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Modul 2: Wie werden unsere Interessen in der Klasse vertreten?

In diesem Modul erarbeiten die Schülerinnen und Schüler unter der leitenden Fragestellung: „Wie werden unsere Interessen in der Klasse vertreten?“ Elemente für eine Teamtafel . Diese soll zum Abschluss der Lernaufgabe mit unterstützenden Aussagen für das weitere Zusammenleben und Zusammenarbeiten in der Klasse ausgestattet sein.

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Im Modul 2 werden die Ergebnisse und Fragestellungen aus dem Modul 1 aufgegriffen. Dieses geschieht anhand des Advance Organizer (M1.0). Des Weiteren wird ein Überblick über die Inhalte, Aufgaben und Erwartungen des Moduls 2 gegeben. Durch die Erläuterung des Vorgehens werden die zentralen Aufgaben eines Unterrichtseinstiegs im (Politik-) Unterricht (Thematisierungs-, Strukturierungs-, Motivierungs- und Mobilisierungsfunktion) angesprochen und transparent gemacht.

Der fiktive Konflikt (Mystery) aus Modul 1 dient als Einstieg und Grundlage um gemeinsam zu überlegen, wie Konflikte in einer Klassengemeinschaft gelöst werden können. Ideen und Vermutungen der Schülerinnen und Schüler können in einer ersten Phase gesammelt werden. Weiterführend können in der Lerngruppe Mitbestimmungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten in der Klassengemeinschaft thematisiert werden.

Alternative: Sollte Modul 1 zuvor nicht durchgeführt worden sein, kann auch das Material M2 als Einstieg (ohne vorherige Erarbeitungsphase) dienen. In diesem Fall wird der fiktive Konflikt aus Modul 1 ausführlich thematisiert (z. B. Lehrervortrag M2.2). Ausgehend vom Fallbeispiel werden die zentralen Aspekte und Standpunkte der Personen erarbeitet. Konstituierende Begriffe entsprechend der Darstellung der Fachkonzepte und konstituierenden Begriffe von Weißeno (2010) zum Politikkompetenzmodell nach Detjen et.al. (2010). werden konkret genutzt:

Wie entstehen solche Konflikte?

Wie lassen sich Konflikte bearbeiten?

Wie können Interessen der Einzelnen eingebracht werden?

Wie kann ich mitbestimmen?

Als Mitbestimmungsform wird der Klassenrat thematisiert.

Als Einstieg könnte beispielsweise das Video der Klasse 5 c der OS Findorff (Klassenrat - YouTube [29.04.2021]) genutzt werden (M 2.0).. Der Film dauert 5:42 Min und zeigt anschaulich den Ablauf des Klassenrates.Die Schülerinnen und Schüler erklärendie Aufgaben und Ämter des Klassenrats und machen deutlich, in welcher Form Partizipation im Klassenraum realisiert werden kann. Als Erarbeitungsmethode der verschiedenen Ämter eines Klassenrates kann u.a. eine arbeitsteilige Gruppenarbeit genutzt werden.In Kleingruppen lernen die Schülerinnen und Schüler die jeweiligen Aufgaben und Funktionen kennen. Zur Aktivierung aller Schülerinnen und Schüler bietet sich hier zunächst die Methode Think-Pair-Share an (M2.1 Placemat) und M2.4 Ämterkarten Klassenrat). Grundsätzlich liegt es an der individuellen Ausgestaltung des Klassenrates der einzelnen Klassen, welche Ämter (M2.4 Ämterkarten Klassenrat) etabliert werden.

In einem weiteren Schritt bietet es sich an, ausgehend von dem fiktiven Konflikt, der im Mystery aus dem Modul 1 (M1.2 Mystery) angesprochen wird, einen Klassenrat in Form eines Rollenspieles durchzuführen. Dazu werden die Begriffe Rollenkarte(n) und Ämterkarte(n) eingeführt:

- Rollenkarten (M2.2): Darstellung der einzelnen Personen und ihrer Standpunkte aus dem Mystery des Moduls 1.

- Ämterkarten (M2.4): Ämter für den Klassenrat.

Die Rollenkarten und Ämterkarten werden verteilt. Einzelne Schülerinnen und Schüler erhalten Beobachtungsaufträge (M2.5). Die Schülerinnen und Schüler bilden einen Stuhlkreis und führen einen Klassenrat zur Auseinandersetzung mit einem Konflikt aus dem Mystery durch. An die Durchführung schließt sich eine inhaltliche Reflexion an:

Welche Interessen vertreten die Konfliktparteien?

Wie sind die Entscheidungen zustande gekommen (Macht, Dissens, Konsens)?

Des Weiteren stehen in einer methodischen Reflexion folgende Fragen im Fokus:

- Wie sind die Gesprächsregeln eingehalten worden?

- Wie haben wir in den Ämterrollen unsere Aufgaben erfüllt?

Diese Reflexionsphase ist auch die Grundlage für die Diskussion auf der Metaebene, ob die Schülerinnen und Schüler die Implementierung eines Klassenrates für ihre Klasse als sinnvoll erachten. Mit der inhaltlichen Hinführung zu Ablauf und Ziel des Klassenrates und einer möglichen Implementierung kann die Grundlage geschaffen werden, bzw. der räumliche Rahmen, um im Klassenverband gemeinsam über das soziale Miteinander, aktuelle Anliegen und Konflikte zu diskutieren, Lösungen und Kompromisse zu entwickeln, neue (Sozial)ziele zu setzen, Indikatoren zu besprechen, diese schriftlich in der Teamtafel zu formulieren und diese Ziele nach einer gesetzten Zeit zu reflektieren.

Wurde zunächst der Klassenrat als mögliche Partizipationsform erarbeitet, bietet es sich an, darauf aufbauend die Klassensprecher- bzw. Schülersprecherwahl zu thematisieren. Sie ist im Schulgesetz verankert und ermöglicht es, Schülerinnen und Schülern demokratische Prozesse erfahrbar zu machen und die Fähigkeit zur politischen Teilhabe zu stärken. Darauf aufbauend können die Bedeutung von Wahlen in demokratischen Systemen und die schulischen Möglichkeiten der Mitwirkung thematisiert werden. Ein kurzer Text (M2.6 Wer könnte unsere Rechte in der Klasse vertreten?) kann als Einführung in das Thema und als Gesprächsgrundlage über die Aufgaben eines Klassensprechers dienen und die Frage klären, was einen „guten“ Klassensprecher ausmacht (M2.7 Welche Aufgaben hat ein Klassensprecher?/ M2.8 Welche Eigenschaften sollte ein Klassensprecher haben?).Die Schülerinnen und Schüler erhalten an dieser Stelle die Möglichkeit, Vermutungen zu den Fragen aufzustellen, Ideen zu sammeln und zu darüber nachzudenken, was ihnen wichtig ist (z. B. zuhören, Wünsche weiter sagen). Die Ergebnisse können auf einem Plakat festgehalten werden.

Im weiteren Verlauf können die erarbeiteten Inhalte umgesetzt werden, indem die Schülerinnen und Schüler, je nach ihren individuellen Fähig- und Fertigkeiten, ein Wahlproramm schreiben, Wahlplakate gestalten oder eine Wahlrede halten.

Im Sinne des Universal Design for Learning (UDL) „Anbieten verschiedener Möglichkeiten zur Verarbeitung von Informationen und zur Präsentation des eigenen Wissens durch die Lernenden“ bieten sich grafische- (u. a. Bild-, Symbolmaterial, unterschiedliche Stifte), digitale Medien (u. a. Geräte mit Diktierfunktion zum Aufsprechen von Texten, digitale Vorlesestifte), Peer-Learning an. Daran anschließend können die Wahl und die Begrifflichkeiten „allgemein, frei, geheim, gleich, unmittelbar“ thematisiert und bei der Durchführung einer Wahl veranschaulicht werden (M2.9 Die Wahlregeln/ M2.10 Die Wahl). Materialien wie beispielsweise eine Wahlkabine, eine Wahlurne, Stimmzettel können hier unterstützend wirken.

Strukturierung der Module durch Fragen

Konkretisierte Fragestellungen schlüsseln die leitende Fragestellung auf und eröffnen Möglichkeiten zur differenzierten Bearbeitung:

Wie entstehen Konflikte ?

Wie lassen sich Konflikte bearbeiten?

Wie sind Konflikte zu bewerten?

Warum sind Konflikte produktiv? (Dissens, Konsens)

Welche Gesprächsregeln gibt es?

Welche Aufgaben hat ein Klassenrat?

Wie und wann können wir in der Klasse mitbestimmen?

Warum machen wir uns Gedanken um Mitbestimmung?

Welche Rechte habe ich als Schülerin, als Schüler?

Welche Pflichten habe ich als Schülerin, als Schüler?

Welches Anforderungsprofil muss eine Klassensprecherin, ein Klassensprecher erfüllen?

Abgestimmt auf Bedarfe der Lerngruppe muss eine Auswahl der Fragestellungen erfolgen. Ebenso sind die Fragestellungen für die Lernenden sprachlich und ggf. inhaltlich differenziert zu formulieren.

Reflexion und Elemente für die Teamtafel

Dieses Modul bietet die Möglichkeit, wichtige Stufen der Urteilsbildung zu fokussieren und für die weitere Arbeit auf der Teamtafel zu sichern. Die Schülerinnen und Schüler bekommen somit die Möglichkeit, die Bedeutung der Begriffe „Konsens“ und „Dissens“ zu erfassen. Für den Bereich „Vereinbarungen treffen“ könnte folgendes Beispiel für die Teamtafel genutzt werden: Wie äußere ich meine Meinung ohne andere zu verletzen? – Wie höre ich den Meinungsäußerungen der anderen zu? – Wie fühle ich mich, wenn die Gesprächsregeln eingehalten werden? Zum Abschluss folgt eine gemeinsame Reflexion der Arbeit am Modul 2, die Würdigung der entstandenen Produkte anhand des Advance Organizer (M1.0). Ein Ausblick auf das Modul 3 schließt sich hier an

Methodische und inhaltliche Informationen zum Klassenrat und zur Klassensprecherwahl

Hier wird zunächst der Klassenrat als mögliche Partizipationsform und darauf aufbauend die Klassensprecherwahl thematisiert. Der Klassenrat ist, neben anderen Formen von Partizipation in Schule, wie zum Beispiel Klassensprecherinnen und Klassensprecher oder auch Schülervertretungen, in seiner Organisationsform eine Beteiligungsmöglichkeit aller Schülerinnen und Schüler einer Klasse und fordert und fördert viele personale, soziale und methodische Kompetenzen und insbesondere die demokratische Handlungskompetenz .

Gleichberechtigt haben alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse die Möglichkeit das soziale Miteinander zu gestalten (Verantwortlichkeiten, Rechte, Regeln), aktuelle Anliegen und Konflikte zu besprechen und Lösungen und Kompromisse zu entwickeln. Jede Klasse vereinbart gemeinsam das Konzept des Klassenrates (Organisation, Themenfindung, Regeln, Protokoll u. a.) welcher durch eine feste und verbindliche Verankerung im Stundenplan unterstützend wirken kann. Die Durchführung liegt in der Verantwortung der Schülerinnen und Schüler, während Lehrkräfte zunächst anleiten, ziehen sie sich zunehmend zurück und stehen beratend zur Verfügung. Zum Gelingen tragen verbindliche Strukturen, ritualisierte Abläufe und wertschätzende Umgangsformen bei .

Die Klassensprecherwahl stellt eine weitere Möglichkeit der Mitbestimmung an Schulen dar. So stellt ein Klassensprecher den Vertreter einer Schulklasse und damit Teil der Schülervertretung dar. Er wird – meist zusammen mit einem oder zwei Stellvertretern – zu Beginn des Schuljahres für ein halbes oder ganzes Schuljahr demokratisch von der gesamten Klasse aus deren Mitte gewählt. Der Wahlmodus kann variieren; so kann es sein, dass der Klassensprecher in einer offenen oder geheimen Wahl bestimmt wird.

