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Freie Übungszeit (FÜZ) - Städtisches Gymnasium Straelen

Städtisches Gymnasium Straelen

Fontanestraße 7

47638 Straelen

02834/9153 - 0

info@gym-straelen.de

Schulleiterin: Frau Schneider 

Bezirksregierung Düsseldorf

Netzwerke / Projekte
  • Projekt "Lernpotenziale. Individuell fördern im Gymnasium.“

Druckversion des gesamten Praxisbeispiels (PDF, 792 KB)

Freie Übungszeit (FÜZ): Individuelles, selbstgesteuertes Lernen in Klasse 5 und 6

Die Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums Straelen arbeiten selbstgesteuert, individuell und in verschiedenen Sozialformen in einer Lernzeit (FreieÜbungsZeit), die als parallel liegende Doppelstunde für jeweils einen Jahrgang in der Erprobungsstufe in den Stundenplan integriert ist.

Sie sollen im Rahmen dieser Lernzeit Lernschwierigkeiten bearbeiten, Lernpotenziale entdecken und ausbilden, eigene Lernziele setzen und Lernstrategien entwickeln.

Damit die Schülerinnen und Schüler die dazu nötigen Kompetenzen entwickeln und trainieren, sind in der Klasse 5 Einheiten des ehemaligen Konzepts Lernen lernen in die FÜZ-Stunden mit folgenden Themen integriert:

1. Quartal: Hausaufgabenplanung, Gestaltung des Arbeitsplatzes, Zeitmanagement, Heftführung, Vorbereitung von Klassenarbeiten, Lerntypen und Lerntechniken, Einführung FÜZ

2. Quartal: Arbeiten in verschiedenen Sozialformen

3. Quartal: Vorbereitung und Präsentation von Referaten

4. Quartal: Gestaltung von Plakaten

In der Klasse 6 wird FÜZ im 14-tägigen Wechsel mit der InformationsTechnologischen Grundbildung (ITG - Grundlegende Bildung im informations- und kommunikationstechnischen Handlungsfeld) unterrichtet. Im Rahmen von Vertretungsunterricht kann Freie Übungszeit stattfinden.

Die Fachschaften stellen für den FÜZ-Unterricht einen Pool an schülerorientierten Übungsmaterialien mit Lösungen zur Selbstkontrolle in einheitlichem Layout mit unterschiedlichen Lernniveaustufen bereit: Für Klasse 5 in Deutsch, Englisch, Mathematik, Kunst/Musik, Naturwissenschaften, Erdkunde, Religion/Philosophie und für Klasse 6 bzw. 7 zusätzlich in Geschichte und Latein/Französisch. Die Materialien ermöglichen das Arbeiten in unterschiedlichen Sozialformen.

Die Lernzeitstunden werden durch die jeweiligen Klassenlehrkräfte, die in der Regel auch das Spektrum aller nötigen Fachlehrkräfte abdecken, begleitet. Die Fachlehrkräfte geben für die Schülerinnen und Schüler ihrer Lerngruppe jeweils Förderempfehlungen mit Pflicht- und Wahlaufgaben und geben zum Arbeitsstand regelmäßig individuelle Rückmeldung.

Für die Lernzeit führen alle Schülerinnen und Schüler einen selbstgestalteten FÜZ-Ordner mit einem Laufzettel, einem Reflexionsbogen, einer Erklärung der FÜZ-Symbole, einer Erklärung zum LÜK-Kasten, Regeln für FÜZ und Registerblättern für jedes Fach, hinter denen jeweils die angefertigten Arbeiten abgeheftet werden.

Die Lernzeiten finden im Erprobungsstufenflur mit offenen Klassentüren unter Einbeziehung anderer Lernorte (Leseecke, Differenzierungsraum, Bibliothek, Raum der Stille, Nischen, Flur) statt. Dazu sind die Klassenräume zur Aufbewahrung des Materials für die Schülerinnen und Schüler mit FÜZ-Kästen in FÜZ-Schränken ausgestattet. Zur Bestandspflege des Materials werden Schülerinnen und Schüler jeder Klasse als Paten mit einem Patenschaftsvertrag benannt.

Lehrkräfte, die die Organisation der FÜZ-Stunden noch nicht kennen, hospitieren nach Möglichkeit am Ende des Schuljahres mehrmals in einer FÜZ-Stunde, bevor sie im neuen Schuljahr diese Stunden begleiten.

Am Ende der 5. Klasse findet eine Evaluation mit einem Fragebogen für die Schülerinnen und Schüler statt. Die Freie Übungszeit ist jährlich Tagesordnungspunkt der Fachkonferenzen und regelmäßig auch Thema aller schulischen Gremien und wird so weiterentwickelt.

