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Beispiel eines schulinternen Lehrplans für das Abendgymnasium und Kolleg im Fach Russisch
Hinweis: Als Beispiel für einen schulinternen Lehrplan auf der Grundlage des Kernlehrplans Russisch für das Abendgymnasium und Kolleg steht hier der schulinterne Lehrplan einer fiktiven Schule, im Weiteren Puschkin-Weiterbildungskolleg genannt, zur Verfügung.
Um zu verdeutlichen, wie die jeweils spezifischen Rahmenbedingungen in den schulinternen Lehrplan einfließen, wird die Schule in Kapitel 1 zunächst näher vorgestellt. Den Fachkonferenzen wird empfohlen, eine nach den Aspekten im vorliegenden Beispiel strukturierte Beschreibung für ihre Schule – ggf. nur in Stichworten – zu erstellen.
Hinweis: Um die Ausgangsbedingungen für die Erstellung des schulinternen Lehrplans festzuhalten, können beispielsweise folgende Aspekte berücksichtigt werden:
- Lage der Schule
- Aufgaben des Fachs bzw. der Fachgruppe
- Funktionen und Aufgaben der Fachgruppe vor dem Hintergrund des Schulprogramms
- Beitrag der Fachgruppe zur Erreichung der Erziehungsziele ihrer Schule
- Beitrag zur Qualitätssicherung und –entwicklung innerhalb der Fachgruppe
- Zusammenarbeit mit andere(n) Fachgruppen (fächerübergreifende Unterrichtsvorhaben und Projekte)
- Ressourcen der Schule (personell, räumlich, sächlich), Größe der Lerngruppen, Unterrichtstaktung, Stundenverortung
- Fachziele
- Name des/der Fachvorsitzenden und des Stellvertreters/der Stellvertreterin
- ggf. Arbeitsgruppen bzw. weitere Beauftragte
1 Rahmenbedingungen der fachlichen Arbeit
Äußere Bedingungen
Das Puschkin-Weiterbildungskolleg liegt im Innenstadtbereich von Essen und ist verkehrstechnisch auch gut erreichbar für Studierende, die in Außenbezirken der Stadt wohnen.
Das Puschkin-Weiterbildungskolleg wird von ca. 1000 Studierenden besucht. 102 Lehrkräfte unterrichten an dieser Schule in unterschiedlichen Bildungsgängen.
Die Fachschaft Russisch ist mit vier Lehrkräften und zwei Referendarinnen besetzt. Das Fach Russisch wird am Puschkin-Weiterbildungskolleg zweizügig unterrichtet. Die Kursgröße in der Einführungsphase liegt im Durchschnitt bei 20 Studierenden. In der Qualifikationsphase liegt der Durchschnitt der Kursgröße bei ca. 16 Studierenden.
tätig.
Der Unterricht wird am Puschkin-Weiterbildungskolleg in 90-minütiger Taktung durchgeführt. Daher ist es im Russischunterricht möglich, viele Lernformen und Unterrichtsmethoden einzusetzen, die das individuelle Lernen der Studierenden fördern.
In der Qualifikationsphase werden dreistündige Grundkurse durchgeführt. Russisch kann entweder als schriftliches oder mündliches Abiturfach angewählt werden.
Die Fachschaft Russisch verfügt über einen Fachraum, in dem Unterrichts- und Lernmaterialien aufbewahrt werden. Der Raum ist außerdem mit Internetzugängen und einem Computer ausgestattet, so dass es möglich ist, einen interaktiven, mediengestützten Fremdsprachenunterricht zu ermöglichen.
Die Studierendenschaft ist bezüglich des kulturellen Hintergrundes sehr heterogen; Multinationalität gehört demnach zum Alltag des Puschkin-Weiterbildungskollegs.
Der überwiegende Teil der Studierenden hat bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung. Viele sind als Eltern familiär eingebunden und/oder gehen nach der Schule einer Nebentätigkeit nach.
Viele der Studierenden, die das Puschkin-Weiterbildungskolleg besuchen und deren Lebensumfeld sich in Essen befindet, haben deutsch-russische Wurzeln. Besonders für diese Studierenden bietet das Fach Russisch die Möglichkeit ihr bi-kulturelles Wissen und ihre sprachlichen Kompetenzen zu erweitern, so dass gute Voraussetzungen für die spätere Einbindung in den Arbeitsmarkt geschaffen werden. Denn viele Unternehmen – auch in Essen – pflegen mit Russland enge wirtschaftliche und finanzielle Kontakte. Auch für die anderen Studierenden gewinnt das Fach Russisch in dieser Hinsicht an Bedeutung.
Zudem übernimmt das Fach Russisch innerhalb wie außerhalb der Schule eine integrative Aufgabe und fördert das gegenseitige Verständnis zwischen den Studierenden sowie mit weiteren gesellschaftlichen Gruppen. Dieser wichtige Aspekt wird auch im Schulprogramm im Rahmen eines Anti-Rassismus-Projektes aufgegriffen.
Das Schulprogramm beinhaltet ebenfalls die besondere Förderung von Studierenden, die Russisch bzw. andere slawische Sprachen als Muttersprache sprechen. Gerade in dieser Hinsicht kommt dem Fach Russisch eine besondere Bedeutung hinsichtlich der Erweiterung der Kompetenzen auch im Deutschen zu. Durch kontrastiven Sprachunterricht werden vor allem die russischen Muttersprachler befähigt, ihre Kompetenzen in der deutschen Sprache zu erweitern und somit mehr Sprachbewusstheit zu entwickeln.
Für das Fach Russisch hat die Fachgruppe ein schulinternes Curriculum erarbeitet, das die besonderen Spezifika erwachsenenadäquaten Lernens berücksichtigt.
Unterrichtsinhalte und -gegenstände sind auf erwachsene Lernerinnen und Lerner ausgerichtet und beziehen sich nach Möglichkeit auf deren aktuelle Lebenswelten.
