fächerverbindender Unterricht wird in Einzelstunden, Reihen oder in Form von Projekten durchgeführt.
- Der Unterricht ist problemorientiert und soll Konzepte, Herausforderungen, Probleme und Themen der Lebenswelt der Studierenden aufgreifen.
- Die Kompetenzen werden spiralcurricular vermittelt. Lern- und Leistungsaufgaben und -situationen sind klar voneinander zu differenzieren.
- Der Unterricht beinhaltet Phasen handlungsorientierten Arbeitens. Gelegenheiten zur Anwendung der Kompetenzen müssen in produkt- und projektorientierten Unterrichtsvorhaben ausreichend geboten werden.
- Kursorische und synoptische Textpräsentation (lat.-dt.) zur schnelleren Bewältigung von Texten und ihren Inhalten respektive zum Textvergleich (Intertextualität) wird angestrebt.
- Der Unterricht bezieht inner- und außerschulische Lernorte (Theater, Museen etc.) mit ein.
2.3 Grundsätze der Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung
Auf der Grundlage von § 48 SchulG, § 17 APO-WbK sowie Kapitel 3 des Kernlehrplans Latein hat die Fachkonferenz im Einklang mit dem entsprechenden schulbezogenen Konzept die nachfolgenden Grundsätze zur Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung beschlossen. Die nachfolgenden Absprachen stellen die Minimalanforderungen an das lerngruppenübergreifende gemeinsame Handeln der Fachgruppenmitglieder dar. Bezogen auf die einzelne Lerngruppe kommen ergänzend weitere der in den Folgeabschnitten genannten Instrumente der Leistungsüberprüfung zum Einsatz.
Verbindliche Absprachen:
- E i n e Klausur in der Qualifikationsphase wird hinsichtlich der Gewichtung von Übersetzungs- zu Interpretationsleistung im Verhältnis eins zu eins gewertet.
- Alle Studierenden nehmen in der Qualifikationsphase wiederholt die metrische Analyse poetischer Texte vor und ermitteln die konkrete Funktion stilistischer Mittel in ihrer jeweiligen Verwendung.
- In der Qualifikationsphase erstellen die Studierenden ein Medienprodukt zur Dokumentation, Präsentation und Evaluation ausgewählter Rezeptionsdokumente.
- Der Einsatz von Darstellungstexten und Literatur unterstützt die Arbeit an den lateinischen Texten zur Entwicklung der Kompetenzen.
Empfohlene Instrumente:
Sonstige Mitarbeit (vgl. APO WbK)
Die wichtigste Grundlage für die Beurteilung von Studierenden im Beurteilungsbereich ‚Sonstige Mitarbeit’ bilden die Qualität und Kontinuität seiner bzw. ihrer mündlichen Mitarbeit im Unterricht. Grundlage sind ferner schriftliche Übungen, Hausaufgaben, Protokolle, Referate, Präsentationen, Formen produktorientierter Verfahren (z.B. szenische Interpretation, kreative Schreibaufgabe, bildlich-künstlerische Umsetzung, Portfolio etc.), Lesevortrag.
Übergeordnete Kriterien:
Die Bewertungskriterien für die Leistungen der Studierenden müssen ihnen transparent und klar sein. Die folgenden allgemeinen Kriterien gelten sowohl für die mündlichen als auch für die schriftlichen Formen:
- Qualität der Beiträge
- Kontinuität der Beiträge
Besonderes Augenmerk ist dabei auf Folgendes zu legen:
- sachliche Richtigkeit
- angemessene Verwendung der Fachsprache
- Darstellungskompetenz
- Komplexität/Grad der Abstraktion
- Selbstständigkeit im Arbeitsprozess
- Einhaltung gesetzter Fristen
- Präzision
- Differenziertheit der Reflexion
- Bei Gruppenarbeiten
- Einbringen in die Arbeit der Gruppe
- Durchführung fachlicher Arbeitsanteile
- Bei Projekten
- Selbstständige Themenfindung
- Dokumentation des Arbeitsprozesses
- Grad der Selbstständigkeit
- Qualität des Produktes
- Reflexion des eigenen Handelns
- Kooperation mit dem Lehrenden / Aufnahme von Beratung
Grundsätze der Leistungsrückmeldung und Beratung:
Die Leistungsrückmeldung erfolgt in mündlicher und schriftlicher Form.
