Jonas ist 8 Jahre alt und besucht die Förderschule mit Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung. Nach deutlichen Entwicklungsrückständen in der Kindergartenzeit wurde bei ihm ein Frühkindlicher Autismus mit durchschnittlicher Intelligenz festgestellt. Mittlerweile befindet er sich im zweiten Schuljahr und er kann sich im planmäßigen Unterrichtsgeschehen gut orientieren. Unruhe und Lautstärke sowie unvorhersehbare Ereignisse beeinträchtigen ihn massiv. Er reagiert dann mit Wutausbrüchen oder depressiven Verhaltensmustern. Seine Selbsthilfefähigkeiten sind noch sehr begrenzt.
Sozialverhalten
- ist wenig an anderen Kindern interessiert und spielt in Spielzeiten zumeist alleine
- ist in stereotypen Spielmustern verhaftet
- hält stark an ritualisierten, stereotypen Verhaltensweisen fest und gerät infolgedessen häufig in Konflikte mit seinem sozialen Umfeld
- Konflikte münden überwiegend in Rückzug oder auch Verzweiflung und Wut
- kann um Hilfe bitten, ist dabei oftmals ungehalten und fordert die Nähe zu Bezugspersonen durch Weinen und Schreien ein
- ein Loslösen von stereotypen Verhaltensweisen gelingt ihm bei deutlich vorhersagbaren Unterrichtsstrukturen und enger physischer Unterstützung
Arbeitsverhalten
- hat großes Interesse am Fach Mathematik
- arbeitet motiviert mit einem individuellen Tagesplan
- nimmt an Gruppenprozessen aufgrund von Ängstlichkeit eher passiv teil
- bei Störungen oder Veränderungen im geplanten Ablauf benötigt er deutliche Hilfestellungen und Unterstützung
- in einem stark strukturierten Lernumfeld, das seinen Ansprüchen von Lautstärke und physischer Nähe entspricht, kann Jonas konzentriert und ausdauernd arbeiten
Einordnung in die Matrix emotionaler und sozialer Kompetenzen (MesK):
Selbstkompetenz
Teilkompetenzen:
Emotionsregulation
Impulskontrolle
Reflexionsfähigkeit
Stufe:
1
Begründung / Bezug zum Fallbeispiel:
Depressiver Rückzug, Passivität
Kontrollverlust
Überbordende Emotionen
Sozialkompetenz
Teilkompetenzen:
Soziale Orientierung
Stufe:
1
Begründung / Bezug zum Fallbeispiel:
Durch TEACCH strukturiertes Lernumfeld notwendig und moderierende Unterstützung, sonst Kontrollverlust
Teilkompetenzen:
Stufe:
1
Begründung / Bezug zum Fallbeispiel:
Selten eigenständiger Kontaktaufbau zu Gleichaltrigen
Teilkompetenzen:
Stufe:
1Begründung / Bezug zum Fallbeispiel:
Depressiver Rückzug, Passivität
Kontrollverlust
Überbordende Emotionen
Teilkompetenzen:
Regelverhalten
Stufe:
2
Begründung / Bezug zum Fallbeispiel:
Einhaltung von Regeln ist für ihn wichtig, macht sich aber in seiner eigenen Regeleinhaltung abhängig vom Verhalten Dritter
Lernkompetenz
Teilkompetenzen:
Lern- und Leistungsbereitschaft
Stufe:
2
Begründung / Bezug zum Fallbeispiel:
Keine Veränderungen im Tagesablauf
Interessengeleitete Themen
Teilkompetenzen:
Konzentration und Sorgfalt beim Lernen
Stufe:
2
Begründung / Bezug zum Fallbeispiel:
Stark strukturiertes, vorbereitetes und leises Arbeitsumfeld nötig
Schwerpunkte der Förderung: Soziale Initiative und Externalisierendes Konfliktverhalten