Beispiel für einen schulinternen Lehrplan zum Kernlehrplan GE WP Informatik
Hinweis: Als Beispiel für einen schulinternen Lehrplan auf der Grundlage des Kernlehrplans Informatik steht hier der schulinterne Lehrplan einer fiktiven Schule zur Verfügung. Um zu verdeutlichen, wie die jeweils spezifischen Rahmenbedingungen in den schulinternen Lehrplan einfließen, wird die Schule in Kapitel 1 zunächst näher vorgestellt. Den Fachkonferenzen wird empfohlen, eine nach den Aspekten im vorliegenden Beispiel strukturierte Beschreibung für ihre Schule zu erstellen.
1 Die Fachgruppe Informatik in der Blaise-Pascal-Gesamtschule Bochum
Hinweis: Um die Ausgangsbedingungen für die Erstellung des schulinternen Lehrplans festzuhalten, können beispielsweise folgende Aspekte berücksichtigt werden:
Lage der Schule
Aufgaben des Fachs bzw. der Fachgruppe
Funktionen und Aufgaben der Fachgruppe vor dem Hintergrund des Schulprogramms
Beitrag der Fachgruppe zur Erreichung der Erziehungsziele ihrer Schule
Beitrag zur Qualitätssicherung und –entwicklung innerhalb der Fachgruppe
Zusammenarbeit mit andere(n) Fachgruppen (fächerübergreifende Unterrichtsvorhaben und Projekte)
Ressourcen der Schule (personell, räumlich, sächlich), Größe der Lerngruppen, Unterrichtstaktung, Stundenverortung
Fachziele
Name des/der Fachvorsitzenden und des Stellvertreters/der Stellvertreterin
ggf. Arbeitsgruppen bzw. weitere Beauftragte
Die Blaise-Pascal-Gesamtschule liegt im Stadtzentrum von Bochum. Sie ist eine durchgängig achtzügige Ganztagsschule mit zurzeit etwa 1650 Schülerinnen und Schülern und 130 Lehrerinnen und Lehrern. Das Einzugsgebiet der Schule umfasst das Stadtgebiet von Bochum sowie die umliegenden Gemeinden. Das Fach Informatik wird an der Blaise-Pascal-Gesamtschule als Schwerpunktfach im naturwissenschaftlich-technischen Bereich im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts angeboten. Das Fach wird ab der Jahrgangsstufe 7 dreistündig unterrichtet.
Stundentafel:
WP 6
WP 7
WP 8
WP 9
WP 10
0
3
3
3
3
Die Gesamtstundenzahlen in den Jahrgängen 9 und 10 verringert sich durch das dreiwöchige Betriebspraktikum im Jahrgang 9 und die zentralen Abschlussprüfungen im Jahrgang 10. Dies wurde bei der Planung der Unterrichtsvorhaben berücksichtigt.
Der Unterricht des Wahlschwerpunktes Informatik wird auf Grundlage des gültigen Kernlehrplans erteilt. Schwerpunkte sind u.a. der sachgerechte Umgang mit Office-Programmen, Grundlagen der Algorithmik mithilfe von didaktischen Lernumgebungen und Robotermodellen.
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Die Unterrichtsinhalte werden vor allem im Hinblick auf die Erziehungs- und Bildungsgrundsätze der Schule ausgewählt, die im Schulprogramm festgeschrieben sind. Hierzu gehören neben der Beherrschung fachlicher Standardqualifikationen vor allem auch grundlegende Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen für das Berufsleben. Zu nennen sind hier Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, selbstständiges Lernen und Lern- und Leistungsbereitschaft. Grundlagen hierzu werden im Schulschwerpunkt „Lernen lernen - Methodentraining“ gelegt und im Wahlpflichtfach Informatik aufgegriffen und vertieft.
Die inhaltliche Gestaltung der Unterrichtsvorhaben erfolgt zeitweilig in Form von Projekten, die zum Teil in Kooperation mit außerschulischen Partnern umgesetzt werden. Als Partner stehen dabei zurzeit die Stadtwerke zur Verfügung, die einen Einblick in unterschiedliche Berufsfelder vermitteln. Dabei spielen Informationstechnologien eine zentrale Rolle.
