Organisation
Individuelles Lernen in Lernbüros und Lernzeiten an der Gesamtschule Lohmar
Die Lernzeiten in den Jahrgangstufen 5 und 6 sowie 7 und 8 sind an der Gesamtschule Lohmar sind in Lernbüros organisiert.
- In sechs Stunden in der Woche arbeiten die Schülerinnen und Schüler in ihren persönlichen Lerntempi auf der Basis von Kompetenzrastern selbstständig an individuellen Arbeitsschwerpunkten in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und ggf. in weiteren Fremdsprachen.
- Die fachspezifischen Kompetenzraster sind von den Fachschaften für die jeweilige Doppeljahrgangstufe auf der Grundlage der geltenden Kernlehrpläne erarbeitet worden.
- Dazugehörige Lernaufgaben, sogenannte „Lernjobs“, konkretisieren die zu erlernenden Kompetenzen des Kompetenzrasters und enthalten dreifach differenzierte Aufgaben, die dem Training von Basis- und weiterführenden inhaltlichen und methodischen Fertigkeiten des jeweiligen Faches dienen.
- Lernjobs sind an die aktuellen Themen des Unterrichts angebunden und vertiefen diese. Sie enthalten in einem gesteckten Rahmen Wahlmöglichkeiten hinsichtlich der Lerninhalte, Methoden, Sozialformen und Produkte.
In den Jahrgangstufen 9 und 10 arbeiten die Schülerinnen und Schüler in Lernzeiten individualisiert an kompetenzorientierten Lernplänen, die die Fachlehrkräfte am Beginn eines Lernblocks ausgegeben. Sie gelten in der Regel für fünf Wochen.
- Für die Arbeit an den Lernplänen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und ggf. in weiteren Fremdsprachen sind in der Woche vier Stunden Lernzeit vorgesehen.
- Die Lernpläne sind thematisch eng an das aktuelle Unterrichtsthema angebunden und verzeichnen in Form eines integrierten Rasters die Kompetenzen, die die Schülerinnen und Schüler mithilfe der zugeordneten Aufgaben erlernen bzw. vertiefen können. Es gibt spezielle Lernpläne für Grund- und Erweiterungskurse, die jeweils zweifach differenzierte Aufgaben enthalten.
Organisation der Lernbüros und Lernzeiten: Zeiten, Räume, Personal
Das Lernen in Lernbüros und Lernzeiten ist in Einheiten von 90 Minuten organisiert, die im Vormittags- oder Nachmittagsbereich im Klassenverband stattfinden.
- Die erste Lern(büro)zeit findet am Anfang der Woche statt, so dass die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben ihre Arbeitsvorhaben zu planen und sich persönliche Ziele zu setzen. Die Woche endet ebenfalls mit einer Lern(büro)zeit. Hier nimmt die obligatorische „Reflexionsphase“ am Ende der Arbeitszeit einen größeren Zeitraum ein. Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihre Erfolge in Lern(büro)zeit und Unterricht und dokumentieren ihre Ergebnisse mit Hilfe eines „Wochenfeedbacks“ in ihrem Wochenplaner.
- In Lernbüro und Lernzeiten arbeiten die Schülerinnen und Schüler in der vertrauten Umgebung des Klassenverbandes. Es gibt demnach keine speziellen Räume für bestimmte Fächer. Alle Klassen verfügen über die Materialausstattung, die benötigt wird: Lernjobs, Fachbücher, Nachschlagewerke, Lernkarteien, ein PC sowie weiteres Arbeits- und Moderationsmaterial stehen in jedem Klassenraum zur Verfügung.
- Eine Schule der Vielfalt benötigt ansprechende, funktionale und flexibel nutzbare Lernorte – insbesondere für Lernbüros und Lernzeiten. Die Lehrerinnen und Lehrer statten daher ihre Klassenräume entsprechend den individuellen Bedürfnissen der Lerngruppe aus und realisieren differenzierte Lernzonen, die für verschiedene Lernsituationen genutzt werden können. Arbeitszonen mit Gruppen- oder Einzeltischen bieten Plätze für verschiedene Sozialformen. Nischen, Sitzecken und Teppiche sind für unterschiedlichste Lernaktivitäten sehr förderlich. Ruhezonen geben als Rückzugsorte Raum für alternative Aktivitäten, wie Konzentrationsspiele und Entspannungsübungen. Darüber hinaus werden Differenzierungsräume, aber auch durch Glastüren einsehbare Flur- und Foyerbereiche für das Lernen und Arbeiten genutzt.
- Lernbüros und Lernzeiten finden in den Jahrgangstufen oftmals parallel statt. Neben den eingesetzten Lehrerinnen und Lehrern sind in Lernzeiten und Lernbüros zusätzliche Lerncoaches tätig. Diese können in den einzelnen Klassen unterstützend wirken oder spezielle Förder- und Forderangebote anbieten.
- Der Einsatz der Lehrkräfte erfolgt nach dem Prinzip, dass in einer Arbeitswoche Lehrerinnen und Lehrer für die Hauptfächer anwesend sind, damit die Lernenden fachkundige Ansprechpartner haben. Die Stundenplaner sind darum bemüht, dass in jedem Lernbüro ein Lehrer oder eine Lehrerin des Klassenleitungsteams eingesetzt ist.
Ritualisiertes Lernen im Lernbüro
Das Lernen im Lernbüro hat einen festen Rahmen und ritualisierte Abläufe.
- Die Lern(büro)zeit läuft in verschiedenen Phasen ab, die an der Tafel oder dem interaktiven Whiteboard visualisiert sind und durch eine Schülerin oder einen Schüler moderiert werden. Die Auswahlphase dient der Organisation des Arbeitsprozesses. Hier werden Lerninhalte ausgewählt, Lernvorhaben im Wochenplan notiert und Hilfsmittel sowie Arbeitsmaterialien besorgt.
- Mit Beginn der Arbeitsphase gilt das Ritual der Flüsterkultur, damit ein ungestörtes Arbeiten für alle möglich ist. Diese Regel wird anhand einer Regelkarte erarbeitet und am Teampinnboard, das in jeder Klasse fest installiert ist, als mögliches Wochenziel visualisiert.
- Um die Flüsterkultur zu realisieren, praktizieren die Schülerinnen und Schüler den Flüstersitz in der Partner- oder Gruppenarbeit. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit ihren Lerngegenständen, die sie alleine oder in kooperativen Lernteams erarbeiten. Ein Helfersystem gewährleistet, dass jeder die Unterstützung bekommt, die sie/er benötigt. Hier agieren u. a. Schülerexpertinnen und -experten, die unterstützend tätig sind.
- In der Reflexionsphase denken die Schülerinnen über ihr Lernen nach und notieren in ihrem Wochenplan, was ihnen bei ihrem Arbeitsprozess besonders geholfen hat, oder welche Unterstützung sie in Zukunft benötigen, um besser lernen zu können.
- Im Plenum haben die Schülerinnen und Schüler anschließend die Möglichkeit, ihre Lernvorhaben, Ergebnisse und Produkte vorzustellen sowie sich bei auftretenden Problemen hilfreiche Tipps ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler einzuholen. Das Sprechen über das eigene Lernen wird hier eingeübt. Die Lern(büro)zeit schließt mit der Aufräumphase, in der die Lernmaterialien an ihren Ursprungsort zurückgestellt werden.