Marco ist 13 Jahre alt und lebt zusammen mit seinem jüngeren Halbbruder bei seiner Mutter. Marcos Mutter ist berufstätig, sein Halbbruder hat eine geistige Behinderung. Marcos leiblicher Vater kam bei einem Unfall ums Leben. Der Vater des Halbbruders ist Marco und seiner Mutter gegenüber wiederholt gewalttätig geworden. Bereits im Kindergartenalter waren bei Marco heftige Affektdurchbrüche und Konzentrationsdefizite zu beobachten. Mit Beginn der zweiten Klasse wechselte er an eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung. Marco zeigt eine emotionale Unsicherheit mit Stimmungsschwankungen zwischen Angst, Traurigkeit und Wut sowie Probleme beim Einhalten von Regeln bis hin zur Delinquenz. In ruhigen und geordneten Situationen und stabiler emotionaler Verfassung kann Marco hilfsbereit einfühlsam und tröstend sein.
Sozialverhalten
- Wunsch nach Zugehörigkeit und Kontakt zu Gleichaltrigen vorhanden, jedoch Probleme bei der Integration in eine Schülergruppe: reizoffenes, provozierendes Verhalten
- distanzloses Verhalten Lehrkräften gegenüber
- Probleme beim Einhalten von Regeln und Grenzen: Lügen, Stehlen, Weglaufen
- bei extremer Anspannung und Wut: Brüllen, Weinen, aggressive Verhaltensweisen gegen Personen und Gegenstände
- nach Konfliktsituationen ist Marco in der Lage, sich zu entschuldigen und Wiedergutmachung zu leisten
Arbeitsverhalten
- Schwierigkeiten bei der Konzentration auf schulische Aufgaben
- benötigt persönliche Unterstützung und gut strukturierte Vorgaben
- motiviertes und wissbegieriges Verhalten bei Unterrichtsinhalten, die an seine Interessen anknüpfen
Einordnung in die Matrix emotionaler und sozialer Kompetenzen (MesK):
Selbstkompetenz
Teilkompetenzen:
Emotionsregulation
Impulskontrolle
Reflexionsfähigkeit
Stufe:
1-2
Begründung / Bezug zum Fallbeispiel:
Aus der Bereitschaft zur Reflexion können keine konstruktiven Wege der Veränderung generiert werden.
Sozialkompetenz
Teilkompetenzen:
Soziale Orientierung
Stufe:
3
Begründung / Bezug zum Fallbeispiel:
Strukturierte Situationen sind hilfreich.
Teilkompetenzen:
Stufe:
1-2
Begründung / Bezug zum Fallbeispiel:
Die Teilnahme an Gruppenprozessen erfordert durchgehend strukturierende Hilfen.
Teilkompetenzen:
Konfliktverhalten
Stufe:
3*
2**
Begründung / Bezug zum Fallbeispiel:
internalisierend: Gesprächsbereitschaft ist vorhanden.
externalisierend: Gefahr der Fremdschädigung ist gegeben.
Teilkompetenzen:
Regelverhalten
Stufe:
2
Begründung / Bezug zum Fallbeispiel:
Struktur und Kontrolle sind notwendig.
Lernkompetenz
Teilkompetenzen:
Lern- und Leistungsbereitschaft
Stufe:
3-4
Begründung / Bezug zum Fallbeispiel:
Intensive Hilfestellungen sind zeitweise erforderlich, bei grundsätzlich vorhandenem Interesse.
Teilkompetenzen:
Stufe:
2
Begründung / Bezug zum Fallbeispiel:
Situationskontrolle und strukturierende Unterstützung bei der Arbeitsorganisation sind nötig.*(internalisierend)
**(externalisierend)
Schwerpunkte der Förderung: Konzentration und Sorgfalt beim Lernen und Soziale Initiative