Da viele der Studierenden sich über einen längeren Zeitraum nicht mehr im Kontext von Schule bewegt haben, müssen Lernprozesse auch im Russischunterricht neu in Gang gesetzt werden. Dazu gehört unter anderem die Aneignung von Lernstrategien und besonderen Methoden, welche das selbstständige Erlernen der russischen Sprache erleichtern.
Im Rahmen der Qualitätssicherung hat die Fachgruppe Russisch verbindliche Kriterien für die Bewertung mündlicher und schriftlicher Leistungen der Studierenden festgelegt, die ihnen zu Beginn des Semesters transparent gemacht werden. Durch Evaluationsbögen und Portfolios können die Studierenden sich anhand bestimmter Kriterien selbst einschätzen und reflektieren, welche Lernfortschritte sie gemacht haben.
Die Fachschaft Russisch kooperiert oft mit anderen Fachschaften interdisziplinär in Form von Projekten. In Zusammenarbeit mit dem Fach Kunst werden z. B. aktuelle Ausstellungen russischer Kunst in deutschen Museen gemeinsam besucht und Kunstwerke analysiert. Auf diese Weise wird den Studierenden ein Aspekt der russischen Kultur nahegebracht.
Soweit möglich, werden einmal pro Jahr Studienfahrten nach Russland (Moskau oder St. Petersburg) angeboten. Auch die Stadt Berlin bietet in Bezug auf die russische Kultur und Geschichte in Deutschland ein wichtiges Themenfeld für den Russischunterricht. Daher werden auch hierhin regelmäßig Studienfahrten unternommen.
Außerunterrichtlich nehmen die Studierenden regelmäßig an den im Bundesland NRW durchgeführten Russischolympiaden teil.
2 Entscheidungen zum Unterricht
Hinweis: Die nachfolgend dargestellte Umsetzung der verbindlichen Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans findet auf zwei Ebenen statt.
Das Übersichtsraster (2.1.1) gibt den Lehrkräften einen raschen Überblick über die laut Fachkonferenz verbindlichen Unterrichtsvorhaben pro Schuljahr. In dem Raster sind das Thema, die schwerpunktmäßig zu erwerbenden Kompetenzen und die zur Verfügung stehende Zeit ausgewiesen.
Die Konkretisierung von Unterrichtsvorhaben (2.1.2) führt die konkretisierten Kompetenzerwartungen in den jeweiligen Kompetenzbereichen auf und verdeutlicht vorhabenbezogene Absprachen, z.B. zur Festlegung auf einen Aufgabentyp bei der Lernerfolgsüberprüfung durch eine Klausur.
2.1 Unterrichtsvorhaben
Die Darstellung der Unterrichtsvorhaben im schulinternen Lehrplan insgesamt besitzt den Anspruch, die im Kernlehrplan aufgeführten Kompetenzen abzudecken. Dies entspricht der Verpflichtung jeder Lehrkraft, die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans bei den Lernenden auszubilden und zu entwickeln.
Die entsprechende Umsetzung erfolgt auf zwei Ebenen: der Übersichts- und der Konkretisierungsebene.
Im „Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben“ (Kapitel 2.1.1) wird die für alle Lehrerinnen und Lehrer gemäß Fachkonferenzbeschluss verbindliche Verteilung der Unterrichtsvorhaben dargestellt. Das Übersichtsraster dient dazu, den Kolleginnen und Kollegen einen schnellen Überblick über die Zuordnung der Unterrichtsvorhaben zu den einzelnen Kursabschnitten sowie den im Kernlehrplan genannten Kompetenzen zu verschaffen. Um Klarheit für die Lehrkräfte herzustellen und die Übersichtlichkeit zu gewährleisten, werden an dieser Stelle schwerpunktmäßig zu erwerbende Kompetenzen ausgewiesen, während die konkretisierten Kompetenzerwartungen erst auf der Ebene konkretisierter Unterrichtsvorhaben Berücksichtigung finden. Der ausgewiesene Zeitbedarf versteht sich als grobe Orientierungsgröße, die nach Bedarf über- oder unterschritten werden kann. Um Spielraum für Vertiefungen, besondere Schülerinteressen, aktuelle Themen bzw. die Erfordernisse anderer besonderer Ereignisse (z.B. Praktika, Kursfahrten o.ä.) zu erhalten, sind im Rahmen dieses schulinternen Lehrplans nur ca. 75 Prozent der Bruttounterrichtszeit verplant.
2.1.1 Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben
Semester | Unterrichtsvorhaben | Zugeordnete Themenfelder des soziokulturellen Orientierungswissens | Schwerpunkte des Kompetenzerwerbs | ||