Zu den Aufgaben des Klassensprechers gehören die Vertretung der Interessen und Anliegen der Klasse gegenüber dem Klassenlehrer und anderen Lehrkräften sowie die Mithilfe bei der Organisation von Exkursionen und (außerunterrichtlichen) Aktionen der Klasse. Außerdem dient er als Ansprechpartner der Schülerinnen und Schüler bei klasseninternen Problemen und bei Konflikten mit Lehrern. Weiterhin ist er Mitglied der Schülervertretung und vertritt somit die Belange der Schüler, auch gegenüber der gesamten Schule und der Schulleitung. Die Umsetzung und Wahrnehmung der Aufgaben obliegt den gewählten Vertreterinnen und Vertretern der Klasse. Sie nehmen regelmäßig an den Treffen der Schülervertretung teil und vertreten dort nach Rücksprache mit ihrer Klasse die Belange der Schülerinnen und Schüler gegenüber der gesamten Schule und der Schulleitung und übernehmen so Verantwortung. In vielen Schulen können sich Klassensprecher auf das Amt des Schülersprechers bewerben und auch für diesen abstimmen. Der Klassensprecher ist ein Organ der Schülervertretung (SV) und bereitet ab Jahrgangsstufe 5 die monatliche SV-Stunde vor (M2.11 Wie könnt ihr in der Schule mitbestimmen?). Die Schülerinnen und Schüler können so aktiv an der Gestaltung ihres eigenen Lebensraums Schule mitwirken, Wünsche und Ideen einbringen, lernen Konflikte zu lösen, aber auch Konflikte auszuhalten. Durch die Teilnahme an den Treffen nehmen sie ihre kollektiven Mitwirkungsrechte im Schulbereich wahr und können sich in Prozesse zur politischen Willensbildung einbringen. Sie tragen zur Koordinierung der Schülermitwirkung in der Schule bei und stellen die Verbindung zwischen Schülern/Lehrer-/Schulkonferenz her

Materialien

Folgende Materialien sind exemplarisch als konkrete Aufgaben/Übungen ausgearbeitet und stehen zur Verfügung: Bitte jeweils auf die Materialien verlinken.

Klassenrat

Video der Klasse 5 c der OS Findorff genutzt werden (M 2.0). Den Videofilm findet man unter: Klassenrat - YouTube [29.04.2021]

Idee zur Umsetzung des Think-Pair-Share (Placemat) (M2.1)

Ausgangssituation aus Modul 1/ Rollenkarten (M2.2)

Ausgangssituation aus Modul 1/ Lehrerhandreichung (M2.3)

Ämterkarten Klassenrat (M2.4)

Beobachtungsaufträge (M2.5a und M2.5b)

Klassensprecherwahl

Hinführung durch „Infotext“ (M2.6)

Aufgaben eines Klassensprechers ? Plakat gestalten, Arbeitsblatt (M2.7)

Eigenschaften eines Klassensprechers ? Tafelbild, Arbeitsblatt (M2.8)

Die Wahlregeln, Arbeitsblatt (M2.9)

Die Wahl, Arbeitsblatt (M2.10)

Mitbestimmen in der Klasse und in der Schule, Arbeitsblatt (M2.11)

Advance Organizer für die gesamte komplexe Lernaufgabe (M1.0)

Die Materialien als Paket 

Weitere mögliche Arbeitsmaterialien • Arbeitsblätter zur Demokratisierung in der GS, 01/2017, Hrsg. Institut für Demokratieforschung, Projekt „Demokratie lernen – Grundschulen als Schlüsseleinrichtungen der Demokratiebildung“, Georg-August-Universität Göttingen, Weender Landstraße 14, 37073 Göttingen, Tel.: 0551-39-1701-00 Fax: 0551-39-1701-01 Aktuelles – Kinderdemokratie [29.04.2021]