Hinsichtlich eines fächerverbindenden Lernens stellt das Fach Informatik insbesondere zu den Fachkonferenzen Mathematik und Deutsch einen engen Bezug her. In den Unterrichtsvorhaben zum Themenbereich Tabellenkalkulation werden mathematische Inhalte aus den Bereichen Prozent- und Zinsrechnung, Statistik und Diagramminterpretation aufgegriffen und vertieft. Die in der Jahrgangsstufe 9 im Fach Deutsch erarbeiteten Bewerbungen und Lebensläufe werden durch die Unterrichtvorhaben „Textverarbeitung“ ebenso unterstützt wie die Verschriftlichung von Referaten. Die Vermittlung des sinnvollen Umgangs mit Recherchetools im Internet unterstützt die Erarbeitung von Referaten in anderen Fächern genauso wie das Erlernen eines sicheren Umgangs mit einer Präsentationssoftware.
Die Fachgruppe Informatik der Blaise-Pascal-Gesamtschule bildet an dieser Schule eine eigene Fachkonferenz. Alle verwalteten Daten - wie Protokolle, Absprachen und Unterrichtsmaterialien - werden auf dem Schulrechner sowie im Fachschaftsordner abgelegt und sind somit allen Kolleginnen und Kollegen jederzeit zugänglich.
Die Entwicklung des schulinternen Lehrplans ist Ergebnis der Fachschaftsarbeit. Die jahrgangsübergreifenden Darstellung der Themenbereiche erfolgte arbeitsteilig und wurde in der Fachkonferenz diskutiert, zusammengeführt und abschließend als verbindlich beschlossen.
Die konkreten Unterrichtvorhaben mit den benötigten Unterrichtmaterialien werden von den Fachlehrerinnen und -lehrern im Team unter Berücksichtigung der speziellen Vorgaben durch die Lerngruppen erarbeitet. Die Unterrichtsvorhaben und deren inhaltliche Schwerpunkte sind verbindlich festgelegt. Das gesamte Lehrmaterial wird den Fachkollegen an zentraler Stelle (Ordner im Fachschaftsraum sowie auf dem Schulserver) zur Verfügung gestellt. Nach Möglichkeit werden die Klassenarbeiten parallel geschrieben und nach gemeinsamen Vorgaben bewertet.
Die gemeinsame Entwicklung von Materialien und Unterrichtsvorhaben, die Evaluation von Lehr- und Lernprozessen sowie die stetige Überprüfung und eventuelle Modifikation des Lehrplans durch die Fachkonferenz Informatik stellen einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung und entwicklung des Unterrichts dar.
Der Informatikunterricht wird zurzeit von vier Lehrkräften und einem Lehramtsanwärter unterrichtet, denen sechs Computerräume zur Verfügung stehen. Die Computerräume sind mit jeweils 20 Computerarbeitsplätzen für die Schülerinnen und Schüler, einem Computerarbeitsplatz für die Lehrkraft, einem Laserdrucker zur Ausgabe von Schülerarbeiten sowie einem fest installierten Beamer ausgestattet. Alle Computerarbeitsplätze sind an das schulinterne Rechnernetz der Blaise-Pascal-Gesamtschule angeschlossen und werden über eine pädagogische Oberfläche verwaltet. Die Lehrkräfte sowie die Schülerinnen und Schüler verfügen über individuelle Zugangsdaten zum zentralen Server der Schule und können somit alle Computerarbeitsplätze für den Zugriff auf ihre eigenen Daten, zur Recherche im Internet oder zur Bearbeitung schulischer Aufgaben verwenden.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit auch zwei der zehn Klassenräume, die mit einem elektronischen Whiteboard, Beamer und Lehrerrechner ausgestattet sind, als „Theorieräume“ zu nutzen. Die Schule verfügt weiterhin über 20 Tablets mit Tastatur, die mobil in jedem Unterrichtsraum eingesetzt werden können.
Mit dem Schulträger findet regelmäßig ein Austausch hinsichtlich der Weiterentwicklung der schulischen IT-Infrastruktur statt.
Um allen Lernenden optimale Fortschritte zu ermöglichen, werden die Heterogenität der Lerngruppe und der unterschiedliche Kenntnisstand der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt. Zur individuellen Förderung im Rahmen von ‚Innerer Differenzierung‘ und ‚Individualisierung‘ wurden Materialien erarbeitet, um im Unterricht leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler gezielt zu fördern. Unter anderem wurden hierzu zusätzliche Aufgaben auf einem höheren Niveau konzipiert. Darüber hinaus unterstützen sich die Schülerinnen und Schüler insbesondere bei der Arbeit am Computer gegenseitig. Vor den jeweiligen Klassenarbeiten erhalten die Schülerinnen und Schüler eine Übersicht zu den Kompetenzen und Kenntnissen, die sie für ein erfolgreiches Bestehen der Klassenarbeit benötigen. Sie können damit ihre Stärken und Schwächen einschätzen und erhalten dazu ggf. spezielle Übungsphasen bzw. Übungsmaterial.