1. Sem.
24 SWST |
??????? Russland, die russische Sprache und Schrift |
Verfügen über sprachliche Mittel: Einführung in die kyrillische Druck- und Schreibschrift Besonderheiten der russischen Aussprache (Intonation, Betonung, Lautregeln) |
|||
16 SWST |
??????! Land und Leute – Erste Begegnungen mit Russland |
Aspekte der Alltagskultur |
FKK: Hörverstehen und Sprechen einfache Kontaktgespräche eröffnen, fortführen und beenden (Begrüßung und Verabschiedung, Angaben zu Person und Familie zur Staatsangehörigkeit und Nationalität |
||
20 SWST |
??? ?? ??????? Schöner wohnen – schöner leben |
Aspekte der Alltagskultur Wohnsituation; Wohnlage, Öffentliche Verkehrsmittel und andere Fortbewegungsmöglichkeiten am Wohnort |
FKK: Leseverstehen: diskontinuierlichen Texten (z.B. Wohnungsanzeigen) aufgabengeleitet Details entnehmen Sprechen: in unterschiedlichen Rollen sprechen: nach dem Weg fragen, Wohnviertel beschreiben etc. TMK: digitalisierte Texte, Blogs, Zeitungsannoncen |
||
20 SWST |
? ?????! Zu Tisch! |
Aspekte der Alltagskultur Typische Gerichte und Getränke der russischen Küche |
FKK: Hör-/Hörsehverstehen: aufgabengeleitet Details verstehen Sprechen: u. a. Simulation von Einkaufsgesprächen IKK: fremdkulturelle Werte, Normen und Verhaltensweisen verstehen |
||
2. Sem. 20 SWST |
????? Wohin? ????? ??? ????-???? Theater oder Cafébar? |
Lebens- und Erfahrungswelt junger Erwachsener Freizeitaktivitäten Freundschaften |
TMK: Mündlich – an Gesprächen teilnehmen: in unterschiedlichen Rollen an Gesprächssituationen teilnehmen Schriftlich: sich über Mails/Chats Informationen austauschen IKK: kulturelle Vielfalt wahrnehmen |
||
20 SWST |
??? ??? ?????! |
Aspekte der Alltagkultur Familienleben und Familienstrukturen in Russland |
FKK: Sprachmittlung: Informationen in einer Face-to-Face-Kommunikation zusammenfassend wiedergeben Sprechen – zusammenhängendes Sprechen: von Erlebnissen berichten |
||
20 SWST |
???????, ???????! Ein Leben lang lernen |
Aspekte der Alltagkultur und berufliche Perspektiven junger Menschen Schulsystem in Russland und Deutschland Schulalltag, Studium und Berufswahl in Russland |
FKK: Schreiben: Lebenslauf verfassen; Blogs schreiben und in Chats kommentieren Sprachmittlung: gezielte Informationen in einer Gesprächssituation übermitteln IKK: Gemeinsamkeiten im Lebensalltag erkennen und beschreiben |
||
20 SWST |
? ??????????! |
Aspekte der Alltagskultur Russische Feiertage und Feste begehen Sitten, Traditionen und Gebräuche in Russland |
FKK: Sprechen: (sich in informellen sowie formalisierten Situationen an Gesprächen beteiligen, z.B. Glückwünsche entgegennehmen und darauf reagieren Schreiben: schriftlich Glückwünsche übermitteln Sprachmittlung: Einladungen oder Glückwünsche anlässlich von Festlichkeiten mitteln IKK: sich fremdkultureller Werte bewusst werden |
Qualifikationsphase 3. und 4. Semester | ||
---|---|---|
????????????? ???????? Lebensentwürfe |
Lebenswelt junger Erwachsener in verschiedenen Epochen Liebe, Partnerschaft und Familie, Rollen- und Geschlechterkonzeptionen, Beziehungen zwischen den Generationen
|
IKK Bewusstmachung genderspezifischen Denkens, Perspektiveinnahme TMK Leseverstehen/Schreiben/Sprechen: ( z. B. in Diskussionsforen Texte lesen und darauf reagieren, Ausschnitte aus authentischen literarischen Texten verstehen und deuten, argumentativen Sachtexte verstehen |
????? ????? ?????????? ???????? Lebensstile |
Lebens- und Erfahrungswelt junger Erwachsener Freizeit, Mode, Aussehen und Musik, Subkulturen |
FKK: Hör-/Hörsehverstehen: Hör-/Hörsehtexten Gesamtaussagen, Hauptaussagen und Einzelinformationen entnehmen, Leseverstehen: mehrfach kodierte und diskontinuierliche Texte verstehen deuten und produzieren TMK: Sachtexte und literarische Texte, Songs und Filme in verschiedenen sozio-historischen Kontexten IKK: sich aktiv in Denk- und Verhaltensweisen von Menschen anderer Kulturen hineinversetzen (Perspektivwechsel) |
????? ?? ??????? Zukunftspläne |
Aspekte der Alltagskultur und der Berufswelt Ausbildung, Studium und Beruf, Auslandsaufenthalte |
FKK: Leseverstehen: Informationen recherchieren Schreiben: Anschreiben an Institutionen verfassen Sprachmittlung: Stellenanzeigen mündlich oder schriftlich mitteln |
????????? ? ???????? Das Leben im Netz |
Gegenwärtige Situation junger Erwachsener in Russland und Deutschland Junge Erwachsene und die Bedeutung und Wirkung von Medien in Russland; die Rolle von sozialen Netzwerken und des Internets für junge Menschen |
FKK: Leseverstehen/Schreiben: auf E-Mails reagieren; in simulierten Chats unterschiedliche Rollen einnehmen, wesentliche Informationen und zentrale Argumente aus verschiedenen Quellen in die eigene Argumentation einbeziehen Sprachmittlung: Wesentliche Inhalte einfach strukturierter mündlicher und schriftlicher Äußerungen (z.B. aus Blogs und Chats) wiedergeben |
Qualifikationsphase: Semester 5 und 6 | |||
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5. Sem. 20 SWST |
??????????? ?????? Gesellschaft im heutigen Russland |
Gegenwärtige politische und soziale Themen in Russland Leben in der Metropole und in der Provinz Diversität in Russland in sozialer und kultureller Hinsicht |
FKK: Sprechen: Sachzusammenhänge wiedergeben und bewerten; eigene Standpunkte formulieren und begründen Schreiben: kreatives und produktionsorientiertes Schreiben (z.B. Rezensionen, Leserbriefe) TMK:Texte (Sachtexte und zeitgenössische literarische Texte) im Hinblick auf ihren sozialen und kulturellen Kontext verstehen und analysieren (z.B. Zeitungsartikel. populärwissenschaftliche Aufsätze, Kurzgeschichten (z.B. von Swetlana Alexijewitsch) |
20 SWST |
?????? ? ?????? Russland und Europa |
Historische und kulturelle Entwicklungen einschließlich literarischer Aspekte Russlanddeutsche (Historische Hintergründe und aktuelle Dimensionen) Persönlichkeiten der russischen Kultur und ihre Bedeutung für Europa |
FKK: Sprechen: über historische Persönlichkeiten referieren Hör-/Hörsehverstehen: Reportagen wichtige Informationen entnehmen IKK: Kulturelle Besonderheiten verstehen und im eigenen interkulturellen Handeln berücksichtigen |
2.2 Grundsätze der fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit
In Absprache mit der Lehrerkonferenz sowie unter Berücksichtigung des Schulprogramms hat die Fachkonferenz Russisch folgende fachmethodische und fachdidaktische Grundsätze beschlossen.
