Schulische Rahmenbedingungen
An der Schule sind im Schuljahr 2015/16 sechs Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter tätig, im Schuljahr 2016/17 werden weitere zwei hinzukommen.
Bislang ist die Schulbegleitung gemäß der formalen Vorgaben als additive Unterstützungsmaßnahme bezogen auf einzelne Schülerinnen und Schüler umgesetzt („Einzelfallmaßnahmen“). Perspektivisch sieht die Schule jedoch einen effektiveren Einsatz durch eine systemische Zuweisung. Die Qualifikationen der einzelnen zurzeit an der Schule tätigen Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter sowie die Ausgestaltung der Maßnahmen sind sehr unterschiedlich. Auf dieser Grundlage stellen sich für die Gesamtschule Rosenhöhe besonders in der Anfangsphase des Gemeinsamen Lernens folgende Fragen:
- Wie gelingt eine „Willkommenskultur“ für Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter in ein großes System?
- Auf welche Weise findet eine Einbindung in die bestehenden Teamstrukturen statt?
- Wie sind Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter in die Bildungsprozesse der Schülerinnen und Schüler eingebunden? Wie wird Handlungs- und Zieltransparenz geschaffen?
1. Die Startphase
- Start des Gemeinsamen Lernens
- Drei Schülerinnen und Schüler werden durch Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter unterstützt.
2. Die Positionierung der Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter in der Professionellen Lerngemeinschaft
- Die Schulleitung stellt sich der Diskussion, welche Position Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter in der Professionellen Lerngemeinschaft der Schule einnehmen. Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter sind trotz ihrer sehr unterschiedlichen Ausbildung und beruflichen Erfahrung Teil der Professionellen Lerngemeinschaft:
- Information in der Lehrerkonferenz zu rechtlichen Grundlagen und Aufgabenbereichen von Schulbegleitung (s. Schulische Rahmenbedingungen)
- Die Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter erhalten auf eigenen Wunsch ein (provisorisches) Teamzimmer.
3. Teamfindung
- Es finden regelmäßige Teamsitzungen mit den Schulbegleiterinnen und Schulbegleitern mit der Schulleiterin und der Abteilungsleiterin statt. Zu einigen Sitzungen werden Trägervertreter eingeladen.
- Ein Anleitungsbogen (PDF) für Tutorinnen und Tutoren, der den Einstieg neuer Schulbegleitungen in die Schule erleichtern soll, wird erstellt.
4. Aufgabenfelder für Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter
- Mit dem Ziel einer größeren Handlungstransparenz für die Zusammenarbeit zwischen Schulbegleiterinnen und Schulbegleitern und Lehrkräften werden übergreifende Tätigkeitsfelder für die Schulbegleitung entwickelt und kommuniziert:
Beispiele für Aufgaben: Im Unterricht
Aufgaben der Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter | ... und nicht |
Unterstützung beim Herrichten des Arbeitsplatzes (Ein- und Auspacken der Schultasche, Ordnen und Handhaben der Materialien) | |
Wiederholung und Verdeutlichung von Arbeitsanweisungen der Lehrkräfte, Einhalten von Zeitangaben | Allgemeinen Lehrstoff selbstständig für das Kind anpassen |
Persönliche Ansprache und Ermunterung | „Nachhilfe“ |
Mitschreiben des Unterrichtsstoffes bei motorischer Einschränkung der Schülerin/ des Schülers | |
Umsetzen von Übungssequenzen mit Mitschülerinnen und Mitschülern im Rahmen des Unterrichts | Beaufsichtigung einer ganzen Klassen |
Einzelförderung, z. B. im Rahmen von Wochenplänen, die von Lehrkräften erstellt sind | Eigenständiges Vorbereiten und Durchführen von Einzelförderung / Einzelunterricht in einem separaten Raum |
Unterstützung beim Wechsel der Arbeitsform (Einzel-/ Partner-/ Gruppenarbeit) |
Beispiele für Aufgaben: Im sozial-emotionalen Bereich
Aufgaben der Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter | ... und nicht |
Hilfe bei der Einhaltung von Regeln und Absprachen | Regeln erstellen, Maßnahmen festlegen |
Hilfestellung in Krisensituationen (u. a. Begleitung während Rückzugphasen, Vorschläge für entspannende Tätigkeiten) | |
Unterstützung sozialer Kontakte zu Mitschülern (u. a. Klärungshilfen in Konfliktsituationen) | |
Ansprechpartner/-in in Pausenzeiten | Pausenaufsicht für eine ganze Klasse |
Beobachtung und sachrichtige Wiedergabe des Beobachten |
Beispiele für Aufgaben: Im Bereich der Lebensbewältigung
- Hygienische und gefahrlose Ausführung von pflegerischen Verrichtungen
- Angemessene Unterstützung bei der Bewältigung von Wegen
- Mobilisation (u. a. Helfen beim Aufsetzen, Aufstehen und Gehen des Kindes, Anlegen von Prothesen, Bewegungsübungen – z. B. im Sport)
- u. U. Schulwegbegleitung
5. Ausblick: Weitere Teamentwicklung und Professionalisierung
- Die Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter werden stärker in die Arbeit der Klassenteams, bezogen auf die begleiteten Schülerinnen und Schüler, eingebunden.
- Regelmäßige Reflexionsgespräche zwischen Schulbegleiterinnen und Schulbegleitern und Tutorenteam finden statt.
- Das Team „Schulbegleitung" wird (auch in Anbetracht einer weiter steigenden Anzahl) gestärkt durch die Wahl eines Sprechers und Überlegungen zu gemeinsamen Besprechungs- und Austauschzeiten.
- Im Rahmen der pädagogischen Raumplanung wird festgelegt, in welcher Verortung Rückzugsorte für die Schulbegleitungen zu schaffen sind (eigenes Teamzimmer vs. Jahrgangsteamzimmer).
- Individuelle Aufgabenkataloge auf Grundlage der individuellen Förderpläne werden erstellt.
- Rollenklärung und Aufgaben im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit Eltern finden statt.
- Über die Teilnahme an dem Projekt „Systemische Schulbegleitung“ wird die Schulbegleitung weg von der Einzelfallmaßnahme hin zu einer systemischen Maßnahme weiterentwickelt.
Quellen: