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„GANZ schön schlau!“: Begabungsförderung in Lernzeiten - St.-Georg-Gymnasium Bocholt

St.-Georg-Gymnasium

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46399 Bocholt

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Schulleiterin: Frau Smidt

Bezirksregierung Münster

Kontaktpersonen:

  • Ulrike Piemontese
  • Sabrina Warschewski
Schulhomepage des St.-Georg-Gymnasiums

Netzwerke / Projekte
  • Projekt "Lernpotenziale. Individuell fördern im Gymnasium.“

Druckversion des gesamten Praxisbeispiels (PDF, 703 KB)

„GANZ schön schlau!“: Ein Projekt zur Förderung von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Begabungen in Lernzeiten

QUA-LiStening - Einblicke für die Ohren:

Teamarbeit Grundschule Podcast

Im Interview: Frau Piemontese, Lehrerin am St.-Georg-Gymnasium, macht neugierig auf das Konzept der Schule zur Förderung besonderer Begabungen in Lernzeiten.

Das Interview führt Sandra Doth, Lehrerin am Nicolaus-Cusanus-Gymnasium in Bergisch Gladbach.

Dieses Interview (Titel, Untertitel, Text, etc. – Abweichungen sind gekennzeichnet) steht unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 und kann unter deren Bedingungen kostenlos und frei verwendet, verändert und weitergegeben werden. Diese Lizenz gilt nicht für verwendete Logos. Urheber im Sinne der Lizenz sind die QUA-LiS NRW und Frau Piemontese vom St.-Georg-Gymnasium Bocholt.Lizenz CC BY-SA

Das St.-Georg-Gymnasium in Bocholt hat zur Stärkung der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Schulentwicklungsprojekts Lernpotenziale ein Konzept zur Begabungsförderung entwickelt. Das Projekt „GANZ schön schlau!“ richtet sich an Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen, die überwiegend in den Lernzeiten im Ganztag an ergänzenden Projektthemen eigenverantwortlich arbeiten und ihre Ergebnisse in verschiedenen Veranstaltungen präsentieren.

Das Projekt wird derzeit von vier Lehrkräften getragen und organisiert. Weitere Lehrkräfte, die in den Klassen unterrichten, sowie Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter stehen mit großer Bereitschaft als Projektpatinnen und -paten für die Schülerinnen und Schüler zur Verfügung.

Ausgangslage

Zunächst richtete sich das Vorhaben an Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 und 6, ist aber mittlerweile darüber hinausgewachsen bis in die Einführungsphase in der Oberstufe.

Die Schule suchte nach Möglichkeiten, auch die Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen stärker zu fördern. Ein Projektteam entwickelte dazu ein Konzept, welches das selbstständige und eigenverantwortliche Arbeiten der Schülerinnen und Schüler an selbstgewählten Projekten in Lernzeiten unterstützt. Projektpatinnen und -paten begleiten dabei die Schülerinnen und Schüler innerhalb eines festgelegten Zeitraums. Die Schülerinnen und Schüler verfolgen dabei das Ziel, ihre Arbeitsergebnisse vor der Klasse, auf einem Präsentationsabend oder auch vor externen Gästen zu präsentieren.

Ziele und Qualitätsmerkmale
    Mit der Förderung besonders begabter Schülerinnen und Schüler im Projekt „GANZ schön schlau!“ verbinden sich folgende Zielsetzungen und Qualitätsmerkmale:
  • Förderung der Selbstständigkeit beim Erarbeiten und Beschaffen von Informationen über ein selbstgewähltes Thema und beim Einteilen der Arbeitszeit
  • Stärken der Eigeninitiative beim Finden von Themen
  • Vorbereitung auf wissenschaftliches Arbeiten
  • Stärkung der Fähigkeit, sich Wissen selbstständig anzueignen
  • Stärkung des Selbstbewusstseins und Förderung weiterer Kompetenzen zur Präsentation der eigenen Arbeitsergebnisse im Rahmen von Veranstaltungen
Prozessschritte

Zur Durchführung (M01):

Im Rahmen der Zeugniskonferenzen zum Halbjahreszeugnis wird von der jeweiligen Klassenkonferenz überprüft, welchen Schülerinnen und Schülern das Förderangebot gemacht werden sollte. Diese Entscheidung wird den Schülerinnen und Schülern und deren Eltern mitgeteilt und die Anmeldung erfolgt durch die Eltern.

Ferner wird in den Konferenzen entschieden, ob die einzelnen Schülerinnen und Schüler in jeder Lernzeit nach freier Wahl an ihren Projektthemen arbeiten dürfen oder ob nur bestimmte Lernzeiten dazu vorgesehen sind. Die Entscheidung ist abhängig von den Leistungen in dem jeweiligen Fach.

Die Eltern und ausgewählten Schülerinnen und Schüler werden zu einem Informationsabend eingeladen, bei dem das Projekt präsentiert und Beispielprojekte anderer Schülerinnen und Schüler sowie weitere mögliche Themen und methodische Arbeitsweisen erläutert werden (M02, M03).