Geeignete Inhalte und Problemstellungen
Im Russischunterricht werden Inhalte ausgewählt, die sich an den Lebenswelten und soziokulturellen Rahmenbedingungen von erwachsenen Lernerinnen und Lernern orientieren und die darüber hinaus von globaler Bedeutung sind. Auf der Grundlage dieser Inhalte entwickeln die Studierenden nach Möglichkeit eigenständig Problemstellungen, aus denen sich weitere Unterrichtsprozesse ergeben, um ein bestimmtes Ziel bzw. bestimmte Kompetenzen in der Zielsprache zu erreichen.
Methoden
Auch die Methoden sind auf die kognitiven und soziokulturellen Voraussetzungen der Studierenden ausgerichtet. Bei ihrer Auswahl spielt die Diskontinuität der Lernbiographien von Erwachsenen eine wichtige Rolle wie auch die Heterogenität im Hinblick auf die lernorganisatorischen Voraussetzungen und schulsystemischen Erfahrungen. Darüber hinaus kann man von einer sehr unterschiedlichen Verfügbarkeit von Wissen und Kompetenzen bei erwachsenen Lernern ausgehen.
Individuelles und eigenverantwortliches Lernen
Angesichts der Heterogenität werden Methoden und Lernstrategien vermittelt und gemeinsam mit den Studierenden erarbeitet, die ein individuelles Lernen möglich machen und die Studierenden, im Sinne der Erlangung der Studierfähigkeit, dazu anleiten, Eigenverantwortung für Lernprozesse zu übernehmen. Im Russischunterricht wird daher auf kooperative Lernformen wie z. B. Think-Pair-Share etc. und Tandemlernen zurückgegriffen. Zudem werden Wege und Methoden für das Erstellen von Präsentationen vermittelt, Methoden des Recherchierens bereitgestellt und Worterschließungsstrategien erarbeitet.
Medien und Arbeitsmittel
Im Sinne des eigenverantwortlichen Lernens wird die Auswahl der Medien und Arbeitsmittel auf die Lernsituation von Erwachsenen ausgerichtet.
Da der überwiegende Teil der jungen Erwachsenen bereits über ein hohes Maß an Medienkompetenz verfügt, ständigen Umgang mit Tablets, Smartphones etc. hat und mit dem Internet und digitalen sozialen Netzwerken vertraut ist, setzt ein moderner Russischunterricht hier an und integriert die digitalen Medien sinnvoll in den Unterricht und erweitert so die Medienkompetenz der Studierenden.
Gestaltung einer positiven Lernatmosphäre
Gerade im Hinblick auf die unterschiedlichen Kompetenzen der Studierenden im Russischunterricht wird auf eine angstfreie Atmosphäre des Lernens Wert gelegt, in der sich Studierende untereinander, aber auch Lehrende und Studierende mit gegenseitigem Respekt begegnen, damit Lernprozesse ungehindert stattfinden können.
Die Heterogenität der Studierenden ist im Hinblick auf ihre sprachliche und kulturelle Vorbildung als Chance zu begreifen, wobei Lernsituationen entstehen, in denen das „Lernen vom anderen“ im Mittelpunkt steht. So können Studierende von denjenigen profitieren, deren Herkunftssprache Russisch ist.
Transparenz über die Kriterien der Leistungsmessung und Leistungsbewertung
Die Studierenden werden zu Beginn des Semesters mit den Kriterien der Leistungsmessung und -bewertung vertraut gemacht, die durch die Fachkonferenz Russisch festgelegt worden ist.
Die Lehrenden verpflichten sich, den Studierenden – im Sinne einer positiven Feedbackkultur – in regelmäßigen Abständen Auskunft über ihren aktuellen Leistungsstand in beratender Form zu geben, damit sie eine pädagogische Selbstanalyse vornehmen können, zu einer realistischen Selbsteinschätzung ihrer Leistungen gelangen und ihre Lernprozesse optimieren können.
Gezielte Förderung der funktionalen kommunikativen Teilkompetenz Sprechen
Da die funktionale kommunikative Teilkompetenz Sprechen Bestandteil von Klausuren und mündlichen Prüfungen ist, wird diese gezielt im Russischunterricht anhand von fiktiven Gesprächssituationen bzw. Rollenspielen, Diskussionen, Gesprächsforen etc. trainiert. Bereits in der Einführungsphase werden diese Formate eingeübt. In der Qualifikationsphase beschäftigen sich die Studierenden mit komplexeren kommunikativen Gesprächssituationen. Eine Abfragung der mündlichen Teilkompetenz in Form einer mündlichen Prüfung ist daher erst im 5. Semester sinnvoll.
Gelegenheit zum Sprachhandeln in realistischen Anwendungssituationen
Zur weiteren Förderung der mündlichen funktionalen kommunikativen Teilkompetenz kommt der Öffnung des Unterrichts eine besondere Bedeutung zu. Theaterbesuche, Kursfahrten und Kontakte mit native speakers dienen der Entwicklung dieser Kompetenzen.
Gestaltung eines funktionalen einsprachigen Unterrichts
Russisch wird grundsätzlich auch in unterrichtsorganisatorischen Belangen als Arbeitssprache verwendet. Es ist aber durchaus angemessen, grammatische und linguistische Phänomene der russischen Sprache mit Hilfe der deutschen Sprache zu reflektieren, vor allem bei Interferenzen.
2.3 Grundsätze der Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung
Auf der Grundlage von § 48 SchulG, §§ 17-19 APO-WbK sowie Kapitel 3 des Kernlehrplans Französisch hat die Fachkonferenz die im Folgenden beschriebenen Grundsätze zur Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung beschlossen. Sie basieren auf fachspezifischen Kriterien in den Beurteilungsbereichen „Schriftliche Arbeiten/Klausuren“ und „Sonstige Leistungen im Unterricht/Sonstige Mitarbeit“ und werden begleitet von einer im Unterricht verankerten „Feedbackkultur und Beratung“.
1. Fachspezifische Kriterien
|
2. Feedbackkultur und Beratung |
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Schriftliche Arbeiten/Klausuren
|
Sonstige Leistungen im Unterricht/ Sonstige Mitarbeit |
D
Die Fachkonferenz Russisch einigt sich in diesem Zusammenhang auf die folgenden Grundsätze, die die fachdidaktische und fachmethodische Arbeit begleiten:
- Transparenz über Kriterien der Leistungsmessung und -bewertung
Zu Beginn eines jeden Semesters bzw. bei Übernahme einer neuen Lerngruppe legt die unterrichtende Lehrkraft den Studierenden die in Absprache mit der Fachkonferenz getroffenen Kriterien der Leistungsmessung und -bewertung offen.
- Erfassung des Lernstands und der Lernentwicklung der Studierenden
Die Korrekturen und Kommentierungen von Klausuren werden so gestaltet, dass sie Aufschluss über den Stand der individuellen Lernentwicklung geben und somit den Lernenden Hilfen für den weiteren Lernprozess sind. Um die Leistungsbereitschaft weiter zu fördern, erfolgt die Leistungsbewertung grundsätzlich in potenzial- und nicht defizitorientierter Form.
- Feedbackkultur und Beratung
Lernphasen werden regelmäßig dazu genutzt, Studierenden Rückmeldung zum Stand ihrer Kompetenzentwicklung zu geben. Dies geschieht in bewertungsfreien Diagnose- und Entwicklungsgesprächen und dient der Beratung und Unterstützung der Studierenden beim selbstständigen Lernen.
Zur Unterstützung und Förderung der individuellen Lernprozesse werden unterschiedliche kompetenzorientierte Diagnoseverfahren (z. B. Selbsteinschätzung der Studierenden, punktuelle Überprüfungen, Lernentwicklungsgespräche) einbezogen. Dies erfolgt in einem kontinuierlichen Prozess lerner- und kompetenzorientierter Feedbacks.
Fachspezifische Kriterien
Bei den Leistungseinschätzungen haben kommunikativer Erfolg und Verständlichkeit Vorrang vor der sprachlichen Korrektheit.
Die Leistungsbewertung bezieht insgesamt alle Kompetenzbereiche ein. In den unterschiedlichen Unterrichtsvorhaben können jedoch einzelne Teilkompetenzen unterschiedliche Schwerpunktsetzungen erfahren (vgl. Tabelle zu der verbindlichen Festlegung). Diese Schwerpunktsetzungen sind Grundlage für die Festlegung der Überprüfung bestimmter kommunikativer Teilkompetenzen.
Schriftliche Arbeiten/Klausuren
Für die unterschiedlichen zu überprüfenden Teilkompetenzen im Beurteilungsbereich „Schriftliche Arbeiten/Klausuren“ werden jeweils differenzierte kriterielle Bewertungsraster verwendet, die gemeinsam mit den Studierenden im Unterricht besprochen werden. Bei der Gesamtbewertung kommt dem Beurteilungsbereich „Sprache“ ein höheres Gewicht zu (60:40). Ab der Qualifikationsphase werden für die Bewertung der sprachlichen Leistung in Klausuren die Vorgaben des MSW „Kriterielle Bewertung des Bereichs ‘Sprachliche Leistung / Darstellungsleistung’ im Zentralabitur (Fachspezifische) Konkretisierungen der Bewertungskriterien“ angewandt.
In der Einführung in die zweite Fremdsprache finden je zwei Klausuren pro Semester statt, bei denen alle funktionalen kommunikativen Kompetenzen einmal überprüft werden. Insbesondere im 1. und 2. Semester können auch solche Überprüfungsformen ergänzend verwendet werden, die auf die Überprüfung der funktionalen kommunikativen Teilkompetenz „Verfügen über sprachliche Mittel“ ausgerichtet sind. Dabei ist darauf zu achten, dass die Aufgaben stets in einen anwendungsorientierten, kommunikativen Zusammenhang eingebettet sind.
Im Grundkurs der Qualifikationsphase wird im 5. Semester eine Klausur durch eine gleichwertige mündliche Prüfung ersetzt.
Die schwerpunktmäßig vermittelten funktionalen kommunikativen Kompetenzen in den einzelnen Unterrichtsvorhaben verteilen sich auf die Einführung in die zweite Fremdsprache sowie auf den Grundkurs der Qualifikationsphase wie folgt:
Zeitpunkt |
Schreiben |
Lesen |
Hör-/ Hörsehverstehen |
Sprechen |
Sprachmittlung |
Verfügen über sprachliche Mittel |
Zusätzliche Bemerkungen |
Einführung in die zweite Fremdsprache 6 Semesterwochenstunden |
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1. Sem. |
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UV I |
X |
X |
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X |
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Klausur |
UV II |
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X |
X |
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UV III |
X |
X |
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X |
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UV IV |
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x |
X |
X |
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Klausur mit Hörverstehen |
2. Sem. |
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UV I |
X |
X |
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X |
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X |
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UV II |
X |
x |
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X |
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Klausur |
UV III |
X |
X |
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X |
X |
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UV IV |
X |
X |
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X |
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Klausur |
Grundkurs Qualifikationsphase 3 Semesterwochenstunden |
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3. Sem. |
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UV I |
X |
X |
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X |
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Klausur mit mündl. Anteilen |
UV II |
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X |
X |
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4. Sem. |
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|
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UV I |
X |
X |
x |
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|
. Klausur |
UV II |
X |
X |
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x |
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Klausur |
3 Semesterwochenstunden |
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5. Sem. |
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UV I |
X |
X |
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x |
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Mündl. Prüfung |
UV II |
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X |
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X |
x |
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Klausur |
6. Sem. |
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UV I |
X |
X |
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X |
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Klausur im Format des Zentralabiturs |
Sonstige Leistungen im Unterricht / Sonstige Mitarbeit
Die Note im Beurteilungsbereich „Sonstige Leistungen im Unterricht / Sonstige Mitarbeit“ wird von der unterrichtenden Lehrkraft unabhängig von der Teilnote im Bereich „Schriftliche Arbeiten/Klausuren“ festgelegt.