Durch die konkretisierten Fragestellungen werden Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans für die Gesamtschule und ausgewählt auch Kompetenzerwartungen aus dem Lehrplan „Sachunterricht“ für die Primarstufe angesteuert.   Obwohl den Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen wäre, eigene Fragestellungen zu entwickeln, kann es für Lernende sinnvoll sein, durch geschlossene Fragestellungen zur Kernthematik dieses Moduls geleitet zu werden. In der Darstellung der Lernaufgabe sind die Fragestellungen in (geschlossenen) W-Fragen formuliert. Entsprechend der Lerngruppe können die Fragen in dieser Form verwendet und/oder in offene Angebote überführt werden. Abgestimmt auf Bedarfe der Lerngruppe muss eine Auswahl der Fragestellungen erfolgen. Ebenso sind die Fragestellungen für die Lernenden sprachlich und ggf. inhaltlich differenziert zu formulieren

Kompetenzen und Inhalte

KLP Gesellschaftslehre, Abschnitt B: Wirtschaft-Politik (fachspezifisch)

Demokratie und Gesellschaft

Zusammenleben in der Klasse, in der Schule und in der Gesellschaft

Kompetenzerwartungen am Ende der Schuleingangsphase

Die Schülerinnen und Schüler

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4

Die Schülerinnen und Schüler

• benennen und berücksichtigen eigene Gefühle, Bedürfnisse und Interessen sowie die anderer Personen im Zusammenleben in der Klasse und in der Schule,

 

• verhandeln unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse zwischen einzelnen und zwischen Gruppen lösungsorientiert,

 

 

• verhandeln Aufgaben und Regeln für das Zusammenleben in der Klasse und in der Schule und gestalten sie mit,

 

• erklären demokratische Entscheidungs-prozesse im politischen Zusammenhang (u. (u. a. Wahlen),

• beteiligen sich an demokratischen Entscheidungsprozessen in der Klassen- und Schulgemeinschaft (u. a. Abstimmungen, Beratungen) und setzen Mehrheitsentscheidungen um.

 

• beschreiben die Bedeutung der Kinderrechte und reflektieren deren Umsetzung in ihrem Umfeld (u. a. Recht auf Mitbestimmung),

Im zieldifferenten Lernen kann sowohl ein Zugang über das fachliche Lernen als auch über die Entwicklungsbereiche gelegt werden. In diesem Unterrichtssetting können auf der Grundlage der individuellen Lern- und Entwicklungsplanung schwerpunktmäßig folgende Entwicklungschancen zum Tragen kommen:

Entwicklungschancen

Konkretisierte Planungshinweise mit Impulsen zur Binnendifferenzierung / zum zieldifferenten Lernen Die hier exemplarisch dargestellten Aufgaben und Übungen ermöglichen die Beantwortung der Fragestellungen auf unterschiedlichem Niveau.

Konkretisierte Planungshinweise mit Impulsen zur Binnendifferenzierung / zum zieldifferenten Lernen

Aufgaben bzw. Übungen

Impulse zur Binnendifferenzierung / zum zieldifferenten Lernen

Aufgabenbeschreibung:

Mithilfe der Mysterykarten erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler zentrale Argumente für und gegen das Trinken im Unterricht, die die Diskussion im Klassenrat und später die Überzeugung der Schulgemeinde von Bedeutung sind.

Karten aus dem Mystery (M1.3)

Die Schülerinnen und Schüler entnehmen mit unterschiedlichen Hilfen (Visualisierungen durch Icons der Unterstützten Kommunikation, Einsatz digitaler Vorlesestifte PA) Informationen aus den Mysterykarten (z. B. Gesetzliche Bestimmungen untersagen das Essen und Trinken in den Fachräumen für Naturwissenschaften, bessere Konzentration bei auseichender Flüssigkeitszufuhr).

 

Fortsetzung der Aufgabenbeschreibung:

Welche Argumente für und gegen das Trinken findet ihr? Nutzt die Mysterykarten oder recherchiert im Internet nach weiteren Argumenten.

 

 

Um Argumente für und gegen das Trinken im Unterricht zu finden, können den Schülerinnen und Schülern Texte angeboten oder Recherchen im Internet durchgeführt werden.