Der Unterricht erfolgt im 45-Minuten-Takt und sieht grundsätzlich eine Doppelstunde und eine Einzelstunde vor.
2 Entscheidungen zum Unterricht
Hinweis: Die nachfolgend dargestellte Umsetzung der verbindlichen Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans findet auf zwei Ebenen statt. Das Übersichtsraster gibt den Lehrkräften einen raschen Überblick über die laut Fachkonferenz verbindlichen Unterrichtsvorhaben pro Schuljahr. In dem Raster sind außer dem Thema des jeweiligen Vorhabens das schwerpunktmäßig damit verknüpfte Inhaltsfeld bzw. die Inhaltsfelder, inhaltliche Schwerpunkte des Vorhabens sowie Schwerpunktkompetenzen ausgewiesen. Die Konkretisierung von Unterrichtsvorhaben führt weitere Kompetenzerwartungen auf und verdeutlicht vorhabenbezogene Absprachen, z.B. zur Festlegung auf einen Aufgabentyp bei der Lernerfolgsüberprüfung durch eine Klausur.
2.1 Unterrichtsvorhaben
Die Darstellung der Unterrichtsvorhaben im schulinternen Lehrplan besitzt den Anspruch, sämtliche im Kernlehrplan angeführten Kompetenzen abzudecken. Dies entspricht der Verpflichtung jeder Lehrkraft, alle Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans bei den Lernenden auszubilden und zu entwickeln.
Die entsprechende Umsetzung erfolgt auf zwei Ebenen: der Übersichts- und der Konkretisierungsebene.
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Im „Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben“ (Kapitel 2.1.1) wird die für alle Lehrerinnen und Lehrer gemäß Fachkonferenzbeschluss verbindliche Verteilung der Unterrichtsvorhaben dargestellt. Das Übersichtsraster dient dazu, den Kolleginnen und Kollegen einen schnellen Überblick über die Zuordnung der Unterrichtsvorhaben zu den einzelnen Jahrgangsstufen sowie den im Kernlehrplan genannten Kompetenzen, Inhaltsfeldern und inhaltlichen Schwerpunkten zu verschaffen. Um Klarheit für die Lehrkräfte herzustellen und die Übersichtlichkeit zu gewährleisten, werden in der Kategorie „Kompetenzen“ an dieser Stelle nur die übergeordneten Kompetenzerwartungen ausgewiesen, während die konkretisierten Kompetenzerwartungen erst auf der Ebene konkretisierter Unterrichtsvorhaben Berücksichtigung finden. Der ausgewiesene Zeitbedarf versteht sich als grobe Orientierungsgröße, die nach Bedarf über- oder unterschritten werden kann. Um Spielraum für Vertiefungen, besondere Schülerinteressen, aktuelle Themen bzw. die Erfordernisse anderer besonderer Ereignisse (z.B. Praktika, Klassenfahrten o.ä.) zu erhalten, wurden im Rahmen dieses schulinternen Lehrplans nur ca. 75 Prozent der Bruttounterrichtszeit verplant.
Während der Fachkonferenzbeschluss zum „Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben“ zur Gewährleistung vergleichbarer Standards sowie zur Absicherung von Lerngruppenübertritten und Lehrkraftwechseln für alle Mitglieder der Fachkonferenz Bindekraft entfalten soll, besitzen die didaktischen Hinweise der exemplarischen Ausweisung „konkretisierter Unterrichtsvorhaben“ (Kapitel 2.1.2) bloß empfehlenden Charakter. Referendarinnen und Referendaren sowie neuen Kolleginnen und Kollegen dienen diese vor allem zur standardbezogenen Orientierung in der neuen Schule, aber auch zur Verdeutlichung von unterrichtsbezogenen fachgruppeninternen Absprachen zu didaktisch-methodischen Zugängen, fachübergreifenden Kooperationen, Lernmitteln und orten sowie vorgesehenen Leistungsüberprüfungen, die im Einzelnen auch den Kapiteln 2.2 bis 2.4 zu entnehmen sind. Abweichungen von den vorgeschlagenen Vorgehensweisen bezüglich der konkretisierten Unterrichtsvorhaben sind im Rahmen der pädagogischen Freiheit der Lehrkräfte jederzeit möglich. Sicherzustellen bleibt allerdings auch hier, dass im Rahmen der Umsetzung der Unterrichtsvorhaben insgesamt alle fachlichen und prozessbezogenen Kompetenzen des Kernlehrplans Berücksichtigung finden.
2.1.1 Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben
Jahrgangsstufe 7
Unterrichtsvorhaben I:
Thema:Wie funktioniert unser Schulnetz?
Kompetenzen:
Darstellen und Interpretieren
Kommunizieren und Kooperieren
Inhaltsfelder:
Informatiksysteme
Informatik, Mensch und Gesellschaft
Inhaltliche Schwerpunkte:
Aufbau und Funktionsweise einfacher Informatiksysteme
Anwendung von Informatiksystemen
Informatiksysteme im Kontext gesellschaftlicher und rechtlicher Normen
Zeitbedarf: 6 Std.
Unterrichtsvorhaben II:
Thema:Jetzt wird es bunt – Graphiken und Bilder mit dem Computer
Kompetenzen:
Argumentieren
Modellieren und Implementieren
Darstellen und Interpretieren
Kommunizieren und Kooperieren
Inhaltsfelder:
Information und Daten
Informatiksysteme
Informatik, Mensch und Gesellschaft
Inhaltliche Schwerpunkte:
Daten und ihre Codierung
Erfassung, Verarbeitung und Verwaltung von Daten
Anwendung von Informatiksystemen
Informatiksysteme im Kontext gesellschaftlicher und rechtlicher Normen
Hinweis: Thema, Inhaltsfelder, inhaltliche Schwerpunkte und Kompetenzen hat die Fachkonferenz der Beispielschule verbindlich vereinbart. In allen anderen Bereichen sind Abweichungen von den vorgeschlagenen Vorgehensweisen bei der Konkretisierung der Unterrichtsvorhaben möglich. Darüber hinaus enthält dieser schulinterne Lehrplan in den Kapiteln 2.2 bis 2.4 übergreifende sowie z.T. auch jahrgangsbezogene Absprachen zur fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit, zur Leistungsbewertung und zur Leistungsrückmeldung. Je nach internem Steuerungsbedarf können solche Absprachen auch vorhabenbezogen vorgenommen werden.
Konkretisierte Unterrichtsvorhaben für den 7. Jahrgang
2.2 Grundsätze der fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit
Fachliche Grundsätze:
Der Unterricht orientiert sich am aktuellen Stand der Informatik.
Der Unterricht folgt dem Prinzip der Exemplarizität und soll ermöglichen, informatische Strukturen und Gesetzmäßigkeiten in den ausgewählten Problemen und Projekten zu erkennen.
Im Unterricht werden sowohl für die Schule didaktisch reduzierte als auch Informatiksysteme aus der Berufs- und Lebenswelt eingesetzt.
Der Unterricht ist problemorientiert und knüpft an die Interessen und Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler an.
Der Unterricht ist anschaulich sowie gegenwarts- und zukunftsorientiert. Dazu beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler auch mit aktuellen Informatiksystemen und deren weiterer Entwicklung, soweit diese absehbar ist.
Der Unterricht ist handlungsorientiert, d. h. projekt- und produktorientiert angelegt.
Der Unterricht fördert vernetzendes Denken und wird deshalb phasenweise fach- und lernbereichsübergreifend ggf. auch projektartig angelegt.
Der Unterricht beinhaltet reale Begegnung sowohl an inner- als auch an außerschulischen Lernorten wie z.B. den Kooperationsbetrieben.
Der Unterricht leistet einen wichtigen Beitrag zur Vorbereitung auf Ausbildung und Beruf und zeigt informatikaffine Berufsfelder auf.
2.3 Grundsätze der Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung
Hinweis: Sowohl die Schaffung von Transparenz bei Bewertungen als auch die Vergleichbarkeit von Leistungen sind das Ziel, innerhalb der gegebenen Freiräume Vereinbarungen zu Bewertungskriterien und deren Gewichtung zu treffen.
Auf der Grundlage von § 48 SchulG sowie Kapitel 3 des Kernlehrplans Informatik hat die Fachkonferenz im Einklang mit dem entsprechenden schulbezogenen Konzept die nachfolgenden Grundsätze zur Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung beschlossen. Die nachfolgenden Absprachen stellen die Anforderungen an das lerngruppenübergreifende gemeinsame Handeln der Fachgruppenmitglieder dar. Zu beachten sind bei allen Leistungsüberprüfungen die Vorgaben zur Förderung der deutschen Sprache („Förderung der deutschen Sprache“, § 6 APO SI).