In diesem Beurteilungsbereich leisten die Studierenden vielfältige Beiträge, die die Grundlage der Bewertung bilden:
- Teilnahme am Unterrichtsgespräch
- Präsentation von Ergebnissen aus Einzel-, Partner- und Gruppenarbeiten und Projekten
- Präsentation von Referaten
- Teilnahme an Diskussionen
- Erstellen von themenbezogenen Dokumentationen (z. B. Plakate, mediengestützte Präsentationen)
- produktionsorientierte schriftliche Arbeiten
In Bezug auf die im Kernlehrplan ausgewiesenen funktionalen kommunikativen Kompetenzen greifen folgende fachliche Beurteilungskriterien:
Sprachproduktion |
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Schreiben |
Sprechen |
||
|
An Gesprächen teilnehmen
|
Zusammenhängendes Sprechen
|
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Sprachmittlung |
|||
Mündliche Form der Sprachmittlung
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Schriftliche Form der Sprachmittlung
|
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Hörverstehen und Hörsehverstehen |
Leseverstehen |
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(Bewertungsschwerpunkt: Rezeptionsleistung) |
(Bewertungsschwerpunkt: Rezeptionsleistung) |
||
Sprachrezeption |
Die weiteren Kompetenzbereiche der Interkulturellen kommunikativen Kompetenz, Text- und Medienkompetenz, Sprachbewusstheit sowie der Sprachlernkompetenz sind jeweils in unterschiedlicher Akzentuierung integrative Bestandteile der Leistungsbewertung.
Die Leistungsrückmeldung erfolgt zeitnah in mündlicher und schriftlicher Form. Sie ist entsprechend der abgeprüften Kompetenzen auch kompetenzbezogen anzulegen. Für die Kennzeichnung von sprachlichen Normverstößen werden vereinbarte Fehlerbezeichnungen verwendet.
Feedbackkultur und Beratung
Nach jeder Leistungsüberprüfung im Beurteilungsbereich „Schriftliche Arbeiten/Klausuren“ bzw. „Gleichwertige Mündliche Prüfung“ gibt die Fachlehrerin oder der Fachlehrer in schriftlicher Form eine Note, die begründet wird. Diese Rückmeldung verdeutlicht den Studierenden, in welchen Bereichen sich individuelle Stärken und Schwächen zeigen und eröffnet ihnen Hinweise zur Weiterarbeit und Kompetenzentwicklung.
Die Note für den Beurteilungsbereich „Sonstige Leistungen im Unterricht / Sonstige Mitarbeit“ wird gemäß dem Beschluss der Lehrerkonferenz den Studierenden mindestens einmal pro Quartal mitgeteilt und erläutert. Diese Leistungsrückmeldung besteht aus einer differenzierten Darstellung der Stärken und Schwächen der Leistung in den beiden Beurteilungsbereichen „Sprache“ und „Inhalt“. Sie bezieht sich darüber hinaus auf alle in diesem Beurteilungsbereich erbrachten Leistungen.
Im Sinne der individuellen Förderung dienen insbesondere auch die Ergebnisse aus isolierten kompetenzorientierten Diagnoseverfahren im benotungsfreien Raum als Grundlage für die Beratung von Studierenden zur weiteren Kompetenzentwicklung.
Lernphasen selbstständigen und kooperativen Arbeitens werden gezielt für individuelle Lernentwicklungs- und Beratungsgespräche genutzt. Dadurch erhalten die Studierenden einerseits Perspektiven für die individuelle Kompetenzentwicklung und andererseits Transparenz bezüglich der Anforderungen vor allem im Hinblick auf die Leistungsbewertung.
2.4 Lehr- und Lernmittel
Die Fachschaft Russisch greift auf ein für die Einführungsphase geeignetes Lehrwerk zurück, das nach Möglichkeit auf die Erwachsenenbildung zugeschnitten ist.
Das Lehrwerk wird den Studierenden von der Fachschaft Russisch leihweise zur Verfügung gestellt. Es enthält die von der Fachkonferenz Russisch ausgearbeiteten Unterrichtvorhaben und orientiert sich an den Themenfeldern des soziokulturellen Orientierungsrahmens, die im internen Curriculum durch die Fachlehrer und Fachlehrerinnen festgelegt worden sind.
Das Lehrwerk enthält eine Bandbreite von Texten und Aufgabenformaten, anhand derer die Studierenden die im Kernlehrplan vorgesehenen funktionalen Kompetenzen Hör-/Hörsehverstehen, Leseverstehen, Schreiben, Sprechen und Sprachmittlung erlangen. Auch eine integrierte Grammatiktafel bzw. ein Grammatikglossar und Übungen zur Festigung verschiedener grammatischer Phänomene sind Bestandteil dieses Lehrwerks.
Darüber hinaus enthält das Lehrwerk zahlreiche Anregungen zur Erlangung interkultureller Kompetenzen und unterbreitet den Fremdsprachenlernerinnen und -lernern Möglichkeiten, Text- und Medienkompetenz zu entwickeln. Es enthält ferner Zusatzmaterialien und Hinweise zu Aufgabenformaten, die sich an den verschiedenen Stufen des Europäischen Referenzrahmens für Sprachen orientieren.
