Lern- und Entwicklungsgespräch
Nach Auswertung der Gegenüberstellung durch die Lehrkraft, wird Jan ein Lern- und Entwicklungsgespräch angeboten. Dazu bereitet die Lehrkraft Unterstützungsangebote vor, die im Lern- und Entwicklungsgespräch beraten und abgestimmt werden. Die Selbsteinschätzung des Schülers anhand der Self-Assessments und die Einschätzung der Lehrkraft anhand der MesK dienen dabei als Gesprächsgrundlage.
In der Primarstufe ist die Partizipation an der Förderplanung ein Prozess, der sich von einer fast ausschließlichen Vorgabe der Förderziele durch die Lehrkräfte im ersten Jahr der Schuleingangsphase bis hin zu einer strukturell verankerten Partizipation in den Klassen 3 und 4 (z. B. durch den Einsatz der Self-Assessments) sukzessive weiterentwickelt. Um im Sinne einer partizipativen Förderplanung, einer möglichst großen Identifikation und damit einhergehend einer größtmöglichen intrinsischen Motivation an den ausgewählten Förderzielen zu arbeiten, wurden von Jan und seiner Lehrkraft gemeinsam Bereiche identifiziert, in denen Jan ebenfalls eine Notwendigkeit zur eigenen Entwicklung sah.
Hier geht es zu Jans Reflexion über das Gespräch mit seiner Lehrerin (Audio, 4403KB).
Es werden nun konkrete Fördermaßnahmen abgeleitet, die Jan helfen, seine Entwicklung voranzutreiben. Jans Bedürfnis nach Aufmerksamkeit wird dabei berücksichtigt.
Fördermaßnahmen zur Sozialkompetenz – Soziale Orientierung
Im Fokus der Fördermaßnahme steht der in der MesK genannte Aspekt der unmittelbaren Bedürfnisbefriedigung und Jans Bedürfnis nach unmittelbarer Anerkennung und verlässlicher Bestätigung vonseiten der Lehrkraft – „Ich sehe dich“. Es wurde vereinbart, in ritualisierten Gruppenprozessen im Tageslauf Situationen auszuhalten, in denen er selbstverständlich warten muss. Positive Verhaltensweisen meldet die Lehrkraft Jan unmittelbar zurück (Loben, Spiegeln). Sie positioniert sich möglichst in unmittelbarer Nähe des Kindes, um das Bedürfnis nach Nähe garantieren zu können.
Fördermaßnahmen zur Sozialkompetenz – Soziale Initiative
Nach der Analyse des Self-Assessments vereinbaren die Lehrkraft und Jan gemeinsam die Arbeit an folgendem Ziel: „Ich spiele ein Spiel mit einem Mitschüler.“ Hierzu darf Jan jeden Tag mit einem Kind seiner Wahl eine Partner-Spielstunde bei der Sozialpädagogin der Schule machen. Im Fokus der Fördermaßnahme stehen kooperative Partnerspiele zu zweit, bei denen sich die Kinder handelnd und mit Hilfe kommunikativer Mittel mit einem Spielpartner abstimmen müssen.