2.3.1. Verbindliche Absprachen im Beurteilungsbereich „Schriftliche Arbeiten“:
A. Arten und Aufbau der Schriftlichen Arbeiten
Die Anzahl der Schriftlichen Arbeiten im Wahlschwerpunkt Informatik sind im Rahmen der Vorgaben der APO–S I für den Wahlpflichtbereich I wie folgt festgelegt:
Jahrgangsstufe
Arbeiten pro Schuljahr
Dauer (in U-Stunden)
7
6
bis zu 1
8
5
1
9
4
1
10
4
1
Die Verteilung der Arbeiten auf das Jahr ergibt sich aus der Länge der Schulhalbjahre, Lage des Praktikums (Jg. 9), bzw. der Abschlussfahrt und der Zentralen Prüfung am Ende der Klasse 10.
Klassenarbeiten können mit einem theoretischen und einem praktischen Anteil versehen werden.
Grundsätzlich ist es möglich pro Schuljahr eine Projektarbeit als schriftliche Arbeit zu werten. Auch sind Facharbeiten als Ersatz für eine schriftliche Arbeit denkbar.
Projektarbeiten können auch auf mehrere Unterrichtsstunden verteilt angefertigt werden. Vorgaben hierzu werden je nach gestellter Arbeit den Schülerinnen und Schülern mitgeteilt.
B. Bewertung der schriftlichen Leistungen
Die Arbeiten werden mithilfe eines Punkterasters bewertet. Aus den erreichten Punkteanteilen wird die Note nach folgendem Schema ermittelt.
Abstufungen bei der Notengebung:
Note
ungenügend
mangelhaft
ausreichend
befriedigend
gut
sehr gut
Punkteanteil
0% - 24%
25% - 49%
50% - 63%
64% - 78%
79% - 91%
92% - 100%
2.3.2. Verbindliche Absprachen im Beurteilungsbereich „Sonstige Leistungen im Unterricht“:
Die von allen Schülerinnen und Schülern verbindlich zu führende schriftliche Dokumentation (z.B. Arbeitsmappe oder Portfolio) wird insgesamt zweimal pro Halbjahr bewertet.
Alle Schülerinnen und Schüler erstellen in der Jahrgangsstufe 8 eine eigene Präsentation, Webseite oder Beschreibung eines computergestützten Arbeitsplatzes und halten einen Kurzvortrag im Umfang von ca. 3-5 Minuten.
Alle Schülerinnen und Schüler präsentieren in den Jahrgangsstufen 9 und 10 jeweils einmal pro Jahrgang das Ergebnis einer durchgeführten Projektarbeit. Hierbei nutzen sie die im Informatikunterricht erarbeiteten Präsentationswerkzeuge.
2.3.3. Verbindliche Instrumente der Leistungsüberprüfung:
Praktische Formen der Leistungsüberprüfung
Beobachtungsbogen (Lehrkräfte)
Selbstbeobachtungsbogen (Schülerinnen und Schüler)
Bewertung von Einzel- und Gruppenarbeitsergebnissen
Schriftliche Arbeiten
Klassenarbeiten
Projektdokumentation oder Facharbeiten als Ersatz einer Klassenarbeit
Sonstige Leistungen
Mitarbeit im Unterricht
Praktische Arbeit und Übungen am Rechner
Lernzielkontrollen
Beiträge zu Projekt- und Gruppenarbeiten
Arbeitsmappe/Portfolio
Kurzvortrag
2.3.4. Übergeordnete Kriterien der Leistungsüberprüfung:
Die Bewertungskriterien für eine Leistung müssen den Schülerinnen und Schülern transparent und klar sein. Die folgenden allgemeinen Kriterien gelten sowohl für die schriftlichen als auch für die sonstigen Formen der Leistungsüberprüfung:
A. Konkretisierte Kriterien:
Kriterien für die praktische Form der Leistungsbewertung
Organisation von Arbeitsabläufen
Überblick über den jeweiligen Arbeitsstand und die Arbeitsaufteilung in der Gruppe
Einhaltung zeitlicher Vorgaben
Organisation erforderlicher Nacharbeiten
Wahl geeigneter Software
Professionalität im Umgang mit Hard- und Software
B. Kriterien für die Überprüfung der schriftlichen Leistung
Klassenarbeiten / Projektdokumentation
Angemessenheit und Korrektheit der Aufgabenbearbeitung
Weitere formale Kriterien: Pünktlichkeit der Abgabe - Rechtschreibung und Zeichensetzung
Kurzvortrag
Inhalt: Themenwahl in Absprache mit Lehrerin/Lehrer, sachliche Korrektheit, Anwendung der Fachsprache, fachliche Souveränität, Quellennachweis
Vortrag: motivierende Aufbereitung, Sprechweise (laut, langsam, deutlich), freier Vortrag auf der Grundlage von Notizen oder Karteikarten oder einer Präsentation, Vortragspausen mit Zeit für Fragen, Blickkontakt mit den Zuhörern, Körperhaltung und Körpersprache, Medieneinsatz (Tafelbild, Moderationswand, Folie, …), abgerundeter Schluss, Handout, Zeitrahmen berücksichtigt
2.3.5. Grundsätze der Leistungsrückmeldung und Beratung:
Die Leistungsrückmeldung erfolgt in mündlicher und schriftlicher Form.
