Das Fach Chemie ist in besonderem Maße durch eine logisch aufeinander aufbauende Sachstruktur gekennzeichnet, deren Berücksichtigung eine Voraussetzung für erfolgreiches Lernen darstellt. Neue grundlegende Ideen und Vorstellungen können hierbei nur verstanden und eingeordnet werden, wenn die logischen Abhängigkeiten und der fachlich hierarchische Aufbau transparent sind. Auf dieser Basis kann gut strukturiertes verfügbares Wissen entstehen, welches wiederum einen wesentlichen und notwendigen Bestandteil fachlicher Kompetenzen ausmacht. Aber wird der Unterricht unter diesen Prämissen geplant? Werden im Unterricht die sachlogischen Bezüge und Abhängigkeiten innerhalb und auch zwischen den Basiskonzepten Chemische Reaktion , Struktur der Materie und Energie ausreichend berücksichtigt und Unterrichtskonzepte dahingehend überprüft? Vor diesem Hintergrund ist in dem vorgestellten Projekt eine „Netzkarte der chemischen Ideen“ für den Chemieunterricht der ersten beiden Lernjahre erstellt worden, die eine sinnvolle hierarchische Reihenfolge der grundlegenden Kernideen und ihrer Abhängigkeiten abbildet. Diese als Landkarte des Lernens bezeichnete grafische Übersicht folgt den Prinzipien der Learning Progressions und kann sowohl als Unterrichtsplanungshilfe als auch für Diagnoseinstrumente zur Überprüfung von Lernerfolgen eingesetzt werden, um die Kompetenzentwicklung von Schülerinnen und Schülern im Fach Chemie zu erfassen und zu verbessern. Die dargestellten Abhängigkeiten werden in der Praxis mit Hilfe von Leistungstests, die nach wissenschaftlichen Kriterien unter Anleitung und Begleitung durch die Universität Duisburg-Essen - Fachdidaktik Chemie entwickelt wurden, empirisch evaluiert.