Soziales Lernen
Soziales Lernen meint in der Sozialpädagogik den Erwerb sozialer Kompetenzen, die als Schlüsselqualifikation in einer globalisierten Welt angesehen werden. Soziales Lernen verfolgt das Ziel, mit sich selbst und anderen auf eine konstruktive Weise umzugehen, emotionale Kompetenzen auszubilden und Selbst-, Sozial-und Sachkompetenz in einem ausgewogenen Verhältnis zu entwickeln, was auch beinhaltet, andere Menschen in ihrer individuellen Art, mit ihren individuellen Kompetenzen und Grenzen zu akzeptieren. Es fördert somit auch das Demokratieverständnis und damit die Friedenserziehung.
Soziales Lernen ist ein lebensbegleitender Lernprozess und findet auch im Unterricht und Schulleben statt, wie z.B. im Kinderparlament, bei der Streitschlichtung, internationalen Begegnungen oder der Arbeit in der Schülerfirma. Um die Nachhaltigkeit des Prozesses in der Schule zu sichern, sollte soziales Lernen im Schulprogramm fest verankert sein und in allen Jahrgängen berücksichtigt werden.
Weitere Informationen
- aktuelle Veröffentlichung (Dezember 2022): "Soziale Kompetenzen als Bildungsziel - Von spezifischen Präventionsangeboten zu einer kompetenzorientierten Perspektive" (PDF 412 KB) von Thomas Gödde, herausgegeben im Rahmen des Kompetenznetzwerks „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX)
- Das bundesweite Mentoringprogramm Balu und Du fördert Grundschulkinder im außerschulischen Bereich. Junge, engagierte Leute übernehmen ehrenamtlich mindestens ein Jahr lang eine individuelle Patenschaft für ein Kind. Es wurde ein Konzept zum Thema Kinderrechte und Prävention von Kindeswohlgefährdung ausgearbeitet.
- In 3 Schritten zu einem Sozialcurriculum beschreibt, wie Schulen bestehende Bausteine sozialen Lernens vernetzen können.
- Achtsamkeit und Anerkennung - Grundschule: Die Lehrerhandreichung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gibt anhand von 12 Bausteinen Informationen zur Förderung des Sozialverhaltens in der Grundschule (Erscheinungsjahr 2018).
- Das Heft "gemeinsam in der Klasse" der BZgA thematisiert, wozu ein vertrauensvolles Miteinander (unter Freundinnen und Freunden sowie) in der Klassengemeinschaft wichtig ist und wie man es aufbauen und pflegen kann. In der Reihe "gesund und munter" gibt es weitere interessante Hefte zum Thema soziales Lernen.
- „Kinder stark machen“ ist eine Mitmach-Initiative für frühe Suchtvorbeugung und die Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung ab dem 4. Lebensjahr und richtet sich an alle Erwachsene, die Verantwortung für Kinder und Jugendliche tragen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet für diese wichtige Aufgabe umfangreiche Unterstützung, Informationen und Mitwirkungsmöglichkeiten.
- "Lubo aus dem All“ ist ein Präventionsprogramm zur Förderung der sozial-kognitiven Informationsverarbeitung und der beteiligten emotionalen Prozesse in der Schuleingangsphase. Das Programm kann als universelle, selektive und indizierte Maßnahme eingesetzt werden. Ziel ist die Verbesserung der Selbst- und Fremdwahrnehmung der Kinder, des Emotionswissen, der Fähigkeit zur Emotionsregulation und des sozialen Problemlösens als Resilienzfaktoren.
- Praxisbeispiel aus der Hönnequell-Schule in Neuenrade (Städt. Gemeinschaftsschule)
- Praxisbeispiel aus der Janus-Korczak-Realschule in Schwalmtal
- Im September 2009 startete das Service-Learning-Programm “sozialgenial – Schüler engagieren sich”. Heute sind mehr als 770 Schulen der Sek. I und II Mitglied bei sozialgenial. Die Engagementprojekte sind mit Unterrichtsfächern verknüpft und im Stundenplan verankert.
- Streitschlichtung durch Schülerinnen und Schüler: Grundlagen für dieses Programm sind die Ziele und Verfahren der Mediation und Vermittlung im Konflikt. Dieses Programm ist im Rahmen von Lehrerfortbildungen in der Bezirksregierung Arnsberg erprobt und evaluiert worden. Die vorliegende Fassung ist für das Internet aufbereitet worden.
- zur Vertiefung: Soziale Kompetenz, Prof. Dr. phil. habil. Uwe P. Kanning (veröffentlicht 30.08.2024)
Weitere Akteurinnen und Akteure
- Das Body+Grips-Mobil (BGM) ist ein Programm zur ganzheitlichen Gesundheitsförderung des Jugendrotkreuzes in Zusammenarbeit mit der IKK classic. Das Programm richtet sich an Kinder und Jugendliche der Jahrgangsstufen 5 bis 8 (11–15 Jährige). 18 verschiedene Stationen aus fünf zentralen und jugendrelevanten Themengebieten bilden den "Gesund mit Grips"-Parcours. Hier dreht sich alles um Bewegung, Ernährung, Ich+Du (soziales Miteinander), Sexualität, Sucht und Körper+Geist.
- Die Organisation Education y, gestartet als Projekt „buddY“, bietet heute mehrere Programme an, die das Ziel verfolgen, Kinder und Jugendliche für ein solidarisches Miteinander zu befähigen und mehr Chancengerechtigkeit zu erwirken. Das buddY-Programm trägt dabei nachhaltig zur Entwicklung einer Lern- und Schulkultur bei, die sich an den Bedarfen der Schülerinnen und Schüler orientiert und in der sie partizipativ mitgestalten können. Dazu gehört, dass die emotionalen und sozialen Kompetenzen gleichrangig zu den kognitiven Fähigkeiten gefördert werden und sich die Rolle der Lehrkräfte erweitert, indem sie zu Lernbegleiterinnen und -begleitern und Coaches ausgebildet werden.
- Der Jugendschutzparcours „Stop & Go“ ist ein Angebot für außerschulische Jugendarbeit. Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 haben spielerisch die Möglichkeit, sich mit dem Thema Jugendschutz auseinander zu setzen und Hilfestellung für die Alltags- und Problembewältigung zu bekommen.
Fachkräfte können sich als Moderatoren und Moderatorinnen schulen lassen und dann den Parcours für die Arbeit vor Ort ausleihen.