Schülerinnensprechtag in der Erprobungsstufe – St.-Ursula-Gymnasium Aachen
St.-Ursula-Gymnasium
Bergdriesch 32-36
52062 Aachen
0241-47030435
sekretariat@st-ursula-aachen.de
Schulleiter: Herr Biemans
Bezirksregierung Köln
Netzwerke / Projekte
- Projekt "Lernpotenziale. Individuell fördern im Gymnasium."
- Netzwerk „Zukunftsschulen NRW“
- MINT freundliche Schule
Druckversion des gesamten Praxisbeispiels (PDF, 883 KB)
Ein Schülerinnensprechtag in der Erprobungsstufe
Das St.-Ursula-Gymnasium - ein Mädchengymnasium in der Stadt Aachen – implementierte im Projekt Lernpotenziale Lernzeitaufgaben in den Lernzeiten mit dem Schwerpunkt:
Den eigenen Lernweg finden und die Ergebnisse in den Unterricht integrieren – unterstützt durch den halbjährlichen Schülerinnensprechtag in der Erprobungsstufe
Die Schülerinnen arbeiten in den Lernzeiten an Lernzeitaufgaben, die sie mit Hilfe eines Studienbuches organisieren.
Jede Schülerin hat in ihrem Studienbuch eine Übersicht zur Selbsteinschätzung ihres Arbeitsverhaltens während der Lernzeiten. In einer Stunde mit der Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer erhält jede Schülerin zusätzlich einen ausführlicheren Reflexionsbogen zur Selbsteinschätzung des Arbeits- und Sozialverhaltens in den Lernzeiten und im Unterricht.
Er dient als Grundlage für ein 5-Minuten-Gespräch, das am Schülerinnensprechtag jeweils in einer Doppelstunde mit den Klassenlehrerinnen oder Klassenlehrern bzw. deren Stellvertretenden stattfindet. Für die Jahrgangsstufe 6 gibt es außerdem die Gelegenheit, bei Themen, die speziell ein Fach betreffen, mit den entsprechenden Fachlehrkräften zu sprechen.
Durch das Einzelgespräch kann die Rückmeldung sehr individuell unterstützend sein. Die Schülerinnen erhalten so ein gezieltes Feedback zu ihren Stärken und zu den Lernbereichen, an denen sie noch arbeiten sollten.
Am Ende des Gesprächs markiert jede Schülerin auf ihrem Reflexionsbogen einen Aspekt, auf den sie im folgenden Schulhalbjahr besonders achten möchte.
Ausgangslage
In der Schule waren bereits Lernzeitmappen und Studienbücher mit Selbsteinschätzungsbögen etabliert, in welche alle Beteiligten regelmäßig das Arbeits- und Sozialverhalten im Unterricht und den Lernzeiten dokumentierten. Hinzu kam der Wunsch der Schülerinnen nach Schülerinnensprechtagen.
Ziele und Qualitätsmerkmale
Die Möglichkeiten zur Selbsteinschätzung unterstützen die Schülerinnen bei der Findung ihres eigenen Lernweges. Als Ziele stehen im Vordergrund,
- die Ergebnisse der Selbstreflexion für den Unterricht nutzbar zu machen sowie
- alle Schülerinnen zu bestärken, ihren eigenen Lernweg zu finden.
Unbedingt notwendig hierfür sind
- die klare Abkopplung der Beratungsgespräche von der Notengebung,
- die Transparenz des Verfahrens für alle Beteiligten,
- der vertrauensvolle Umgang miteinander und mit allen Daten sowie
- die Bereitschaft zum Rollenwechsel, um Gespräche auf Augenhöhe zu ermöglichen.
Prozessschritte
- 2014
- Idee: Die Schule möchte die bereits in den Lernzeitmappen vorhandenen Selbsteinschätzungsbögen aller Lernenden in den Unterricht einfließen lassen.
- Ende 2014
- Auftrag: Die Lehrerkonferenz und die Schulkonferenz beauftragen eine Projektgruppe von Lehrkräften, diese Idee im Rahmen des Projekts Lernpotenziale zu bearbeiten.