 

Das Arbeitsmaterial liegt exemplarisch in dreifach differenzierter Form vor. Dabei werden entsprechend des Universal Design for Learning bzw. Kriterien der Lernförderung[1] z. B. Visualisierungen durch Icons der Unterstützten Kommunikation und Leichte Sprache genutzt:

Die Arbeitsmaterialien beinhalten den gleichen Text, das Lesen und Erfassen des Inhalts wird jedoch durch unterschiedliche strukturelle Hilfen ermöglicht: Bilder und die Platzierung der Fragen neben den Textabschnitten ermöglichen Schülerinnen und Schülern, sich leichter im Text orientieren zu können.

 

Aufgabenbeschreibung:

Der Konflikt aus dem Mystery „Der große Knall“ soll in ein Rollenspiel umgesetzt werden.

 

Ziel ist es, die die unterschiedlichen Standpunkte und Sichtweisen, Einstellungen und Probleme Zum Thema „Trinken im Unterricht“ zu verdeutlichen und Ansatzpunkte für Veränderungen aufzuzeigen.

Im Rollenspiel können die Schülerinnen und Schüler auf Wunsch die verschiedenen Positionen einnehmen und die Ämter des Klassenrates praktisch erfahren. Einzelne Schülerinnen und Schüler erhalten Beobachtungsaufträge (M2.5).

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Die arbeitsteilige Gruppenarbeit mit heterogener Zusammensetzung kann dazu beitragen, allen Schülerinnen und Schüler den Zugang zu den jeweiligen Aufgaben und Funktionen zu ermöglichen.

Die Schülerinnen und Schüler bilden einen Stuhlkreis und führen einen Klassenrat zur Lösung des Konfliktes aus dem Mystery durch. Die Schülerinnen und Schüler spielen den Konflikt aus der Geschichte nach und nehmen so unterschiedlicher Rollen ein, Positionen emotional nachzuempfinden.

 

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Die Rollenkarten und auch die Ämterkarten haben unterstützend Piktogramme und wichtige Begriffe sind fettgedruckt.

 

Link: www.metacom-symbole.de

Rollen können ggf. auch doppelt besetzt werden, um zu unterstützen.

 

Es werden zwei Gruppen gebildet:

 

Gruppe Spieler (Karten mit Namen der Rolle)

Spieler erhalten ein Arbeitsblatt mit Informationen zu den Rollen (Herr Erlemeyer, Joy, Sandra, Max, Klasse 5d)

 

Gruppe Beobachter

Beobachter erhalten Beobachtungsaufträge

 

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Rollenspiel

Die Spielerinnen und Spieler schätzen die Konfliktsituation ein und wenden Konfliktbewältigungsstrategien an (suchen nach Ursachen, argumentieren, hören sich andere Sichtweisen an, schließen Kompromisse. Schalten Vermittler ein)

Evtl. hier unmittelbar einen Beitrag für die Teamtafel ableiten:

Welche Möglichkeiten gibt es, bestimmte Regeln umzusetzen. Möglichkeiten, Wünsche einzubringen. Verständigungsprozess – Kennenlernen der Teamtafel

Aufgabenbeschreibung:

 

Umsetzung der Ergebnisse aus dem Klassenrat

Die Klasse vereinbart gemeinsam das Konzept des Klassenrates (Organisation, Themenfindung, Regeln, Protokoll u. a.) und führt in Eigenverantwortung den Klassenrat durch.

Einführung/ Verantwortung der Ämter: individuelle Ausgestaltung je nach didaktisch-methodischen Überlegungen zur Lerngruppe (Umfang und Ausgestaltung der Ämter)

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Zunächst wird der Klassenrat durch die Lehrkräfte angeleitet, die sich zunehmend zurückziehen und dann nur noch und stehen beratend zur Verfügung stehen.

Aufgabenbeschreibung:

Klasse diskutiert über das Thema „Trinken im Unterricht“ – „nur mit Argumenten kannst du andere von deiner Meinung überzeugen“

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Ideen, sammeln Argumente und treffen Vereinbarungen, sie müssen ihre Meinungen äußern und begründen und ggf. in andere Gremien tragen (z.B. SV).

Auch hier können Visualisierungen durch Icons der Unterstützten Kommunikation und Leichte Sprache genutzt werden.