Im zweiten Schulhalbjahr arbeiten die Schülerinnen und Schüler in den Lernzeiten (Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen) über einen Zeitraum von etwa zehn Wochen an ihren individuellen und selbst gewählten Projektthemen. Diese können sich auf das Fach der jeweiligen Lernzeit beziehen, grundsätzlich entscheiden sich die Schülerinnen und Schüler aber interessengeleitet für ein Thema.

Die Schülerinnen und Schüler werden jeweils einer Projektpatin bzw. einem Projektpaten zugeordnet. Es werden individuelle Beratungen an vereinbarten Terminen durchgeführt. In diesen Beratungen wird unter anderem auch gemeinsam ein Zeitplan für die Bearbeitung der Themen erstellt (M04, M05).

Die Projektarbeit der Schülerinnen und Schüler ist in folgende Phasen gegliedert:

Themenfindung – Recherche – Ausarbeitung – Erstellung einer Präsentation – Üben der Vorträge - Präsentation

Während dieser Arbeitsphasen unterstützen die Projektpatinnen und -paten mit individuellen Anregungen und Rückmeldungen. Dabei werden sie im Hintergrund von einem Team aus vier Lehrkräften begleitet, welches das Projekt „GANZ schön schlau!“ konzipiert hat (M06), koordiniert, weiterentwickelt und die Projektpatinnen und -paten regelmäßig informiert (M07).

Im zweiten Quartal des zweiten Schulhalbjahres werden die Expertenvorträge vor unterschiedlichem Publikum gehalten – zunächst in der Regel vor der eigenen Klasse, dann aber auch auf einem Nachmittag oder Abend, zu dem Eltern und andere Interessierte eingeladen werden (M08).

Eine besondere Ergänzung - sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die gesamte Schule – ergibt sich dadurch, dass am Tag der offenen Tür noch einmal die Gelegenheit besteht, in mehreren Klassenräumen die Vorträge zu wiederholen.

Die Rückmeldungen sind in der Regel so motivierend für die Schülerinnen und Schüler, dass sie sich für die nächste Projektdurchführung wieder melden. Obwohl es in höheren Jahrgangsstufen ein vielfältiges AG-Angebot zur interessengeleiteten individuellen Förderung gibt, bleiben einige aus Überzeugung dabei und halten Jahr für Jahr einen neuen und immer professionelleren Vortrag.

Gelingensbedingungen und Herausforderungen
  • Die Schule verfügt über ein gut ausgestattetes Selbstlernzentrum, eine Bibliothek und Computerarbeitsplätze. Die räumliche und materiale Ausstattung unterstützen das individualisierte Lernen.
  • Der Ganztag bietet Möglichkeiten der zeitlichen Rhythmisierung und unterstützt damit die Projektdurchführung.
  • Engagierte Lehrkräfte und Lehramtsanwärterinnen und -anwärter beraten, motivieren und unterstützen die Schülerinnen und Schüler individuell und verlässlich.
  • Es wird eine pädagogische Haltung gelebt, die sensibel ist im Umgang mit Heterogenität.
  • Das Projekt stärkt die Außendarstellung der Schule und wird von allen Beteiligten unterstützt.
  • Das koordinierende Projektteam unterstützt maßgeblich die Qualitätsentwicklung im Projekt.
    Als Herausforderungen werden folgende Aspekte wahrgenommen:
  • Die betreuenden Lehrkräfte brauchen ein Zeitbudget und eine projektfreundliche Unterstützung durch die Schulleitung und das Lehrerkollegium.
  • Die Schülerinnen und Schüler brauchen Ausdauer und Leistungsbereitschaft, beides ist manchmal schwankend und muss reflektiert und unterstützt werden.
  • Teilweise bestehen Eltern auf eine Projektteilnahme ihrer Kinder, auch wenn diese für eine Projektteilnahme nicht vorgesehen sind – hier werden Neujustierungen angedacht, etwa das Angebot „Talentschmiede“ zu einem Zeitpunkt (donnerstags in der 9. Stunde), der nicht mit Lernzeiten belegt ist.

Das Projekt unter den besonderen Bedingungen der COVID-19-Pandemie:

Es hat sich herausgestellt, dass im Rahmen dieses Projekts in allen Arbeitsphasen besonders gut digitale Medien eingesetzt werden können. Recherche und Ausarbeitung der Expertenarbeiten, die Grundlage der Präsentationen werden, können weitgehend digital erfolgen. Sowohl Besprechungen als auch Gruppenarbeitsphasen können als Videokonferenz durchgeführt werden und lassen sich zeitlich flexibel festlegen. Das ausgearbeitete Material steht über eine Lernplattform für die am Termin Beteiligten bereit. Das für diese Arbeitsweise notwendige selbstgesteuerte Lernen ist für die Schülerinnen und Schüler eine willkommene Herausforderung. Für die Zeit nach der COVID-19-Pandemie wird in diesem Projekt einiges erhalten bleiben, was sich in dieser Zeit entwickelt hat.

Material der Schule

Dieses Material (Titel, Untertitel, Text, etc. – Abweichungen sind gekennzeichnet) steht unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 und kann unter deren Bedingungen kostenlos und frei verwendet, verändert und weitergegeben werden. Diese Lizenz gilt nicht für verwendete Logos. Urheber im Sinne der Lizenz ist das St.-Georg-Gymnasium Bocholt.Lizenz CC BY-SA

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