- März 2015
- Ausschärfung der Idee: Die Zielsetzung wird mittels der SMART-Kriterien konkretisiert hinsichtlich
- einer Begrenzung auf die Erprobungsstufe,
- des inhaltlichen Fokus auf das Lern- und Arbeitsverhalten,
- der Beratung durch die Klassenlehrerteams und später Fachlehrkräfte (Jg. 6) sowie
- der zeitlichen Verortung an Schülerinnensprechtagen.
- Ausschärfung der Idee: Die Zielsetzung wird mittels der SMART-Kriterien konkretisiert hinsichtlich
- Sommer 2015
- Organisation: Die organisatorischen Vorbereitungen erfolgen durch die Erprobungs- und Mittelstufenkoordination in enger Absprache mit der Schulleitung.
- September 2015
- Start der Pilotphase: Erprobung der Materialien und Beratungsgespräche in einzelnen Klassen
- Schuljahr 2015/2016
- Evaluation der Pilotphase: Befragung der Lernenden und des Kollegiums
- Nachsteuerung:
- Die Dokumentation des Arbeits- und Sozialverhaltens in den Lernzeiten wird durch die Einführung von Stempeln als Rückmeldung - auch an die Eltern - vereinfacht.
- Die Klassenlehrerteams und Schülerinnen füllen die Selbsteinschätzungsbögen unabhängig voneinander aus und gleichen sie miteinander ab. Alternativ geben die Schülerinnen ihre Bögen zum Abgleich beim Klassenlehrerteam ab.
- Für die 5-Minuten-Gespräche werden Zusatzstunden für die Klassenlehrerteams geschaffen. Die Gespräche mit den Fachlehrkräften finden in den Lernzeiten statt.
- Schuljahr 2016/2017
- Implementation des Schülerinnensprechtags in der gesamten Erprobungsstufe
- Durchführung des Schülerinnensprechtags im Jahrgang 5 am Ende des Schuljahres, ab dem Jahrgang 6 am Ende des Schulhalbjahres
- Nächste geplante Prozessschritte
- Evaluation mit Blick auf den Aspekt der Steigerung des Lernerfolgs
- Verschriftlichung des Konzepts im Schulprogramm
- Ausweitung des Schülerinnensprechtags auf die Jahrgangsstufen 7 und 8
Gelingensbedingungen und Herausforderungen
Gelingensbedingungen:
- Die Organisation erfolgt in enger Kooperation der Erprobungs- und Mittelstufenkoordination.
- Alle Schülerinnen erhalten im Rahmen eines Trainings in der Startphase der Jahrgangsstufe 5 eine Einführung in die Arbeit mit den Selbsteinschätzungsbögen.
- Die Einrichtung einer Klassenleitungsstunde unterstützt die Umsetzung des Beratungskonzepts.
Herausforderungen sind
- die klare Organisation mit Blick auf die Besonderheiten der Lerngruppen,
- die Trennung von Beratung und Benotung sowie
- die Verankerung des selbstregulierten Lernens als Methode zur Förderung der Selbstverantwortung.
Material der Schule
- M01 - Ein Elternbrief zur Durchführung des Schülerinnensprechtags (PDF, 262 KB)
- M02 - Implementationsprozess – PPT-Präsentation (PDF, 267 KB)
- M03 - Methodenblatt zur Einführung des Reflexionsbogens (PDF, 146 KB)
- M04 - Reflexionsbogen für die Schülerinnen (PDF, 113 KB)
- M05 - Beispiele für ausgefüllte Reflexionsbögen (PDF, 2,3 MB)
- M06 - Informationsschreiben für die Kolleginnen und Kollegen (PDF, 122 KB)
- M07 - Übersicht zur Evaluation (PDF, 116 KB)
Dieses Material (Titel, Untertitel, Text, etc. – Abweichungen sind gekennzeichnet) steht unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 und kann unter deren Bedingungen kostenlos und frei verwendet, verändert und weitergegeben werden. Diese Lizenz gilt nicht für verwendete Logos. Urheber im Sinne der Lizenz ist das St.-Ursula-Gymnasium Aachen.