 

Aufgabenbeschreibung:

Hinführung zum Thema Klassensprecherwahl Mithilfe eines kurzen Infotextes. Klärung der Frage „Welche Aufgabe hat ein Klassensprecher?“

Im „Infotext“(M2.6) können wichtige Begriff markiert werden.

Das Lesen und Erfassen des Inhalts kann durch unterschiedliche strukturelle Hilfen unterstützt werden.

Digitaler Vorlesestift, Partnerarbeit

 

Fortsetzung der Aufgabenbeschreibung:

 

Ein guter Klassensprecher sollte….

Erarbeitung der Aufgaben eines Klassensprechers

(M2.8 „Eigenschaften eines Klassensprechers“) und (M2.9„Die Wahlregeln“)

 

Fortsetzung der Aufgabenbeschreibung:

 

Gestaltung eines Plakats zu den Eigenschaften

Arbeitsmaterial in differenzierter Form. Dabei werden entsprechend des Universal Design for Learning bzw. Kriterien der Lernförderung z. B. Visualisierungen durch Icons der Unterstützten Kommunikation und Leichte Sprache genutzt.

Aufgabenbeschreibung:

Wer könnte unsere Rechte in der Klasse vertreten?

 

 

 

 

Entsprechend der kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten können sich die Schülerinnen und Schüler dafür entscheiden ein Wahlprogramm, ein Wahlplakat oder eine Wahlrede zu halten.

Einige Schülerinnen und Schüler lesen jeweils eine kurze, bereits vorbereitete Wahlrede vor. Im Plenum werden die Reden auf ihren Inhalt, insbesondere auf ihre Aussagen

hinsichtlich der zuvor erarbeiteten Kriterien „Wer kann unsere Interessen am besten vertreten“ überprüft.

 

Aufgabenbeschreibung:

Was ist bei der Durchführung der Wahl zu beachten?

Erarbeitung der Wahlregel.

 

Einstieg:  Abbildung Wahlurne als Stummer Impuls und Hinführung zum Thema

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Unterrichtsgespräch: Anhand der Vorerfahrungen der Schülerinnen und Schüler können die Begriffe wie „freie, geheime und direkte Wahl“ eingeführt werden (M2.9 „Die Wahlregeln“). Zur Visualisierung und Veranschaulichung: Gestaltung eines Tafelbildes mit Icons/Fotos

Partnerarbeit im Sinne des Helferprinzips für Schülerinnen und Schüler, die weitere Unterstützung benötigen.

 

Fortsetzung der Aufgabenbeschreibung:

 

Gestaltung der Wahlzettel

 

Ggf. mit Fotos der Kandidaten für nichtlesende Schülerinnen und Schüler

 

Fortsetzung der Aufgabenbeschreibung:

 

Durchführung der Wahl

 

Aufbau Wahlkabine mit Wahlurne, Wahlzettel ausfüllen

Als Einstieg und Motivation hängt ein Plakat mit den Namen und Bildern der Kandidatinnen und Kandidaten an der Tafel. Anschließend wird der Wahlvorgang erklärt und die Begriffe: Wahlbenachrichtigung, Wahllokal, Stimmzettel, Wahlkabine, Urne im Zusammenhang erläutert. Zur Veranschaulichung wird der Wahlvorgang spielerisch geübt und durchgeführt, wie er in einem realen Wahllokal erfolgt.

Zur Wiederholung beschreiben die Schülerinnen und Schüler die Abfolge des Wahlvorgangs und die Kriterien einer Wahl.

 

Aufgabenbeschreibung:

Wer hat gewonnen?

Vor der Auswertung der Stimmzettel wird erfragt, wie ermittelt werden kann, wer von den Kandidatinnen und Kandidaten gewonnen hat. Der Begriff „Mehrheitswahl“ wird in diesem Zusammenhang eingeführt.

Nach der Wahl (M2.10 „Die Wahl“) erfolgt die Auszählung.

Am Beispiel der Klassensprecherwahl kann ein demokratisches Entscheidungsverfahren im „Kleinen“ veranschaulicht werden und zur Hinführung auf politische Wahlen (Kommunal-, Landtags- oder der Bundestagswahl) dienen.