Intervalle (Wann?) Quartalsfeedback oder als Ergänzung zu einer schriftlichen Überprüfung
Formen (Wie?) Eltern-/Schülersprechtag
Selbsteinschätzung der Schülerinnen und Schüler anhand begründeter Kriterien
individuelle Lern-/Förderempfehlungen im Kontext einer schriftlich zu erbringenden Leistung
In der Anlage sind Bewertungskriterien und Bewertungsbögen zu Teilbereichen der sonstigen Mitarbeit angeführt. Diese Kriterien werden zuvor den Schülerinnen und Schülern auch bekannt gemacht. (Siehe: Anlage zur Leistungsbewertung)
2.4 Lehr- und Lernmittel
Da die Blaise-Pascal-Gesamtschule zurzeit nicht über ein Lehrwerk verfügt, in dem die beschlossenen Unterrichtsvorhaben ausreichend Berücksichtigung finden, arbeiten die Lehrkräfte mit selbst zusammengestellten Materialien. Diese befinden sich an zentraler Stelle (Fachschaftsraum/Schulserver).
Anmerkung: Lernmittel für das Fach Informatik sind pauschal zugelassen.
3 Entscheidungen zu fach- und unterrichtsübergreifenden Fragen
Die Fachkonferenz WP Informatik hat sich im Rahmen des Schulprogramms für einige zentrale Schwerpunkte entschieden, die vorrangig zu folgenden fach- und unterrichtsübergreifenden Entscheidungen geführt haben.
Zusammenarbeit mit anderen Fächern
Die Blaise-Pascal-Gesamtschule entwickelt für die Zusammenarbeit der Fächer eine Jahrgangspartitur. Diese wird in einem langfristigen Prozess weiterentwickelt.
Kooperation mit den Fächern Deutsch und Mathematik findet bereits statt (siehe Kapitel 1).
Ziel ist es, in Zukunft weitere Synergieeffekte mit anderen Fächern zu erreichen. Zur Kooperation mit den Naturwissenschaften bieten sich die Themenbereiche Farbenlehre und Modellbildung und Simulation (z.B. radioaktiver Zerfall) an. Mit den Gesellschaftswissenschaften gibt es diverse Anknüpfungspunkte bei der Auswertung von Umfragen oder gezielter Anwendung von Präsentationstechniken. Schülerinnen und Schüler aus dem WP-Fach Informatik können einerseits erlerntes Wissen an Praxisbeispielen anwenden und umgekehrt wird der Informatik-Unterricht durch diese Praxisbeispiele bereichert. Diese können insbesondere bei der Auswahl und Bearbeitung von Softwareprojekten berücksichtigt werden und in einem hinsichtlich der informatischen Problemstellung angemessenem Maß in den Unterricht Eingang finden. Da im Inhaltsfeld Informatik, Mensch und Gesellschaft auch gesellschaftliche und ethische Fragen im Unterricht angesprochen werden, soll eine mögliche Zusammenarbeit mit dem Fach Gesellschaftslehre in einer gemeinsamen Fachkonferenz ausgelotet werden.
Projekttage Alle zwei Jahre werden an der Blaise-Pascal-Gesamtschule Projekttage angeboten. Die Fachkonferenz Informatik bietet in diesem Zusammenhang mindestens ein (fachübergreifendes) Projekt für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 und 10 an.
Unterrichtsgänge Um den Praxisbezug des Faches zu verdeutlichen, wird ein jährlicher Unterrichtsgang angestrebt, der einen direkten Bezug zu einem aktuellen Unterrichtsvorhaben hat. Mögliche Ziele sind die DASA, die FH Dortmund und das Heinz Nixdorf MuseumsForum. Die außerunterrichtliche Veranstaltung wird im Unterricht vor- und nachbereitet.
