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Kompetenzbereich II: Sozialkompetenz (Soziale Initiative)

Auswertung der Matrix - Fallbeispiel Nico: Förderschwerpunkte

Kompetenzbereiche:

II. Sozial­kompetenz

Soziale Initiative

Stufe:

1

Begründung:

Kontaktaufnahme und Teilnahme an Routineabläufen und Aktivitäten der Gruppe ist durch expansives Verhalten geprägt.

Förderziel(e):

Nico soll adäquat und angemessenen Kontakt zu Gleichaltrigen aufnehmen und sich an gemeinsamen Aktivitäten ohne Kontrollverlust beteiligen.

  • „Ich kann gemeinsam mit einem anderen Kind spielen, so dass wir uns beide wohlfühlen.“

Fördermaßnahme(n):

  • Durchführung von angeleiteten Spielzeiten mit Mitschülern
  • Nutzung der „versetzten Pausenregelung“, um bewusst und durch Vorstrukturierung Kontaktaufnahmen erfolgreich zu gestalten
  • Nutzen der EpU-Kleinst­gruppenangebote.

Kinder mit Hund

Förderziel: Angemessenen Kontakt zu Gleichaltrigen herstellen

Methode: Entwicklungspädagogischer Unterricht (EpU)

Entwicklungspädagogischer Unterricht (EpU)

Im sogenannten entwicklungspädagogischen Unterricht nach Bergsson unterrichten zwei Lehrpersonen gleichzeitig, wobei eine Lehrerin oder ein Lehrer jeweils die Protagonistenrolle übernimmt und das Unterrichtsgeschehen leitet und verantwortet - vermeintlich die klassische Lehrerrolle -, während die andere Lehrkraft die Co-Lehrerrolle übernimmt, um sowohl auf einzelne Schülerinnen und Schüler individuell entwicklungsstufenadäquat eingehen zu können wie auch im Hintergrund das Unterrichtsgeschehen als soziale Handlungsform zu sichern. Die Kolleginnen und Kollegen wechseln diese Rollen in den einzelnen Unterrichtsphasen am Schulmorgen und nehmen auch im Klassenraum den entsprechenden Platz demonstrativ ein: der Protagonist vor der Klasse, der Assistenzlehrer bei den Schülerinnen und Schülern (Bergsson 1999).

Um die äußere Struktur des Unterrichts sicher aufrechterhalten zu können, arbeiten die Lehrerinnen und Lehrer im Zwei-Lehrersystem. Jede Lehrerin und jeder Lehrer ist Klassenlehrerin und Klassenlehrer und damit in gleicher Weise für seine Schülerinnen und Schüler verantwortlich. Jede Lehrerin und jeder Lehrer hat von ihrer bzw. seiner Aufgabenstellung her die gleiche Möglichkeit, eine intensive Beziehung zu seinen Schülerinnen und Schülern aufzubauen. Diese gleichberechtige Stellung der Lehrerinnen und Lehrer ist zentraler Bestandteil der Unterrichtspraxis.

Beispiele für Nico:

Es werden überschaubare vorstrukturierte Lernsettings in Kleingruppen arrangiert, um erfolgreiche Kontaktaufnahmen zu ermöglichen:

  • Durchführung von Spielzeiten mit Mitschülern, Nutzung von „versetzten Pausenregelungen“, Nutzen der EpU-Kleinstgruppenangebote
  • Beispiel: Nico hat die Möglichkeit mit einem Erlebnispädagogen im Schulgarten in kleinsten Gruppen von bis zu 4 Schülern basale bindungstheoretische Sozialisationserfahrungen nachzuerleben - verbunden mit Elementen der tiergestützten Pädagogik.

Enge Begleitung und Zuwendung durch die Lehrkräfte, um Nicos Selbstkontrolle zu erhalten -  insbesondere bei offenen Arrangements:

  • Von der Co-Lehrkraft werden ihm proaktive Verhaltensstrategien und Verhaltensablaufpläne angeboten (z.B. zur freundlichen Kontaktaufnahme, zur Einigung auf einen Spielgegenstand, zu gegenseitigen Absprachen wie Verabredungen…).
  • Sein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit wird durch Blickkontakt der Lehrkraft gewährleistet.

Pädagogische Geschlossenheit gewährleisten, um Nicos Bedürfnis nach Sicherheit entgegenzukommen: Aufstellen von Regeln, die in möglichst allen Situationen und bei allen Mitarbeitern in der Schule ihre Gültigkeit haben.

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