Ausgangslage

Im Kollegium fand zunächst informell, aber dann insbesondere auch in den verschiedenen Gremien und an einem Pädagogischen Tag ein Austausch über die im Leitbild und Schulprogramm gemachten Aussagen zur individuellen Förderung im Abgleich zur Schulrealität statt.

Konsens war nach dieser Phase des Austausches das Ziel: Förderung des selbstständigen und selbstverantwortlichen Lernens der Schülerinnen und Schüler.

Zur Erreichung dieses Ziels wurden folgende Maßnahmen beschlossen:

  • Weiterentwicklung der Lernen lernen-Stunde durch Integration von Lernzeiten in den Stundenplan der Erprobungsstufe für individuelles, selbstgesteuertes Lernen, da Schülerinnen und Schüler
    • motivierter und damit erfolgreicher lernen, wenn sie sich eigene Lernziele setzen und ihre Übungsaufgaben selbst auswählen können,
    • ihre eigenen Lernstärken und -schwächen einschätzen, an ihnen arbeiten und dadurch ihren Lernprozess optimieren können,
    • ihren Lernprozess und ihren Lernfortschritt selbstständig und eigenverantwortlich organisieren können.
  • Förderung der Sozialkompetenzen durch Miteinander-Lernen (Lernen in unterschiedlichen Sozialformen)
  • Impulse durch die Teilnahme am Projekt Lernpotenziale:
    • Lehrerinnen und Lehrer, Schulleiterinnen und Schulleiter tauschen sich in Netzwerken mit anderen Gymnasien aus.
    • Schülerinnen und Schüler sowie Eltern werden beteiligt.
    • Lehrerinnen und Lehrer erhalten Fortbildungsangebote aus den Handlungsfeldern Individueller Förderung.
Ziele und Qualitätsmerkmale

Entsprechend dem Leitbild und dem Schulprogramm soll das individuelle, selbstständige, selbstverantwortliche und soziale Lernen der Schülerinnen und Schüler gefördert werden. Schulentwicklung soll partizipativ unter Einbeziehung der Eltern und Schülerinnen und Schüler gestaltet werden.

Prozessschritte

Das Gymnasium Straelen ist bei der Einführung des Konzepts folgende Schritte gegangen:

  • Bestandsaufnahme:
    • Analyse der Ergebnisse der Qualitätsanalyse
    • Vorstellen von Einzelinitiativen von Lehrerinnen und Lehrern
    • Austausch über das 2001 eingeführte Konzept Lernen lernen
  • Erste Projektphase:
    • Klärung und Erarbeitung einer einheitlichen Zielperspektive mit Beteiligung der Eltern
    • Beteiligung am Projekt Lernpotenziale
    • Gründung einer Arbeitsgruppe (8 Lehrkräfte, stellv. Schulleitung als Leitung)
    • Erstellung eines Arbeitsplans für die Klassen 5 und 6
    • Ergänzung durch ein Raumkonzept für alle Klassenräume der Klassen 5
    • Erstellung und Erprobung eines Materialpools
    • Vereinheitlichung des Layouts
    • Schaffung von Systemzeit – Fachtage zur Erstellung von Materialien
    • Benennung einer/eines FÜZ-Beauftragten in jeder Fachschaft
    • Optimierung der Kommunikationsstrukturen unter Einbeziehung aller Gremien
    • Öffentlichkeitsarbeit (Tag der offenen Tür, Informationsveranstaltungen für Eltern)
  • Zweite Projektphase:
    • Beteiligung am Projekt Lernpotenziale II
    • Einführung von FÜZ in Klasse 6 (abwechselnd mit InfomationsTechnologischer Grundbildung)
    • Entwicklung eines Schüler-Feedbackbogens zur Förderung der Selbstverantwortung
    • Ergänzung von Materialien zum Hörverstehen für das Fach Englisch
    • Einrichtung von digitalen Ordnern für den Materialaustausch
  • Ausblick: Integration von computergestütztem Lernen
Gelingensbedingungen und Herausforderungen
  • Erstellung, Pflege und Weiterentwicklung von passendem FÜZ-Materialien
  • Integration von digitalem Lernen
  • Information und Einbeziehung aller Mitglieder der Schulgemeinde
Material der Schule

Dieses Material (Titel, Untertitel, Text, etc. – Abweichungen sind gekennzeichnet) steht unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 und kann unter deren Bedingungen kostenlos und frei verwendet, verändert und weitergegeben werden. Diese Lizenz gilt nicht für verwendete Logos. Urheber im Sinne der Lizenz ist das Städtische Gymnasium Straelen.Lizenz CC BY-SA

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