Anbindung an das Schulprogramm
Der Schulprogrammschwerpunkt „sprachsensibler Fachunterricht“ wurde an einem schulinternen Fortbildungstag von allen Kolleginnen und Kollegen der Schule gemeinsam bearbeitet. Mit Hilfe von externen Moderatorinnen und Moderatoren wurde an fach- und unterrichtsübergreifenden Methoden zur Förderung der deutschen Sprache in allen Fächern gearbeitet sowie Arbeitsmaterialien konzipiert, die direkt in den Fächern einsetzbar sind. Die deutsche Sprache wird dabei verstanden als „Schlüssel“ für einen gelingenden Fachunterricht. Das Fach Informatik hat hierzu insbesondere Anregungen aufgegriffen, die über sprachliche Satzbausteine die Begriffsbildung aller Lernenden fördern sollen. Die Kompetenzbereiche „Argumentieren“, „Kommunizieren und Kooperieren“ und Themen aus dem Inhaltsfeld „Informatik, Mensch und Gesellschaft“ im Fach WP Informatik sind dazu besonders geeignet, und zwar sowohl in mündlich geprägten als auch in schriftlichen und praktischen Bereichen des Fachs.
Fortbildungskonzept
Kollegiumsintern führen Kolleginnen und Kollegen zudem regelmäßig im Rahmen des schulischen Gesamt-Fortbildungskonzepts einmal im Jahr Fortbildungen zu speziellen Themen durch, z. B. zum Lernen mit digitalen Medien, dem Umgang mit neuen Lehrplänen, zum Umgang mit neuen technischen Geräten etc. Auf diese Weise bilden sich die Kolleginnen und Kollegen im Fachbereich Informatik fort und konzipieren weitere konkretisierte Unterrichtsvorhaben und Materialien, die dann im Fachunterricht Informatik oder auch fachübergreifend eingesetzt werden können.
Einbindung in den Ganztag
Im Rahmen eines umfassenden Ganztagskonzepts bringt sich das Fach Informatik wie folgt ein: Die Informatik-Räume der Schule werden für Präsentationen genutzt. Hier werden Recherchen in anderen Unterrichtsfächern durchgeführt. Da die Räume mit professioneller Präsentationstechnik ausgestattet sind, eignen sie sich besonders für die Präsentation von Arbeitsergebnissen in allen Fächern. Weiterhin werden Arbeitsgemeinschaften zu unterschiedlichen Themen aus mehreren Fächern im Bereich der Übermittagsbetreuung angeboten.
4 Qualitätssicherung und Evaluation
Das schulinterne Curriculum stellt keine starre Größe dar, sondern ist als „lebendes Dokument“ zu betrachten. Dementsprechend sind die Inhalte stetig zu überprüfen, um ggf. Modifikationen vornehmen zu können. Die Fachkonferenz versteht sich als professionelle Lerngemeinschaft (PLG) und trägt durch diesen Prozess zur Qualitätsentwicklung und damit zur Qualitätssicherung des Faches bei.
Durch Diskussion der Aufgabenstellung von schriftlichen Leistungsüberprüfungen in Fachdienstbesprechungen und eine regelmäßige Erörterung der Ergebnisse von Leistungsüberprüfungen wird ein hohes Maß an fachlicher Qualitätssicherung erreicht.
Das schulinterne Curriculum wird als Ergebnis dieser Fachgruppendiskussionen weiterentwickelt und neuen Erfordernissen bezüglich der Kompetenzorientierung und der aktuellen Entwicklung der Fachwissenschaft sowie der gesellschaftlich genutzten Informatiksysteme angepasst.
Evaluation des schulinternen Curriculums
Zielsetzung: Das schulinterne Curriculum stellt keine starre Größe dar, sondern ist als „lebendes Dokument“ zu betrachten. Dementsprechend sind die Inhalte stetig zu überprüfen, um ggf. Modifikationen vornehmen zu können. Die Fachkonferenz versteht sich als professionelle Lerngemeinschaft (PLG) und trägt durch diesen Prozess zur Qualitätsentwicklung und damit zur Qualitätssicherung des Faches bei.
Prozess: Der Prüfmodus erfolgt jährlich. Zu Schuljahresbeginn werden die Erfahrungen des vergangenen Schuljahres in der Fachschaft gesammelt, bewertet und eventuell notwendige Konsequenzen formuliert. Der vorliegende Bogen wird als Instrument einer solchen Bilanzierung genutzt.
