Zusammen geht es besser! - Kooperation mit Partnern gestalten
In der Qualitäts- und UnterstützungsAgentur – Landesinstitut für Schule des Landes Nordrhein-Westfalen (QUA-LiS NRW) fand am Mittwoch, dem 19.09.2018, von 10 Uhr bis 16 Uhr die Fachtagung „Zusammen geht es besser! - Kooperation mit Partnern gestalten“ statt.
Die Fachtagung beschäftigte sich mit gelingenden Kooperationen zwischen Schulen und ihren Partnern, um inklusive Schulentwicklungsvorhaben an Ganztagsschulen umzusetzen. Gerade vielfältige Formen der Zusammenarbeit mit anderen Schulen und weiteren Berufsgruppen können hier Synergien nutzbar machen und Unterstützungsmöglichkeiten eröffnen.
Auf der Fachtagung wurden Potentiale und Gelingensbedingungen schulischer Netzwerke vor dem Hintergrund empirischer Befunde erläutert. Ergänzt wurden diese durch schulische Vernetzungs- und Kooperationsbeispiele inklusiv arbeitender Ganztagsschulen. Immer wurden dabei Wege der Implementation beleuchtet und dadurch der Transfer in eigene Schulen ermöglicht. Nach einem Input-Vortrag von Prof. Dr. Nils Berkemeyer der Friedrich-Schiller-Universität Jena fanden zwei identische Workshopphasen mit Schulbeispielen aus der Grundschule und Sekundarstufe I statt.
Vortrag Prof. Dr. Nils Berkemeyer: Netzwerke im Schulsystem - Erfahrungen, Chancen und Grenzen
Herr Prof. Dr. Nils Berkemeyer, Inhaber des Lehrstuhls für Schulpädagogik und Schulentwicklung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, referierte in seinem Vortrag über Kooperationen und Netzwerke als Schulentwicklungsstrategie. Dabei wurden Potentiale und Gelingensbedingungen schulischer Netzwerke vor dem Hintergrund empirischer Befunde erläutert. Ebenso wurde der Frage nachgegangen, inwieweit eine interschulische Vernetzung die Professionalisierung der Lehrkräfte fördern kann.
"Familienklassenzimmer" - Kooperation zwischen Schule, Jugendhilfe und Elternhaus: Astrid-Lindgren-Grundschule Bergheim
Eine gute Unterstützung von Schülerinnen und Schülern im sozial-emotionalen Bereich bedarf einer Erziehungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Schule. Das Familienklassenzimmer bietet die Chance, sozialpädagogische Familienarbeit und (sonder-) pädagogische Arbeit innerhalb des Schulalltages in einem Mehrfamiliengruppensetting durchzuführen. Wie Eltern und Kinder gemeinsam an der Astrid-Lindgren-Grundschule arbeiten und die Kooperationen dazu ausgestaltet sind, wurde im Workshop vorgestellt.
Hand in Hand gestalten wir den Übergang in die Grundschule: Bildungshaus Weerth-Grundschule Detmold
Wie Bildungsprozesse in ganztägigen Lern-Arrangements zwischen Kita und Grundschule kontinuierlich verlaufen können, wurde am Beispiel des Bildungshauses Weerth- Grundschule dargestellt. Der erfolgreiche Aufbau eines umfangreichen Netzwerkes mit stabiler Kommunikationsstruktur und mit regionalen Verknüpfungen ist zur Umsetzung von zentraler Bedeutung. Öffnung von Schule bedeutet für das Bildungshaus in diesem Zusammenhang, dass vor- und außerschulische Einrichtungen Teil der Schulgemeinschaft werden. Bisherige Entwicklungsschritte wurden vorgestellt und im kollegialen Austausch diskutiert.
Kooperationsnetzwerk der Multinationalen Inklusiven Kulturschulen (MINK): Justus-von-Liebig-Hauptschule Moers
Das neue Schulgebäude (der „dritte Pädagoge“ – Einzug im März 2012) und die Entstehung des Kooperationsnetzwerkes (MINK * - Dem Leben begegnen) sind in der Entwicklungsgeschichte der Justus-von-Liebig Hauptschule eng miteinander verknüpft. Beides wurde im Workshop vorgestellt. Im gemeinsamen Gespräch mit Blick auf die eigene Schule bestand die Gelegenheit, nach Transferansätzen zu suchen und Kooperationspartner im eigenen Umfeld wahrzunehmen. Bei Bedarf konnte auch ganz praktisch ins Detail geschaut werden, wie die Zusammenarbeit im Schuljahr organisatorisch aussieht.
Ziel ist eine Schule der Vielfalt: Gesamtschule Holweide Köln
Die Gesamtschule Köln-Holweide hat sich vor über 30 Jahren auf den Weg in die Inklusion gemacht. Dies war nur möglich, weil sich die Schule von Beginn an mit schulischen aber auch außerschulischen Partnern vernetzt hat und auch aktuell an die unterschiedlichen pädagogischen und gesellschaftlichen Herausforderungen durch neue Kooperationen und Netzwerke anpasst und weiterentwickelt. Der Workshop beschrieb kurz die Entwicklung der Schule bis heute, beschrieb die aktuellen Herausforderungen und stellte die den schulischen Alltag und Ganztag tragenden Netzwerke und Kooperationspartner vor.
Es braucht ein ganzes Dorf, ein Kind zu erziehen (nigerianisches Sprichwort): Anne-Frank-Gesamtschule Dortmund
Der Eintritt in die duale Ausbildung von Schülerinnen und Schülern ist das erklärte Ziel des Ausbildungspaktes „ Starke Nordstadt“ - einem Zusammenschluss der Anne Frank Gesamtschule in Dortmund, regionaler Betriebe, Eltern, Schülerinnen und Schülern mit Unterstützung der Kommune. Neben der Vorstellung des Konzeptes des Ausbildungspaktes „Starke Nordstadt“ wurden folgende inhaltliche und organisatorische Fragen betrachtet:
- Wie kann eine Kooperation wie diese im curricularen und sozialen Schulleben platziert werden?
- Vor welche Herausforderungen ist Schule als System bei dem Eintritt einer Kooperation, die zum einen auf lange Zeit geplant, zum anderen über die Schulzeit des einzelnen Schülers hinaus organisiert ist, gestellt?
- Welche Risiken und vor allem Chancen bietet ein Kooperationsmodell wie der Ausbildungspakt „Starke Nordstadt“?
- Wie lässt sich das Kooperationsmodell auf andere Schulen übertragen?