Intervalle
- Quartalsfeedback oder als Ergänzung zu einer schriftlichen Überprüfung
- regelmäßiger Einsatz von Evaluations- und Diagnosebögen
Formen
- Studierendengespräch, Diagnosebögen
- individuelle Beratung zur Wahl des Faches Latein als schriftliches oder Abiturfach
2.4 Lehr- und Lernmittel
Während der Lehrbuchphase wird allen Studierenden das von der Fachschaft Latein ausgewiesene Lehrbuch mit einer Begleitgrammatik ausgeteilt.
Während der Lektürephase verfügen alle Studierenden über eine eigene, beschreibbare Textausgabe, die individuell angeschafft wird.
Ein lateinisch-deutsches Wörterbuch wird von der Schule gestellt.
Darüber hinaus:
Vgl. die zugelassenen Lernmittel für Lateinisch:
http://www.schulministerium.nrw.de/BP/Unterricht/Lernmittel/Gymnasiale_Oberstufe.html
3 Entscheidungen zu fach- und unterrichtsübergreifenden Fragen
Gestaltung der Lektürephase
Der Übergang von der Lehrbuch- zur Lektürephase kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. So ist es möglich, nach Beginn der Kursphase im dritten Semester die Studierenden durch die Übersetzung adaptierter Originaltexte auf die Lektürephase vorzubereiten. Die aus der Lehrbuchphase noch nicht bekannten Grammatikphänomene (z.B. nd-Formen) sind dann anhand dieser Texte einzuführen. Alternativ besteht die Möglichkeit, diese Phase mithilfe der höheren Lektionen im Lehrbuch zu gestalten.
Umgang mit Heterogenität
Vor dem Hintergrund der heterogenen Lerngruppen mit differenten Bildungsbiographien (vgl. Kap. 1) werden von der Fachkonferenz Latein folgende Maßnahmen ergriffen:
- gezielt eingesetzte Selbstdiagnosebögen zur Lernprozessbegleitung mit individualisierten Förderempfehlungen insbesondere in der Spracherwerbsphase
- binnendifferenzierte Arbeitsaufträge (z.B. durch unterschiedliche Strukturierung der Aufgaben, durch differenzierte Schwierigkeitsgrade, Wochenplanarbeit)
- kooperative Lernformen (Tandembögen, unterstützende Sozialformen wie Partner- oder Gruppenarbeiten, Projektarbeiten, Placemat….)
Zusammenarbeit mit anderen Fächern
Die Fachschaft Latein pflegt projektbezogen und bezogen auf ausgewählte Unterrichtsvorhaben eine enge Absprache mit Kolleginnen und Kollegen der Fachschaft Geschichte, Kunst und Philosophie sowie Deutsch. Diese verbindlichen Absprachen, gemeinsamen Vorbereitungen und Durchführungen von Projekten, Methodentagen oder Unterrichtssequenzen eröffnen für die Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit der Arbeitsteilung und bieten Gelegenheit zum Austausch von Literatur und Materialien. Den Studierenden dienen fachübergreifende und fächerverbindende Vorhaben zur Entwicklung crosscurricularer Kompetenzen.
Anbindung an das Schulprogramm / Außerschulische Kooperationen und Lernorte
Eine Exkursion nach Rom ist im Schulprogramm fest verankert. Vor dem Hintergrund des Lernens am außerschulischen Lernort sind Besuche von Antikenmuseen und Theaterbesuche fest eingeplant. Diese werden in thematischer Anknüpfung an die Unterrichtsvorhaben in hinreichendem Maße vorbereitet und ausgewertet.
Fortbildungskonzept
Im Fach Latein unterrichtende Kolleginnen und Kollegen nehmen regelmäßig an Fortbildungsveranstaltungen der Bezirksregierung Köln teil. Die dort bereitgestellten Materialien werden zentral gesammelt und für den Einsatz im Unterricht vorgehalten.
Der Fachvorsitzende besucht die regelmäßig von der Bezirksregierung angebotenen Fachtagungen und die Sitzungen des Facharbeitskreises und informiert die Fachkonferenz darüber.
4 Qualitätssicherung und Evaluation
Maßnahmen der fachlichen Qualitätskontrolle
Pläne zur regelmäßigen Evaluation des schulinternen Curriculums
Überarbeitungs- und Perspektivplanung
Konstruktionshinweise
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