Bewertungskriterien der mündlichen/praktischen Mitarbeit
Bewertung
Qualität und Quantität der Beiträge
Note
Die Leistung entspricht den Anforderungen in ganz besonderem Maße.
Qualität: sehr gute Kenntnisse über die bisherigen Kursinhalte. Fähigkeit, auch bei komplexen Sachverhalten eigenständig zu problematisieren, zu strukturieren und zusammenzufassen. Sehr gutes Abstraktionsvermögen. Häufiges Einbringen weiterführender Beiträge, auch über außerschulische Fakten und früheren Stoff; verständliche, sichere, flüssige Formulierungen, fehlerfreie und übersichtliche Programmstrukturen. Arbeitet komplett selbstständig, löst effektiv, zügig, sicher und problemorientiert die gestellten Aufgaben, nutzt alle Möglichkeiten Programme kurz zu programmieren. Programme sind strukturiert und fehlerfrei. Quantität: konstante/permanente überragende Mitarbeit während aller Stunden
1
Die Leistung entspricht in vollem Umfang den Anforderungen.
Qualität: gute Kenntnisse über die bisherigen Kursinhalte; Fähigkeit zu strukturieren und zusammenzufassen; gutes Abstraktionsvermögen; Einbringen weiterführender Beiträge, auch über außerschulische Entwicklungen und früheren Stoff; meistens verständliche, flüssige Formulierungen, überwiegend fehlerfrei, übersichtliche Programmstrukturen, überwiegend selbstständig und problemorientiert gelöste Aufgaben, Programmverkürzungen fast auf Minimum Quantität: konstante/ permanente gute Mitarbeit während fast aller Stunden
2
Die Leistung entspricht im Allgemeinen den Anforderungen.
Qualität: zufriedenstellende Kenntnisse über die bisherigen Kursinhalte; Fähigkeit im Rahmen eines teilweise vorgegebenen Lösungsweges zu arbeiten; gelegentliches Einbringen weiterführender Beiträge, auch über außerschulische Entwicklungen und früheren Stoff; verständliche überwiegend sichere Formulierungen. Kann nach entsprechendem Hinweis Programmstrukturen verkürzen und Fehler beheben, erkennt selbst nur selten den kürzesten Programmierweg Quantität: grundsätzliche Mitarbeit in allen Stunden
3
Die Leistung weist zwar Mängel auf, entspricht im Ganzen aber noch den Anforderungen.
Qualität: teilweise lückenhafte Kenntnisse über die bisherigen Kursinhalte; kann in einer vorgegebenen Struktur arbeiten; wenige Beiträge, oft reproduktiv aus abgegrenztem Gebiet in gelerntem Zusammenhang; verständliche, aber knappe, kurze Formulierungen, u. U. in unvollständigen Sätzen angemessene aber teilweise fehlerhafte Auseinandersetzung mit geforderter Software/Programmierumgebung, kommt mit Hilfestellung zu Teillösungen, hat Probleme Teillösungen zusammenzufügen. Äußerliche Programmstrukturen werden noch kaum eingehalten. Oft umständliche Programmierungen – zu lang. Quantität: unregelmäßige Mitarbeit, nicht in allen Stunden; oft nur nach Aufforderung
4
Die Leistung entspricht den Anforderungen nicht, notwendige Grundkenntnisse sind jedoch vorhanden und die Mängel in absehbarer Zeit behebbar.
Qualität: stark lückenhafte Kenntnisse; ist auch unter Anleitung nicht fähig, Beiträge zu strukturieren; kaum Beiträge, wenn, dann meist als unstrukturierte Teilergebnisse; häufig unpräzise Formulierungen, kaum aktive Auseinandersetzung mit geforderter Software, unter Anleitung kaum fähig Aufgaben am Rechner zu bewältigen, kann maximal kleine Teilergebnisse am Rechner liefern. Quantität: gelegentliche, äußerst seltene Mitarbeit, nur nach Aufforderung
5
Die Leistung entspricht den Anforderungen nicht. Selbst Grundkenntnisse sind so lückenhaft, dass die Mängel in absehbarer Zeit nicht behebbar sind.
Qualität: minimale Kenntnisse; keine Beiträge, auch nicht auf Nachfragen, keine aktive Auseinandersetzung mit geforderter Software, fast ausschließlich keine oder themenfremde Beschäftigung mit dem Rechner, keine Anstrengungsbereitschaft nach Aufforderung und Hilfestellung Quantität: keine Mitarbeit