Informationen aus der lernprozessbegleitenden Diagnostik
Informationen aus der prozessbegleitenden Diagnostik werden aus dem aktuellem Unterricht zusammengestellt („Blick in die Tiefe“). Dazu werden unterrichtsimmanente diagnostische Verfahren eingesetzt. Sie ermitteln auf Mikroebene individuelle Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten in Domänen und Lernbereichen.
Die Lernausgangslage kann u. a. durch standardisierte Aufgabensammlungen und Tests, Analysen von Lernprodukten (z.B. qualitative Fehleranalysen), aber auch durch Instrumente wie Lernbeobachtungen und Lerngespräche erhoben werden.
Erstzugang: Allgemeine Diagnose/ Analyse der Lernaufgabe
Individuelle Lernergebnisse erfassen und analysieren
Die Lehrkräfte werten zunächst Lernergebnisse aus ihrem Unterricht aus, um Informationen über domänenspezifische Kompetenzen zu erhalten.
„Warum wurde die Aufgabe nicht erfüllt?“ „Welche Schwierigkeiten zeigen sich hinter dem Arbeitsergebnis?“ „Wo brauche ich tiefergehende Informationen?“ „An welchen Stärken kann angeknüpft werden?“
Diese Fragestellungen führen zu Konstruktionsleistungen der Lernenden und verweisen auf individuelle Bearbeitungswege und Lösungsmöglichkeiten. Lernprodukte sind damit nicht Endpunkte des Lernens, sondern zentrales Element mittendrin. Die Analyse gibt Auskunft über den Lernstand der Lernenden und sind damit ein informatives Instrument der Diagnostik.
Aussagekräftige Lernergebnisse der Schülerinnen und Schüler werden aus dem Unterricht genommen und von den Fachlehrkräften ausgewertet und analysiert, Aus den Analyseergebnissen, werden geeignete Unterstützungsmaßnahmen und Hilfen organisiert. Das Erheben dieser Lernstände aus dem Unterricht führt mit Feedback für den Schüler oder die Schülerin in entwicklungs- und lernfördernden Settings wieder in den Unterricht zurück.
Praxisbeispiele
Fachspezifischer Zugang: Diagnose nach den spezifischen Kompetenzanforderungen des Faches
Durch geeignete Verfahren der pädagogischen Diagnostik im Fach (z.B. Mathe sicher können, ILeA, qualitative Fehleranalyse) können Informationen zur differenzierten Unterrichtsplanung proaktiv gewonnen werden. Aus den diagnostischen Verfahren erhält die Lehrkraft zusätzliche Informationen über Kenntnisse und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler. Die Lehrkraft erhält zusätzliche Informationen über vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten im fachlichen Lernen und kann differenziert Unterstützungsangebote anbieten. Diese Verfahren können auch proaktiv im Unterricht eingesetzt werden und im Vorfeld der unterrichtlichen Planungen für gute fachliche Hintergrundkenntnisse sorgen.
Hilfsmittel: geeignete diagnostische Verfahren z.B. Mathe sicher können (Bruchrechnen), ILeA (Lesen), qualitative Fehleranalyse (Rechtschreiben)
Vertiefender Zugang: Diagnose unter der Fragestellung eines sonderpädagogischen Bedarfes
Sonderpädagogische Orientierung und Diagnostik
Notwendige sonderpädagogische Diagnostik wird an der individuellen Situation des Schülers oder der Schülerin orientiert. Neben Nachteilsausgleichen werden entsprechende sonderpädagogische Erhebungen eingesetzt und Unterstützungsmaßnahmen ausgearbeitet. Die sonderpädagogische Unterstützung wird für diese Schülerinnen und Schüler entsprechend in den Vordergrund unterrichtlicher Überlegungen gestellt. Diese Maßnahmen sind konkret auf den Förderschwerpunkt bezogen und werden vor dem Hintergrund individueller Lernvoraussetzungen in die Lernangebote eingebunden.
Individuelle (sonder-)pädagogische Unterstützungsmaßnahmen
Nachteilsausgleich Primarstufe (PDF, 364KB)
Nachteilsausgleich Sekundarstufe I (PDF, 386KB)