In diesem Zusammenhang können folgende Artikel des Grundgesetzes thematisiert werden: Artikel 1 „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“ und Artikel 3. (1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“ Zur Differenzierung kann auch ein Grundgesetztext in Leichter Sprache verwendet werden: Leichte Sprache (70jahregrundgesetz.de) [29.04.2021]

Aufgabenbeschreibung:

Warum hast du XY gewählt?

Ich habe XY gewählt, weil…

An die Wahl könnte sich eine Reflexion der getroffenen Entscheidung anschließen, um die eigene Entscheidung noch einmal zu veranschaulichen, zu analysieren und zu hinterfragen. Ein Arbeitsblatt mit der Frage: „Warum hast du … als Klassensprecherin/Klassensprecher gewählt?“ könnte die Reflexion unterstützen.

Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Gründe für die Wahl notieren. Zur strukturierten Unterstützung des Schreibprozesses kann ein vorbereitetes Arbeitsblatt mit Möglichkeiten des Ankreuzens formulierter Gründe hilfreich wirken.

Durch die Möglichkeit des individuellen Hinzufügens weiterer Gründe, der Berücksichtigung Leichter Sprache bei der Formulierung der Gründe, dem Hinzufügen von Icons, Bildern kann dieses Arbeitsblatt weiter entsprechend individueller Bedarfe differenziert werden.

Im anschließenden Klassengespräch werden die Gründe der Schülerinnen und Schüler ausgetauscht, diskutiert und Wertigkeiten aufgestellt. Dadurch kann ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass eine Kandidatin/ein Kandidat gewisse Anforderungen erfüllen sollte. Gemeinsam werden 3- 5 Kriterien erarbeitet, die Klassensprecherin/Klassensprecher erfüllen sollten.

Zur Festigung und Vertiefung werden diese auf einem Merkblatt/Plakat festgehalten. 

Aufgabenbeschreibung:

Wie können wir mitbestimmen?

 

Erarbeitung von Formen der Mitbestimmung

(z.B. Klassensprechtag, Gremium Schülermitwirkung)

Wiederholung der Aufgaben einer Klassensprecherin/eines Klassensprechers (Ansprechpartner der Schülerinnen und Schüler bei klasseninternen Problemen und bei Konflikten mit Lehrkräften, Mitglied der Schülervertretung)

 

Sammlung der Vorschläge an der Tafel oder Gestaltung eines Plakats (M2.11 „Mitbestimmen in der Klasse und in der Schule“)

Das Tafelbild „Wie könnt ihr in der Schule mitbestimmen?“ sollte eine Überschrift haben, anschaulich mit grafischen Elementen und einer ordnenden Struktur sowie übersichtlich (nicht zu viel Text - „weniger ist mehr“) gestaltet sein. Insbesondere der Einsatz von Signalwörtern, die entsprechend Kriterien der Leichten Sprache unterstrichen werden,  können für Schülerinnen und Schüler in zieldifferenten Bildungsgängen hilfreich sein.

 

Aufgabenbeschreibung:

Wie kann die Klassensprecherin/der Klassensprecher als Mitglied der Schülervertretung die Belange der Schülerinnen und Schüler verteten?

Im Rahmen eines Klassenrats oder einer Schülersprechstunde können innerhalb der einzelnen Klassen Ideen, Wünsche oder Anliegen zu unterschiedlichen Themen gesammelt, diskutiert und notiert werden, die dann von den gewählten Vertreterinnen/Vertretern in die SV getragen werden. Dort werden diese Inhalte weiter bearbeitet, diskutiert und ggf. entsprechende Beschlüsse gefasst und dann wiederum von den gewählten Vertreterinnen/Vertretern in die Klassen getragen. Für Schülerinnen und Schüler können auch hier Arbeitsmaterialien in differenzierter Form. entsprechend des Universal Design for Learning bzw. Kriterien der Lernförderung z. B. Visualisierungen durch Icons der Unterstützten Kommunikation und Leichte Sprache genutzt werden.

Weitere Infos:

Zeitschrift: Lernen Konkret Schülervertretung im FgE Ausgabe 1/2020 (März) 

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