Lehrbuchbegleitende Materialien wie Audio-CDs, Folien und Hinweise zu wichtigen Internetlinks werden sowohl von den Studierenden als auch von den Lehrenden verwendet und in der Bibliothek für alle zugänglich gemacht und verwaltet.
Computergestützte, vom Lehrbuch unabhängige Lernprogramme, die durch Free-Share Software auf eigene und durch die Schule bereitgestellte Geräte wie Tablets oder Smartphones geladen werden, z. B. interaktive Grammatiken und Vokabeltrainer, unterstützen das eigenverantwortliche und selbstständige Lernen der Studierenden.
Als Grundausstattung sind einsprachige und zweisprachige Wörterbücher als Klassensatz in der Bibliothek vorhanden sowie eine Akademiegrammatik und Enzyklopädie, auch in digitaler Form.
Für den Fremdsprachenunterricht stehen MP3-/CD-Player, Beamer und interaktive Whiteboards zur Verfügung, die vor allem für das Trainieren des Hör-/Hörsehverstehens von Belang sind.
Außerdem steht für die weitere computergestützte Arbeit und Internetrecherche ein WLAN-fähiger Computer zur Verfügung, auf dem eine Tastatur mit kyrillischen Buchstaben installiert ist.
Für die Qualifikationsphase werden innerhalb der Fachkonferenz Textsorten festgelegt, die sich für die gewählten Schwerpunkte des Kompetenzerwerbs am besten eignen. Die letztendliche Auswahl der Texte liegt bei der Lehrkraft, wobei die Studierenden nach Möglichkeit mitentscheiden. Hierbei kann auch selektiv auf adaptierte Texte zurückgegriffen werden, die in Lehrbüchern im Klassensatz in der Bibliothek vorhanden sind und von den Studierenden zeitweise ausgeliehen werden können. Im Fach Russisch sind Lektürereihen mit adaptierten literarischen Texten und Sachtexten vorhanden, die auch mit Vokabellisten und Anmerkungen versehen sind. Die Auswahl der Lektüren korrespondiert thematisch mit den von der Fachkonferenz Russisch festgelegten Unterrichtsvorhaben.
Zusätzlich zu den Lehrbüchern steht eine Auswahl von Zeitschriften – auch digital – zur Verfügung, die jederzeit von Lehrenden und Studierenden in der Präsensbibliothek eingesehen werden können.
Die Fachkonferenz Russisch verfügt zusätzlich über eine Mediathek mit Filmen und Dokumentationen in russischer Sprache, die unterstützend zur Erlangung des im Lehrplan vorgesehenen soziokulturellen Orientierungswissens und für das Trainieren der Hör-/Hörsehkompetenz eingesetzt werden können.
In Vorbereitung auf das Zentralabitur greift die Fachschaft Russisch auf die vom Land zur Verfügung gestellten Materialien (Klausuren aus den Vorjahren, Beispielaufgaben mit Erwartungshorizont) zurück.
3 Entscheidungen zu fach- und unterrichtsübergreifenden Fragen
Innerhalb der Schule ist die Zusammenarbeit möglichst vieler Fachbereiche vorgesehen. Auf Lehrerkonferenzen, Fachbereichskonferenzen, Methodentagen, Projektwochen, Arbeitsgruppentreffen findet ein regelmäßiger Austausch über die Erlangung und Optimierung crosscurricularer Kompetenzen bei den Studierenden statt, aus denen fach- und aufgabenfeldbezogene sowie übergreifende Absprachen entstehen.
Beispielweise wird ein Methodentag eingerichtet, um verschiedene Kompetenzen bei den Studierenden zu stärken und zu entwickeln, die in allen Fächern von Relevanz sind. So werden Text- und Medienkompetenz, funktionale kommunikative Kompetenzen in Workshops trainiert, je nach individuellem Bedarf der Studierenden.
Fachübergreifendes Arbeiten bietet sich in den folgenden Semesterstufen im Fach Russisch besonders mit den in der Tabelle dargestellten Fächern an.
Semester |
Fächer |
Themen, Methoden, Kompetenzen |
1 |
alle Fremdsprachen |
Lernstrategien entwickeln (z. B. Vokabeltraining, Lerntypenbestimmung) |
2 |
Deutsch, Fächer des gesellschaftlichen Aufgabenfeldes, Fremdsprachen Fremdsprachen |
verschiedene Methoden zur Textrezeption (z. B. Markieren, Strukturieren, Lesetechniken) Aspekte der Alltagskultur (z. B. als Projekt) |
3 |
Soziologie, Pädagogik
Alle Fächer |
Familienleben und Familienstrukturen Präsentieren |
4 |
Soziologie, Pädagogik
Alle Fächer |
Schulsysteme und Ausbildungssysteme, Bildung Recherchieren |
5 |
Englisch, Erdkunde
Geschichte |
Globalisierung Tabellen und Graphiken interpretieren und auswerten deutsch-russische Beziehungen, Migration |
6 |
Erdkunde, Biologie |
Ökologie |
Die Erlangung von methodischen Kompetenzen spielt eine wichtige Rolle im Hinblick auf das selbstständige Lernen. Aus diesem Grunde legen alle Fachschaften fest, zu welchem Zeitpunkt die Studierenden bestimmte Methodenkompetenzen erlangen sollen.
Im Einzelnen wird in folgender Tabelle dargestellt, welchen Beitrag das Fach Russisch zur Entwicklung dieser Methoden leisten kann.
1. und 2. Semester |
Arbeitsorganisation: Erstellung eines Glossars, Strukturierung einer Arbeitsmappe für die Fremdsprachenarbeit, Erstellung eines Vokabeltrainers, Erstellen eines Sprachenportfolios Lernstrategien und Methoden: verschiedene Memotechniken, Lese- und Schreibtechniken, Worterschließungsstrategien, Benutzung eines Wörterbuchs und anderer Nachschlagewerke Kooperative Lernformen: Think-Pair-Share, Gruppenarbeit, Kugellager |
3. und 4. Semester |
Arbeitsorganisation: Zeitmanagement bei schriftlichen Klausuren, Planung einer Powerpointpräsentation Lernstrategien: Recherchieren von Fakten Kooperative Lernformen: Galeriegang |
5. und 6. Semester |
Arbeitsorganisation: längerfristige Vorhaben planen, durchführen und evaluieren, mündliche Präsentationen zeitlich strukturieren, Lernplanerstellung in Vorbereitung auf das Abitur Lernstrategien: produktionsorientiertes Arbeiten, Erweiterung der Schreib- und Lesetechniken Kooperative Lernformen: Placemat |
In Abhängigkeit von inhaltlichen Schwerpunkten, Interessenslagen und Bedürfnissen der Studierenden wird der Russischunterricht auch regelmäßig ausgelagert und findet an öffentlichen Institutionen, z. B. Theater, Museen oder in Workshops außerhalb der Schule, statt.
Um den Studierenden die Möglichkeit zum Sprachhandeln in realen Situationen zu geben, werden Kontakte zu Bürgerinnen und Bürgern russischer Herkunft hergestellt, die in Deutschland integriert sind und sich in bestimmten sozialen und wirtschaftlichen Kontexten in der Region bewegen, z. B. jüdischen Gemeinden, russischen Supermärkten, der russischsprachigen Presse in Deutschland, Joint Ventures etc.
Darüber hinaus können die Studierenden an internationalen Projekten teilnehmen (z. B. Comenius) und im Zielland ihr soziokulturelles Wissen direkt erweitern. Schulaustauschprogramme und Studienfahrten in ein russischsprachiges Land sowie internationale Projekte sind fakultativ und sollten mit den jeweiligen Fachlehrern bzw. Fachlehrerinnen und Studierenden zusammen geplant werden.
Die Studierenden sollten die Möglichkeit haben, regelmäßig an Wettbewerben, z. B. Russischolympiaden, Literaturwettbewerben teilzunehmen, die vom Russischlehrerverband NRW, Verlagen und anderen Institutionen angeboten werden.
4 Qualitätssicherung und Evaluation
- In der Fachkonferenz wird regelmäßig überprüft und evaluiert, ob die im internen Lehrplan vereinbarten Verbindlichkeiten in Bezug auf die Unterrichtsvorhaben und Leistungsbewertungen eingehalten worden sind. Gegebenenfalls entwickelt die Fachkonferenz Vorschläge zu Optimierungen des schulinternen Curriculums.
- Die Fachkonferenz Russisch erweitert, entwickelt und optimiert ihre Unterrichtsmaterialen, Diagnosetests und Leistungsbewertungssysteme in regelmäßigen Abständen.
- Gegenseitige kollegiale Unterrichtsbesuche und gemeinsame Reflexion von Unterricht finden je nach Bedürfnislagen der jeweiligen Fachlehrerinnen und Fachlehrer statt.
- Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer nehmen regelmäßig an Fortbildungen zur Weiterentwicklung ihrer methodisch-didaktischen Kompetenzen teil.
- Die Fachkonferenzvorsitzenden tauschen sich mindestens einmal pro Semester über die fächerübergreifenden Ziele aus.
Pläne zur regelmäßigen Evaluation des schulinternen Curriculums
Überarbeitungs- und Perspektivplanung
Evaluation des schulinternen Curriculums
Zielsetzung: Das schulinterne Curriculum stellt keine starre Größe dar, sondern ist als „lebendes Dokument“ zu betrachten. Dementsprechend sind die Inhalte stetig zu überprüfen, um ggf. Modifikationen vornehmen zu können. Die Fachkonferenz (als professionelle Lerngemeinschaft) trägt durch diesen Prozess zur Qualitätsentwicklung und damit zur Qualitätssicherung des Faches bei.
Prozess: Der Prüfmodus erfolgt jährlich. Zu Schuljahresbeginn werden die Erfahrungen des vergangenen Schuljahres in der Fachschaft gesammelt, bewertet und eventuell notwendige Konsequenzen formuliert. Der vorliegende Bogen wird als Instrument einer solchen Bilanzierung genutzt.
Kriterien |
Ist-Zustand/ Auffälligkeiten |
Änderungen/ Konsequenzen/ Perspektivplanung |
Wer (Verantwortliche) |
Bis wann (Zeitrahmen) |
Funktionen |
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Fachvorsitz |
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Stellvertreter |
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weitere Funktionen (im Rahmen der schulprogrammatischen fächerübergreifenden Schwerpunkte) |
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Ressourcen |
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Fachlehrer/in |
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fachfremd |
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Lerngruppen |
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Lerngruppengröße |
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Fachraum |
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Bibliothek |
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Computerraum |
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Raum für Fachteamarbeit |
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Lehrwerke |
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Fachzeitschriften |
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Abstände Fachteamarbeit |
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Dauer Fachteamarbeit |
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Unterrichtsvorhaben |
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Leistungsbewertung/ Einzelinstrumente |
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Leistungsbewertung/ Grundsätze |
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sonstige Leistungen |
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Arbeitsschwerpunkt(e) SE |
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fachintern |
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– kurzfristig (Halbjahr) |
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– mittelfristig (Schuljahr) |
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– langfristig |
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fachübergreifend |
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– kurzfristig |
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– mittelfristig |
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– langfristig |
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Fortbildung |
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Fachspezifischer Bedarf |
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– kurzfristig |
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– mittelfristig |
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– langfristig |
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Fachübergreifender Bedarf |
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– kurzfristig |
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– mittelfristig |
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– langfristig |
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